Per­len der Vor­ent­schei­dun­gen: die Esten sind die Besten!

Soeben ende­te das ers­te Semi­fi­na­le der Eesti Laul. Und nicht nur, dass sich unter zehn Songvor­schlä­gen für das Fina­le vier fabel­haf­te Bei­trä­ge fan­den – nein, es kamen auch noch drei davon wei­ter! Dar­un­ter die Num­mer, die unter Fans und Zuschau­ern des Euro­vi­si­on Song Con­test wohl für die erbit­terts­ten Debat­ten seit Lor­di sor­gen dürf­te: der Punk­song Mei­e­cundi­mees üks kor­sa­kov läks eile lät­ti von Win­ny Puhh, einem Quar­tett in ent­fernt an Rit­ter­rüs­tun­gen erin­nern­den Ganz­kör­per­kos­tü­men, die auf ihre Instru­men­te ein­dre­schen und rum­brül­len, als gäbe es kein Mor­gen. Eine visu­el­le wie akus­ti­sche Atta­cke, vol­les Rohr auf die Zwölf und natür­lich groß­ar­tig! Die müs­sen gewinnen!


Nur die Har­ten kom­men in den Gar­ten: Win­ny Puhh

Ganz ehr­lich: ohne die­ses Semi und sei­ne Per­len hät­te ich das zeit­gleich lau­fen­de let­ti­sche Fina­le nicht durch­ge­stan­den. So konn­te ich immer, wenn es in Riga schlimm wur­de, und das war oft, schnell umschal­ten. Kön­nen wir die Eesti Laul bit­te nächs­tes Jahr auf 12 Run­den aus­deh­nen? Dan­ke! Scha­de ist es übri­gens um das zu glei­chen Tei­len ver­stö­ren­de wie fas­zi­nie­ren­de ‘Young Girl’ von Armas­tus, einem musi­ka­lisch zwi­schen Mor­bi­di­tät und sanf­tem Swing pen­deln­den Song, der lei­der nur bei der Jury ankam. Über­ein­stim­mung erziel­ten die Tele­vo­ter und Juro­ren indes bei der super­sym­pa­thi­schen Drei-Dicke-Män­ner-Coun­try­band Kör­sikud und dem fabel­haf­ten Dance­act Tee­le / Tuuli / Ula, die wir nun am 2. März wie­der­se­hen wer­den. Und da freu ich mich schon drauf wie ein Keks!


If you’­re going to Tal­lin, be sure to wear some flowers everywhere

Win­ny Puhh nach Mal­mö! Oder?

  • Ja, unbe­dingt! Allei­ne schon, weil es was ganz Ande­res ist. (52%, 31 Votes)
  • Auf kei­nen Fall! Das ist ja Kör­per­ver­let­zung! (48%, 29 Votes)

Total Voters: 60

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6 Comments

  • Super, auf die Esten ist echt Ver­lass. Ich schaue zwar das let­ti­sche Fina­le, weil es zum einen eben ein Fina­le ist und ich zum ande­ren deren Bei­trä­ge größ­ten­teils noch gar nicht gese­hen habe, aber dank der Super-Vor­schau­prä­sen­ta­ti­on aus Est­land (Ton­kon­ser­ve UND Live­auf­tritt von jedem Bei­trag!) habe ich schon gese­hen, was für tol­le (und teil­wei­se pola­ri­sie­ren­de) Bei­trä­ge und von dort erwarten.
    Und nicht nur, dass das aller­meis­te min­des­tens akzep­ta­bel und auf jeden Fall unter­halt­sam ist, sind doch tat­säch­lich von mei­nen 6 höchst­plat­zier­ten Bei­trä­gen gan­ze 5 wei­ter­ge­kom­men, inklu­si­ve mei­nen Top-Favo­ri­ten Tee­le & Tuuli & Ula und Gre­te Paia.
    Ich könn­te zer­flie­ßen vor Dank­bar­keit vor dem est­ni­schen Musikgeschmack.

    In Lett­land ist lei­der mei­ne Favo­ri­tin erwar­tungs­ge­mäß inzwi­schen drau­ßen. Das Gen­re von Ieva Sutu­go­va kommt halt doch bei den Mas­sen nicht so an. Aber die Ver­blei­ben­den sind zumin­dest erträg­lich, und noch hat mein zwei­ter Platz Chancen.

    Schwe­den dage­gen konn­te man mal wie­der getrost ver­ges­sen. Es reicht wohl nicht, dass bereits im 2. Semi eine Kla­mauk­ver­si­on von Dra­go­s­tea din tei auf­tauch­te (Sean Bana­an), und heu­te ein Eric Saa­de-Abklatsch prä­sen­tiert wur­de (eddie Razaz), nein, Herr G:son ent­blö­det sich nicht, Modern Tor­keln wie­der auf­le­ben zu las­sen: Ich habe ganz deut­lich “Cher­ry cher­ry lady” erkannt (oder war es doch “oh my heart, oh my soul”?), sogar mit dem glei­chen Fal­sett. Ich fas­se es nicht, dass das sogar wei­ter­kam (wenn auch nur in die andra sjansen).
    Zur Stra­fe haben sie dann auch noch die Schla­ger­boys gleich ins Fina­le durchgewählt …

  • Ha – ein­fach groß­ar­tig! Dan­ke für die­ses Fund­stück – war­um nicht mal eine est­ni­sche Ver­si­on der Spi­ce Girls (Wan­na­be), wenn dies schon das Jahr der Pla­gia­te wer­den soll 😉 Also Win­ny Puhh nach Malmö!

  • Dass Dir Win­ny Puhh gefal­len wür­de, dach­te ich mir schon (mir übri­gens auch). Ich hat­te schon über­legt, ob ich Dich vor­ab irgend­wie infor­mie­ren könn­te, was da zu erwar­ten ist.
    Bei Armas­tus gehen unse­re Geschmä­cker dann aller­dings aus­ein­an­der. Zumin­dest in der Vor­schau fand ich das den schlimms­ten Bei­trag, und dann kommt auch schon bald Körsikud.
    Aber auf Win­ny Puhh oder noch bes­ser Tee­le und Co. kön­nen wir uns gern einigen.

    Die Esten haben wirk­lich den Abend geret­tet. Und eben hat sogar Ott Lep­land in Lett­land gesungen.

  • Was ist das Speed-Punk? Hat schon was Magisches. 

    Mit der Bild­re­gie habe ich mir auch sofort gedacht, so hät­te ich das bei uns auch gewollt. Immer ganz nahe dran an den Sän­gern (Split­screen!), auch wenn man nicht sieht ob sie wirk­lich sin­gen und aus der Ent­fer­nung nur, wenn es für die Band sinn­voll ist, wie hier am Ende. Geni­al und pas­send die ver­wa­ckel­te Kame­ra, sowas traut man sich sonst nicht.

    Die Esten wer­den immer mehr zu mei­nem Lieb­lings­land, vor 3 Jah­ren Mal­colm Lin­coln, letz­tes Jahr im Vor­ent­scheid die genia­len Ten­fold Rab­bit, und die­ses Jahr scheint es auch inter­es­sant zu wer­den, da kann man sogar die Rocker­fel­ler Street verschmerzen.

  • […] Kon­kur­renz – ein düs­te­res, brett­har­tes Stück Metal ab, gegen das der bis­he­ri­ge Eesti-Laul-Auf­re­ger Win­ny Puhh wie eine Kin­der­ge­burts­tags­trup­pe wirkt. Respekt, Frau Jaa­ni! Hin­ter den sie­ben Bergen […]

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