Irland 2010: Here, the­re, whe­ree­ver I go

Die gute Nach­richt ist: soll­te der böse Eis­berg ihren Weg kreu­zen, kann die zwi­schen­zeit­lich etwas aus­ge­buch­te­te Niamh Kava­nagh ihn ganz allei­ne spren­gen. Die schlech­te Nach­richt: dass ihr Euro­vi­si­ons­sieg mit ‘In your Eyes’ bereits 17 Jah­re zurück liegt, sieht man ihr lei­der an. Sehr deut­lich sogar. Der Sieg in der iri­schen Vor­ent­schei­dung (mit der höchst­mög­li­chen Punkt­zahl) war unver­meid­lich, schließ­lich boten die vier ande­ren Songs – dar­un­ter ein sehr unsie­ge­li­ger Sie­gel-Bei­trag und ein schwa­cher Auf­guss von Chris­ti­na Agu­lie­r­as ‘Can­dy­man’ – ob ihrer Schlicht- und Schlecht­heit kei­ne ernst­haf­te Kon­kur­renz für Niamhs chia­raeske Grand-Prix-Bal­la­de, für die ich in Oslo eben­falls ein Chia­ra-Ergeb­nis vor­aus­sa­ge. Ach, und lie­bes RTÉ: wenn Ihr nächs­tes Jahr wie­der John­ny Logan als Gast ein­la­det – und das wer­det ihr, wie ich Euch ken­ne – zwingt ihn bit­te, sein Hemd zuzu­knöp­fen. Mei­ne Augen und mein Magen dan­ken Euch.


Niamh gibt uns in Oslo die Titanic-Céline

Nach­trag: Auch zu die­sem Song exis­tiert mitt­ler­wei­le ein offi­zi­el­ler Video­clip, und die­ser steckt so vol­ler unfrei­wil­li­ger Komik, dass er als Stern­stun­de dane­ben­ge­gan­ge­ner Euro­vi­si­ons­kunst gel­ten muss. Er beginnt im Schmink­raum, in dem sich die wel­ke Diva von ver­zwei­fel­ten Sty­lis­tin­nen auf­bre­zeln lässt und die­se für ihre natür­lich ver­geb­li­chen Bemü­hun­gen mit einem fal­schen, über­heb­li­chen Lächeln abspeist. Gefolgt von zwei Schlep­pen­trä­ge­rin­nen rauscht Niamh dann durch den Büh­nen­gang des Thea­ters und rennt bei­na­he einen armen Sta­tis­ten über den Hau­fen – ganz zufäl­li­ger Wei­se direkt vor einem an der Wand hän­gen­den Foto ihres legen­dä­ren Sie­ge­r­auf­tritts von 1736 oder wann immer das war. Schließ­lich steht sie ganz allei­ne im opu­len­ten, den­noch irgend­wie qual­lig wir­ken­den Ball­kleid im men­schen­lee­ren Saal. Offen­sicht­lich konn­te sie nicht mal ihre engs­ten Ange­hö­ri­gen noch dazu über­re­den, sich die Qual ihres Auf­trit­tes anzu­tun. Traaaaagisch!


Das Geba­ren erin­nert etwas an Miss Pig­gy in ihren bes­ten Momenten

20 Comments

  • Eisberg:p An man­chen stel­len in Refrain hört sich ihre Stim­me ein biss­chen an wie die von Hera Björk *.* Net­tes Lied­chen:) aber im Back­ground vor allem zum schluss wird es gräß­lich:( Oder war das jetzt bei Fashion queen… ich kom­me durch­ein­an­der^^ Fashion queen wird wohl auf die zwei gehen.

  • Na ja, ein ganz net­tes Lied aber ich fand ihren Sie­ger­song 1993 – in your Eyes- viel bes­ser! Der Song kommt sehr tra­di­tio­nell rüber und lang­weillt ein wenig. Aber wie schon erwähnt , sehr ähn­lich wie bei ‑my heards will goes on- von dem Tita­nic Film­chen. Hof­fent­lich geht sie dann nicht auch unter.…..?

