Fünf­ter Pro­ben­tag in Mal­mö: ers­tes Semi, die Chancen

Logo ESC 2013 Semi 1Heu­te ging es rich­tig los in Mal­mö: das Pres­se­zen­trum eröff­ne­te mit einer Pres­se­kon­fe­renz der EBU, die erwar­tungs­ge­mäß alle ihre von den Fans teil­wei­se hef­tig kri­ti­sier­ten Ent­schei­dun­gen zu den Regel­än­de­run­gen beim Con­test als sinn­voll und gelun­gen bezeich­ne­te und ansons­ten aus­führ­lich ihre brand­neue Euro­vi­si­ons-App für iPho­nes und Android-Han­dys bewarb (zu der ich nichts wei­ter sagen kann, weil bei mir der Anmel­de­pro­zess nicht klapp­te, man zum Voten per App aber ohne­hin ein Pay­Pal-Kon­to braucht, das ich weder habe noch will und ich auf fes­seln­de News vom eurovision.tv-Team auf mei­nem Smart­phone ver­zich­ten kann). Gegen Mit­tag star­te­ten dann die zwei­ten Pro­ben­durch­läu­fe für die Teil­neh­mer des ers­ten Semis am Diens­tag. Und ab heu­te stellt uns eurovision.tv auch einen kom­plet­ten, drei­mi­nü­ti­gen Mitt­schnitt für jedes Land zur Ver­fü­gung. Damit las­sen sich dann auch die Chan­cen für den Ein­zug ins Fina­le etwas rea­lis­ti­scher ein­schät­zen. Mei­ne Damen und Her­ren: die Spie­le sind eröffnet!


01: Natá­lia Kel­ly – Shi­ne (AT)

Los geht es mit Öster­reich. Zwar tausch­te Natá­lia ihren Pro­ben­platz mit Slo­we­ni­en, aber ich will hier in der offi­zi­el­len Start­rei­hen­fol­ge vom Diens­tag blei­ben. Pas­send zum The­ma des Songs per­formt Frau Kel­ly in sil­ber­ner Glit­zer­jeans, und lei­der blei­ben die das Glän­zends­te an die­sem Auf­tritt. Der Song ist durch­aus anhör­bar, Kel­ly macht das auch gut, aber gera­de als Star­ter­num­mer wünscht man sich doch was mit mehr Wumms. Für eine Soul-Pop-Num­mer ist ‘Shi­ne’ zu wenig Are­tha Frank­lin und zu sehr Joss Stone. Bzw. Joss Stone in der DSDS-Vari­an­te.

Final­chan­ce: 40%


02: Bir­git Õige­meel – Et uus saaks algu­se (EE)

Liegt es an Bir­gits sehr pro­mi­nent sicht­ba­rem Baby­bauch, dass ich bei den Gra­fi­ken auf dem Büh­nen­hin­ter­grund zu Beginn an einen Mut­ter­mund den­ken muss? Wie der Fach­pres­se zu ent­neh­men ist, bleibt das Fern­seh­bild wäh­rend der ers­ten Stro­phe schwarz­weiß, so als ob man das Alt­mo­di­sche des Bei­trags noch beto­nen müss­te. Eine sanf­te (um nicht zu sagen: ein­schlä­fern­de) Bal­la­de, auf Est­nisch, auf Start­platz 2: das ist selbst unter Berück­sich­ti­gung des Wer­den­de-Mut­ter-Bonus vom Fina­le so weit ent­fernt wie ein Woh­nungs­mak­ler von einem Platz im Him­mel, und das geschieht den Esten ganz recht!

Final­chan­ce: 10%


03: Han­nah Man­ci­ni – Straight into Love (SI)

Für die ers­ten zwan­zig Sekun­den ist alles pri­ma: der Dub­step bret­tert und weckt uns aus dem bal­la­den­in­du­zier­ten Schlaf, wäh­rend uns drei wohl­ge­form­te jun­ge Her­ren mit aller­lei anmu­ti­gen Ver­ren­kun­gen erfreu­en. Doch dann kommt der Fisch (das möch­te ich bit­te nicht als frau­en­feind­li­che Äuße­rung ver­stan­den wis­sen, ich beschrei­be nur Han­nahs Out­fit!) und macht alles kaputt. Sie singt wie ein ros­ti­ges Ofen­rohr, was aber nur halb so schlimm wäre, mar­kier­te ihr Erschei­nen nicht den Beginn des zwei­ein­halb­mi­nü­ti­gen Popteils von ‘Straight into Love’. Und der ist schlicht­weg Scheiße.

