Über die Brü­cke gehn: Däne­mark gewinnt beim ESC 2013

Sehr prak­tisch für alle nach Mal­mö ange­reis­ten Fans, die ihr aktu­el­les Hotel­zim­mer ein­fach für nächs­tes Jahr wie­der buchen kön­nen: die als Favo­ri­tin gesetz­te Emme­lie de Forest gewann heu­te Nacht in Mal­mö, Schwe­den, den Euro­vi­si­on Song Con­test 2013. Es geht 2014 also nur ein­mal über den Øre­sund ins direkt gegen­über­lie­gen­de Kopen­ha­gen. Die däni­sche Wald­fee konn­te mit einem der erträg­lichs­ten Bei­trä­ge in der an qual­b­rin­gen­der Songgrüt­ze nicht armen Euro­vi­si­ons­ge­schich­te unse­res nörd­li­chen Nach­bar­lan­des und einer deut­lich von den letz­ten zwei Sie­ger­ti­teln inspi­rier­ten Prä­sen­ta­ti­on reih­um Punk­te ein­sam­meln und die nur zeit­wei­lig nahe kom­men­de Kon­kur­renz aus Aser­bai­dschan deut­lich abhän­gen. Nun bleibt zu hof­fen, dass die Dänen den vom schwe­di­schen Fern­se­hen ein­ge­schla­ge­nen Kurs des Down­si­zing bei­be­hal­ten und den nächs­ten Con­test eben­falls in einer kusch­li­gen klei­nen Hal­le ver­an­stal­ten, was tat­säch­lich deut­lich inti­me­re Fern­seh­bil­der erzeugt. Falls sie in Kopen­ha­gen kei­ne fin­den, kön­nen sie ja ein­fach ‘über die Brü­cke gehn’ und in der Mal­mö Are­na bleiben…


How many Times… do I have to hear this Line again?

So span­nungs­arm das bereits früh­zei­tig fest­ste­hen­de Ergeb­nis für den Sie­ger­ti­tel, so wenig über­ra­schend auch die ver­dien­ten wei­te­ren Medal­li­en­plät­ze: sowohl Glas­kas­ten-Farid (AZ) als auch Shrek-Gefähr­tin Zla­ta (UA) ver­moch­ten mit ihren Shows im Gedächt­nis haf­ten zu blei­ben, wobei ihre ein­gän­gi­gen (‘Hold me’) bzw. kom­pe­tent gesun­ge­nen (‘Gra­vi­ty’) Songs nicht wei­ter stör­ten. Eben­so erwart­bar wie ärger­lich der fünf­te Platz für die Übel­keit erzeu­gen­de, kli­schee­trie­fen­de rus­si­sche Frie­dens­kitsch­hym­ne ‘What if’. Auf sehr erfreu­li­che Wei­se über­ra­schend hin­ge­gen die zwölf deut­schen Punk­te für Ungarns sanf­tes, aber kuschel­schö­nes ‘Ked­ve­sem’ sowie das ver­hält­nis­mä­ßig gute Abschnei­den des put­zi­gen mal­te­si­schen Grin­se­äff­chens Gian­lu­ca Bez­zina und der hol­län­di­schen Vögel­mör­de­rin Anouk, der Frau mit dem schöns­ten Cher-Lächeln seit… Cher. Und welch eine Schan­de, dass Deutsch­land nicht am Top-Ten-Platz der nie­der­län­di­schen Nach­barn betei­ligt war!


Liegt es an den Haschisch­schwa­den über Amsterdam?

Eine Schan­de aller­dings auch das mise­ra­ble Abschnei­den von Cas­ca­da. Ich woll­te das eigent­lich erst mal gar nicht wei­ter kom­men­tie­ren, weil mich der 21. Platz für ‘Glo­rious’, mei­ner Mei­nung nach zwar kein Song, der das Gen­re Dance neu erfin­det, aber immer noch einer der fünf bes­ten Bei­trä­ge die­ses Jahr­gangs, ehr­lich gesagt völ­lig rat­los und geschockt hin­ter­lässt. So rat­los, dass ich fast geneigt bin, poli­ti­sche Grün­de vor­zu­schie­ben (kon­kret: die ver­ständ­li­che Unbe­liebt­heit unse­res Lan­des auf­grund der grund­fal­schen Austeri­täts­po­li­tik, die Ange­la Mer­kel gera­de zwangs­wei­se halb Euro­pa über­hilft). Und das, wo ich sol­che Aus­re­den sonst immer has­se. Viel­leicht ste­cke ich aber auch in einer Wahr­neh­mungs­fal­le, ähn­lich wie bei Bon­nie Tyler, deren Per­for­mance heu­te mei­ne (sehr nied­ri­gen) Erwar­tun­gen deut­lich über­traf und der ich daher eben­falls ein bes­se­res Ergeb­nis vor­her­ge­sagt hätte.


Lag es viel­leicht doch an der heft­pflas­ter­far­be­nen Schleppe?

Daher will ich jetzt erst mal in Ruhe drü­ber schla­fen, bevor ich mich noch wei­ter um Kopf und Kra­gen rede, so wie Lena Mey­er-Land­rut bei der deut­schen Punk­te­ver­ga­be! 

Only Teardrops: ein ver­dien­ter Siegertitel?

