Fünf­ter Super­sams­tag 2007: Insieme!

Super: natio­na­le Eigen­hei­ten ver­mi­schen sich beim Euro­vi­si­on Song zu einem gesamt­eu­ro­päi­schen Kunst­werk. Let­ti­sche Ita­li­e­ni­er, insel­grie­chi­sche Fran­zo­sen und schwe­di­sche Spa­ni­er: so klingt der pan­eu­ro­päi­sche Sound. Die Bal­ten gehen dies­mal als “Friends of the Ita­li­an Ope­ra” und ent­sen­den ihre Jun­gen Tenö­re (vgl. DVE 1998). Um die Lächer­lich­keit auf die Spit­ze zu trei­ben, nen­nen die Sechs sich auch noch – ganz inter­net­tig – bonaparti.lv. Ernst­haft. Und knö­deln in schlimmst mög­li­cher Seicht­heit von ‘Die­ser Nacht’ (‘Ques­ta Not­te’). Ob sie damit – zusätz­lich zu den abstim­men­den Omis – auf die Stim­men der­je­ni­gen Hard­core-Grand-Prix-Fans spe­ku­lie­ren, die auch in fünf­zig Jah­ren noch grei­nen wer­den, dass Ita­li­en nicht mehr mit­macht beim Gesangs­wett­be­werb? Wenn man die­se Bil­lig­lohn­sän­ger erlebt hat, weiß man, war­um. Schickt ihnen die Mafia auf den Hals, pronto!


Die let­ti­schen Bierkutscher

Schon seit jeher gehö­ren Spa­ni­en und Schwe­den zu den füh­ren­den Euro­vi­si­ons­na­tio­nen. Jetzt sind die bei­den Grand-Prix-Grö­ßen eine gewinn­brin­gen­de Kol­la­bo­ra­ti­on ein­ge­gan­gen. Die spa­ni­sche Boy­band Nash, vier per­fekt syn­chron tan­zen­de Schnu­ckel­chen (mein Herz­blatt heißt Basty), tra­gen den vom schwe­di­schen Ralph Sie­gel, Tho­mas G:son, kom­po­nier­ten Upt­em­po-Knal­ler ‘I love you (mi Vida)’ vor. Und, wie nicht anders zu erwar­ten, hat der Bei­trag ein­fach alles: einen ful­mi­nan­ten, Rus­la­na-wür­di­gen Auf­takt, einen extrem ein­gän­gi­gen Refrain, der dank eng­li­scher Sprach­ein­spreng­sel sofort mit­singbar ist, eine eben­so ein­fach mit­tanz­ba­re Cho­reo­gra­fie, den unver­zicht­ba­ren Halb­ton höher kurz vor Ende und einen hüb­schen opti­schen Gag zum Songfi­na­le. Das ist Schwup­pen­dis­ko auf höchs­tem Niveau und natür­lich mein sofor­ti­ger Thron­an­wär­ter 2007! Fantastisch!


Es kann nie genug Boy­bands geben! (ES)

Ich war ja schon freu­dig erregt, als ich las, dass Evri­di­ki (‘Teriazo­u­me’) wie­der dabei sein wür­de. Und natür­lich wur­de ich nicht ent­täuscht. Ich habe kei­ne Ahnung, ob Fran­zö­sisch auf der geteil­ten Insel eine Art gemein­sa­mer Hilfs­spra­che ist. Aber ich weiß sicher, dass ‘Com­me ci com­me ça’ ein wun­der­bar tra­shi­ger Neun­zi­ger­jah­re-Euro­dis­co-Knal­ler ist! Mit bil­li­gen Syn­the­si­zern, Bums­beat und Boh­len­gi­tar­re. Und die gute Evri­di­ki wirkt in ihrem drei Num­mern zu gro­ßen Alu­fo­lie-Kleid­chen, mit Lip­pen­stift-Over­kill und schwar­zem Hexen­haar wie eine Tran­se auf Speed. Man könn­te fast mei­nen, Nina Que­er habe sich zum Grand Prix ver­irrt. Da kann die däni­sche Drag­queen wohl ein­pa­cken! Das ist Euro­vi­si­ons­un­ter­hal­tung com­me il faut! Super!


Evri­di­ki rules! (CY)

3 Comments

  • […] bei­den Buch­sta­ben im Vor­na­men der Inter­pre­tin enden dann auch schon die Gemein­sam­kei­ten mit dem Vor­jah­res­bei­trag ‘Com­me ci, com­me ça’: Evdo­ki­as Song ist von her­bem grie­chi­schen Charme, so wie […]

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