Final­chan­ce: 40%


04: Kla­pa s Mora – Mižer­ja (HR)

Für dal­ma­ti­ni­sche Hafen­knei­pen­kell­ner tra­gen die aber ganz schön pom­pö­se Frä­cke! Der kroa­ti­sche Män­ner­ge­sangs­ver­ein ist mein abso­lu­tes Guil­ty Plea­su­re: ich weiß, ich soll­te sol­chen alter­tüm­li­chen Schmalz ver­ab­scheu­en, aber ich kann mich gegen die ein­lul­len­de Melo­die und die gesang­li­chen Har­mo­nien ein­fach nicht weh­ren! Auf der Mal­mö­er Büh­ne wir­ken die Super­kla­pis­ten im Gegen­satz zu ihren Live­auf­trit­ten im Hei­mat­land noch etwas unbe­hol­fen, aber die Schmacht­bli­cke zwi­schen Glat­zenkla­pa und Mecki­kla­pa sit­zen und ent­schä­di­gen. Wird die Nost­al­gie­stim­men nur so ein­sam­meln, und dürf­te Deutsch­land in die­sem Semi abstim­men, wäre mei­ne dabei!

Final­chan­ce: 70%


05: Emme­lie de Forest – Only Teardrops (DK)

Da gibt’s eigent­lich nichts mehr zu kom­men­tie­ren. Wir haben die­se Per­for­mance schon beim däni­schen MGP genau so gese­hen, und bis Sams­tag­nacht wer­den wir sie, geht es nach den Fan-Polls und den Buch­ma­chern, noch drei Mal genau so sehen (damit mei­ne ich nur die TV-Ein­sät­ze). Und jedes Mal nervt sie mich ein biss­chen mehr, auch wenn Emme­lie dan­kens­wer­ter­wei­se den Segen von Sham­poo ent­deckt hat. Das Ein­zi­ge, was einen Sieg der Wald­el­fe noch ver­hin­dern könn­te, wären zahl­rei­che HD-Groß­auf­nah­men des Flö­tis­ten mit dem Seri­en­kil­ler­blick. Oder die *räus­per* Schwer­kraft

Final­chan­ce: 100%


06: Dina Gari­po­va – What if (RU)

So gru­se­lig Dinas Ste­pford-Video­clip zu die­sem schon etwas streng rie­chen­den, klas­si­schen Hei­le-Welt-Schmacht­fet­zen, so ent­täu­schend ihre Büh­nen­per­for­mance vor pas­tell­far­be­nen Kugel­leuch­ten. Natür­lich funk­tio­niert die Hand-in-Hand-Men­schen­ket­te mit ihren vier Chor­sän­gern zur Rückung wie eine Eins, doch das alber­ne Leucht­ku­gel-ins-Publi­kum-Wer­fen macht die­sen Ein­druck wie­der zunich­te. Für den Ein­zug ins Fina­le spielt das natür­lich kei­ne Rol­le – es ist Russ­land, die kämen sogar wei­ter, wenn Jahn Tei­gen für sie eine expe­ri­men­tel­le Fas­sung von ‘Kalin­ka’ mit dem Eier­löf­fel auf sei­nen Fuß­ze­hen klopfte.

Final­chan­ce: 100%


07: Zla­ta Ogne­vich – Gra­vi­ty (UA)

Jetzt kom­men die Euro­vi­si­ons­groß­mäch­te aber wirk­lich Schlag auf Schlag – ich dach­te, die Rei­hen­fol­ge sei hand­ver­le­sen? Zla­tas Shrek ist als Kreu­zung aus Wald­schrat, Hulk, Robin Hood und Roger Pon­ta­re kos­tü­miert; wäh­rend er über die Büh­ne stampft, um sie auf ihren Baum­stamm zu set­zen, wird das TV-Bild beben. Prin­zes­sin Tau­send­schön selbst ist als metal­le­ne Meer­jung­frau ver­klei­det und regiert. Ihre Ges­ten hart an der Gren­ze zwi­schen deli­kat und Drag Queen, ihr Lächeln hart an der Gren­ze zwi­schen bezau­bernd und angst­ein­flös­send und ihr Blick hart an der Gren­ze zwi­schen gewin­nend und manisch. Das ist er, der berühm­te Sie­ge­rin­nen­blick! Ihr etwas abstru­ses, mei­nes Emp­fin­dens für Mal­mö noch­mals leicht über­ar­bei­te­tes Lied ‘Gra­vi­ty’, die Bewe­gun­gen ihres Chors, die Zei­chen­trick­ein­blen­dun­gen im Hin­ter­grund: alles gerät zur blo­ßen Staf­fa­ge. Zla­ta ist Anne-Marie David 2013, Vicky Lean­dros 3.0, die neue Céli­ne Dion (nur stimm­lich makel­lo­ser), die Hele­na Papa­riz­ou des Ostens. Sie ist offen­sicht­lich ver­rückt, aber ich bereit, ihren Befeh­len bedin­gungs­los zu fol­gen. Kiew 2014, Damen und Herren!

Final­chan­ce: 100%


08: Anouk Teu­uwe – Birds (NL)

Ich bin gera­de völ­lig unent­schie­den, ob Anouk den best- oder schlech­test­mög­li­chen Start­platz direkt hin­ter Zla­ta erwischt hat. Ihre lana­del­rey­es­ke Depri­num­mer könn­te atmo­sphä­risch nicht unter­schied­li­cher zum über­spann­ten Dis­ney-Spek­ta­kel vor ihr sein, und das gereicht ihr zum Vor­teil. Um aber den anruf­aus­lö­sen­den Gän­se­haut­fak­tor zu erzeu­gen, muss sie dem Zuschau­er tief in die See­le bli­cken. Und sie schafft es, so berich­ten die Blogs, kaum, in die Kame­ras zu schau­en. Zudem steht sie auf der Satel­li­ten­büh­ne, mit­ten im von auf­ge­kratz­ten Fans mit auf­blas­ba­ren Häm­mern und Feder­bo­as besetz­ten Euro­vi­si­on Mosh Pit – das passt zur trü­ben Stim­mung ihres Titels wie Dirk Nie­bel auf einen Minis­ter­pos­ten. Es gibt in die­sem Jahr wohl kaum ein Land und kaum einen Titel, der es so sehr ver­dient hät­te, ins Fina­le (und dort in die Top 5) ein­zu­zie­hen. Und doch, fürch­te ich, könn­te Zla­tas Glanz sie überstrahlen.

Final­chan­ce: 50%


09: Who See + Nina Žižić – Igran­ka (ME)

Es gibt im Eng­li­schen den Begriff “to piss over somebody’s chips” als etwas def­ti­ge­re Vari­an­te zum deut­schen “jeman­dem einen Strich durch die Rech­nung machen”. Mit ihrer authen­ti­schen Dub­step-Hip-Hop-Num­mer uri­nie­ren die Jungs von Who See mit sat­tem Strahl über den slo­we­ni­schen Dis­co­schla­ger, und ich sehe ihnen dabei offen gestan­den mit größ­tem Ver­gnü­gen zu! Die Par­ty-im-Welt­all-Show mit beleuch­te­ten Astro­nau­ten­an­zü­gen und Tech­no-Bie­ne Nina Žižić funk­tio­niert bes­tens, die bei­den Rap­per ver­ste­hen ihr Hand­werk und das Gan­ze wirkt als drin­gend benö­tig­te, bele­ben­de Injek­ti­on rich­ti­ger Musik in die­sen mit kleb­ri­gen Sac­cha­rin­bal­la­den nur so zuge­kleis­ter­ten Euro­vi­si­ons­jahr­gang. Bleibt die Fra­ge, ob das sein Publi­kum fin­det, aber völ­lig unab­hän­gig hier­von erklä­re ich Mon­te­ne­gro zu mei­nem neu­en Grand-Prix-Lieblingsland!

Final­chan­ce: 60%


10. Andri­us Poja­vis – Some­thing (LT)

Bil­de ich mir das ein, oder wur­de der Back­ing Track von ‘Some­thing’ im Ver­gleich zur ers­ten Pro­be noch­mal gründ­lich auf­ge­motzt? Und wirk­te Andri­us heu­te auch nicht mehr ganz so zuge­kifft? Bei­des ist jeden­falls drin­gend erfor­der­lich, um mit dem eher schüch­tern-ver­spon­ne­nen, wenn mir auch durch­aus ans Herz gewach­se­nen Lie­bes­ge­ständ­nis gegen das tes­to­ste­ron­sprit­zen­de Bal­kan­brett direkt davor nicht völ­lig unter­zu­ge­hen. Irgend­wie schaff­te es die litaui­sche Dele­ga­ti­on sogar, ihrem Ver­tre­ter das Augen­brau­en­zucken aus­zu­trei­ben (Botox?), aller­dings dürf­te sein Geham­pel poten­zi­el­le Voter wei­ter­hin abschre­cken. So schwer mir das fällt, zu sagen – denn ich mag die Num­mer sehr – aber das wird wohl nichts.

Final­chan­ce: 30%


11. Alyo­na Lans­ka­ya – Solayoh (BY)

Bei der hei­li­gen Char­lot­te Per­rel­li! Was, lie­be Alyo­na, hast Du Dir nur bei die­sem Kleid­chen gedacht? Okay, ich weiß, ‘Solayoh’ ist der von Lang­ne­se abge­lehn­te Nach­fol­ger zu ‘Like Ice in the Suns­hi­ne’, und das spiel­te ja auch am Strand. Aber ein aus von Weih­nach­ten mit den Hop­pen­stedts übrig geblie­be­nem Lamet­ta eilig zusam­men­ge­klöp­pel­tes Bast­röck­chen? Wirk­lich? Bil­li­ger ging es nicht mehr? Gut, das Teil ist so fake wie alles am bela­rus­si­schen Bei­trag, und genau dafür lie­be ich die­ses Land ja auch: wer wür­de sonst für so wun­der­bar che­a­pen Trash mit begeh­ba­ren Dis­co­ku­geln und inwen­di­gen Hand­klat­schern sor­gen? Wür­de das Gan­ze nicht so auf­ge­setzt und ver­zwei­felt wir­ken, wür­de es ja auch rich­tig Spaß machen. So krieg ich eher ein biss­chen Angst…

Final­chan­ce: 40%


12. Ali­o­na Moon – O Mie (MD)

Die Schock­nach­richt des Tages: Pasha Par­fe­ny saß heu­te wäh­rend der Pro­be nicht am Kla­vier! Dem Haar­schnitt nach zu urtei­len ersetz­te Dani­el Diges ihn kurz­fris­tig. Aber die Augen der Kame­ras ruhen ohne­hin auf Ali­o­nas famo­sem Trick­kleid, und der visu­el­le Effekt der Hub­wa­gen­num­mer über­wäl­tigt so stark, dass man völ­lig ver­gisst, sich über das dreis­te Abko­pie­ren der aser­bai­dscha­ni­schen Pro­jek­ti­ons­flä­chen­tech­nik zu mokie­ren. Oder die drei wirk­lich hin­rei­ßen­den Tän­zer zu bewun­dern. Oder auf Ali­onas stel­len­wei­se sub­ob­ti­ma­len Gesang zu ach­ten. Ich muss geste­hen, ich hat­te ‘O Mie’ ursprüng­lich über­haupt nicht auf der Rech­nung, aber mitt­ler­wei­le drängt sich der Bei­trag doch in mei­ne Wahrnehmungszone.

Final­chan­ce: 80%


13. Ryan Dolan – Only Love sur­vi­ves (IE)

Genießt den Anblick der glit­schi­gen, halb­nack­ten, mus­kel­be­pack­ten tür­ki­schen Ölrin­ger iri­schen Tromm­ler / Tän­zer in die­sem Pro­ben­mit­schnitt – wie ich in den Live­blogs lese, geht im TV-Signal das meis­te von ihnen unter, weil die schwe­di­sche Bild­re­gie lie­ber auf den jun­gen Bul­ly Herbig Ryan Dolan fokus­siert. Buh! Das ist auch des­we­gen unge­schickt, weil man so weni­ger von der stel­len­wei­se quä­ki­gen Stim­me des glanz­le­der­ver­pack­ten Iren und der unglaub­li­chen Red­un­danz des Songs abge­lenkt wird, der deut­lich an Sub­stanz gewön­ne, wür­de man ihn nach dem zwei­ten Refrain been­den. Eine War­nung noch an mei­ne Mit­schau­en­den am Diens­tag und Sams­tag: ich kann nicht garan­tie­ren, beim erneu­ten Anblick der mit den Fin­gern geform­ten Lena-Herz­chen mei­nen Magen­in­halt bei mir zu behalten!

Final­chan­ce: 70%


14. Despi­na Olym­piou – An me thimá­sai (CY)

Ach seufz. So als Sound­track an einem war­men Abend im Som­mer­ur­laub auf Zypern wäre der Song bestimmt toll. So frisch ver­liebt in einen schö­nen Insel­grie­chen (oder ‑tür­ken, da bin ich völ­lig neu­tral), mit ihm am Strand kuschelnd, und im Hin­ter­grund ruft die Hotel­kö­chin Despe­ra­te Olym­pia ganz sanft: ‘I made Tea mys­elf’. Wun­der­schön. Lei­der ist es ein für die Jah­res­zeit zu kal­ter Früh­lings­abend in Frank­furt und kein kuschel­be­rei­ter Süd­ost­eu­ro­pä­er in Sicht. Despi­na, um mal wie­der aufs The­ma zurück zu kom­men, trägt ein hüb­sches Kleid, singt gut und sieht etwas authen­ti­scher ver­lebt aus als Han­nah Man­ci­ni. Was ich als Kom­pli­ment mei­ne! Ihr Song zieht lei­der nicht die Wurst vom Tel­ler und wird unter­ge­hen, das aber mit Stil und ohne über die Maßen zu lang­wei­len. Dan­ke dafür, Zypern.

Final­chan­ce: 20%


15. Rober­to Bel­la­ro­sa – Love kills (BE)

Der jun­ge Bob Pret­typ­ink hier kann eini­ge Sachen: reh­äu­gig drein­bli­cken, in die Kame­ra schau­en, sich sei­nen Text­ein­satz mer­ken, die Melo­die hal­ten, ordent­lich sin­gen. All das kann er – nur nicht gleich­zei­tig! Dass zwei Mädels hek­tisch um ihn her­um tan­zen, die den Ein­druck ver­mit­teln, als wür­den sie einen wie Rober­to sonst nicht mal mit der Kneif­zan­ge anfas­sen, hilft auch nicht unbe­dingt. Genau so wenig wie die Idee, den Text auf dem Büh­nen­hin­ter­grund mit­lau­fen zu las­sen – so stößt man den Zuschau­er mit der Nase auf das (zuge­ge­ben: stel­len­wei­se lus­ti­ge) fran­z­eng­li­sche Genu­schel, das Bob­by da von sich gibt. Der Song wäre ja bei allem seich­ten Geplod­de­re gar nicht mal so schlecht, wür­de ihn jemand anders als der bel­gi­sche Josh Dubo­vie inter­pre­tie­ren. Viel­leicht hilft ja der Welpenschutz…

Final­chan­ce: 50%


16: Moje 3 – Lju­bav je svu­da (RS)

Also noch mal zum Mit­schrei­ben, lie­be ser­bi­sche Dele­ga­ti­on: der Text eures Songs und das Kon­zept zur Show euer drei Gra­zi­en basiert dar­auf, dass eine an der Lie­be zwei­felt und ihr inne­res Engel­chen und Teu­fel­chen ver­su­chen, sie jeweils auf ihre Sei­te zu zie­hen. Das konn­te man, wenn man – wie sämt­li­che Euro­pä­er außer­halb Exju­go­sla­wi­ens – des Ser­bi­schen nicht mäch­tig ist, beim Beosong, eurer Vor­ent­schei­dung, viel­leicht gera­de noch so kapie­ren, weil ihr da eine als Engel­chen und eine als Teu­fel­chen ange­zo­gen habt (und die Drit­te als Rausch­gold­en­gel). Jetzt aber, wo ihr die Drei als gigan­ti­sche Cup­ca­kes ver­klei­det, ver­steht das kein Mensch mehr. Statt­des­sen fragt sich jeder, war­um die Zwei da als an der Drit­ten so her­um­zer­ren. Und war­um die so schlim­me, augen­krebs­er­re­gen­de Fum­mel tra­gen. Die dazu noch einen brei­ten Arsch machen. Und war­um die so ein komi­sches Kin­der­lied sin­gen. Und war­um zur Höl­le irgend­je­mand dafür anru­fen soll­te. Kommt natür­lich den­noch ins Fina­le, es ist schließ­lich Russ­land Serbien…

Final­chan­ce: 70%

Wer schafft es aus Semi 1 ins Fina­le (10 Stimmen)?

  • DK: Emme­lie de Forest – Only Teardrops (10%, 421 Votes)
  • RU: Dina Gari­po­va – What if (10%, 402 Votes)
  • UA: Zla­ta Ogne­vich – Gra­vi­ty (9%, 388 Votes)
  • NL: Anouk Teu­uwe – Birds (9%, 376 Votes)
  • AT: Natá­lia Kel­ly – Shi­ne (9%, 353 Votes)
  • IE: Ryan Doley – Only Love sur­vi­ves (7%, 294 Votes)
  • BY: Alyo­na Lans­ka­ya – Soley­ah (7%, 289 Votes)
  • RS: Moje 3 – Lju­bav je svu­da (7%, 282 Votes)
  • MD: Ali­o­na Moon – A Mil­li­on (6%, 242 Votes)
  • SI: Han­nah Man­ci­ni – Straight into Love (4%, 180 Votes)
  • HR: Kla­pa s Mora – Mižer­ja (4%, 178 Votes)
  • LT: Andri­jus Poja­vis – Some­thing (4%, 176 Votes)
  • EE: Bir­git Õige­meel – Et uus saaks algu­se (4%, 160 Votes)
  • ME: Who see – Igran­ka (4%, 146 Votes)
  • CY: Despi­na Olym­piou – An me thimá­se (3%, 119 Votes)
  • BE: Rober­to Bel­la­ro­sa – Love kills (3%, 104 Votes)

Total Voters: 487

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6 Comments

  • Est­land ist ent­täuscht, wird sichim nächs­ten Jahr aber um die Rück­erobe­rung des Lieb­lings­land-Titels bemühen.

  • Ich bin echt über­wäl­tigt nach der Ansicht der Dar­bie­tun­gen des zwei­ten Pro­ben­durch­laufs für das ers­te Semi. Mag viel­leicht sein, dass die­ses Jahr die Top­knal­ler feh­len (auch ich hat­te mich schon so geäu­ßert), aber es est dies­mal wirk­lich nichts *rich­tig* schlech­tes in Sicht. End­lich mal ein ESC ohne jeg­li­chen Car Crash. Das fin­de ich wirk­lich phantastisch.
    Am meis­ten gewon­nen hat mei­ner Ansicht nach Mol­da­wi­en. Das Stück war ja schon immer ganz ok und man ahn­te, dass da Poten­ti­al drin­steckt. Bis­lang (auch im NF) hat Ali­o­na das aber immer völ­lig ver­geigt. Dies­mal habe ich zum ers­ten Mal den Song in sei­ner gan­zen Grö­ße erle­ben kön­nen. Auch Han­nah und sogar Bob Pret­typ­ink (wie er hier ja genannt wird), haben zum ers­ten Mal halb­wegs ordent­lich gesun­gen, auch wenn mir bei­de Bei­trä­ge (wie auch der Ire und Alyo­na aus BY) nach wie vor über­haupt nicht gefal­len und “Bob” bei mir immer noch auf dem letz­ten Platz fest­ze­men­tiert steht.
    Ein wenig ent­täuscht war ich von Dina (RUS). Sowohl Stim­me als auch Song gefal­len mir nach wie vor, aber der Mix soll­te wesent­lich mehr auf die (star­ke) Stim­me fokussieren.
    Bir­gits (EST) Bal­la­de fin­de ich ein­fach zau­ber­haft. Ich weiß, dass das die meis­ten anders sehen, aber für mich waren da ges­tern fast Yohan­na-Momen­te dabei. Aller­dings fin­de ich das unmo­ti­vier­te Her­um­ge­lau­fe (größ­ten­teils mit dem Rücken zum Publi­kum) etwas verstörend.
    Den mon­te­ne­gri­ni­schen Bei­trag fin­de ich in der Stu­diof­as­sing ganz klas­se. Offen­bar schaf­fen sie es auch, das live zu per­for­men. Die Astro­nau­ten sind ein net­ter Gag, die Sän­ge­rin ganz gro­ße Klas­se. Aber am Mix muss unbe­dingt noch gefeilt wer­den. Im Gegen­satz zur klar trans­pa­ren­ten Stu­dio­fas­sung kommt live ein ziem­li­cher Brei rüber, der mich weit weni­ger über­zeugt. Das kann aber hof­fent­lich noch kor­ri­giert werden.
    Der Glanz­punkt des Tages war aber ohne jeden Zwei­fel Gol­die (UA). Da gibt es abso­lut nichts zu meckern.
    Skep­tisch bin ich (lei­der) bei Anouk. Wenn ich auch selbst den Zugang zu ihrem Song immer noch nicht gefun­den habe (obwohl ich Depri lie­be!), kann ich doch gutes Mach­werk erken­nen und wün­sche ihr natür­lich von gan­zem Her­zen den Final­ein­zug. Aber den muss sie sich echt erst noch ver­die­nen. Die Büh­nen­prä­senz war wirk­lich nicht die bes­te, und in einem Depri-Song sich mehr­mals kaum das Lachen ver­knei­fen kön­nen geht nun mal gar nicht. Wie heißt es bei DSDS so tref­fend: du musst noch zit­tern, Anouk!
    Zu Ser­bi­en; die Büh­nen­show fin­de ich klas­se, auch wenn ich natür­lich auch lie­ber die auf bil­lig getrimm­ten Engel­chen-Teu­fel­chen-Kos­tü­me sähe als die­se alber­nen Alice-im-Wunderland-Kleidchen.
    Gut gemacht Öster­reich, star­ke Stim­me bei weni­ger star­kem Song, sehr gut gesun­gen auch CY.