  • xD Ich glau­be ihr Fett wird sie über das Was­ser tragen:p so schnell wird sie nicht sin­ken.. es ist nur die Gefahr das wenn Chia­ra und die glei­che zei­tig ster­ben das Loch zum Him­mel geschlos­sen ist:D xD naja wür­de auch schon bei einer von bei­den aus­rei­chen^^ Zum Glück haben wir nicht bei­de die­ses Jahr da^^ sonst wür­den die Öltan­ker sich gegen­sei­tig anfahren:D xD

  • @ Web­mas­ter: Chia­ra zu ihren guten Zei­ten doer Chia­ras Ergeb­nis 2009? Passt jeden­falls wun­der­bar in die­sen Jahr­gang wo sowie­so bei­na­he alle Songs so klin­gen, als hät­ten sie schon vor 10, 20 oder gar 30 Jah­ren dabei sein kön­nen. Ist es denn wirk­lich so schwer eine esc-taug­li­che Bal­al­de zu kom­po­nie­ren, die halb­wegs modern und eigen­stän­dig daher­kommt? Wobei, ‘Is it true’ ist wohl eben­so wenig Mas­sen­wa­re wie es damals ‘Wun­der gibt es immer wie­der’ war.

  • Der Song ist gut, Fashion Queen war auch nicht übel. Wel­cher Song war eigent­lich von Siegel?

  • re: [quote=Little Imp]@ Web­mas­ter: Chia­ra zu ihren guten Zei­ten doer Chia­ras Ergeb­nis 2009?[/quote] Dazu äuße­re ich mich dann ab dem 30. Mai… 😉 Nein, im Ernst: ich den­ke, dass sich Nor­we­gen, Mal­ta, Geor­gi­en und die drei­hun­dert ande­ren Bal­la­den die Punk­te gegen­sei­tig weg­neh­men. Wobei sie unter die­sen wohl noch am Bes­ten abschnei­den dürf­te, gera­de weil sofort jeder vor sei­nem geis­ti­gen Auge Kate Wins­let am Bug der Tita­nic sieht, sobald der Song anfängt… Mmmh… doch Reykja­vik 2011?

  • re: re: Niamh-Chia­ra [quote=Aufrechtgehn][quote=Little Imp]@ Web­mas­ter: Chia­ra zu ihren guten Zei­ten doer Chia­ras Ergeb­nis 2009?[/quote] Dazu äuße­re ich mich dann ab dem 30. Mai… 😉 Nein, im Ernst: ich den­ke, dass sich Nor­we­gen, Mal­ta, Geor­gi­en und die drei­hun­dert ande­ren Bal­la­den die Punk­te gegen­sei­tig weg­neh­men. Wobei sie unter die­sen wohl noch am Bes­ten abschnei­den dürf­te, gera­de weil sofort jeder vor sei­nem geis­ti­gen Auge Kate Wins­let am Bug der Tita­nic sieht, sobald der Song anfängt… Mmmh… doch Reykja­vik 2011?[/quote] Sehe ich auch so – wenings­tens gewinnt Nor­we­gen dann nicht noch­mal. Wenn etwas ganz ande­res gewinnt, also kei­ne Lan­ge­wei­ler­bal­la­den, könn­ten ja auch InCul­to den ESC-Sieg für Litau­en ersingen ;)?!

  • Es dau­ert lan­ge bis ein Eis­berg schmilzt Sehr lan­ge! Punk­te aus dem König­reich, Mal­ta und.… und die iri­sche Volks­see­le wird vor Glück­se­lig­keit dar­ben, wird sie doch mit dem vor Schmalz trie­fen­den Sing­sang immer­hin min­des­tens das Mit­tel­feld schaf­fen. Aber Dub­lin 2011? No chan­ce! (Sonst glau­be ich an gar nix mehr)

  • Mei­ne Güte wat ist die Kava­nagh fett gewor­den, und sie sieht so ver­dammt alt und ver­lebt aus, wenn ein Eiß­berg sie sehen soll­te, schmilzt der frei­wil­lig oder flüch­tet wie­der in die Ark­tis. Außer­dem macht sie ein Gesicht zum Eier abschre­cken. Gräuß­lich. Der Song? Nix gegen Bal­la­den, aber das Lied berührt mich über­haupt nicht. Und von Celi­ne Dions Stim­me ist sie etwa so weit ent­fernt wie ein Eiß­berg von ner Wüste.

  • Sehr rou­ti­nier­te Kom­po­nis­ten­ar­beit, die m.E. ganz auf den Grand Prix abzielt. Heißt, sie wur­de ein­zig und allein aus diesem/für die­sen Grund gemacht, was man ihr abso­lut anhört. Damit gewinnt man bei mir per­sön­lich kei­nen Blu­men­topf, kann mir aber vor­stel­len, das Kal­kül geht gar nicht so schlecht auf. Ist schließ­lich gefäl­lig, mas­sen­kom­pa­ti­bel, hand­werk­lich gut umge­setzt. Ele­men­te drin, die man mit gro­ßen musi­ka­li­schen Momen­ten in Ver­bin­dung bringt. Eine im Ver­gleich mit Chia­ra im letz­ten Jahr sym­pa­thi­scher wir­ken­de Säge­rin mit Stim­me. Das mein etwas distan­zier­ter Kom­men­tar, denn wirk­lich viel abge­win­nen kann ich dem iri­schen Bei­trag nicht. In ihrer Hoch­pha­se klan­gen sie atmo­sphä­risch dich­ter, das haben sie seit­her irgend­wie verloren.

