Der Spie­gel: ist USfO ein bon­bon­far­ben illu­mi­nier­ter Waldorfkindergarten?

USFO Logo (Deutsche Vorentscheidung 2010)
© ARD / ProSieben

Die Spie­gel-Autoren Mar­kus Brauck und Tho­mas Tuma stel­len in der aktu­el­len Aus­ga­be des Maga­zins die bei­den Cas­ting­shows DSDS und USFO gegen­über und kon­stru­ie­ren aus dem sehr unter­schied­li­chen Per­so­nal bei­der Sen­dun­gen die durch­aus stei­le Theo­rie eines gesell­schaft­li­chen “Kamp­fes der Kul­tu­ren” zwi­schen (der “Illu­si­on) einer poly­glott-sor­gen­frei­en Mit­tel­schicht” bei Raab und der “bösen und erbar­mungs­lo­sen Rea­li­tät” beim Boh­len. Und auch wenn der Arti­kel natür­lich zuguns­ten sei­ner holz­schnitt­ar­ti­gen The­se über­zeich­net, erscheint mir eine der Kern­aus­sa­gen, dass näm­lich Raab eine auf das sich abschot­ten­de Bür­ger­tum zuge­schnit­te­ne Sen­dung mache (USFO ist letzt­lich Raabs Rache an den jugend­li­chen TV-Leg­asthe­ni­kern, denen er einst ers­te Popu­la­ri­tät ver­dank­te”), in der ein “Migra­ti­ons­hin­ter­grund allen­falls noch ein exo­ti­sches Acces­soire” sei, nach­voll­zieh­bar. Schaut man sich mal den Kreis der bis­lang Aus­ge­schie­de­nen an, lässt sich aller­dings – eben­so über­spitzt und böse for­mu­liert – eine Selek­ti­on auf­grund der Nicht­zu­ge­hö­rig­keit zum rein­wei­ßen, nicht-migran­ti­schen Bil­dungs­bür­ger­tum (“Da singt die Ger­ma­nis­tik­stu­den­tin neben dem Lehr­amts­an­wär­ter neben der gelern­ten Fremd­spra­chen­kor­re­spon­den­tin”), durch­aus kon­stru­ie­ren: raus sind ein Mädel mit arme­ni­schen Wur­zeln, eine Stra­ßen­mu­si­ke­rin aus dem Osten, ein Phil­ip­pi­no und zuletzt ein Schwarzer.

Ver­such­te es im Anschluss gemein­sam mit Oce­a­na bei Raabs Bun­des­vi­si­on Song Con­test und lan­de­te damit sei­nen ein­zi­gen Hit: der raus­ge­wähl­te USFO-Kan­di­dat Leon Taylor.

Mal schau­en, wie lan­ge es die Kan­di­da­tin Shary­han Osman noch packt, die letz­te Ver­blie­be­ne mit nicht­deut­schen (ägyp­ti­schen) Antei­len, die sich in der gest­ri­gen Aus­ga­be schon mal vor­sichts­hal­ber von taxi­fah­ren­den Ara­bern distan­zier­te, um klar zu machen, wel­chem Milieu sie sich zuge­hö­rig fühlt. Vor die­sem Hin­ter­grund erscheint auch der – mir per­sön­lich sehr merk­wür­dig auf­sto­ßen­de – Rat­schlag des Juro­ren Rea Gar­vey an den aus­ge­schie­de­nen Leon Tay­lor ver­ständ­li­cher, er müs­se “ein­fach mal die Kame­ra igno­rie­ren”. Obwohl Selbst­in­sze­nie­rung ja zwin­gend zur Show gehört und beim Grand Prix auch wich­tig ist. Aber direk­te Bli­cke in die Kame­ra, das Buh­len um die Auf­merk­sam­keit und die Sym­pa­thie der Zuschau­en­den ist ja prol­lig und gehört nicht in das Umfeld einer Sen­dung, deren schon längst fest­ste­hen­de Leit­fi­gur, die Gym­na­si­as­tin Lena Mey­er-Land­rut, nicht müde wird zu beto­nen, wie wenig wich­tig ihr per­sön­lich der Sieg bei USFO sei und die nur “aus Spaß” mitmache.