    Wenn es nach mir gin­ge, wür­den wei­ter­kom­men: DK, SRB, RUS, MNE, CY, EST, A, UA, NL und ent­we­der HR oder LT, wobei ich inzwi­schen mehr zu HR tendiere.

    Und in Wahr­heit? Bei DK,.RUS, UA und wahr­schein­lich auch SRB sehe ich kei­ne Probleme.
    Wahr­schein­lich aus­sichts­los sind LT, B und lei­der auch EST, viel­leicht sogar CY.
    Inzwi­schen glau­be ich auch nicht mehr wirk­lich an den Final­ein­zug von NL
    Bei HR und MNE bin ich mir sehr unsi­cher. Bei­de sind sehr spe­zi­ell und haben kei­ne direk­te Kon­kur­renz, die ihnen Stim­men weg­fän­ge (SLO ist wirk­lich kei­ne ernst­zu­neh­men­de Kon­kur­renz und wird ver­dient untergehen).
    Irgend­wo in der Mit­te dazwi­schen hän­gen Bei­trä­ge wie IRL und A.
    Wer also?
    Ich tip­pe mal auf BY (lei­der, lei­der, leix­der), MD, A, IRL, sowie hof­fent­lich HR und MNE.

  • Last Minu­te-Pro­gno­se!

    Heu­te abend wer­den fol­gen­de Län­der ins Fina­le einziehen:

    Öster­reich
    Dänemark
    Russland
    Ukraine
    NIederlande
    Litauen
    Weißrussland
    Moldawien
    Irland
    Serbien

    (mal gucken, wie sehr ich dane­ben liege…)

  • Inter­es­sant. Ist ja fast iden­tisch mit mei­nem Tipp. Ledig­lich mei­ne bei­den unsi­chers­ten Kan­di­da­ten HR und MNE (bei denen ver­mut­lich sogar mehr der Wunsch Vater des Gedan­kens bzw. Tipps ist) sind durch NL und LT ersetzt. Ins­be­son­de­re bei NL hät­te ich da auch nichts dagegen.

  • Ent­spricht
    auch fast genau mei­nen Tipps, aber Litau­en (“Ei häff du dell ju samm­sing, iz binn on mei meind”) wirds den­ke ich nicht schaffen.
    Dafür wür­de ich dann auf Mon­te­ne­gro oder Slo­we­ni­en tippen.
    Am meis­ten wün­sche ich es (abge­se­hen von der wohl eh sicher qua­li­fi­zier­ten Emme­lie) heu­te Nie­der­lan­de, Öster­reich, Mol­da­wi­en und Mon­te­ne­gro. Wenn es
    gerecht zugin­ge, wür­de Ser­bi­en im Semi hän­gen blei­ben, aber als
    Kern­land des ehe­ma­li­gen Jugo­sla­wi­ens wird es wohl auch mit dieser
    lah­men Num­mer wie immer durchkommen. 🙁
    Kroa­ti­en ist sehr spe­zi­ell, fin­de ich per­sön­lich lang­wei­lig aber könn­te eine Über­ra­schung werden.

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