View Results

Wird geladen ... Wird geladen …

41 Comments

  • Also ich sit­ze hier mit­ten in der Nacht immer noch rat­los da, wie­so sind
    wir so abge­schla­gen auf Platz 21 gelan­det, das erin­nert irgend­wie sehr
    an 2002. Das schwe­di­sche Fern­se­hen hat auf Lebens­zeit bei mir
    ver­schis­sen, wie kann man denn den Sie­ger vor Ende des Votings küren und
    dann wärend der Repri­se abschal­ten????? Das gabs in 57 Jah­ren ESC
    nicht. Gefreut haben mich aller­dings die 5 Punk­te aus Isra­el, denn da
    hab ich so gar kei­ne erwar­tet. Rich­tig stin­kig macht mich aber der
    wie­der­hol­te Erfolg Aser­bai­dschans mit einem der­art beschis­se­nen Lied,
    ist doch wahr! So lang­sam hege ich ech­te Zwei­fel, ob ich mir das
    nächs­tes Jahr noch antue…

  • Das sagen wir uns jedes Jahr, weil wir ein­fach nicht begrei­fen kön­nen, wie man­che Sachen pas­sie­ren (war­um kommt der bil­li­ge Krem­pel aus Weiß­russ­land auf fast drei­mal so vie­le Punk­te wie Cas­ca­da?!), und dann sind wir doch wie­der dabei, wenn es los­geht. Die Ent­täu­schung wird ver­blas­sen – wobei das gene­rell kein gutes Jahr für die Big Five war, Ita­li­en mal außen vor.

    Außer­dem: Ja, die Stim­men für Aser­bai­dschan und (in gerin­ge­rem Maß) die Ukrai­ne kamen wohl eher von Augen­men­schen – oder von der tür­ki­schen Dia­spo­ra, wobei ich mich dann wie schon 2011 fra­ge, war­um so wenig aus Deutsch­land kam. Aber es freut mich auf­rich­tig, dass Geor­gi­en mit dem Ver­such, Däne­mark 2010/Aserbaidschan 2011 zu klo­nen, so der­ma­ßen auf die Nase geflo­gen ist. Ein ver­dien­ter Nasen­stü­ber, nach­dem die bei­den San Mari­no im Fina­le ver­hin­dert haben (Elf­ter im Semi. Ich könn­te so kot­zen). Und dazu: Nie­der­lan­de auf der 9 (und das mit dem Start­platz direkt nach der Unter­bre­chung), Ungarn auf der 10 (haben wir so vie­le Hips­ter in Deutsch­land, oder wo kamen die 12 Punk­te her? Mei­ne zwei SMS wer­den es ja wohl nicht allein gewe­sen sein), Grie­chen­land auf der 6 und Mal­ta auf der 8. Ich kann mit die­sem Ergeb­nis sehr viel bes­ser leben als zum Bei­spiel 2008 oder 2011. Selbst das schlech­te Ergeb­nis von Island wur­de durch die 8 Punk­te aus Deutsch­land zumin­dest erträglich.

  • Sehr prak­tisch für alle nach Mal­mö ange­reis­ten Fans, die ihr aktu­el­les Hotel­zim­mer ein­fach für nächs­tes Jahr wie­der buchen können.”

    Ich hab erwar­tet, dass das irgend­wo kommt! 🙂
    _____________________________________________
    OK, OK, wir hat­ten kein Sie­ger­lied, aber 21. Platz ??? Es war ja schon frag­wür­dig genug, war­um die arme­ni­sche Möch­te­gern-Rock­band dem authen­ti­schen Rock­duo aus Alba­ni­en mit der Gitar­re, aus denen Fun­ken raus­schos­sen (das hat im Fina­le mei­ner Mei­nung nach neben San Mari­no am meis­ten gefehlt). Und dann das Finale!
    Irres Ergeb­nis – Mal­ta Ach­ter, Ungarn Zehn­ter, Cas­ca­da auf dem 21. Platz, nur ein Punkt von Geor­gi­en an Litau­en, nur vier Punk­te von San Mari­no an Ita­li­en (das wer­den ja von Jahr zu Jahr immer weni­ger Punk­te) und FÜNF PUNK­TE FÜR CAS­CA­DA AUS ISRA­EL !!! Noch nicht ein­mal Lena hat Punk­te aus Isra­el bekommen!
    Bei Isra­els Punk­te­ver­ga­be kal­ku­lie­re ich Punk­te für Deutsch­land grund­sätz­lich nicht ein (Ver­gan­gen­heit, usw.) und fin­de es toll, dass sie sich zum ers­ten Mal seit 14 Jah­ren wie­der mal ent­schlos­sen haben, uns ein paar Punk­te zu geben.

    Und an alle, die da uns mal wie­der sagen, dass Cas­ca­da ein Pla­gi­at am Start hat­te: Emme­lie de Forest hat­te auf der Büh­ne zunächst genau­so da geses­sen wie Loreen und war bar­fuß (war das Loreen nicht auch?) und hat­te gesun­gen wie Lena. Mit freund­li­chen Grüßen!

  • Ja, die Stim­men für Aser­bai­dschan und (in gerin­ge­rem Maß) die Ukrai­ne kamen wohl eher von Augenmenschen”

    Auf jeden Fall! Farid hat ja rich­tig Lie­be mit der Kame­ra gemacht und Zla­ta sieht sehr gut aus, was sie ja auch zu ihrem Vor­teil nut­zen konnte.
    Wobei ich mich ja fra­ge, was bei Aser­bai­dschan die Show mit dem Lied zu tun hatte.

  • Mal ehr­lich: Cas­ca­da fest­ge­wach­sen auf die­sem Gerüst, das mit einer Show­trep­pe so viel zu tun hat wie Weiß­russ­land mit Demo­kra­tie, muss­te ja schief gehen. Nat­tys Auf­tritt war nicht opti­mal, die Stim­me in den Höhen brü­chig. Das hat auch mich ent­täuscht! Ich dach­te, die Frau wäre eine “Ram­pen­sau” wie es so schön heißt!
    Für mch die bes­ten und authen­tischs­ten Acts: Nie­der­lan­de, Ungarn, Griechenland.
    Wobei ich kei­ne Lust hät­te, in Herrn Orbáns Buda­pest den ESC zu feiern.

  • Sprach­los bin ich schon noch über den sehr schlech­ten Platz für Deutsch­land und sprach­los bin ich, dass NULL POINTS für Hol­land dabei waren. Gra­tu­la­ti­on an Dänemark

  • Stimmt, bes­ter Peter Ebstein. Das sehe ich genau­so. Im Gegen­satz zum schö­nen Video war da alles viel zu sta­tisch und als ich die­ses hands up Ani­mier­klat­schen in den Pro­ben gese­hen habe, habe ich laut auf­ge­heult. Und ja, Natha­lie hat­te defi­ni­tiv Stimm­pro­ble­me und die Trep­pe fand ich schon immer über­flüs­sig und ihre viel zu gro­ßen Glit­zer­schu­he hät­te sie eben­falls ent­sor­gen sol­len, auch wenn sie die­se mit viel Hin­ga­be selbst mit Glit­zer­stein­chen beklebt hat­te. In die­sen Schu­hen konn­te sie sich ein­fach nicht gut bewe­gen. Man muss da nichts auf poli­ti­sche Grün­de schie­ben. Es war ein kla­rer Fall von over­ac­ted. Däne­mark war auch over­ac­ted, aber das hat in Euro­pa halt gefallen. 

    Ins­ge­samt fand ich die­ses Fina­le in die­ser Form nicht opti­mal. Zumin­dest soll­ten die Start­plät­ze wie­der aus­ge­lost werden …

  • PS.: Man soll­te jetzt nicht nach fal­schen Grün­den suchen. ‘Glo­rious’ ist von uns aus­ge­wählt wor­den und damit auch das Gesamt­pa­ket Cas­ca­da, das eben Gltit­zer und Gla­mour beinhal­tet. Es ist Natha­lies Stil und gehört zu ihrer Per­sön­lich­keit, wie die Müt­zen zu Roman Lob gehö­ren. Ihn hät­te ich mir auf der ESC-Büh­ne auch lie­ber ohne Müt­ze gewünscht, aber was soll’s. Man soll­te auch nicht den Stab über Cas­ca­da bre­chen, denn Natha­lie war wäh­rend des ESC in Mal­mö eine groß­ar­ti­ge Bot­schaf­te­rin für Ger­ma­ny. Ich ver­mu­te, die vie­len Inter­views, Auf­trit­te usw. haben ihrer Stim­me ein­fach nicht gut getan und warm war’s in Mal­mö ja auch nicht.

  • ICH habe Cas­ca­da ganz bestimmt nicht gewählt und erst recht nicht gewollt. Lass mich da bit­te raus. 😉

  • Sor­ry, aber die eigent­li­che Frech­heit sind die deut­lich höhe­ren Punkt­zah­len für Arme­ni­en und Weiß­russ­land, die man nur mit Block­vo­ting erklärt bekommt (im Fal­le Arme­ni­ens kommt noch ein biss­chen Dia­spo­ra dazu). Könn­te bit­te mal jemand das mit den ehe­ma­li­gen Sowjet­re­pu­bli­ken (ins­be­son­de­re dem Kau­ka­sus-Zwei­strahl Geor­gi­en-Arme­ni­en-Aser­bai­dschan) machen, was bei den ehe­ma­li­gen Jugos so schön geklappt hat? Vie­le Abstim­mun­gen sind nicht mehr ganz so vor­her­seh­bar wie frü­her, aber die­se Ach­sen sind so intakt wie eh und je, und bei dem Gedan­ken, dass die­se Sül­ze aus Geor­gi­en des­we­gen, und NUR des­we­gen, über­haupt im Fina­le war, könn­te ich zuviel kriegen.

  • Ich per­sön­lich habe für LaBrass­Ban­da gevo­tet, weil ich deren Musik mag und es erst­klas­si­ge, authen­ti­sche Musi­ker sind.

  • Ich hät­te zwar ganz bestimmt nichts dage­gen gehabt, wenn Geor­gi­en im Halb­fi­na­le aus­ge­schie­den wäre, aber ich glau­be nicht, dass für deren Posi­tio­nie­rung Blocks oder Ach­sen als Erklä­rung her­an­ge­zo­gen wer­den müs­sen. Für der­ar­ti­gen Schmonz gibt es durch­aus eine nicht zu unter­schät­zen­de Kli­en­tel, auch in Westeuropa.

  • … weil Nata­lie Hor­ler ja selbst Bri­tin ist …”.
    Lese ich da einen Auf­ruf zum Block- oder Nachbarschaftsvoting?
    Über der­ar­ti­ge Rede­wen­dun­gen ärge­re ich mich genau­so wie über Kom­men­ta­re von Urban und Co., die auch immer ihre Ver­wun­de­rung oder gar Miss­fal­len aus­drü­cken, wenn es mit der Nach­bar­schaft mal nicht klappt.
    Das kon­ter­ka­riert die (naiv wie ich bin) immer noch von mir geheg­te Hoff­nung, dass eines Tages wirk­lich nur nach Gefal­len (nach wel­chen Kri­te­ria auch immer) an Song und Per­for­mance gewählt wird – ohne Anse­hen des Landes.