Singt für ein Paar neu­er Schu­he: LML

Um nicht miss­ver­stan­den zu wer­den: ich selbst schaue kein DSDS; ich bin heil­froh, dass USFO so wenig mit dem bei Boh­len insze­nier­ten Alp­traum des Kamp­fes um kurz­fris­ti­ge Auf­merk­sam­keit mit allen Metho­den zu tun hat. Und ich fin­de Lena Mey­er-Land­rut toll, gera­de weil sie “ein biss­chen wie Björk klingt, die zu viel grü­nen Tee geraucht hat”. Ich bin nur immer noch über den Abgang von Leon Tay­lor ent­setzt, der zwar mal wie­der ein wirk­lich schlim­mes Lied aus­wähl­te, es aber den­noch erneut schaff­te, mich mit sei­ner packen­den Stim­me (die ich mitt­ler­wei­le als männ­li­ches Äqui­va­lent von Alex­an­dra ein­ord­ne) und sei­nem Auf­tre­ten zu berüh­ren und mir Trä­nen in die Augen zu trei­ben. Und da ich mir nicht vor­stel­len kann, eine völ­lig ande­re Sen­dung gese­hen und gehört zu haben als die knapp zwei Mil­lio­nen der rest­li­chen Zuschau­er, gibt mir der Spie­gel-Arti­kel wenigs­tens ansatz­wei­se eine Erklä­rung, um mei­nen Schock zu lindern.

Wenn auch kei­ne schöne.

15 Comments

  • Natür­lich ist USFO Ober­schich­ten ‑Fern­se­hen Auch wenn ich im zitier­ten Spie­gel-Arti­kel den Unter­ton nicht mag und auch etli­chen Details wider­spre­chen wür­de, ist die Grund­aus­sa­ge völ­lig kor­rekt: das spricht ein­fach unter­schied­li­che Schich­ten an. Das merkt man doch allein schon dar­an, wenn man mit ver­schie­de­nen Leu­ten über USFO im Ver­gleich zu DSDS spricht und Argu­men­te kom­men wie ‘aber DSDS ist viel unter­halt­sa­mer’. Ich den­ke zwar nicht gern in Klas­sen, muss aber zuge­ben, dass ich natür­lich auch ver­ort­bar bin (gemäß Sinus­stu­die an der Gren­ze zwi­schen Post­ma­te­ri­el­len und Eta­blier­ten (oh oh, noch schlim­mer!)) – und mich dort wohl­füh­le! Das ist mei­ner Frau bereits beim ers­ten Blick auf USFO wohl­tu­end auf­ge­fal­len (sie hat­te vor­her tat­säch­lich DSDS gese­hen: ‘die Kan­di­da­ten bei USFO spre­chen ein­wand­frei­es Deutsch und kön­nen sich rich­tig gewandt aus­drü­cken. Außer­dem sind es rich­ti­ge Per­sön­lich­kei­ten’). Sie ver­mu­te­te zunächst den Alters­un­ter­schied als Begrün­dung, aber das ist es nicht nur. Auch die­je­ni­gen mit ‘Migra­ti­ons­hin­ter­grund’ sind rich­tig in der Gesell­schaft ange­kom­men. Soweit zum Unter­schied der Sen­dun­gen. Aber dass das glei­che Argu­ment her­an­ge­zo­gen wer­den soll zur Erklä­rung der Selek­ti­on, hal­te ich für abso­lut nicht gerecht­fer­tigt. Das oben Gesag­te gilt näm­lich aus­nahms­los für alle 20 USFO-Kan­di­da­ten. Was Leon betrifft, lag er ein­fach dane­ben in der letz­ten Sen­dung. Und das liegt nicht am Lied allein. Zum einen ist das ein sehr schö­nes Lied, selbst wenn man es oft hört, zum zwei­ten kann Leon das durch­aus auch gur vor­tra­gen, wie er in der Cas­ting­box unter Beweis gestellt hat. Aber die gest­ri­ge Inter­pre­ta­ti­on war ein­fach nicht ange­mes­sen (zum Teil lag das sogar an der Band. Das war das ers­te Mal, dass ich mit einem Arran­ge­ment unzu­frie­den war). Hier wäre weni­ger mehr gewe­sen (sowohl Band als auch Leon). Und da inzwi­schen nur noch wirk­lich gute Kan­di­da­ten dabeisind, darf sich eben kei­ner mehr einen sol­chen Feh­ler erlau­ben. Klingt wahr­schein­lich jetzt etwas schul­meis­ter­lich, aber als ‘Eta­blier­ter’ erwar­tet man sowas ja sicher sowie­so von mir 🙂