  • .. Ich dne­ke auch das Den­mark gut abschnei­det;) Aber Island wäre mir viel lie­ber *.* Reykja­vik 2011 wäre so toll *.* Also Deutsch­land bloß kei­ne Bal­la­de wählen:p Also muss noch Kers­tin raus:p Shary­han flog ja ges­tern schon:p dazu noch Chris­ti­an Raus und das Fina­le ist Perfekt *.*

  • Durch­schnitts­wa­re Die Dar­bie­tung ist, wie mein Vor­red­ner sehr rich­tig ange­merkt hat, ganz offen­sicht­lich genau auf den ESC zuge­schnit­ten wor­den. Wie dar­auf­hin die Chan­cen ste­hen, kann ich nicht sagen. Ich per­sön­lich fin­de es nicht her­aus­ra­gend, aber es ist natür­lich wesent­lich bes­ser als etli­che der ande­ren Müll-Bei­trä­ge. Aber nichts Beson­de­res eben.

  • auf den ESC zuge­schnit­ten… Dass der Song auf den Grand Prix zuge­schnit­ten klingt ist ja kein Wun­der. Bei den Kom­po­nis­ten han­delt es sich schließ­lich um einen Hau­fen vor­wie­gend skan­di­na­vi­scher Euro­vi­si­ons­fans, die auch auf dem her­vor­ra­gen­den Euro­vi­si­ons­blog ESC Nati­on (www.escnation.com) aktiv sind (wo die­ser Bei­trag merk­wür­di­ger­wei­se als ein­zi­ger die­ses Jah­res nicht ver­ris­sen wird… 😉 ). Die haben auch schon ‘Some­day’ für Hera Björk geschrie­ben. Grand-Prix-Schwup­pen kom­po­nie­ren für Euro­vi­si­ons­ga­bis… klar hört man das! 😀

  • … Schif­fe ver­sen­ken! Céli­ne Dion hät­te ihren tita­ni­schen Tita­nic-Hit ‘My heart will go on’ wohl auch bes­ser ‘My SONG will go on’ getauft! Nach­dem bereits Nor­we­gen ein Tita­nic-Feel (‘My heart is yours’) ans Fina­le schickt, rudert nun auch Irland (mit ‘It’s for you) dem­sel­ben Eis­berg hin­ter­her. Nicht nur der Song kommt dem Ori­gi­nal sehr nahe, auch der opti­sche Auf­tritt erin­ner­te hef­tigst an den Film. Da stand sie also da auf der Büh­ne, die stimm­ge­wal­ti­ge Niam Kava­nagh, wie damals Kate Wins­let auf der Tita­nic vor­ne am Bug. Selbst die Fri­sur und das – unvor­teil­haf­te – Kleid wur­de auf den Film getrimmt. ‘It’s for you’ ist ein gefäl­li­ger Titel, sehr gut gesun­gen, der vor allem in der Bügel­eisen- und Nost­al­gi­ker-Abtei­lung gut ankom­men wird. Modern, inno­va­tiv oder erfri­schend sind aber kei­ne Adjek­ti­ve, die auf die­sen Song zutref­fen. Final-Qua­li prak­tisch sicher. Die Hun­gers­not, ehhhm der Lei­dens­weg Irlands am ESC scheint also für den Moment gebannt zu sein.

  • re: … Schif­fe ver­sen­ken! [quote=Eurovision Windmachine]Modern, inno­va­tiv oder erfri­schend sind aber kei­ne Adjek­ti­ve, die auf die­sen Song zutreffen.[/quote] Das sind Adjek­ti­ve, die die­ses Jahr ohne­hin auf fast gar nichts zutref­fen. Leider. 🙁

  • Das ist lei­der gar nicht so weit her­ge­holt. Gera­de die Bal­ten sind für sol­che zwie­späl­ti­gen Über­ra­schun­gen gut. Est­land hat es ja mit Every­bo­dy schon vor­ge­macht. :con­fu­sed:

  • […] der Abstim­mung aus­ge­löst haben: Irland gewann näm­lich erneut! Dabei prä­sen­tier­te sich die 2010 (‘It’s for you’) erneut antre­ten­de und dabei deut­lich sym­pa­thi­scher wirkende […]

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