  • Ich muss geste­hen, dass ich vom Aus­gang des Fina­les weit weni­ger über­rascht (und erst recht nicht ent­setzt) war als bei bei­den Halbfinalabenden.
    Die meis­ten sehr hoch plat­zier­ten Bei­trä­ge ste­hen zu Recht dort (trifft zumin­dest auf DK, UA, N, RUS, I zu, ver­mut­lich auch GR, auch wenn mir das per­sön­lich weni­ger gefal­len hat).
    Nur die Posi­tio­nie­rung von AZ ver­ste­he ich ganz und gar nicht. Wer ruft denn für eine der­ar­ti­ge Sül­ze an? Es kön­nen doch nicht über­all auf der Welt Exil­tür­ken rum­schwir­ren, die man­gels ech­ter Tür­kei für die klei­ne Alter­na­ti­ve ange­ru­fen haben (dage­gen spricht auch die deut­sche Wahl). Oder müs­sen hier wirk­lich Ver­schwö­rungs­theo­rien her, dass AZ die hal­be Welt besto­chen hat?

    I und H gön­ne ich das gute Abschnei­den, bei M über­rascht es mich etwas, ist auch nicht mein Geschmack, geht aber völ­lig in Ordnung.
    Sehr schön auch, dass Anouk zei­gen konn­te, dass man mit einem authen­ti­schen Bei­trag wirk­lich bes­ser abschnei­den kann als all die Jah­re zuvor. Glei­ches hät­te ich von gan­zem Her­zen Valen­ti­na und Sie­gel gegönnt. Deren Aus­schei­den im Semi macht mich jetzt noch fertig.
    Gut war, dass GE, BY und S wenigs­tens nicht über das Mit­tel­feld hin­aus­ka­men. Wenn’s nach mir gin­ge, wären die viel wei­ter unten gelan­det, aber auch das geht noch in Ordnung.
    Ziem­lich unver­ständ­lich ist mir, wie B ins Fina­le gelan­gen konn­te und dann nicht mal letz­ter wur­de. Rumä­ni­en dage­gen ist zwar nicht mein Ding, aber sehr spe­zi­ell und defi­ni­tiv top dar­ge­bo­ten. Da wer­de ich bestimmt nicht mosern.
    Was die “Big 5” betrifft: I ist ja gut plat­ziert, GB war weni­ger schlimm als befürch­tet, aber zieht wirk­lich nicht die Wurst vom Tel­ler, E war vor der Show ent­ge­gen der all­ge­mei­nen Stim­mung einer mei­ner Favo­ri­ten, ist dann aber dank zitt­ri­ger Stim­me (für die ich dann auch nicht anru­fen woll­te) ver­dient weit unten gelan­det. Auch bei D ent­spricht das Abschnei­den zwar viel­leicht nicht den Erwar­tun­gen der Mehr­hei­ten, ist aber völ­lig ver­dient: Dance ist in mei­nen Augen (Ohren) sowie­so lang­sam out, die Show war nix (auch wenn ich Nata­lie selbst durch­aus sym­pa­thisch fin­de) und der schlimms­te Feh­ler war die Aus­wahl die­ser 0815-Boom-Boom-Ver­si­on ohne Struk­tur (wie bei der Echo-Ver­lei­hung) statt der wesent­lichj bes­se­ren, wie sie sich auf der CD findet.
    Also auch hier alles in Ord­nung. Fast. Rasend macht mich das schlech­te Abschnei­den Frank­reichs. Ich habe mir für Aman­di­ne die Fin­ger wund­ge­wählt, hat aber lei­der nix genutzt. Soll­te das wirk­lich allein an dem mie­sen Start­platz gele­gen haben.
    Alles in allem hat mich der Aus­gang des Fina­les wie­der ein wenig mit den schreck­li­chen Ergeb­nis­sen der Halb­fi­nal­shows ver­söhnt. Und es ist ja noch mal gut gegan­gen, inso­fern als es nächs­tes Jahr nicht wie­der nach AZ geht. Hof­fent­lich dann aber wie­der so kusche­lig und nicht etwa Parken-Stadion.

  • Nach­trä­ge:
    Klas­se fin­de ich, dass sofort nach dem Fina­le die Ergeb­nis­se der Semis ver­öf­fent­licht wurden.
    Posi­tiv über­rascht hat mich, dass IRL und FIN so weit hin­ten gelan­det sind. Hät­te ich echt nicht gedacht. Wenn man *gegen* einen Song hät­te anru­fen kön­nen (viel­leicht erfin­det das ja mal jemand) wären das bei mir mit Sicher­heit das ner­vi­ge FIN und AZ gewe­sen. Im einen Fall war es offenn­sicht­lich gar nicht nötig, im ande­ren wäre es wohl ver­geb­lich gewesen …

  • Zla­ta kann aber außer­dem noch sehr gut sin­gen, und das hat sie getan. Da beißt die Maus kei­nen Faden ab.

  • Sieh dir die Punk­te­ta­bel­le des Semis an, und dann sag das noch­mal. 12 aus Arme­ni­en, 10 aus Aser­bai­dschan, ansons­ten nichts höher als 7 Punk­te. Das IST eine Ach­se, und da gehe ich nicht von ab. (Aus dem “alten” ESC-West­eu­ro­pa hat­te das Teil im Semi gan­ze 13 Punkte.)

  • Das ist kein Auf­ruf, son­dern eine Tat­sa­chen­fest­stel­lung. Die No Angels hat­ten 2008 auch 12 Punk­te aus Bul­ga­ri­en, was allein an der Medi­en­prä­senz von einer von ihnen dort lag.

    Der ers­te Block ist die­ses Jahr kaputt gegan­gen – sobald Bos­ni­en nicht dabei ist, bricht Ex-Jugo­sla­wi­en anschei­nend mehr oder weni­ger aus­ein­an­der. Jetzt muss das nur noch bei den Ex-Sowjets und den Skan­di­na­vi­ern klap­pen – ein­zel­ne Län­der­paa­re, die sich gegen­sei­tig toll fin­den, sind unver­meid­lich, die grö­ße­ren Blocks sind das Problem.

  • Ich bestrei­te nicht die Exis­tenz der Ach­se. Natür­lich kamen die Top-Voten aus AZ und ARM. Aber eben nicht nur. Die ande­ren wren zwar nied­ri­ger, aber es gab im Semi eine gan­ze Men­ge davon, und Klein­vieh macht eben auch Mist, wenn es in einer gewis­sen Men­ge auf­taucht, hier 6x4 Punk­te u.a. aus E, IS, LV. Im Fina­le waren es deut­lich weni­ger Län­der, hier über­ra­schen nur die 8 Punk­te aus LT.

  • Litau­en-Geor­gi­en war eine Über­ra­schung? Schau dir mal die Punk­te­ta­bel­len der letz­ten Jah­re an; das ist eine der selt­sa­me­ren Ach­sen der neue­ren Wett­be­wer­be, aber sie ist defi­ni­tiv da. Die Über­ra­schung für mich war eher, dass Litau­en die­ses Jahr nur einen Punkt zurückbekam.

    Und das Klein­vieh ist nicht der Punkt – das hat­ten San Mari­no oder Bul­ga­ri­en auch (wobei mich da die zehn Punk­te aus Arme­ni­en wirk­lich über­ra­schen). Aber ohne die Ach­se wäre Geor­gi­en in die­sem um-die-40-Punk­te-Teich mit­ge­schwom­men, und das ist das eigent­lich Ärger­li­che – Songs, die eigent­lich ver­dient aus­schei­den, kom­men dann doch wei­ter (sie­he auch die Tele­vo­tin­g­er­geb­nis­se der Dia­spora­pro­fi­teu­re 2011, Arme­ni­en und Tür­kei vor­an). Das genau sol­len die Jurys kor­ri­gie­ren, und das klappt im Kau­ka­sus offen­bar noch nicht rich­tig. Und kom­me mir jetzt bit­te nie­mand mit kul­tu­rel­len Ähn­lich­kei­ten, derent­we­gen die Juro­ren Nach­bar­län­der hoch­vo­ten; “Hold Me”, “Water­fall” und “Lonely Pla­net” waren so kul­tur­spe­zi­fisch wie eine Packung Pom­mes von McDonalds.

  • LT-GE: hat da irgend jemand eine Erklärung?

    Und die kul­tu­rel­len Ähn­lich­kei­ten: die sehe ich natür­lich bei den genann­ten Bei­trä­gen (im Gegen­satz zu etli­chem aus dem Bal­kan-Block, der nun mal bei­spiels­wei­se Tur­bo-Folk liebt) auch nicht. Das ist eher poli­tisch gelenkt, was dann lei­der sowohl Tele- als auch Jury-Stim­men betrifft.
    Das ein­zi­ge Mal, wo wirk­lich kul­tu­rel­le Ähn­lich­kei­ten bei eini­gen Wäh­lern durch­setz­ten, die dann aus AZ für Inga und Anush (ARM) anrie­fen, weil das der eige­nen Kul­tur ähn­li­cher war als der eige­ne ein­ge­kauf­te Quark, führ­te dann zum Ein­schrei­ten der Staatsmacht …

  • Tschul­di­gung, es hät­te halt mich und beson­ders Nata­lie gefreut, wenn sie Punk­te aus dem UK gekriegt hät­te so wie Sür­priz 1999 von der Türkei.

  • Schi­cken wir doch wie­der die No Angels. 12 Punk­te aus Bul­ga­ri­en garantiert. 😉

  • Ich fin­de Aser­bai­dschan nicht so unver­ständ­lich. Ich gehö­re aller­dings zu den Sym­pa­thi­san­ten des Lieds (haupt­säch­lich wegen den dra­ma­ti­schen Ein­spreng­seln) und ken­ne jeman­den, für den es das zweit­bes­te in die­sem Jahr war. Fakt ist, der Song war gefäl­lig (gefäl­li­ger als die lan­des­sprach­li­chen Bal­la­den aus Ita­li­en und Island, die eben kein Kuu­la waren und die ein­zi­ge Kon­kur­renz bei der Män­ner­bal­la­de dar­stell­ten), Farid sieht gut aus, Gesang war okay und bei der Insze­nie­rung las­sen die sich auch immer etwas Neu­es ein­fal­len, wäh­rend ande­re Län­der sich bei ihnen bedie­nen (Pro­jek­ti­ons­kleid, Trep­pe). Mög­li­cher­wei­se ein John­ny-Logan-Effekt, nur ein paar Jahr­zehn­te spä­ter. Da möch­te ein hüb­scher, jun­ger Mann in den Arm genom­men wer­den, also tun wir das doch ein­fach. Manch­mal sind Men­schen eben auch ganz unkompliziert. 😉

  • Zu Ungarn: wenn ich Lenas Andeu­tun­gen rich­tig ver­stan­den habe, könn­ten wir das der Jury zu ver­dan­ken (mei­ne ich wört­lich) haben.

  • Eigent­lich müss­te ich mit dem Ergeb­nis zufrie­den sein. Aus mei­ner per­sön­li­chen, vor dem Fina­le auf­ge­stell­ten Top Ten haben es 7 Bei­trä­ge in die wirk­li­che Top Ten geschafft. Bedenkt man, dass ich Däne­mark damals beim ers­ten Hören auch super fand, sind es sogar 8. Aber genau hier grei­fen die Nach­tei­le des Fan-Seins. So wie ich mich an Only Teardrops in den letz­ten Wochen satt gehört habe, habe ich mir Glo­rious schön gehört und war dem­entspre­chend die­se Nacht auch ziem­lich ent­täuscht über das Ergeb­nis (zumal ich Favo­ri­ten­sie­ge gene­rell immer lang­wei­lig fin­de). Aber im Grun­de hat der gest­ri­ge Abend die Welt nur wie­der gera­de gerückt, denn als damals unser Vor­ent­scheid war, hät­te ich Cas­ca­da mit ihrem Lied nie und nim­mer zum ESC geschickt (habe auch nicht dafür ange­ru­fen). Auf jeden Fall hat die­se Aus­ga­be drei eher­ne Regeln des ESC wei­ter zementiert.

    1. Fische sti­lis­tisch nie­mals in den Gewäs­sern der Vor­jah­res­sie­ger! Ist sowohl uns (2012-Kopie) als auch den Geor­gi­ern (2011-Kopie) schlecht bekommen.
    2. Der ESC ist bere­chen­bar! Abge­se­hen von Nor­we­gen fin­den sich nur typi­sche ESC-Songs in der Top 5. Grand­prix am Reiß­brett (wenn auch – im Gegen­satz zu San Mari­no – an einem guten). Eigen­stän­dig­keit wird zwar aner­kannt (Top-Ten-Plät­ze für Nie­der­lan­de, Ungarn, Mal­ta, Grie­chen­land, Ita­li­en), aber nicht wirk­lich belohnt.
    3. Ani­mie­re das Publi­kum wäh­rend des Vor­trags nie­mals zum Mit­klat­schen! Ich bin sicher, dass wir ohne Top 20 gewe­sen wären und Mal­ta an der Top 5 gekratzt hätte.

    Und obwohl ich das Ergeb­nis jetzt im Nach­hin­ein ziem­lich in Ord­nung fin­de, mag ich das Zei­chen nicht, das die­ses Ergeb­nis setzt. Top 5 besteht nur aus skan­di­na­vi­schen und Ex-Sowjet­län­dern. Da darf sich West- und Mit­tel­eu­ro­pa mal wie­der in den Arsch getre­ten füh­len trotz der guten Plat­zie­run­gen von Ungarn, Mal­ta, Ita­li­en und der Nie­der­lan­de. Min­des­tens eines die­ser Län­der hät­te in die Top 5 gemusst. Oder zumin­dest Grie­chen­land. Auf jeden Fall ist das lei­der wie­der Fut­ter für die Block­theo­re­ti­ker und das stinkt mir.

    Beson­ders gespannt bin ich ja auch auf das getrenn­te Ergeb­nis von Jury und Tele­vo­ting. Gera­de auch weil es ja die­ses Jahr das neue Sys­tem mit dem kom­plet­ten Ran­king gab. Kei­ne Über­ra­schung hin­ge­gen der letz­te Platz für Irland. Der Ire hat so schlecht gesun­gen, dass mir das noch wäh­rend des Vor­trags klar war. Dann doch lie­ber wie­der Jed­ward, wo die Back­ground­sän­ger durch den Song tragen.

    Bei der Show gab es eini­ges, was mir gefal­len hat (Rau­pe, Ein­zug der Sän­ger, Tei­le des Humors), ande­res war jedoch ganz schlech­ter Stil (Feh­ler bei den Voting­ein­blen­dun­gen, früh­zei­ti­ges Küren der Sie­ge­rin). Grob gesagt: Gute Ansät­ze waren da, aber an der Aus­füh­rung hapert es noch. Mei­ne 20 Anru­fe gin­gen übri­gens kom­plett an Nor­we­gen. Mei­ne Hig­lights: Caro­la wird von der Büh­ne gefegt, 12 deut­sche Punk­te an Ungarn. Scha­de, dass letz­te­res kein gesamt­eu­ro­päi­scher Trend war. Das wäre ein Zei­chen gewe­sen, beim ESC mehr Indi­vi­dua­lis­mus zu wagen. So befürch­te ich für das nächs­te Jahr nur noch mehr Reißbrett.

    Mein Ran­king wäh­rend der Show (in Schub­la­den, ohne Deutschland):
    01. Norwegen +++++
    02. Mal­ta, Nie­der­lan­de, Island +++
    05. Frank­reich, Russ­land, Ungarn, Däne­mark, Grie­chen­land, Italien ++
    11. Mol­dau, Bel­gi­en, Schwe­den, Aserbaidschan +
    15. Litau­en, Arme­ni­en, Rumä­ni­en, Georgien ~
    19. Finn­land, Spa­ni­en, Est­land, Weiß­russ­land, Groß­bri­tan­ni­en, Ukrai­ne, Irland -

  • Blie­be noch Rol­le von Herrn Urban zu durch­leuch­ten. Er gilt bei den meis­ten als sakro­sankt und unfehl­bar. Tex­te aus den Semis 1:1 im Fina­le (und zum Teil wort­wört­lich aus dem Press­ma­te­ri­al!) zu wie­derhloen und (wie­der ein­mal) Län­der zu ver­wech­seln GEHT EIN­FACH NICHT! Ich will mei­nen Rund­funk­bei­trag zurück­er­stat­tet, wenn er wei­ter­hin den ESC kom­men­tie­ren darf. Das er sei­ne per­sön­li­chen Mei­nung kund­tut, geht ja an, aber ein ESC-Mode­ra­tor soll mehr als nur Jazz und ita­lie­ni­sche Can­zo­ni gut finden.

  • Die 12 Punk­te viel­leicht, aber ohne ein biss­chen Tele­vo­ter­un­ter­stüt­zung wäre es selbst bei Platz 1 der Jury nicht so weit oben gelan­det. Und das ist mehr, als ich für das Lied eigent­lich erwar­tet hät­te (nicht, dass mich das stört, ganz im Gegenteil).

  • Nach­trag zum The­ma Punk­te­ver­tei­lung: nach­dem ich anders­wo lesen konn­te, dass das Ergeb­nis der bei­den gro­ßen “Blö­cke” Ost und West die­ses Jahr erst­mals aus­ein­an­der ging, habe ich (dan­ke an Wiki­pe­dia) mal selbst nachgesehen.

    Kurz und gut: Wer glaub­te, die­ser Wett­be­werb trü­ge etwas zur Eini­gung zwi­schen Ost und West bei, der muss das Tableau die­ses Jah­res mit leich­ter Ver­zweif­lung sehen. Der Wes­ten sah Däne­mark ganz vor­ne; im Osten hät­te es dafür nicht mal die Sil­ber­me­dail­le gege­ben (Platz 3 hin­ter Aser­bai­dschan und der Ukrai­ne). Umge­kehrt sah der Wes­ten Aser­bai­dschan nur auf Platz 3 hin­ter Däne­mark und Nor­we­gen (für die der Osten nur Platz 5 übrig hatte).

    Rich­tig bezeich­nend wird es aller­dings erst dahin­ter. Geor­gi­en war im Wes­ten geteil­ter Letz­ter mit nur fünf Punk­ten (aus Grie­chen­land, das im ESC-Sinn “Wes­ten” ist). Der Osten hat­te dafür so viel mehr Lie­be übrig, dass es am Ende für den zehn­fa­chen Wert reich­te – und für einen Platz in den Top 10. Das sind fünf­zehn Plät­ze Unter­schied; außer­dem gibt es noch einen Fall von drei­zehn Plät­zen Unter­schied (Weiß­russ­land) sowie ein­mal acht (Mol­da­wi­en) und ein­mal sie­ben (Arme­ni­en, was ohne die Punk­te aus Frank­reich noch wesent­lich rabia­ter aus­sä­he). In die Gegen­rich­tung ist die höchs­te Dif­fe­renz sechs Plät­ze, was aller­dings gleich vier­mal pas­siert ist – Finn­land, Bel­gi­en, Deutsch­land und die Nie­der­lan­de. Ost­eu­ro­pa ist auch inten­si­ver in sei­ner Ableh­nung – gleich drei­mal hät­te es von dort die Höchst­stra­fe gege­ben, für Irland, Finn­land und Spa­ni­en; West­eu­ro­pa hat­te kei­nen ein­zi­gen Nulpointer.

    Kei­nes der genann­ten Län­der hat­te ein stark kul­tu­rell gepräg­tes Lied im Ange­bot – der geor­gi­sche Bei­trag stamm­te immer­hin von dem Mann, der letz­tes Jahr ganz Euro­pa in Begeis­te­rung einen konn­te. Das fällt als Begrün­dung also aus. Die Her­kunft spielt selbst dann eine ent­schei­den­de Rol­le, wenn das Lied (und in den meis­ten Fäl­len auch die Inter­pre­ten) selbst kei­ne Spu­ren der­sel­ben zeigt. Scha­de eigentlich.

  • Größ­ten­teils kann ich dem ja zustim­men (auch wenn min­des­tens zwei Drit­tel des Publi­kums die Halb­fi­nal-Ansa­gen gar nicht ken­nen), aber was soll der letz­te Satz? Muss man Fan­boy sein, um den ESC kom­men­tie­ren zu dür­fen? Ich fin­de kei­nen Sie­ger der letz­ten sechs Jah­re wirk­lich toll – muss ich jetzt mei­nen Fan­aus­weis zurückgeben?

  • ja, wahr­haf­tig scha­de. Aber lei­der läuft das ja bei “uns” genau­so. Damit mei­ne ich nicht die Fan­krei­se, son­dern die Bekun­dun­gen im öffent­li­chen Fern­se­hen, dass doch Öster­rei­cher und Schwei­zer sich hof­fent­lich soli­da­risch zei­gen (und umhe­kehrt), auch wenn deut­sche Bei­trä­ge oft­mals wenig spe­zi­fisch kul­tu­rell Deut­sches haben.

  • Die per­fek­te Abstim­mung, bei der Tele­vo­ter und Juries nur und aus­schließ­lich für die Lie­der stim­men, die ihnen gefal­len (und dabei womög­lich noch ihre kul­tu­rel­le Prä­gung raus­rech­nen), ist ein uner­reich­ba­res Ide­al, aber das heißt nicht, dass man nicht dar­an arbei­ten soll­te, ihm näher zu kom­men. Wenn die Ex-Jugos das halb­wegs schaf­fen konn­ten, glau­be ich dar­an, dass auch die Ex-Sowjets das irgend­wann hin­krie­gen (bei den Bal­ten geht es ja schon halbwegs).

  • Nein, das müs­sen Sie natür­lich nicht! Sie wer­den aber nicht in die Ver­le­gen­heit kom­men, den ESC für über 8 Mil­lio­nen Zuschau­er kom­men­tie­ren zu müssen.

  • Das beant­wor­tet die letz­te Fra­ge, aber nicht die davor – was hat Fan­sein mit dem “Recht” zu tun, die­se Ver­an­stal­tung zu kom­men­tie­ren? Ter­ry Wogan fand auch vie­les an ihr zu Recht lächer­lich und durf­te sie sogar 1998 moderieren.

