Isra­el 2014: drei Unzen Feingold

Seit ges­tern Abend sind die drei Titel der bereits sei Janu­ar fest­ste­hen­den israe­li­schen Reprä­sen­tan­tin Mei Fein­gold auf You­tube, unter denen sich die Men­schen im Land von Milch & Honig (IL 1979) dies­mal per rei­nem Tele­vo­ting noch bis zum 5. März für einen ent­schei­den dür­fen. Als kla­rer Favo­rit dürf­te das druck­voll-melan­cho­li­sche ‘Same Heart’ gel­ten, das mit einem guten Beat, sehn­süch­ti­gen Strei­chern, einer hyp­no­ti­schen Melo­die, einer exzel­len­ten Hook­li­ne, einer amt­li­chen Rückung und Frau Fein­golds fan­tas­tisch pas­sen­der, rau­chig-ein­drucks­vol­ler Stim­me punk­tet. Auch die im Video­clip dar­ge­bo­te­ne Show, die in ihren bes­ten Momen­ten an Madon­nas ‘Hung up’ erin­nert, nur mit Wür­de, trägt mit zur Fas­zi­na­ti­on die­ses Titels bei. Soll­ten die Israe­lis sich hier­für ent­schei­den und Meis Live-Prä­sen­ta­ti­on in Kopen­ha­gen auch nur halb so gut sein wie in der Stu­dio­fas­sung, sehe ich die ers­te Final­qua­li­fi­ka­ti­on des Lan­des in die­sem Jahr­zehnt voraus.


Die­se Augen! Mei mit ‘Same Heart’

Die bei­den ande­ren Songs ste­hen ‘Same Heart’ jedoch kei­nes­wegs nach. ‘Stay­ing with me’ kommt mit ordent­lich Schub und einer wahr­nehm­ba­ren Club-Atmo­sphä­re daher. Inter­es­san­ter­wei­se singt Mei die­sen Bei­trag bis auf den vor­letz­ten Refrain aus­schließ­lich auf Hebrä­isch (wes­we­gen der Titel auch offi­zi­ell ‘Nis­he­ret iti’ lau­tet), obwohl gera­de für Dance-ori­en­tier­tes Mate­ri­al sonst eher Eng­lisch bevor­zugt wird. Und obgleich sich das rela­tiv unme­lo­diö­se und keh­li­ge Hebrä­isch nach mei­nem Emp­fin­den zum Sin­gen übli­cher­wei­se nicht so beson­ders eig­net, klingt es gera­de aus dem Mund von Frau Fein­gold und gera­de bei die­sem Song beson­ders gut und pas­send. Was dar­an liegt, dass Meis keh­lig-rau­chi­ge, dun­kel tim­brier­te Stim­me mit ihrer Mut­ter­spra­che auf das Vor­züg­lichs­te har­mo­niert. ‘Same Heart’ ver­fügt gegen­über ‘Nis­he­ret iti’ über den deut­lich grö­ße­ren, wie die Prin­zen es nen­nen wür­den, “Instant Appeal”. Dafür setzt sich Meis zwei­ter Song beim wie­der­hol­ten Hören stär­ker in den Gehör­gän­gen fest.


Die­se Bei­ne! Mei mit ‘Nis­he­ret iti’

Bei der Rock­hym­ne ‘Be proud’ kann Mei eine wei­te­re, nicht weni­ger über­zeu­gen­de Stimm­far­be zei­gen und ihre Röh­re rich­tig auf­dre­hen. Auch text­lich weiß der Selbst­ver­trau­ens­song zu gefal­len und rutscht an kei­ner Stel­le in pein­li­che Kli­schees ab. Musi­ka­lisch wür­de ich ‘Be proud’ als den schwächs­ten ihrer drei Bei­trä­ge ein­ord­nen – wäre das nicht Jam­mern auf höchs­tem Niveau, denn im Ver­gleich bei­spiels­wei­se zu den Titeln der mal­te­si­schen Vor­ent­schei­dung han­delt es sich immer noch um pures Songgold – Mei trägt ihren Fami­li­en­na­men also zu Recht. Der Ver­kün­dung des israe­li­schen Bei­trags am 5. März kön­nen wir daher völ­lig ent­spannt ent­ge­gen sehen, denn egal, für wel­chen der drei Songs sich ihre Lands­leu­te ent­schei­den: sie kön­nen dies­mal abso­lut nichts falsch machen!


Die­se Lip­pen! Mei mit ‘Be proud’

Wel­chen Mei-Fein­gold-Song favo­ri­sierst Du?

  • Same Heart. (40%, 22 Votes)
  • Egal, alle drei exzel­lent. (20%, 11 Votes)
  • Be proud. (18%, 10 Votes)
  • Nis­he­ret iti (Stay­ing with me). (16%, 9 Votes)
  • Kei­nen von denen. (5%, 3 Votes)

Total Voters: 55

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