  • … muss noch was nach­schie­ben Jetzt könn­te man sich natür­lich fra­gen, wel­chem Sinus-Milieu wohl Herr Fed­der­sen angehört …

  • re: … muss noch was nach­schie­ben [quote=def]Jetzt könn­te man sich natür­lich fra­gen, wel­chem Sinus-Milieu wohl Herr Fed­der­sen ange­hört …[/quote] dazu muß ich jetzt inner­lich grin­sen, weil ich just heu­te die ers­te Hälf­te von Fed­der­sens neu­em Mach­werk gele­sen habe.. ..und zwie­späl­tig bin. Ist ja ganz amü­sant, aber ich wer­de das klam­me Gefühl nicht los, daß Jan F. unbe­dingt bewei­sen will, daß er unge­krön­te Herr­scher des euro­päi­schen ESC-Fach­wis­sens ist. Das nervt dann schon… Bes­ser-Fed­di statt Besser-Wessi

  • Hys­te­ri­scher Schrei­hals Ich habe eine naï­ve Fra­ge: glaubst Du Madam ’ Lena ’ wenn sie behaup­tet, dass sie nicht gewin­nen möch­te und ’ nur aus Spaß ’ mit­acht? Das ist doch die ältes­te PR-Masche, die es gibt! Das Gegen­teil ist der Fall, sie will unbe­dingt gewin­nen, weil sie sich – auch dank Raab und Jury – für etwas bes­se­res oder gar beson­de­res hält. Mit Lena wür­den wir in Oslo nicht wirk­lich erfolg­reich sein: hys­te­risch und ‘cra­zy’ ( so 90s ) zu sein, reicht eben nicht um die Men­schen zu beein­dru­cken. Zumin­dest außer­halb Deutsch­lands – sie ist der weib­li­che Kübel­böck. PS: Ober- Unter­schich­ten TV? Wie­der so ein Medi­en­quatsch. Was an USFO ist ’ Ober­schicht’? Raab allein ist schon ‘Unter­schicht’ ( sprich unters­te Schub­la­de ). Ich ken­ne zufäl­lig eini­ge Gym­na­si­en – zu behaup­tet, dass dort jeder der Ober­schicht ange­hört ist wie­der mal Non­sen­se! Lena ist ja der bes­te Beweis – an ihr ist nichts ‘Ober­schich­ten­hadftes ’ sie hät­te auch bei Boh­len sin­gen kön­nen – der wie­der­um zur ‘Ober­schicht’ gehört und die­se lei­der sogar recht gut reprä­sen­tiert. So sieht das aus! Lasst euch nicht so leicht manipulieren.

  • hier wur­de wohl eini­ges falsch ver­stan­den Ers­tens: natür­lich möch­te Lena (wie jeder ande­re auch) gern gewin­nen. Wer woll­te das nicht. Im übri­gen behaup­tet sie das ja auch gar nicht anders. Beim ers­ten Mal hat sie wohl tat­säch­lich nicht damit gerech­net, aber inzwi­schen rech­net sie sich selbst­ver­ständ­lich Chan­cen aus (die ist ja nicht blöd und bekommt die Reak­tio­nen mit). Sie sagt ja selbst, sie habe ‘Blut geleckt’ (O‑Ton). Aber im Unter­schied zu man­chem bei DSDS hängt bei den USFOs nicht sämt­li­che Erwar­tung an die­ser einen Kis­te, da sie Alter­na­ti­ven haben und ken­nen. Zwei­tens: Es geht um Fern­se­hen, das offen­sicht­lich eher Ober­schicht anspricht. Das heißt weder, dass es bewusst in die­se Rich­tung pro­du­ziert sein muss, noch, dass es not­wen­di­ger­wei­se VON Ober­schicht gemacht wer­den muss. Aller­dings wür­de ich Herrn Raab das durch­aus zubil­li­gen (bei­des). Sein proll­haf­tes Auf­tre­ten ist doch ein­deu­tig Masche. Drit­tens: ‘Ober­schicht’ im genann­ten Sin­ne hat nicht unbe­dingt etwas mit Reich­tum zu tun (das trifft sicher auf Boh­len zu), son­dern mit Bil­dungs­stand (Gym­na­si­ums­be­such garan­tiert das tat­säch­lich nicht auto­ma­tisch) und Wesens- (Denkens-)art. Daher: zwi­schen Lena und Küb­lböck lie­gen nicht nur Wel­ten, son­dern Universen!

