Super: nationale Eigenheiten vermischen sich beim Eurovision Song zu einem gesamteuropäischen Kunstwerk. Lettische Italienier, inselgriechische Franzosen und schwedische Spanier: so klingt der paneuropäische Sound. Die Balten gehen diesmal als “Friends of the Italian Opera” und entsenden ihre Jungen Tenöre (vgl. DVE 1998). Um die Lächerlichkeit auf die Spitze zu treiben, nennen die Sechs sich auch noch – ganz internettig – bonaparti.lv. Ernsthaft. Und knödeln in schlimmst möglicher Seichtheit von ‘Dieser Nacht’ (‘Questa Notte’). Ob sie damit – zusätzlich zu den abstimmenden Omis – auf die Stimmen derjenigen Hardcore-Grand-Prix-Fans spekulieren, die auch in fünfzig Jahren noch greinen werden, dass Italien nicht mehr mitmacht beim Gesangswettbewerb? Wenn man diese Billiglohnsänger erlebt hat, weiß man, warum. Schickt ihnen die Mafia auf den Hals, pronto!
Schon seit jeher gehören Spanien und Schweden zu den führenden Eurovisionsnationen. Jetzt sind die beiden Grand-Prix-Größen eine gewinnbringende Kollaboration eingegangen. Die spanische Boyband Nash, vier perfekt synchron tanzende Schnuckelchen (mein Herzblatt heißt Basty), tragen den vom schwedischen Ralph Siegel, Thomas G:son, komponierten Uptempo-Knaller ‘I love you (mi Vida)’ vor. Und, wie nicht anders zu erwarten, hat der Beitrag einfach alles: einen fulminanten, Ruslana-würdigen Auftakt, einen extrem eingängigen Refrain, der dank englischer Spracheinsprengsel sofort mitsingbar ist, eine ebenso einfach mittanzbare Choreografie, den unverzichtbaren Halbton höher kurz vor Ende und einen hübschen optischen Gag zum Songfinale. Das ist Schwuppendisko auf höchstem Niveau und natürlich mein sofortiger Thronanwärter 2007! Fantastisch!
Es kann nie genug Boybands geben! (ES)
Ich war ja schon freudig erregt, als ich las, dass Evridiki (‘Teriazoume’) wieder dabei sein würde. Und natürlich wurde ich nicht enttäuscht. Ich habe keine Ahnung, ob Französisch auf der geteilten Insel eine Art gemeinsamer Hilfssprache ist. Aber ich weiß sicher, dass ‘Comme ci comme ça’ ein wunderbar trashiger Neunzigerjahre-Eurodisco-Knaller ist! Mit billigen Synthesizern, Bumsbeat und Bohlengitarre. Und die gute Evridiki wirkt in ihrem drei Nummern zu großen Alufolie-Kleidchen, mit Lippenstift-Overkill und schwarzem Hexenhaar wie eine Transe auf Speed. Man könnte fast meinen, Nina Queer habe sich zum Grand Prix verirrt. Da kann die dänische Dragqueen wohl einpacken! Das ist Eurovisionsunterhaltung comme il faut! Super!
[…] war. Neben Guri Schankes ‘Ven a bailar conmigo’ komponierte er aber auch den spanischen Beitrag ‘I love you mi Vida’, vorgetragen von der Boyband Nash. Womit wir bei einem […]
[…] sendet eine Dragqueen, Schweden hat eine Glamrockband mit einem sehr effeminierten Sänger, Zypern und Georgien schicken Naturtransen – und jetzt die Ukraine! Verka Serduchka ist eine völlig […]
[…] beiden Buchstaben im Vornamen der Interpretin enden dann auch schon die Gemeinsamkeiten mit dem Vorjahresbeitrag ‘Comme ci, comme ça’: Evdokias Song ist von herbem griechischen Charme, so wie […]