Slo­we­ni­en 2010: And the Night­ma­re continues!

Ob die vie­len aggres­si­ven Hen­kel-Rei­ni­gungs­pro­duk­te, für die im slo­we­ni­schen Fern­se­hen mas­siv Wer­bung läuft, das dor­ti­ge Grund­was­ser ver­gif­tet haben? Anders ist die Ent­schei­dung für eine Volks­mu­sik-trifft-Haar­rock-Kapel­le nicht erklär­bar. Vor weni­gen Minu­ten ende­te die EMA 2010 mit einem ech­ten Schock: wäh­rend die von den Euro­fans favo­ri­sier­ten Euro­vi­si­ons­di­ven wie Nuša Deren­da (SI 2001), Bri­gi­ta Šuler und Man­ca Špik mit fabel­haf­ten Dis­co­schla­gern im Mit­tel­feld ver­en­de­ten und selbst die in der Ver­gan­gen­heit nur durch mas­si­ve Jury-Mani­pu­la­ti­on vom Sieg fern­ge­hal­te­ne Zigan­ka­pel­le Sku­pi­na Lan­ga auf dem drit­ten Rang lan­de­te, fuhr eine aus trach­ten­tra­gen­den Quetsch­kom­mo­den­spie­lern und leder­ja­cken­tra­gen­den Ach­tiz­ger­jah­re-Haar­ro­ckern zusam­men­ge­wür­fel­te Band beim Tele­vo­ting einen nur noch als erd­rutsch­ar­tig zu bezeich­nen­den Sieg ein, mit der drei­fa­chen Stimm­zahl der Zweitplatzierten.


Die slo­we­ni­sche Kreu­zung aus BAP und dem Napalm Duo

Lösen das Ansam­ble Roka Žlin­de­re & Kala­ma­ri im ers­ten Augen­blick noch Asso­zia­tio­nen in Rich­tung Global.Kryner und ‘Y así’ (AT 2005) aus, so ver­flüch­ti­gen die sich umge­hend, sobald man sich das halb­ga­re Geschram­mel der Dirdnlhei­mer zu Ohren führt, an denen die volks­mu­si­ka­li­schen Tei­le noch die erträg­li­che­ren sind. Ange­fan­gen von den Nie­der­lan­den über Finn­land (wobei ich deren Num­mer ja toll fin­de) und Maze­do­ni­en bis zu Slo­we­ni­en scheint sich damit für mich ein unheil­vol­ler Trend gera­de klei­ne­rer Län­der zu ver­dich­ten, jeweils ein Stück urei­ge­ne Natio­nal­kul­tur in ihrer Hard­cor­e­va­ri­an­te zum Grand Prix zu sen­den. Ent­we­der, da man auf­grund des auch durch die Wie­der­ein­füh­rung der Jury erwar­tungs­ge­mäß nicht redu­zier­ten Block- und Dia­spo­ra­vo­tings ohne­hin nicht mehr auf ein annehm­ba­res Ergeb­nis hofft. Oder, weil man Euro­pa für sein Abstimm­ver­hal­ten der letz­ten Jah­re bestra­fen möch­te. Oder bei­des. Rache­mu­sik, gewis­ser­ma­ßen. Hm. Gott­hilf Fischer woll­te 2004 schon für uns an den Start. Da ließ man ihn nicht. Soll­ten wir USFO doch noch absa­gen und ihn freund­lich bitten?


Okay, die Tromm­ler sind ein biss­chen 2005, aber die Wind­ma­schi­ne rockt!

9 Comments

  • Nur als Anmer­kung: Bri­gi­ta Suler und Man­ca Spik waren nicht gesetzt, son­dern haben das Halb­fi­na­le durch­lau­fen. Aber inter­es­sant war es schon, dass sämt­li­che gesetz­ten Bei­trä­ge auf den hin­te­ren Rän­gen lan­de­ten (ein­zi­ge Aus­nah­me: Hamo in Gal auf Platz 5; dann erst wie­der Nusa Deren­da auf Platz 9). Aber zum Ergeb­nis fällt mir echt nichts mehr ein. Dass mein Favo­rit Nina Pus­lar auf Platzz 2 lan­de­te, trös­tet nicht wirklich.