  • Kul­tu­rel­le Prä­gung her­aus­rech­nen fän­de ich nicht ein­mal wün­schens­wert. Man kann das zwar im Effekt nicht von Block­vo­ting unter­schei­den, aver DAS fiin­de ich abso­lut legitim.
    Ich selbst habe in die­ser Hin­sicht viel Neu­es beim ESC ken­nen­ge­lernt, das ich anfangs viel­leicht befremd­lich fand, aber inzwi­schen wirk­lich lie­ben gelernt habe.
    Des­we­gen fin­de ich es auch sehr bedau­er­lich, wenn bei­spiels­wei­se in deut­schen (Kurz-)Kommentaren Fremd­ar­ti­ges lächer­lich gemacht wird, nur weil es nicht dem west­li­chen Main­strem entspricht.

  • Naja, den Mann im Glas­kas­ten hat­te Schwe­den nun schon 2011, so ori­gi­nell war das auch nicht. Aber stimmt schon, viel­leicht soll­ten sich ein paar Län­der mal ukrai­ni­sche oder ase­ri­sche Büh­nen­show-Exper­ten ein­kau­fen – wenn man nicht das gan­ze Geld für schwe­di­sche oder bel­gi­sche Song­schrei­ber raus­jagt, soll­te sich das doch finan­zie­ren lassen. 😉

  • Naja, also bit­te, lie­be Freun­de in Deutsch­land. Man kann auch mal mit der Jam­me­rei auf­hö­ren und zuge­ben: Glo­rious war lang­wei­lig. Ich gehö­re als lang­jäh­ri­ger Deutsch­land-Urlau­ber mit Freun­den, Ver­wand­ten und auf­re­gen­den sons­ti­gen – ähem – Sozi­al­kon­tak­ten in Deutsch­land sicher nicht zu denen, die irgend­wel­che Vor­be­hal­te gegen Euer Land hegen. Ganz im Gegen­teil. In den letz­ten Jah­ren gehör­ten die deut­schen Bei­trä­ge auch über­durch­schnitt­lich oft zu mei­nen Top-10-Favo­ri­ten. Aber mit Glo­rious kann ich abso­lut nichts anfan­gen. Das geht beim einen Ohr rein und beim ande­ren raus. Rat­los war ich höchs­tens bei Eurem natio­na­len Vor­ent­scheid. Ich weiß noch, da hab ich mir gedacht: “Wie jetzt? Mei­nen die das ernst? So vie­le tol­le Songs und dann DAS?”
    Man neigt halt dazu, den eige­nen Bei­trag zu über­schät­zen, weil man ihn öfter hört als die ande­ren. Viel­leicht kam bei Euch noch hin­zu, daß man Cas­ca­da in Deutsch­land halt auch kennt. (Bei uns schon eher weni­ger.) Aber das wars dann auch schon. Vor­schuß­lor­bee­ren für die Sän­ge­rin und eine über­trie­be­ne emo­tio­na­le Nähe zum Song.
    Bei mei­ner pri­va­ten ESC-Par­ty lan­de­te Glo­rious nach dem Zusam­men­zäh­len der Punk­te auf Platz 20. Es scheint, daß der Song dort ein­fach hingehört.

  • Dafür spricht auch, dass beim aus­tra­li­schen ESC-Tele­vo­ting (ja, das gibt es wirk­lich. Die Aus­sies schau­en die Sen­dung zwar zeit­ver­setzt, aber die ech­ten Fans mei­den vor­her extra das Inter­net, um nicht von den rea­len Ergeb­nis­sen beein­flusst zu wer­den) der Titel auf Platz 18 landete.
    Übri­gens hat auch dort Däne­mark gewonnen.

  • Ich glau­be, es ist tat­säch­lich so, dass vie­le Mehr­fach­vo­ter z.B. drei Mal für Nor­we­gen ange­ru­fen haben und ein­mal für Ungarn. Ich habe von erstaun­lich vie­len Men­schen gehört, dass sie den unga­ri­schen Bei­trag moch­ten, und ich kann mir vor­stel­len, dass der ein­fach über­all ein biss­chen ein­ge­sam­melt hat. Ich moch­te ‘Ked­ve­sem’ ja auch, und ich bin kein Hips­ter. Ich tip­pe mal, Bye­Alex war viel­leicht Sechs­ter beim Tele­vo­ting und Ers­ter im Jury­vo­ting – kann für 12 Punk­te rei­chen. Jeden­falls freut mich das Ergebnis.

  • Und ein auch nicht eben erfolg­lo­ses direkt süd­lich der Nie­der­lan­de. Und ein wei­te­res süd­lich davon.

  • Drei die­ser vier “West”-Länder waren Skan­di­na­vi­er. Ich wer­de auch nie begrei­fen, war­um ganz Euro­pa so scharf dar­auf ist, denen selbst für mit­tel­mä­ßi­ge Num­mern *hust* In a Moment Like This *hust* die Punk­te hin­ter­her­zu­wer­fen, aber es ist anschei­nend so. Die Top-3-Plät­ze sind jeden­falls ziem­lich gleich­mä­ßig zwi­schen Ost und West auf­ge­teilt (7 für den Wes­ten, 7 für den Osten, dazu der zwei­te Platz für die Tür­kei 2010, die von der Anwe­sen­heit eini­ger öst­li­cher Län­der durch­aus pro­fi­tiert – hal­lo, Aser­bai­dschan! -, aber zur “klas­si­schen” Euro­vi­si­on zäh­len darf).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert