Iri­scher Bei­trag wird zen­siert – wegen Mazedonienfrage

Zum jüngs­ten Opfer des völ­lig absur­den grie­chisch-maze­do­ni­schen Namens­strei­tes gerät aus­ge­rech­net der iri­sche Spaß­vo­gel Dus­tin. Des­sen umstrit­te­ner Bei­trag ‘Ire­lan­de Dou­ze Points’ muss sich dem Zen­sur­druck der EBU beu­gen – dabei geht es jedoch nicht etwa um den Ein­satz einer play­back­sin­gen­den Gum­mi­pup­pe oder grand-prix-feind­li­cher Schmä­hun­gen wie “Drag Acts and bad Acts”. Den Stein des Ansto­ßes bil­det eine Auf­zäh­lung teil­neh­men­der Natio­nen, im Ver­lau­fe derer Dus­tin die Frü­he­re Jugo­sla­wi­sche Repu­blik Maze­do­ni­en, wie jeder nor­ma­le Mensch, schlicht “Maze­do­ni­en” nennt. Da aber ver­ste­hen die Grie­chen über­haupt kei­nen Spaß.


Bei 2:49 nennt er das ver­bo­te­ne M‑Wort

Obgleich die EBU sich über den Namen des Denun­zi­an­ten beharr­lich aus­schweigt, der sich bei den Schwei­zern dar­über beschwer­te, dass Dus­tin in sei­nem Song den alber­nen, zun­gen­bre­che­ri­schen wie nerv­tö­ten­den Namens­vor­satz “For­mer Yugo­slav Repu­blic of” weg­lässt, wie das außer­halb der Gren­zen Grie­chen­lands und des hoch­of­fi­zi­el­len Behör­den­schrift­ver­kehrs selbst­ver­ständ­lich ein Jeder tut, kön­nen eigent­lich nur die Grie­chen dahin­ter ste­cken. Wie vie­le leid­ge­prüf­te Grand-Prix-Sei­ten-Betrei­ber bereits schmerz­lich erfah­ren muss­ten, deren Gäs­te­bü­cher und Kom­men­tar­spal­ten mit gebets­müh­len­ar­ti­gem Spam über­lau­fen, sobald man es auch nur ein­mal wagt, auf das FYR zu ver­zich­ten, hängt näm­lich augen­schein­lich der See­len­frie­den und der Fort­be­stand der hei­li­gen hel­le­ni­schen Nati­on von eben jenem Kür­zel ab.


2013 schlug das maze­do­ni­sche Impe­ri­um zurück: erneut zeig­te sich Hel­las not amused

Ob Dus­tin nun beim Live-Auf­tritt das FYR noch irgend­wie in sei­nen Text quetscht oder aber “Mace­do­nia” durch “Lithua­nia” ersetzt, dar­über machen die Euro­vi­si­ons­nach­rich­ten­sei­ten unter­schied­li­che Anga­ben. Fest steht wohl, dass die inkri­mi­nier­te Fas­sung auf dem offi­zi­el­len CD-Sam­pler mit allen Bei­trä­gen unver­än­dert bleibt. Viel­leicht pro­du­ziert man für Grie­chen­land ja eine eige­ne Auf­la­ge, auf der besag­te Stel­le mit einem Piep­ser akus­tisch ent­schärft wird. Nicht, dass noch ein paar Grie­chisch-Ortho­do­xe einen Herz­kas­per erlei­den. Oder es zu ritu­el­len Ton­trä­ger­ver­bren­nun­gen auf den Stra­ßen Athens kommt. Wär ja auch übel, wegen des dabei ent­ste­hen­den Rauchs. Denn ver­ne­belt genug schei­nen die Grie­chen ja schon zu sein.

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