  • Geh vor­bei Für mich eine ganz ein­fa­che Sache: Nach der Leon-Pre­miè­re mit ‘Der Weg’, auf wel­chem ich ihm sei­ner­zeit sofort, blind­lings und hörig gefolgt wäre, war ich in den Fol­ge­sen­dun­gen von sei­ner Leis­tung schlicht und ein­fach nicht mehr son­der­lich ange­tan (sodass ich zwar für Chris­ti­an und Lena anrief, nie mehr aber für Leon Tay­lor). Für mich blieb Leons ers­ter Auf­tritt am Ende lei­der eine her­aus­ra­gend fan­tas­ti­sche Aus­nah­me sei­ner sonst doch eher mäßi­gen (und nach Mei­nung mei­ner Gehör­gän­ge auch durch­gän­gig dahin genu­schel­ten) Gesangs­dar­bie­tun­gen. In die­sem Kon­text kein Platz in mei­nem Kopf für Gesell­schafts­theo­rie und Ähnliches!

  • Anschei­nend hat­ten die Spie­gel­au­to­ren lan­ge­wei­le, oder war­um ver­zap­fen sie einen der­ar­ti­gen Schwach­sinn. Auch das man Men­schen in Unter­schicht und Ober­schicht teil, fin­de ich ein­fach abar­tig. Ich gehö­re auch nicht zur soge­nann­ten Oberschicht(wer das auch immer sein soll­te). Trotz­dem gefällt mir USFO ein­fach bes­ser als DSDS. DSDS ist ein­fach nur Schrott und an der Sen­dung geht mir alles tie­risch auf die Ner­ven. Auch ich war von Leon in der ers­ten Sen­dung mehr als begeis­tert, doch dann hat er in der zwei­ten Sen­dung Irgend­was bleibt ver­un­stal­tet, er war dann in der dar­auf­fol­gen­den Sen­dung deut­lich bes­ser, bevor er dann wie­der den Schmu­se­on­kel raus­ge­las­sen hat. Für mich im Fina­le sind Lena und Chris­ti­an. Sharyan ist für mich ein Geheim­tipp und kers­tin die Außen­sei­te­rin. Mir per­sön­lich ist Kers­tin zu lang­wei­lig, die wür­de eher zu DSDS pas­sen. Aber um bei der Sen­dung mit­ma­chen zu dür­fen, muß man ja anschei­nend im Knast geses­sen haben oder wenigs­tens ein schwe­ren Schick­sals­schlag erlebt haben, damit das Pri­vat­le­ben so rich­tig schön aus­ge­schlach­tet wer­den kann von RTL und Blöd. Auch das geht mir auf die Nerven.

  • Vol­le Zustim­mung zur Ana­ly­se von Leons Ent­wi­ckung. ‘Der Weg’ war eine Super-Dar­bie­tung, da gibt es nichts dran zu rüt­teln. Und der Kra­witz-Song war auch recht ordent­lich. Ich ver­mu­te auch, dass das Fina­le mit Lena und Chris­ti­an bestückt sein wird. Aller­dings hat Shary­han den Vor­teil einer rie­si­gen Band­brei­te. Sie scheint so ziem­lich alle Sti­le meis­tern zu kön­nen, was ein gro­ßer Vor­teil ist, da ja letzt­lich wohl ein Lied prä­sen­tiert wer­den muss, das sich kei­ner der kan­di­da­ten selbst aus­ge­sucht hat.

