Ach­ter Super­sams­tag 2007: Unsubstantiell

Und noch ein Schwung von Nach­züg­lern. Ob hier der Sie­ger­ti­tel drun­ter ist?


Was für ein Zir­kus! (RS)

Molit­va’ ist eine dra­ma­ti­sche, kraft­voll vor­ge­tra­ge­ne Bal­kan-Bal­la­de mit reli­gi­ös inspi­rier­tem The­ma (‘Gebet’). Sehr viel typi­scher kann die Ost­block-Euro­vi­si­on nicht mehr wer­den. Scha­de nur, dass Mari­ja Šerif­o­vic noch deut­li­cher an ein sin­gen­des Pud­ding­teil­chen erin­nert als die mal­te­si­sche Chia­ra, die ihr Sechs­fach­kinn wenigs­tens mit etwas Make-up und einem koket­ten Augen­auf­schlag zu kaschie­ren wuss­te. Die ser­bi­sche Diva ver­schlim­mert alles nur noch durch ihre Ernst-wie-der-Tod-Lei­dens­mie­ne, ihr Kleid, das an eine Mischung aus Kar­tof­fel­sack und Wurst­pel­le gemahnt und die wohl unvor­tei­haf­tes­te Fri­sur seit Men­schen­ge­den­ken. Soll das ein Iro­ke­sen­schnitt für aus dem Leim gegan­ge­ne Haus­frau­en sein oder schmug­gelt sie in die­sem Dutt Kriegs­ver­bre­cher aus dem Land?


Dage­gen sin­gen Ramm­stein mit Engels­stim­men! (CZ)

Das Land von Karel Gott hat sich für eine klas­si­sche Rock­band namens Kábat mit einem klas­si­schen Rock­song namens ‘Mála Dáma’ ent­schie­den. Der Lead­sän­ger sieht nicht nur ein klein wenig so aus wie Lem­my von Motör­head in jung (nur ohne War­ze) – und demons­triert somit die ein­zig zuläs­si­ge Art für Män­ner, lan­ges Haar zu tra­gen. Er röhrt auch mit einer ähn­lich kaput­ten, sexy tie­fen Stim­me ins Mikro. Lei­der enden hier die Gemein­sam­kei­ten mit den bri­ti­schen Hard­ro­ckern. Rich­tig hart ist die tsche­chi­sche Num­mer näm­lich nicht – und somit lei­der lang­wei­lig. Noch­mal zum Mit­schrei­ben: Rock muss rocken! Lernt das bit­te bis nächs­tes Jahr aus­wen­dig und probiert’s noch mal!


Der Can­dy­man: Ken­an (TR)

Nach wochen­lan­ger Geheim­hal­tung ist dann zwi­schen­zeit­lich auch end­lich der tür­ki­sche Bei­trag online. Gro­ße Über­ra­schung: wie der Song­ti­tel ‘Shake it up She­ke­rim’ bei­na­he schon erwar­ten lässt, bedient die Num­mer deut­lich die Sakis-Rou­vas-Schie­ne. Was ja unbe­dingt gut­zu­hei­ßen ist. Zumal Ken­an Dogu­lu zwar nicht über Sakis Brust­mus­keln ver­fügt und sich auch kei­ne Hasen­pfo­te in den Schritt stopft, aber den­noch ver­dammt sexy ist! Okay, bis auf die pein­li­che gol­de­ne Jacke, die er im Prä­sen­ta­ti­ons­clip trägt. Sieht aus wie für 5 Euro bei Orsay erstan­den. Bit­te weg­las­sen! Ansons­ten macht er alles rich­tig: er tanzt nicht so tuckig wie sein grie­chi­scher Riva­le, und ‘Shake it up She­ke­rim’ über­zeugt durch fun­ki­ge Elec­tro­house­beats. Sehr, sehr gute Nummer!


Die unga­ri­sche Amy Wine­house, jeden­falls dem ver­mut­ba­ren Dro­gen­miß­brauch nach

Ein Rus­sen­mä­del singt einen unsub­stan­zi­el­len Blues. Wirk­lich! Mag­di Rúz­sa singt für Ungarn den ‘Unsub­stan­ti­al Blues’. Und damit ist alles über den Bei­trag gesagt. Außer viel­leicht, dass er bes­ser ‘Unnec­ces­sa­ry Blues’ gehei­ßen hät­te. Aber das ergibt sich natür­lich schon aus der Musik­gat­tung, das muss man nicht extra dazu sagen.

2 Comments

  • […] Händ­chen haben sie schon, die Ungarn: für die lied­ge­wor­de­ne Lan­ge­wei­le. Nach einem depri­mie­ren­den Blues (eine Musik­gat­tung, die mich bin­nen einer Vier­tel­stun­de in den Sui­zid treibt) letz­tes Jahr wählten […]

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