Geor­gi­scher Vor­ent­scheid 2007: Köni­gin Sopho die Erste

Einen bom­bas­ti­schen Erst­auf­tritt legt das New­co­mer­land Geor­gi­en hin: es ent­sen­det einen sin­gen­den Eis­be­cher! Sopho Khal­va­shi heißt die Gute, und sie bringt zum Euro­vi­si­ons­de­büt des ehe­ma­li­gen Sowjet­staa­tes nicht nur ein bizar­res Eth­no­stück mit hart an der Gren­ze zum schmerz­haf­ten lie­gen­den Gesangs(dis-)harmonien und einer vagen Remi­nes­zenz an frü­he­re Björk-Num­mern mit, son­dern auch das bis­lang wohl unglaub­lichs­te Trick­kleid in der an Trick­klei­dern nicht gera­de armen Grand-Prix-Geschichte.


Lei­der ist nur das offi­zi­el­le Video (ohne Eis­be­cher­kleid) zu fin­den, da singt sie schon “My Sorry”

Wie ein leben­di­ger Eis­be­cher wirkt die mit einer glas­stein­be­setz­ten Bade­kap­pe ver­klei­de­te Schön­heit, die zunächst nur eben gera­de so aus den Tex­til­flu­ten her­aus­lugt (und dabei ein wenig an Joy Fle­ming in ihrem Kom­post­hau­fen­kleid bei der Vor­ent­schei­dung 2001 erin­nert), im Ver­lau­fe ihres drei­mi­nü­ti­gen Vor­trags auf einer unter dem Kleid ver­steck­ten Hebe­büh­ne aber immer wei­ter nach oben gescho­ben wird. Hek­ti­sche Zuckun­gen unter den Stoff­bah­nen las­sen zunächst ver­mu­ten, die Arme sei ab dem Hals abwärts vom Veits­tanz befal­len – doch natür­lich lugen am Ende ein paar Tän­zer her­aus, die sich die gan­ze Zeit unter Mamas Rock ver­steckt hatten.

Man muss es zuge­ben: Lin­da Wagen­ma­kers (NL 2000), Ange­li­ca Aggro­bitch (BY 2005), Sil­via Night (IS 2006) – alle ver­blas­sen sie gegen die­se Dar­bie­tung. Tho­mas Her­manns wird ver­mut­lich wäh­rend die­ses Auf­tritts vor Ver­zü­ckung in Ohn­macht fal­len – und ich mit ihm. Bleibt nur das Pro­blem mit dem Song (‘My Sto­ry’, wie es sich für ein Ost­block­land gehört, in mise­ra­blem Eng­lisch vor­ge­tra­gen), den man zwar mögen möch­te, weil er so eth­no und von hör­bar hoher kom­po­si­to­ri­scher Qua­li­tät ist – der aber nicht gera­de beim ers­ten Hören sofort ange­nehm in die Ohren rie­selt. Für eine vor­de­re Plat­zie­rung soll­te es trotz­dem rei­chen. Jeden­falls muss man sagen: Hut ab, Georgien!

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