  • Na ja, Zei­tun­gen müs­sen natür­lich jeden Tag erst mal gefüllt wer­den, da saugt man sich halt The­sen aus den Fingern…oder sie sind tat­säch­lich Spiel­wie­sen für Jour­na­lis­ten, ihre per­sön­li­chen Ansich­ten an den Leser zu brin­gen. Ein gro­ßer Unter­schied von DSDS zu USFO (außer, dass bei ers­te­rem die Gesangs­qua­li­tät deut­lich schlech­ter ist ins­ge­samt) ist die Auf­ma­chung. Dass näm­lich bei DSDS viel pri­va­tes Zeug mit rein­spielt, was den Machern genau­so wich­tig ist wie die Show auf der Büh­ne. Die­se Mischung bringt eben die bes­te Ein­schalt­quo­te. Es ist sogar eher von Vor­teil, wenn man­che Teil­neh­mer dürf­ti­ge Sän­ger sind, denn auch das bringt Rei­bungs­punk­te – Anti­s­tim­mung und gleich­zei­ti­ge Soli­da­ri­sie­rung mit dem ’net­ten Jun­gen von neben­an’ ist genau­so Quo­ten­för­dernd. Zu behaup­ten, die eine Schicht schaue die­ses For­mat, die ande­re jenes an, hal­te ich für ver­fehlt. Wenn man denn Schich­ten­ein­tei­lun­gen vor­neh­men möch­te, dann gibt es in jeder davon ein gewis­ses Trash­be­dürf­nis, wes­halb DSDS selbst­ver­ständ­lich nicht nur vom ‘unte­ren Drit­tel’, son­dern auch beim ‘obe­ren’ Fans hat. Zum The­ma ‘wir soll­ten uns nicht so leicht mani­pu­lie­ren las­sen’: Und was, wenn ich gera­de die­je­ni­gen mag, die bei Raab beson­ders gut weg­kom­men? Muss ich dann aus falsch ver­stan­de­nem Gefühl der Kor­rekt­heit mei­ne Mei­nung unter­drü­cken und in Anti-Hal­tung gehen, weil nur die Min­der­heit das Recht oder den Geschmack gepach­tet hat? Wer­de ich denn nicht mani­pu­liert von den gar nicht so weni­gen ‘Lena- und Chris­ti­an­has­sern’, die ja auch nichts ande­res wol­len als ihren per­sön­li­chen Geschmack durch­zu­set­zen? Man soll­te davon weg­kom­men, das Publi­kum als mei­nungs­lo­se Ja-Sager zu beschimp­fen, es schon trif­ti­ge Grün­de, war­um genau die­se 5 Kan­di­da­ten noch im Wett­be­werb sind. Mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund hat das nix zu tun. Leon z.B. hat­te einen glän­zen­den Ein­stieg und konn­te den ein­fach nicht mehr in dem Maße bestä­ti­gen. Aber man könn­te auch bei die­sem The­ma was kon­stru­ie­ren und mit Rober­to Blan­co kom­men, der mehr als nur ein Mal ver­sucht hat für Deutsch­land an den Start zu gehen 😉

  • Ich füh­le mich bestä­tigt… …nach­dem eben gera­de im Vier­tel­fi­na­le die letz­te Nicht-Arie­rin raus­ge­flo­gen ist. Trotz Stim­me wie Whit­ney und Songs wie im Dis­ney-Musi­cal. Aber nein, das hat nix gar nix mit einem mög­li­chen Migra­ti­ons­hin­ter­grund zu tun, über­haupt nicht…

  • Nana… …Oli­ver, bit­te nicht so pro­vo­ka­tiv 😉 Ich hal­te die gan­ze Dis­kus­si­on um Migra­ti­ons­hin­ter­grund für einen abso­lu­ten Schmarrn, gera­de nach dem soeben erfolg­ten­Vier­tel­fi­na­le: Ich gehe mit zwei Kri­tik­an­söt­zen von Adel Tawil völ­lig kon­form: a) Sharyans Dar­bie­tun­gen waren mir zu schau­spie­le­risch und nicht wirk­lich authen­tisch. Sie wuß­te wirk­lich genau, wo sie wann in wel­che Kame­ra zu lächeln hat. b) Der klei­ne spit­ze Sei­ten­heb auf Lena, sich die plötz­lich erwor­be­ne Berühmt­heit nicht zu Kopf stei­gen zu las­sen. So außer­ge­wöhn­lich inter­es­sant sie als Typ ist, ist ver­mis­se eine wei­te­re Facet­te (ok, schreibt man ihr einen Oslo-Song auf den Typ funk­tio­niert das). Nach mitt­ler­wei­le meh­re­ren Sen­dun­gen fängt es an, daß mir ihre tour­et­te-naiv-kok­ke­te Art gaaaa­anz lang­sam auf den Sen­kel geht. Soll­te ich nicht der ein­zi­ge sein, dann ist ihre Final­teil­nah­me alles ande­re als sicher. Mal im Detail: Sharyan – mit Abstand bes­te Stim­me und schreck­lichs­te Fri­sur, zudem wirkt das lei­der etwas schau­spie­le­risch und nicht mehr authen­tisch. Jen­ni­fer – Stimm­lich ein wenig mit Abatri­chen, dafür aber ohne gro­ßen Kri­tik­punk­te. Das smoo­t­he Mit­tel­feld im qua­li­ta­tiv sehr anspruchs­vol­len Rest­feld. Kers­tin – ent­wi­ckelt sich für mich immer mehr zur Über­ra­schung. Per­fek­te Song­aus­wahl (die Orgi­na­le von Regi­na Spek­tor ver­blas­sen dage­gen), stei­gert sich von Mal zu Mal, für mich mitt­ler­wei­le völ­lig zur Recht wei­ter (selbst wenn ich kein Fan der Engelstim­me bin). Chris­tin – eben coo­le Sau – paßt! Mein Favo­rit mitt­ler­wei­le.… Lena – bemer­kens­wert anders, spe­zi­ell. Stimm­lich sicher­lich nicht das Genie, aber NOCH authen­tisch. Sie läuft aber Gefahr, die ‘Masche’ zu weit aus­zu­rei­zen. Die Gren­ze zwi­schen Ein­zig­ar­tig­keit und Nerv­tö­te­rei ist nicht sehr groß. Fazit: Zuschau­er sind nicht dumm, zufäl­lig lag ich mit mei­nem Tipp rich­tig. Es wäre span­nend gewor­den, wenn nur 3 wei­ter gekom­men wären.. (für mich Chris­ti­an, Kers­tin und.…tja). 2. Fazit: Spä­tets­tens jetzt muß eigent­lich jeder erken­nen, wel­che Qua­li­täts­un­ter­schie­de zwi­schen DSDS und USFO lie­gen (und somit kor­ri­gie­re ich mei­nen Kom­men­tar, den ich nach der 1. Sen­dung abge­ge­ben habe!)

  • Ist doch etwas dran an die­sem Arti­kel? Jetzt hat es ja tat­säch­lich Shary­han Osman rausgehauen.

  • ent­setzt Ich bin tat­säch­lich ent­setzt dar­über, dass es dies­mal Shaty­han raus­ge­hau­en hat. Nach ihrem ers­ten Auf­tritt war ich zwar auch skep­tisch, umso mehr, als Jen­ni­fer, die für mich eigent­lich schon seit x Sen­dun­gen Streich­kan­di­da­tin war, aus­ge­spro­chen gut war und aus­nahms­wei­se mal nicht gegrölt hat, son­dern nuan­ciert vor­ge­tra­gen. Dann kam aller­dings Kers­tin, bei der es je nach Song in mei­ner Wer­tung stän­dig auf und ab geht) und nahm das Lied für mei­nen Geschmack etwas zu tra­la­la, auch leicht dane­ben in den Höhen und schwach in den Tie­fen. Da war es für mich dann sicher, dass sie die nächs­te ist, denn Chris­ti­an zeig­te dies­mal erneut eine sehr gute Stim­me (inkl. Fal­sett) und gute Büh­nen­prä­senz, Lena war auch in Top­form (etwas unsau­ber zwar, v.a. in den lau­ten Pas­sa­gen, aber sehr inter­pre­ta­ti­ons­si­cher). Aber dann kam ja noch der zwei­te Durch­gang, der alles auf den Kopf stell­te. Shary­han war abso­lut groß­ar­tig und ich wähn­te sie nun wirk­lich sicher. Jen­ni­fer ver­brei­te­te zwar Stim­mung, war aber nun wie­der grö­lend unsau­ber wie sonst, und SIE hat zumin­dest am Anfang extrem nach den Kame­ras geschaut. Kers­tins zwei­ter Auf­tritt war über­wäl­ti­gend, m.E. der bes­te des gan­zen Abends. Chris­ti­ans zwei­ten­fand ich so lala, und Lena war auch etwas schwä­cher als beim ers­ten Durch­lauf. Sum­ma sum­ma­rum: für mich war ganz klar Jen­ni­fer drau­ßen. Bei Kers­tin hät­te ich es noch ver­stan­den, weil sie sehr wech­selt und eben nicht kon­stant top ist. Aber Shary­han? Nach DER gran­dio­sen (selbst­kom­po­nier­ten!) Hym­ne??? Aller­t­dings glau­be ich nicht, dass man zur Erklä­rung auf ‘ari­sche Abstam­mung’ oder ähn­li­ches Gesülz zurück­grei­fen muss. Ich glau­be, dass das eher dar­an liegt, dass die ande­ren vier inzwi­schen eine kon­stan­te Fan­ge­mein­de auf­ge­baut haben, die kon­stant anruft. Shary­han ist gera­de durch ihre Viel­sei­tig­keit und Unspek­ta­ku­la­ri­tät )gibt’s das?) gepaart mit Kön­nen, kein Attrak­tor für so etwas. Und viel­leicht hat Raabs Kom­men­tar den unent­schlos­se­nen Anru­fern auch noch den Rest gege­ben. Sei’s drum. Solan­ge es nicht Jen­ni­fer wird, könn­te ich mit allen ver­blei­ben­den leben. Und Shary­han wird auch ohne ESC ihren Weg machen. Ich wür­de wet­ten, dass sie die ers­te sein wird, von der es eine CD gibt!

  • Zustim­mung Vol­le Zustim­mung zu fast allem. Lena ist nach wie vor mein Favo­rit, aber si muss wir­kich auf­pas­sen, dass sie nicht über­zieht. Und das mei­ne ich weni­ger auf die Song­in­ter­pre­ta­tio­nen bezo­gen als auf die Art des Auf­tre­tens in Ein­spie­lern und ähn­li­chem. Shary­han tat­säch­lich stimm­lich mit Abstand die bes­te. Ich fand sie übri­gens durch­aus authen­tisch. Bei Jen­ni­fer sehe ich aller­dings genü­gend Kri­tik­punk­te, obwohl sie gera­de ges­tern im ers­ten Durch­lauf gezeigt hat, dass sie auch anders kann als grö­len. Aber das kommt halt an.

  • Nach was ihr alles so schaut, wie z.B. jemand in die Kame­ra guckt… 😀 Ich fra­ge mich ja allen Erns­tes, WEN man denn gerech­ter­wei­se hät­te aus­schei­den las­sen sol­len??? Jeder für sich ges­tern war toll, viel­leicht konn­te Shary­han, die ges­tern wie­der toll war, ein­fach nicht ganz die Akzen­te set­zen, was ande­ren etwas bes­ser gelang? Das sehe ich eher als mög­li­chen Grund an (wenn das über­haupt ana­ly­siert wer­den könn­te), das mit dem Migra­ti­ons­hin­ter­grund, fin­de ich, ist abso­lu­ter Quatsch. Sonst hät­te man bei den zwan­zig Bewer­bern schon ‘bes­ser’ aus­sor­tie­ren kön­nen wer in die Run­de der letz­ten 10 kom­men soll, denn ‘Ari­er’ wären ja genug vor­han­den gewe­sen. Wie ist denn über­haupt unser Ver­ständ­nis von der Welt­of­fen­heit unse­res Lan­des, wo Men­schen ande­rer Haut­far­ben auch in eher ‘urdeut­schen’ Musik­spar­ten Erfol­ge fei­er­ten, wie z.B. Rober­to Blan­co oder Bil­ly Mo? Jen­ni­fer hat sich ges­tern als rich­ti­ge Ram­pen­sau erwie­sen, Lena ist eine ganz eige­ne Mar­ke, Kers­tin, mit der ich per­sön­lich eine Ach­ter­bahn­fahrt erle­be, hat mit ihrem letz­ten, abso­lut gran­di­os vor­ge­tra­ge­nen Song alle Ohren­schmer­zen, die sie mir ver­ur­sach­te, ver­ges­sen las­sen, Chris­ti­ans Eigen­kom­po­si­ti­on ist ein Ham­mer­song mit ein­präg­sa­mer ‘gesang­li­cher Hook­li­ne’ (wenn man das so bezei­chenen kann).…wer hät­te es also ver­dient aus­zu­schei­den? Auch Shary­han hat’s nicht ver­dient, doch einen muss­te es halt treffen 😥

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