  • Oh, groß­ar­tig. Genau das brauch­te der ESC 2010 noch: eine unin­spi­rier­te Vari­an­te von Glo­bal Kry­ner. Ich moch­te schon den Kry­ner-Bei­trag nicht. Man kann sich aus­rech­nen, was ich dann hier­von halte…

  • Dass der Super­sieg von Rybak von letz­tem Jahr nicht mehr zu top­pen gewe­sen wäre, ist ja klar. Aber muss das Qua­li­täts­ge­fäl­le von 2009 nach 2010 gleich soooo groß sein? 🙁 Wenn das so wei­ter­geht, dann glau­be ich ja fast noch an einen deut­schen Sieg die­ses Jahr, was bei der Kon­kur­renz dann aller­dings auch kei­ne Kunst wäre. 🙄 Kann man nur auf die übri­gen Län­der hof­fen, dass der ESC nicht wie­der eine Tal­fahrt in die Kurio­si­tä­ten­ecke beginnt, in der nur noch die Hard­core-Fans durch Euro­pop von G:son, Kem­pe, Babic und Co. halb­wegs über­win­tern kön­nen. Hat­te der ESC wirk­lich mal Lor­di, Ser­tab Ere­ner, Tatu, Vanil­la Nin­ja und einen Gewin­ner­song von Tim­ba­land? Das scheint Jahr­zehn­te her zu sein. 😥

  • Der Karl, der Karl, der Moik, Moik, Moik.… Die­sen Bei­trag mit dem öster­rei­chi­schen Song von 2005 zu ver­glei­chen wäre eine glat­te Belei­di­gung für die Ösis! ‘Y Asi’ war im Grun­de ein ast­rei­ner, im Ober­krai­ner-Sound getarn­ter Pop­song. Das hier ist aller­dings eine kru­de Mischung aus Volks­mu­si-Gedu­del und dem, was Tho­mas Gott­schalk und Jür­gen Drews für ‘Rock’ hal­ten. Ist aber auch nach­voll­zieh­bar, dass Slo­we­ni­en bockig ist – wo ja die ande­ren Ex-Yugo-Kin­der den Klei­nen Jahr für Jahr nicht im Votings-Sand­kas­ten mit­spie­len las­sen… Trotz­dem: unter­ir­disch. :0 Ansons­ten mein Tipp an die ESC-Fan­la­ger: Ruhe bewah­ren. Es ste­hen noch 27 Ent­schei­dun­gen aus, da wird schon hof­fent­lich was dabei sein, das den bis­her zusam­men­ge­wähl­ten Müll im Halb­fi­na­le den Gna­den­schuss gibt. Die Pro­jek­te aus Frank­reich, Est­land und der Tür­kei las­sen ja auf zeit­ge­mä­ße Pop­mu­sik hoffen.

  • Der Gitar­ren­riff die ers­ten drei Sekun­den ist doch ein net­ter Ein­stieg… …ansons­ten feh­len mir da abso­lut die Wor­te *kopf­schüt­tel* Außer viel­leicht: Bill Haley und Maria Hell­wig in ihrer aktu­el­len Ver­fas­sun­gen wir­ken fri­scher als das hier. Dass sich einer der bei­den schon 30 Jah­re die Radies­chen von unten anschaut, spricht nicht direkt für Anzam­bel Roka Zlin­de­re & Kalamari

  • …auch im Semi haen­gen­blei­ben. Wie mei­ne Lieb­lings ESC-Sei­te mal so schoen gesagt hat. Das hier gehoert dabei sicher­lich zu den heis­sen Favo­ri­ten dafuer *gru­sel

  • re: Irgend­wer muss ja… [quote=Marcus]…auch im Semi haen­gen­blei­ben. Wie mei­ne Lieb­lings ESC-Sei­te mal so schoen gesagt hat. Das hier gehoert dabei sicher­lich zu den heis­sen Favo­ri­ten dafuer *grusel[/quote] (irgend­wie ging das nicht durch. Sorry)

  • Naja… So schlimm wur­de es dann ja glück­li­cher­wei­se doch nicht. Und das G:son-Lied gehör­te zu den Tief­punk­ten die­ses Jahr­gangs. Ich höre mir lie­ber noch­mal die­ses ver­un­glück­te Teil hier an, wo wenigs­tens sowas wie Spiel­freu­de drin­steckt, als mir mei­ne Gehör­gän­ge noch­mal mit In a Moment Like This zukle­is­tern zu lassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert