Der Schnell­über­blick: zwei­tes Semi 2011

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Das schwe­di­sche Jahr

Eine bun­te Mix­tur an Bei­trä­gen, vom Euro­dance­trash über Elek­tro­sound und Hard­rock bis hin zu grau­en­haf­ten Sülz­bal­la­den ist in der zwei­ten Qua­li­fi­ka­ti­ons­run­de am 12. Mai (ab 21:00 Uhr im Ers­ten) zu fin­den. Dar­un­ter so ziem­lich alle mei­ner dies­jäh­ri­gen Hass­bei­trä­ge, und das sind nicht weni­ge! Grö­ße­re Vor­rä­te an Wod­ka-Red Bull und glim­men­den Ziga­ret­ten, die man sich zwecks Wach­blei­bens ins Fleisch pres­sen kann, sind ange­ra­ten, um die­ses Semi zu über­ste­hen. 19 Län­der gehen ins Ren­nen um die zehn Plät­ze im Fina­le am Sams­tag, und wir sind abstim­mungs­be­rech­tigt. Hier die Über­sicht in der Rei­hen­fol­ge der aus­ge­los­ten Startplätze.

1. Bos­ni­en-Her­ze­go­wi­na: Dino Mer­linLove in Rewind

Aufrechtgehn.de-Wertung: 10 Punk­te. Fina­le: ja, denn die­se char­mant-ver­spiel­te Num­mer ist der per­fek­te Show-Ope­ner und bleibt sofort im Gedächtnis.

httpv://www.youtube.com/watch?v=urqhlnWLXxs

Je öfter ich die bos­ni­sche Num­mer höre, des­to här­ter kämpft Songcon­test-Vete­ran Dino (‘Put­ni­ci’) um die Spit­zen­po­si­ti­on in mei­ner Grand-Prix-2011-Hit­pa­ra­de. Und mei­ne Nach­barn wun­dern sich ver­mut­lich, war­um sie immer öfters enthu­si­as­ti­sche “Sito!”-Rufe aus mei­ner Woh­nung ver­neh­men. Selbst in die skur­ri­le Per­for­mance mit den Gum­mi­bei­nen habe ich mich mitt­ler­wei­le ver­liebt. Es ist ein char­man­ter Zau­ber, der von die­sem Bei­trag aus­geht, der sich aller­dings erst ab dem drit­ten Mal so rich­tig entfaltet.

2. Öster­reich: Nadi­ne Bei­lerThe Secret is Love

Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 Punk­te. Fina­le: nein, denn das plas­tik­haf­te Geg­rei­ne der Öster­rei­che­rin bringt die Stim­mung nach dem fabel­haf­ten bos­ni­schen Auf­takt sofort wie­der auf den Null­punkt, und das wer­den ihr die Men­schen übel neh­men. Zu Recht.

httpv://www.youtube.com/watch?v=s88qtWo7byY

Eine in schlimms­ter Cas­ting­show­ma­nier jodeln­de Tus­nel­da mit einer ent­setz­li­chen Mireil­le-Mathieu-Perü­cke und einer mir sämt­li­chen Lebens­wil­len rau­ben­den Dis­ney­bal­la­de, wie es sie in ihrer Schreck­lich­keit so mög­li­cher­wei­se noch nie in der Musik­ge­schich­te gege­ben hat. Mein per­sön­li­cher Spit­zen-Hass­bei­trag 2011, natür­lich auch, weil die Schluch­ten­ka­cker dafür die bes­te Spaß­num­mer die­ses Jahr­tau­sends, ‘Oida Taunz!’, weg­ge­wor­fen haben. Bleibt’s doch ein­fach wei­ter zu Hause…

3. Nie­der­lan­de: 3JsNever alo­ne

Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 Punk­te. Fina­le: nein, denn die Stim­men für Seicht­ge­du­del gehen an Däne­mark, die haben wenigs­tens eine Melo­die und einen hüb­schen Sänger.

httpv://www.youtube.com/watch?v=KlneiG2bGuE

Ein paar mit­tel­al­te, mit­tel­häss­li­che Her­ren mit einem Mid­tem­po-Midd­le-of-the-Road-Pop­rock­song. Die Nie­der­län­der schaf­fen es bei­na­he, die Dänen in Punk­to Durch­schnitt­lich­keit und Seicht­heit zu top­pen. Falls das kein Oxy­mo­ron ist. Wiki­pe­dia erwägt gera­de, sei­nen Ein­trag zum Begriff “Lan­ge­wei­le” durch die­sen Clip zu ersetzen.

4. Bel­gi­en: Wit­loof BayWith Love, Baby

Aufrechtgehn.de-Wertung: 2 Punk­te. Fina­le: nein, denn die Stim­men für Skur­ri­les gehen an Bosnien.

httpv://www.youtube.com/watch?v=ZD09ThCx4Cw

Sei­ne Tra­di­ti­on skur­ri­ler Bei­trä­ge setzt das Jugo­sla­wi­en West­eu­ro­pas (mal sehen, ob es das Land 2012 so noch gibt) mit Acap­pel­la fort. Die­se sehr kom­pe­tent vor­ge­tra­ge­ne Num­mer im Man­hat­tan-Trans­fer-Stil wird von einem her­aus­ra­gen­den Beat­bo­xer zusam­men­ge­hal­ten und vor­an­ge­trie­ben. Wes­we­gen man sie hören kann, ohne Frit­ten in Rich­tung Büh­ne wer­fen zu wol­len. Zumin­dest die­se eine Mal, im Semi. Wei­ter kommt sie ohne­hin nicht.

5. Slo­wa­kei: Twi­insI’m still alive

Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 Punk­te. Fina­le: ja, denn das ist der ers­te Bei­trag des Abends, der ganz ent­fernt nach etwas klingt, das man aus den Pop­charts ken­nen könnte.

httpv://www.youtube.com/watch?v=bt8QhxICZzA

Das Land schickt die offi­zi­el­len Nach­fol­ge­rin­nen der Kess­ler-Zwil­lin­ge, auch wenn die Twi­ins eher aus­se­hen wie geklon­te Aus­ga­ben von Bree van de Kamp aus Despe­ra­te House­wi­ves. Lei­der haben die Zwei einen Song im Gepäck, der klingt wie ein abge­lehn­ter Album-Füll­stoff-Titel der No Angels. Und wo die gelan­det sind, wis­sen wir ja. Ob die Twi­ins live sin­gen kön­nen, wis­sen wir hin­ge­gen noch nicht.

6. Ukrai­ne: Mika New­tonAngel

Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 Punk­te. Fina­le: nein, denn direkt nach der Wer­be­pau­se will man etwas Anre­gen­des hören und nichts, das einen zum Selbst­mord treibt.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Jtfetx1u8I0

Mika, die hoch umstrit­te­ne Sie­ge­rin der wohl undurch­sich­tigs­ten Vor­ent­schei­dungs­tra­ves­tie Euro­pas, hat ihren Song, den sie sei­ner­zeit schon gegen einen ande­ren aus­wech­seln woll­te, aber nicht durf­te, für den fina­len Euro­vi­si­ons­re­mix kom­plett ent­beint und neu zusam­men­geta­ckert. Was die Cho­se aber nicht bes­ser macht: auch in der neu­en Fas­sung bleibt ‘Angel’ ein struk­tur­lo­ses, sui­zi­da­les Geschrei ohne Höhe­punkt und Charme. Da will sich so gar kein Lächeln einstellen…

7. Mol­da­wi­en: Zdob si ZdubSo lucky

Aufrechtgehn.de-Wertung: 1 Punkt. Fina­le: nein, denn ohne gute Gim­micks zün­det Rock beim Con­test nicht.

httpv://www.youtube.com/watch?v=1aNK0L3XiYw

Red-Hot-Chi­li-Pep­per-Sound mal wie­der aus Mold­wi­en. Die schi­cken erneut Zdob si Zdub, dies­mal aller­dings ohne trom­meln­de Oma. Statt­des­sen mit einer rad­fah­ren­den Elfe, wäh­rend die Rocker die sie­ben fünf Zwer­ge geben. ‘So lucky’ rockt ganz ordent­lich und ist ein­gän­gig, nervt aber auch schnell.

8. Schwe­den: Eric Saa­dePopu­lar

Aufrechtgehn.de-Wertung: 12 Punk­te. Fina­le: ja, denn die­se drei Minu­ten sind die Essenz der Euro­vi­si­on. Außer­dem lechzt man an die­ser Stel­le des Abends bereits so sehr nach etwas Fröh­li­chem wie ein Ver­durs­ten­der in der Wüste.

httpv://www.youtube.com/watch?v=iEX0WSq2jh4

Letz­tes Jahr ver­schmäh­ten die Schwe­den noch sein fabel­haf­tes ‘Man­boy’, dies­mal erwies sich Eric beim Melo­di­fes­ti­valen als ‘Popu­lar’. Span­nend bleibt, wie er die sen­sa­tio­nel­le High-Ener­gy-Tanz­num­mer inklu­si­ve memo­rabler Glas­bruch­ak­ti­on ohne Back­ing-Tape-Stimm­ein­satz hin­be­kom­men will. Mein abso­lu­ter Favo­rit in die­sem Jahrgang!

9. Zypern: Chris­tos Mylor­dosSan Ange­los s’agapisa

Aufrechtgehn.de-Wertung: 8 Punk­te. Fina­le: ja, denn es ist das ein­zi­ge Eth­no-Stück des Abends. Und schön dazu.

httpv://www.youtube.com/watch?v=fmGLd3zqW9Q

Auf­ge­merkt, Öster­reich, die Ukrai­ne und die Ande­ren: so geht eine Euro­vi­si­ons­bal­la­de! In sei­nem wun­der­bar hoch­dra­ma­ti­schen, rockig-trei­ben­den Eth­no-Klop­fer schmach­tet der Insel­grie­che mit dem lus­ti­gen Nach­na­men einen Engel an. Und bis auf die unnö­ti­ger­wei­se und unan­ge­nehm her­um­krei­schen­de Frau in der Mit­te sind das drei Minu­ten musi­ka­li­scher Him­mel. Wenn er das jetzt auch noch live hin­be­kommt, schmel­ze ich zu sei­nen Füßen dahin.

10. Bul­ga­ri­en: Poli Geno­vaNa inat

Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 Punk­te. Fina­le: ja, denn fast alles, was ich nicht mag, kommt wei­ter. Und umgekehrt.

httpv://www.youtube.com/watch?v=I4naw9iUrTw

Pink mag ich, wenn über­haupt, dann nur im House-Remix. Die­se bil­li­ge Kopie aus Vul­ga­ri­en schreit sich aber drei Minu­ten lang durch eine drö­ge, mit­tel­mä­ßi­ge Poprock­num­mer. Braucht man so nötig wie ein Furun­kel am Arsch.

11. Maze­do­ni­en: Vlat­ko Iliev­skiRusin­ka

Aufrechtgehn.de-Wertung: 3 Punk­te. Fina­le: ja, denn der hal­be Bal­kan stimmt in die­sem Fina­le ab und der Alko­hol­pe­gel dürf­te hier auch schon hoch genug sein.

httpv://www.youtube.com/watch?v=NRG2lY9CuL8

Was als Elek­tro­stück anfängt, wird ganz schnell zum wod­ka­ge­trie­be­nen Trink­lied. Nach fünf bis sie­ben Raki ist das bestimmt sehr lus­tig, und so hängt das Abschnei­den des gut­aus­se­hen­den Vlat­ko haupt­säch­lich davon ab, wie besof­fen die Zuschau­er beim Zeit­punkt sei­nes Auf­trit­tes schon sind.

12. Isra­el: Dana Inter­na­tio­nalDing Dong

Aufrechtgehn.de-Wertung: 7 Punk­te. Fina­le: ja, allei­ne schon aus sen­ti­men­ta­len Grün­den. Denn es ist Dana International!

httpv://www.youtube.com/watch?v=JmBMQJlzTa4

Mei­ne aller­größ­te Euro­vi­si­ons­hel­din Dana Inter­na­tio­nal, Sie­ge­rin des Mei­len­stein-Wett­be­werbs von 1998, hat die Kdam gewon­nen. Mit einem fut­ti­gen Dis­co­schla­ger mit dem schö­nen Titel ‘Ding Dong’. Die Son­ne scheint wie­der, die Welt ist wie­der schön und die­ser Jahr­gang wird viel­leicht doch nicht der schlimms­te aller Zei­ten. Vor­aus­ge­setzt, Dana schafft es ins Fina­le, wovon ich aber aus­ge­he. Ich wer­de jeden­falls für sie anrufen!

13. Slo­we­ni­en: Maja KeucNo one

Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 Punk­te. Fina­le: ja, denn einer muss die Bal­la­den­vo­ten ja ein­sam­meln. Und das Stück bie­tet wenigs­tens ein biss­chen Drama.

httpv://www.youtube.com/watch?v=NM8QpZMjNpg

Und noch eine schrei­en­de Ost­block-Else mit einem Depri-Stück. Euro­pa scheint der­zeit kol­lek­tiv schlech­ter Lau­ne zu sein und will alle ande­ren mit­lei­den las­sen. Maja, deren düs­te­re Rock­bal­la­de ‘Vanil­li­ja’ in der slo­we­ni­schen EMA das ein­zi­ge ent­spre­chen­de Ange­bot in einem Oze­an vol­ler fabel­haf­ter Upt­em­po- und Trash-Stü­cke war, will ihre Num­mer in Düs­sel­dorf auf Eng­lisch vor­tra­gen. Bit­te, schlim­mer kann die dadurch auch nicht mehr werden.

14. Rumä­ni­en: Hotel FMChan­ge

Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 Punk­te. Fina­le: nein, denn die Stim­men für seich­tes Gedu­del gehen an Dänemark.

httpv://www.youtube.com/watch?v=7PnaTmV5I1Q

Einen pas­sen­de­ren Namen könn­te die mur­ä­ni­sche Band mit dem bri­ti­schen, in einen Inter­net-Sex-Skan­dal ver­wi­ckel­ten Lead­sän­ger gar nicht tra­gen. Für Hotel-Fahr­stüh­le und ‑Bars eig­net sich ihr Hin­ter­grund­ge­du­del näm­lich per­fekt. Ein biss­chen weni­ger grüt­zig als der däni­sche Durch­schnitt kommt ihr Song auch her­über, wenn­gleich text­lich fast auf der sel­ben Übel­keits­stu­fe. Ein wei­te­rer Trop­fen im dies­jäh­ri­gen Meer der Langeweile.

15. Est­land: Get­ter Jaa­niRocke­fel­ler Street

Aufrechtgehn.de-Wertung: 4 Punk­te. Fina­le: nein, denn der Zau­ber des Lie­des ent­fal­tet sich nur, wenn man den wun­der­hübsch ver­spiel­ten Anfang hört. Und das wer­den direkt nach der Klo­pau­se lei­der die wenigsten.

httpv://www.youtube.com/watch?v=kXFGFCRV3z0

Wun­der­hübsch elek­tro­nisch ver­spielt, rich­tig zau­ber­haft, fängt es an. Druck­voll und ein­gän­gig geht es wei­ter bei der sehr gut gemach­ten Pop­num­mer ‘Rocke­fel­ler Street’. Und gera­de wenn man denkt: “Jetzt wird es aber ein biss­chen repe­te­tiv”, kommt eine fabel­haf­te Bridge daher und ret­tet das Gan­ze. Zusam­men mit der aus­neh­mend guten Büh­nen­prä­sen­ta­ti­on und Cho­reo­gra­fie ein her­vor­ra­gen­des Stück Unterhaltung.

16. Weiß­russ­land: Ana­sta­si­ya Vin­ni­ko­vaI love Belarus

Aufrechtgehn.de-Wertung: 5 Punk­te. Fina­le: nein, weil die Stim­men für fabel­haf­ten Dis­co­trash bereits an Schwe­den gehen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Asz9f-9SxiE

Wenn auch nur noch halb so gut wie der sowjet­freund­li­che Ori­gi­nal­bei­trag ‘Born in Bielo­rus­sia’, so über­zeugt doch auch der vom sel­ben Autoren stam­men­de Ersatz­song ‘I love Bela­rus’ durch lus­ti­ge Text­zei­len wie “Got you deep insi­de” und fabel­haf­te Acht­zi­ger­jah­re-Euro­dis­co­sounds, auf­ge­mischt mit hüb­schen Bala­lai­ka­klän­gen. Sehr geil auch die Faust-Akti­on im Refrain. Eine Kult­num­mer, ich lie­be Belarus!

17. Lett­land: Musi­qqAngel in Disguise

Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 Punk­te. Fina­le: nein, weil man es sofort wie­der ver­gisst. Und wegen des schlech­ten Karmas.

httpv://www.youtube.com/watch?v=4OCUTGmCums

Im Prin­zip ist mit ‘Angel in Dis­gu­i­se’ nichts ver­kehrt. Klas­si­sches juve­ni­les For­mat­ra­dio­fut­ter, flott im Tem­po, ein­gän­gig und popro­ckig, von zwei jun­gen Her­ren enthu­si­as­tisch vor­ge­tra­gen. Es geht zum einen Ohr rein und zum ande­ren wie­der raus und nor­ma­ler­wei­se hät­te ich es nach fünf Sekun­den ein­fach ver­ges­sen. Dass ich es mit Furor has­se, liegt vor allem dar­an, dass die bei­den Kas­per das groß­ar­ti­ge ‘Ban­jo Lau­ra’, einen mei­ner Lieb­lings­songs 2011 und poten­ti­el­len Sie­ger­ti­tel, auf dem Gewis­sen haben.

18. Däne­mark: A Fri­end in Lon­donA new Tomorrow

Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 Punk­te. Fina­le: ja, weil däni­sche Seicht­grüt­ze immer wei­ter­kommt. Und weil man das Lied schon mal irgend­wo gehört hat, wo war das nur…?

httpv://www.youtube.com/watch?v=aGVZktHLZhk

Euro­vi­si­ons­fans haben mitt­ler­wei­le min­des­tens sechs ver­schie­de­ne Lie­der gefun­den, von denen die Dänen abge­schrie­ben haben sol­len. Mein Tipp: ‘Every Song is a Cry for Love’ (IE 2006). Das wäre aber ver­zeih­lich, wäre da nicht die­ser magen­um­dre­hend schlim­me Welt­ver­bes­se­rungs­text, für den sich selbst Bernd Mei­nun­ger schä­men wür­de. Und natür­lich die ent­setz­lich seich­te Musik, gera­de­zu die Defi­ni­ti­on von Grütze.

19. Irland: Jed­wardLip­stick

Aufrechtgehn.de-Wertung: 6 Punk­te. Fina­le: ja, weil das per­fek­te Unter­hal­tung ist und im Gedächt­nis hän­gen bleibt.

httpv://www.youtube.com/watch?v=pyCnK-uHZwk

Geht die Welt jetzt end­gül­tig aus den Fugen? Irland schickt ein kon­tem­po­rä­res Pop­stück zum Con­test. Eins, das gar noch für Spaß steht! Was ist denn da pas­siert? Das iri­sche Zwil­lings­bru­der­paar James & Edward Gri­mes, bekannt gewor­den als geis­tig unter­be­lich­te­te, aber höchst unter­halt­sa­me Spaß­vö­gel einer Cas­ting­show, las­sen ihren Upt­em­po­knal­ler über einen One-Night-Stand von ihren Backings sin­gen und hüp­fen dazu im Vor­der­grund in lus­ti­gen Jacketts und mit unfass­li­cher Haar­tol­le her­um. Bes­ser bin ich beim Grand Prix sel­ten unter­hal­ten worden!

17 Comments

  • Oh, oh, oh… Wenn da mal nicht in Kür­ze die stol­ze Öster­rei­che­rin wie­der vor­bei­kommt, um sich aus­zu­kot­zen und dabei abstru­se Lena-Ver­glei­che zu bemühen… 😆

  • Immer­hin, dein per­sön­li­cher Hass­bei­trag 2010 hat für Bel­gi­en das bes­te Ergeb­nis seit Jah­ren ein­ge­fah­ren. Soll­te Nadi­ne eben­so gut abschnei­den, wirst du viel­leicht in den fol­gen­den Jah­ren noch mehr Grund zum läs­tern über uns Schluch­ten­scheis­ser haben. Freu mich schon auf bei­des. Und sei ehr­lich: was wäre ein Con­test ohne Hass­bei­trä­ge? Mein per­sön­li­cher die­ses Jahr: Mol­da­vi­en (und das war schon mit der Trom­me­lo­ma so…)

  • Inter­es­san­tes Semi und ein Fan-Hype. Die­ses Semi ist grau­sam, was haupt­säch­lich an den Bei­trä­gen aus Irland und Swe­den liegt. Wenn Songs aus uner­klär­li­chen Grün­den gehypt wer­den, stimmt etwas nicht. Sän­ger die nicht sin­gen kön­nen und Songs ohne jede Sub­stanz fin­de ich eben nicht unter­halt­sam – eher ner­vig und den Kem­pe Song eben­hys­te­risch und schrill, wie schon ‘Hero’. Glück­li­cher­wei­se bekom­men sol­che Bei­trä­ge beim ESC meist das pas­sen­de Resul­tat. Über die Qua­li­fi­ka­tio­nen für das Fina­le lässt sich nur schwer spe­ku­lie­ren – man soll­te vor­her die Live-Ver­sio­nen ken­nen. Sicher im Fina­le sind wohl nur Bos­ni­en, Est­land und Aus­tria. Zumin­dest wird die­ses Semi span­nen­der, als das 1. Semi.

  • auch hier mei­ne Sicht der Welt B: 12 Punk­te, Fina­le nein BiH: 6 Punk­te, Fina­le ja MD: 4 Punk­te, Fina­le ja NL: 0 Punk­te, Fina­le nein A: 7 Punk­te, Fina­le ja S: 0 Punk­te, Fina­le nein SK: 1 Punkt, Fina­le nein (knapp) UA: 0 Punk­te, Fina­le ja (knapp) CY: 5 Punk­te, Fina­le ja BG: 10 Punk­te, Fina­le nein DK: 0 Punk­te, Fina­le ja EST: 3 Punk­te, Fina­le ja IRL: 0 Punk­te, Fina­le ja IL: 0 Punk­te, Fina­le nein LV: 0 Punk­te, Fina­le nein MK: 0 Punk­te, Fina­le nein RO: 2 Punk­te, Fina­le ja SLO: 8 Punk­te, Fina­le ja BY: 0 Punk­te, Fina­le nein Hier gehen unse­re Pro­gno­sen doch deut­lich aus­ein­an­der. An vie­len Stel­len wür­de ich mir wün­schen, dass Du recht hast (etwa: Bul­ga­ri­en im Fina­le), und an man­chen Stel­len habe ich mich viel­leicht ein wenig zu weit aus dem Fens­ter gelehnt bzw. war doch der Wunsch vater des Gedan­kens (Schwe­den nicht im Fina­le, aber das war wohl bei Dir in Bezug auf Isra­el auch so. Mit dem schwa­chen Song schafft das auch kei­ne Dana Inter­na­tio­nal). Nun gut, wir wer­den sehen. Es bleibt auf jeden Fall span­nend, und jeder von uns wird wie­der genug Ent­täu­schun­gen ein­ste­cken müssen.

  • span­nen­de­res Semi Sehe ich auch so, und ich bin froh, dass die­ses ‘unser’ Semi mit Voting-Berech­ti­gung ist.

  • Hass­bei­trä­ge muss ich erwäh­nen, dass mei­ne Hass­bei­trä­ge aus Irland, Russ­land und Schwe­den kommen … ?

  • Hmmmm Die aus­ge­los­ten Start­plät­ze wer­den für eini­ge Teil­neh­mer echt Pro­blen­me auf­wer­fen. So wird es Nadi­ne Bei­ler ziem­lich am Anfang, und dann auch noch direkt hin­ter dem ‘gro­ßen Dino’, wirk­lich schwer haben. Da sieht es für Maja Keuc, ihre direk­te Kon­kur­ren­tin in ähn­li­chem Gen­re aus Slo­we­ni­en, schon bedeu­tend bes­ser aus. Und Get­ter Jaa­ni (Est­land) hät­te sich kaum Bes­se­res wün­schen können.

  • Bist du sicher, dass der Start­platz für Est­land so gut ist? Waren Plät­ze nach Wer­be­pau­sen nicht auch ver­flucht? Oder nur die im Finale?

  • Song Con­test? Wenn der schwe­di­sche Bei­trag doch ‘Dis­co­trash’ ist, ver­ste­he ich nicht, war­um er die ‘Essenz’ des ESC sein soll. Waren das nicht frü­her Chan­sons, dann Schla­ger und jetzt Pop? Dis­co­trash ist für mich z.B. der Bei­trag von DQ – und das Resul­tat ist doch bekannt auch. Auch wenn es Kem­pe bes­ser ver­steht, den Trash durch eine glat­te Show zu über­tün­chen. So oder so – das kann doch nicht die Essenz eines Song Con­tests sein? Ich jeden­falls möch­te kei­nen Show Con­test sehen oder eine gute Show nur in Kom­bi­na­ti­on mit etwas musi­ka­li­scher Sub­stanz. Sub­stanz­lo­ser als der schwe­di­sche Bei­trag, ist nur das iri­sche Machwerk

  • Pre­view Der älte­re Kom­men­tar wur­de vor der Aus­lo­sung der Start­plät­ze geschrie­ben. Jetzt hat es A etwas schwe­rer und ist viel­leicht nicht mehr so sicher im Fina­le, wie erwar­tet. Aber ich sehe sie trotz­dem ehr im Fina­le – der Song könn­te bei den Jurys und den Tele­vo­tern punk­ten. Bul­ga­ri­en sehe ich nicht im Fina­le, Maze­do­ni­en und Isra­el wird knapp wer­den, Zypern steht und fällt mit der Live-Per­for­mance, Est­land ist sicher im Fina­le – Wer­be­pau­se oder nicht – wie auch die Ukraine.

  • weiß nicht wirk­lich Ich gehe aber mal davon aus, dass die Leu­te, die über­haupt die Semis gucken, nicht so schnell weg­lau­fen oder ober­fläch­lich neben­bei gucken wie ein gro­ßer Teil des Publi­kums im Finale.

  • Unter­schied­li­che Denk­schu­len (dass ich die­ses Wort mal in die­sem Zusam­men­hang ver­wen­de!) in Bezug auf den ESC. Das Publi­kum die­ser Ver­an­stal­tung ist eine ganz merk­wür­di­ge Mischung: ‑Alt­fans, für die nach den 70ern sowie­so nichts Tole­ra­bles mehr nach­kam; ‑Homo­se­xu­el­le, für die der ESC ihr Kar­ne­val oder gar ihre Fuß­ball-WM ist; ‑Trash­fans, die sich über die so-bad-it’s‑good-Beiträge sche­ckig lachen; ‑Sta­tis­tik­freaks, für die die Musik sekun­där ist und die haupt­säch­lich wegen der Abstim­mung dabei sind ‑Per­len­tau­cher, die sich durch die Ozea­ne an Schrott arbei­ten (den es, neben­bei bemerkt, immer schon gege­ben hat und auch immer geben wird. Fud Leclerc oder Wil­fried konn­ten auch nicht sin­gen), um dar­in die guten Lie­der zu fin­den. Kei­ne die­ser Denk­wei­sen ist inhä­rent bes­ser oder schlech­ter als eine ande­re. Die Lis­te erhebt natür­lich kei­nen Anspruch auf Voll­stän­dig­keit, und die Grup­pen schlie­ßen ein­an­der nicht zwin­gend aus, aber alle Fans haben ihre Berech­ti­gung, und für jeden ist die ‘Essenz’ des Wett­be­werbs eine andere.

  • unter­schied­li­che Erwar­tun­gen Sehr hübsch her­aus­ge­ar­bei­tet. Ich füh­le mich als ‘Per­len­tau­cher’ adäquat beschrie­ben, auch wenn die Moti­va­ti­on natür­lich nicht immer so ein­deu­tig puris­tisch ist. Kaputt­la­chen über ein paar schrä­ge Num­mern nimmt man ja gern am Ran­de mit …

  • Teil 2 und hier die vor­aus­ge­sag­ten Sie­ger des 2. SF – inter­es­sant.… * Aus­tria * Bos­nia & Her­ze­go­vina * Den­mark * Esto­nia * Ire­land * Isra­el * Roma­nia * Slove­nia * Swe­den * The Net­her­lands Die­ses Ergeb­nis könn­te mir glatt gefal­len, obwohl ich mir nicht vor­stel­len kann, dass die Ukrai­ne hin­ten run­ter fällt (—> Besen)

  • Humor­vol­le(?) Tän­zer Ich hof­fe, Slo­we­ni­en schickt die bei­den Tän­zer aus der Vor­ent­schei­dung auf die Büh­ne. Dann hät­ten wir wenigs­tens Grund zur Belustigung… 😆

  • Oh weia, 19 Stück auf ein­mal, da müss­te ich mich ja kurz fas­sen, nun denn: Ins Fina­le kom­men ganz sicher: Bos­ni­en-Her­ze­go­wi­na Däne­mark Schwe­den Alle drei wer­den am Sa um den Sieg mit­spie­len, wobei ich aber momen­tan nur den Schwe­den zutraue, das Ding tat­säch­lich zu holen. Bos­ni­en wird die Rol­le von Lett­land 2000 inne­ha­ben, sprich, den Bei­trag, den jeder mag (ich auch, mein Lieb­ling die­ses Jahr, und Olli, schön dass Du es end­lich auch ein­siehst 😉 ). Final­ein­zug wahr­schein­lich: Irland Ukrai­ne (es ist halt die Ukrai­ne, mei­ne Güte… 🙁 ) Rumä­ni­en (dito) Est­land (ja, sie wird ins Fina­le kom­men, aber kann mir mal bit­te irgend­wer in leicht ver­ständ­li­chen Sät­zen erklä­ren, war­um das ein Favo­rit auf den Sieg ist???) Weiß­russ­land (das Ding kickt der­ma­ßen, dass es mich schwer wun­dern wür­de, wenn sich die Leu­te davon nicht anste­cken las­sen. Könn­te aller­dings durch die Jury dann doch raus­flie­gen…) Final­ein­zug wacke­lig: Zypern (in einem ande­ren Feld wür­de ich sagen, kei­ne Chan­ce – aber das ist klas­se, sticht raus, und außer­dem hats sein Vor­gän­ger mit einem wesent­lich schlech­te­ren Lied in einem wesent­lich bes­se­ren Semi auch geschafft) Lett­land Öster­reich (Start­po­si­ti­on nicht gut, außer­dem ist die­se typi­sche ange­streng­te Cas­ting­show­tus­sen­stim­me UN-ER-TRÄG-LICH) Slo­we­ni­en (zu unein­gän­gig, SLO ist in der Ver­gan­gen­heit schon mit viel bes­se­ren Bei­trä­gen geschei­tert) Mol­da­wi­en (aber nur weil Rumä­ni­en hier auch mit abstim­men darf) Final­ein­zug unwahr­schein­lich: Bul­ga­ri­en (weil sie es total kaputt­per­for­men wer­den, halt wie immer) Nie­der­lan­de Isra­el (Olli, Du musst jetzt sehr stark sein – aber das Lied ist ein Mist, und das ein­zi­ge, was hel­fen könn­te, wäre ein völ­lig kata­stro­pha­ler Auf­tritt des Maze­do­ni­ers – ähn­lich BUL 2009 oder POL 2010) Final­ein­zug aus­ge­schlos­sen: Bel­gi­en (Tele­vo­ter sind halt doof. Und Jurys auch) Slo­wa­kei (es sei denn, es stellt sich raus, dass die bei­den wirk­lich toll sin­gen kön­nen – das kann ich mir aber beim bes­ten Wil­len nicht vor­stel­len. Man hat ja so sei­ne Vor­ur­tei­le) Mazedonien

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