Zwei­tes ESC-Semi 2014: Euro­pa liebt die Wurst!

Ganz ehr­lich: eupho­ri­sie­ren­de­res Fern­se­hen als die gera­de eben zu Ende gegan­ge­nen zwei Stun­den Euro­vi­si­on habe ich sel­ten erlebt. Ich weiß gar nicht, wie ich mei­nen Dank an die Grand-Prix-Fans in den B&W‑Hallerne in Kopen­ha­gen in Wor­te fas­sen soll: so viel kol­lek­ti­ve Lie­be ist wohl noch nie über einer Grand-Prix-Teil­neh­me­rin aus­ge­schüt­tet wor­den wie heu­te über Con­chi­ta Wurst. Dass der Saal der bär­ti­gen Frau zuju­beln wür­de, stand zu erwar­ten – dass die Stim­mung der­ma­ßen bro­del­te, dass man am TV-Schirm dach­te, jeden Moment trägt es das Hal­len­dach weg, mach­te mich sehr, sehr glück­lich. Eben­so wie die Art und Wei­se, wie das däni­sche Fern­se­hen, stell­ver­tre­tend für das libe­ra­le und auf­ge­klär­te Euro­pa, in der Form der Mode­ra­to­rin Lise Røn­ne beim Green-Room-Inter­view die öster­rei­chi­sche Drag Queen umarm­te, sie als “See­len­ver­wand­te” apo­stro­phier­te, über ein gemein­sa­mes Plat­ten­pro­jekt scherz­te (‘The Wie­ner takes it all’), sich also öffent­lich mit ihr ver­schwes­ter­te und damit einen erneu­ten sub­ti­len Mit­tel­fin­ger an die Spie­ßer und die Homo­pho­ben schick­te. Kla­rer konn­te die Bot­schaft nicht sein: wir begrü­ßen, schät­zen und fei­ern Diver­si­tät, sie ist unver­brüch­li­cher Teil, ja Grund­la­ge der euro­päi­schen Kul­tur! Dan­ke dafür, Dänemark!


Der Star die­ses Abends, die­ses Jahr­gangs: Con­chi­ta (AT)

Dass das däni­sche Fern­se­hen die Bekannt­ga­be des Final­ein­zugs Öster­reichs bis zuletzt her­aus­zö­ger­te, war eben­so abzu­se­hen, setz­te dem Abend aber natür­lich den­noch die Span­nungs­kro­ne auf. Denn trotz der makel­lo­sen stimm­li­chen Leis­tung Con­chi­tas, die Peter Urban nicht ganz zu Unrecht mit Shir­ley Bas­sey ver­glich, ihrer fabel­haf­ten Bond-Bal­la­de und der cle­ve­ren Büh­nen­show, die mei­ne Hel­din als strah­len­de Mythen­ge­stalt mit feu­er­nen Adler­schwin­gen insze­nier­te, und trotz der nicht zu über­se­hen­den und über­hö­ren­den Begeis­te­rung der Fans in der Hal­le blieb die ban­ge Fra­ge, ob Euro­pas Tele­vo­ter, ins­be­son­de­re aber die Juro­ren, sich anste­cken las­sen wür­den – diver­se Peti­tio­nen, unsäg­li­che Äuße­run­gen bei­spiels­wei­se von Aram MP3 oder Alf Poier (AT 2003) und der schmerz­lich homo­pho­be Ver­bal­durch­fall in vie­len Kom­men­tar­spal­ten lie­ßen im Vor­feld ande­res befürch­ten. Nun wird es span­nend, wie Con­chi­ta am Sams­tag, wo ja noch­mal ein ganz ande­res TV-Publi­kum abstimmt als heu­te, abschnei­den wird – doch selbst, wenn sie dort Letz­te wür­de (was ich nicht glau­be, denn die­ser Platz ist für Elai­za reser­viert): den heu­ti­gen Final­ein­zug als Fanal für den Sieg der Libe­ra­li­tät über die Dumpf­heit kann ihr (und mir) kei­ner mehr neh­men! Dan­ke dafür, Conchita!


Der sanf­te Schrei­ner: hei­ra­te mich, Carl! (NO)

Doch der Abend bot noch wei­te­re emo­tio­na­le Momen­te: den nor­we­gi­schen ‘Silent Storm’ lieb­te ich zwar bereits im Vor­feld. Und doch berühr­te mich die Dar­bie­tung Carl Espens nie­mals so inten­siv wie heu­te, gera­de weil sei­ne Stim­me stel­len­wei­se bei­na­he kipp­te. Hier mach­te sich ein optisch star­ker Kerl vor einem Mil­lio­nen­pu­bli­kum ver­wund­bar, leg­te schutz­los sein Inners­tes offen, erzähl­te glaub­haft von sei­nen see­li­schen Nar­ben und Gefühls­stür­men: mir flos­sen wäh­rend sei­nes Auf­trit­tes die Trä­nen, und sie flie­ßen wie­der, jetzt, da ich die­se drei Minu­ten schrei­bend reka­pi­tu­lie­re. Ein fröh­li­ches Dau­er­grin­sen ent­lock­ten mir, im Gegen­satz hier­zu, die grie­chi­schen Tram­po­lin­sprin­ger. Der Flo­or­fil­ler ‘Rise up’, musi­ka­lisch up to date, wenn auch nicht unbe­dingt ein Mus­ter­bei­spiel für Anspruch oder Inno­va­ti­on, pump­te mas­sen­haft Ener­gie und Spaß in die Ver­an­stal­tung, und nichts hät­te das so schön visua­li­sie­ren kön­nen wie das lus­ti­ge Umher­sprin­gen auf dem Turn­ge­rät: vie­len Dank Fre­aky, vie­len Dank For­tu­ne, und vie­len Dank Ris­ky Kidd für die­se groß­ar­ti­ge Ein­la­ge (und für eines der weni­gen Bei­spie­le, wo ein mit mas­si­ver Stu­dio­tech­nik ent­stan­de­ner Dance­track live deut­lich bes­ser klingt als auf Plat­te, und das trotz stimm­li­cher Stolperer).


Drei gro­ße Kin­der auf der Euro­vi­si­ons­büh­ne: wie geil! (GR)

Mit her­ber Trau­er erfüllt mich hin­ge­gen das unver­dien­te Aus­schei­den Isra­els. Mei Fein­gold sang ihren wüten­den Tren­nungs­kra­cher ‘Same Heart’ mit einer auf den Punkt dosier­ten Mischung aus reib­ei­si­ger Aggres­si­on und ohren­schmei­cheln­der Anmut. Ihre zwei Tän­ze­rin­nen und die Light­show unter­stütz­ten die Dar­bie­tung, ohne über­trie­ben zu erschei­nen, sie selbst wirk­te so selbst­be­wusst wie freund­lich. Ledig­lich den etwas an Madon­nas ‘Open your Heart’-Out­fit erin­nern­den Strip­schup­pen­fum­mel hät­te es nicht zwin­gend gebraucht. Es mach­te in den letz­ten Tag das Gerücht die Run­de, dies sei wohl aller Vor­aus­sicht nach der letz­te hebräi­sche Bei­trag zum Euro­vi­si­on Song Con­test: so sehr mich das schmerzt, es wäre zu ver­ste­hen. Deut­li­cher könn­te Euro­pa sei­ner nah­öst­li­chen kul­tu­rel­len Enkla­ve nicht die kal­te Schul­ter zei­gen als mit der fort­ge­setz­ten Igno­ranz gegen­über ihren meist her­vor­ra­gen­den und kri­mi­nell unter­be­wer­te­ten Euro­vi­si­ons­songs. Schande!


Gian­na Nan­ni­ni trifft Madon­na: was soll Isra­el denn noch aufbieten?

Stich­wort Schul­ter: spon­ta­nes Erbre­chen ver­ur­sach­te mir der Ein­fall des rumä­ni­schen San­ges­paa­res Pau­la Seling und Ovi (RO 2010), ihre inhalts­lee­re, aus­schließ­lich auf ober­fläch­li­ches Show­sin­gen gebürs­te­te Num­mer ‘Mira­cle’ durch die wohl unglaub­wür­digs­te und fremd­schä­m­a­t­ta­cken­er­zeu­gends­te Umar­mung in der Euro­vi­si­ons­ge­schich­te optisch auf­zu­pep­pen, wobei sie noch über die Schul­ter des Ande­ren hin­weg wei­ter san­gen schrien. Als ob all der vor­an­ge­gan­ge­ne Flit­ter und Chi­chi, ange­fan­gen vom Holo­gramm Pau­las über den beleuch­te­ten Rimm­stuhl Ovis bis hin zum pyro­tech­ni­schen Over­kill und dem acht­zehn­se­kün­di­gen Krei­schen der Bal­kan­wal­kü­re unse­re Geschmacks­ner­ven nicht bereits bis auf das Äußers­te stra­pa­ziert hät­ten. Die gewalt­fan­ta­sien­er­zeu­gen­den Gri­mas­sen des glub­schäu­gi­gen Ovi möch­te ich erst gar nicht wei­ter erwäh­nen. Ich kann nur hof­fen, dass das im Fina­le abkackt, auf dass Rumä­ni­en künf­tig wie­der guten Trash sen­den möge und nicht die­sen ran­zi­gen Eurovisionsmüll.


Beam her up, Scot­tie: Pau­la (RO)

Nur fünf Semi­fi­na­lis­ten konn­ten heu­te hän­gen blei­ben, und bei Vie­ren ver­wun­der­te das Aus­schei­den nicht: wer, wie Geor­gi­en, ein wir­res Pot­pour­ri der unpo­pu­lärs­ten Musik­sti­le der Welt prä­sen­tiert, dar­ge­bo­ten von einem minu­ten­lang jodeln­den Tromm­ler (Part von The Shin) und einer Wal­le­haar­he­xe im gift­grü­nen Kleid (Mari­ko), möch­te ganz offen­sicht­lich die Über­nach­tungs­kos­ten bis Sonn­tag spa­ren. Wer, wie Maze­do­ni­en, eine was­ser­stoff­blon­de Dis­co­tran­se mit einem Album­track schickt, die scham­los Jane Comer­fords (Texas Light­ning, DE 2006) nied­li­che Las­so­weit­wurf­ges­te als Cho­reo­gra­fie klaut, und näm­li­cher Tija­na Dapče­vić dann einen als der Tod mas­kier­ten Tän­zer hin­ten­dran stellt, wohl eben­so. Und Irland half auch die ver­zwei­fel­te Erin­ne­rung an sei­ne River­dance-Glanz­zei­ten nichts, da die Lead­sän­ge­rin Kasey Smith im ste­ten Wech­sel mit ihrem über­for­der­ten Chor prak­tisch jeden ein­zel­nen Ton ver­sem­mel­te. Die weni­gen Male, wo sie nicht betre­ten zur Sei­te blick­te, wenn die Kame­ra ihr Gesicht ein­zu­fan­gen ver­such­te, konn­te man in ihren Augen dann auch sehr deut­lich ein “Hil­fe! Holt mich hier run­ter!” lesen.


Der Car­crash-Moment 2014: Bro­kat-Xena schlach­tet den Song (IE)

Bleibt Litau­en. Scha­de, Šarū­nas Kir­dei­kis hät­te ich ger­ne wie­der gese­hen. Der leder­be­pack­te, voll­bär­ti­ge Tän­zer aus dem Tom-of-Fin­land-Lehr­buch hat­te mei­ne unge­teil­te ‘Atten­ti­on’ wäh­rend der kom­plet­ten drei Minu­ten. Ledig­lich die­ser komi­sche, schrei­en­de mensch­li­che Pfei­fen­rei­ni­ger, der da – war­um auch immer – mit auf der Büh­ne (und unnö­ti­ger­wei­se öfters im Fokus der Kame­ra) stand, stör­te ein wenig. Zumal Vili­ja Matačiū­nai­tė, so wohl der Name des Pfei­fen­rei­ni­gers, nicht nur in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den laut ‘Atten­ti­on!’ brüll­te, als ob gleich ein ICE vor­bei­don­nern wür­de, son­dern dazwi­schen auch noch, so ich das mit­be­kam, ande­re Wor­te sang, die nicht auf den maschi­nen­stamp­fi­gen Hin­ter­grund­track pass­ten, der dazu lief. Beim Weiß­rus­sen Teo hat­te ich dies­mal mei­nem ers­ten Ein­druck ver­traut und ihn ins Fina­le gewet­tet, was auch klapp­te. Obwohl sein Auf­tritt mit dem Chor der “bei der Damen­wahl Sit­zen­ge­las­se­nen” (Peter Urban) live tat­säch­lich wenig über­zeug­te.  Kann er für den Sams­tag nicht viel­leicht noch Šarū­nas in sein Team holen? Als sei­nen “sweet Cheeseca­ke”?


Guck mal, da sind ja Löcher im Pet­ti­coat: Vili­ja ist kei­ne gute Haus­frau (LT)

ESC 2. Semi­fi­na­le 2014

Euro­vi­si­on Song Con­test 2014 – Zwei­tes Semi­fi­na­le. Don­ners­tag, 8. Mai 2014, aus den B&W‑Hallerne in Kopen­ha­gen, Däne­mark. 15 Teil­neh­mer, Mode­ra­ti­on: Lise Røn­ne, Niko­laj Kop­pel und Pilou Asbæk.
#LKInter­pretTitelPkt
gs
Pl
gs
Rkg
TV
Pl
TV
01MTFire­lightComing home0630901614
02ILMei Fein­goldSame Heart0191402113
03NOCarl Espen ThorbjørnsenSilent Storm0770604608
04GEThe Shin + Mari­ko EbralidzeThree Minu­tes to Earth0151501515
05PLDona­tan & CleoMy Sło­wia­nie0700811302
06ATCon­chi­ta WurstRise like a Phoenix1690114901
07LTVili­ja MatačiūnaitėAtten­ti­on0361103711
08FISof­ten­gi­neSome­thing better0970305207
09IECan-linn + Casey SmithHeart­beat0351204010
10BYTeoCheeseca­ke0870507206
11MKTija­na DapčevićTo the Sky0331302612
12CHSebal­terHun­ter of Stars0920409704
13GRFre­aky For­tu­ne + RiskyKiddRise up0740708805
14SITin­ka­ra KovačRound and round0521004409
15ROPau­la Seling + Ovi­diu CernăuţeanuMira­cle1250211203

29 Comments

  • Was ist denn jetzt los? Neun von zehn Fina­lis­ten rich­tig getippt? Und mit Num­mer 10 (Finn­land anstatt Isra­el) kann ich auch leben? Euro­pa, wür­dest du bit­te auf­hö­ren, mei­nen Geschmack zu tei­len? Du machst mir Angst.

  • So, dann las­se ich noch­mal die­sen groß­ar­ti­gen Abend Revue passieren:

    MAL­TA: Ein sehr schö­nes Lied zum Rein­kom­men ins Halb­fi­na­le und auch sehr sym­pa­thisch vor­ge­tra­gen. Viel­leicht noch­mal Top 10?

    ISRA­EL: Mei Fein­gold hat stimm­lich geschwä­chelt, aber ihr Aus­schei­den über­rascht mich dann doch.

    NOR­WE­GEN: Als ich den jam­mern­den Tür­ste­her sah und hör­te, sag­te ich mir nur: “Carl, das war’s für dich, du bist raus”. Er hat sehr vie­le Ner­ven gezeigt und wird am Sams­tag defi­ni­tiv eher nicht gewinnen.

    GEOR­GI­EN: Scha­de, kein Welt­mu­sik­wun­der. Aber es war klar, dass Geor­gi­en raus­fliegt. Leich­te Ver­stö­rung hat sich beson­ders durch die Grün­tö­ne wie schon im Vor­schau­vi­deo dann doch breit gemacht. Den­noch dan­ke an Geor­gi­en für die­ses Lied! 🙂

    POLEN: Wenigs­tens eine Frau hat dann doch tief bli­cken las­sen. Sehr ver­dient im Fina­le und sehr stim­mungs­voll. Das wird im Osten abräu­men. Man kennt ja “My Slo­wa­nie” ja schon.

    ÖSTER­REICH: Con­chi­ta wur­de ja beju­belt, als ob sie nicht für den Gast­ge­ber von 1967 son­dern für den jetz­ti­gen sän­ge. Und ich habe bis zum Schluss gezit­tert und wirk­lich bei der Bekannt­ga­be der Fina­lis­ten gedacht, dass es vor­bei sein könn­te. Aber die­ser Auf­tritt war phä­no­me­nal. Man konn­te Con­chi­ta Wurst nicht gehen lassen.
    Angeb­lich soll Weiß­russ­land den Auf­tritt nicht gezeigt haben!

    LITAU­EN: Ver­dient drau­ßen. Könn­te Mol­da­wi­en bei der Ver­ga­be des “Bar­ba­ra-Dex-Award” Kon­kur­renz machen. Und auch schwach gesun­gen. Tschüss.

    FINN­LAND: Der Ein­spie­ler von der Schu­le war eine net­te Idee. Die Jungs müs­sen auf vie­le jugend­li­che Zuschau­er und Anru­fer hof­fen, so gut ihr Auf­tritt auch war. Die Juries wer­den wohl auch davon abstim­men, denn viel­leicht lässt das Lied die eine oder ande­re Kas­se klingeln.

    IRLAND: “Only Teardrops” 2.0 ist weg vom Fens­ter! Das war zwar ganz gut vor­ge­tra­gen, aber es erin­ner­te dann doch zu sehr an das letzt­jäh­ri­ge Sie­ger­lied. Des­we­gen: Good­bye, Ireland!

    WEISS­RUSS­LAND: Ich hof­fe, dass das bereits erwähn­te Gerücht über die Nicht­aus­strah­lung von Con­chi­ta unwahr ist. Denn das war ein sehr erfri­schen­der Auf­tritt. Und ich spre­che hier von Weiß­russ­land mit sei­nen ver­krampf­ten Sän­gern! Aber ich möch­te nicht in TEOs Haut ste­cken bei den vie­len Regeln, die er befol­gen muss.

    MAZE­DO­NI­EN: Erwar­tungs­ge­mäß drau­ßen. Auch wenn das durch­aus zeit­ge­mäß ist. Aber da war viel von Pink und auch von sonst­wo­her noch geklaut. Ich ver­mis­se die­se 0815-Num­mer nicht wirklich.

    SCHWEIZ: Das wur­de ja insze­niert wie ein Sie­ger­ti­tel! Ich bin etwas über­rascht über den Final­ein­zug, aber das wird sicher vie­le Schwei­zer Zuschau­er brin­gen, die dann hof­fent­lich den hier erwähn­ten letz­ten Platz von Elai­za not­falls ver­hin­dern kön­nen (wobei ich per­sön­lich nicht glau­be, dass Elai­za Letz­te wer­den. Die­ses Jahr ist alles möglich!)

    GRIE­CHEN­LAND: Geil, geil, geil! Da hat man sich trotz aller bekann­ten Schwie­rig­kei­ten mäch­tig ins Zeug gelegt und auch noch auf einem Tram­po­lin aus­ge­tobt. Sehr gut gemacht!

    SLO­WE­NI­EN: Die­ser ESC beginnt mir noch Angst zu machen. Peter Urban fin­det das Lied zwar mit­tel­mä­ßig, aber das klingt sogar ein wenig wie ein Sie­ger­ti­tel. Nächs­tes Jahr Ljublja­na? Klingt zwar wenig wahr­schein­lich, aber ich wie­der­ho­le mich hier ger­ne noch­mal: Die­ses Jahr ist alles möglich!

    RUMÄ­NI­EN: Da erscheint Pau­la am Bild­schirm und löst sich plötz­lich in Luft auf! :O Aber ich hof­fe, dass Rumä­ni­en trotz kreis­run­dem Kla­vier nicht gewinnt. Wenn man schon Cas­ca­da igno­riert, dann soll­te man auch bei Rumä­ni­en gei­zen, so hart das auch klin­gen mag.

  • Das Aus­schei­den von Frau Fein­gold lässt sich bedau­er­li­cher­wei­se recht ein­fach erklä­ren, fin­de ich: es fängt mit “A” an und hört mit “nti­se­mi­tis­mus” auf. Ganz so sehr hat es Euro­pa dann doch nicht mit der Tole­ranz und der “Diver­si­tät”.

  • Ein Abend für die Geschich­te, sehr bewe­gend! Am Ende auch, weil Isra­el nicht wei­ter kam – aber vor allem wegen der unglaub­li­chen Wurst und dem, was das däni­schen Fern­se­hen draus gemacht hat. Ein Lehrstück!

  • Ich füh­le mich im Moment sehr an 2006 erin­nert. 2006? Da war doch mal was… mit einem außer­ge­wöhn­li­chen Bei­trag… was war das noch.…

  • Ich fas­se es nicht! Dass mein per­sön­li­cher 12er nicht mal das Fina­le erreicht, hat es seit deren Ein­füh­rung noch nie gegeben.

    Oh, Euro­pe – we don’t beat from the same heart!

  • Das mit Weiß­russ­land war nur ein Gerücht, Siet­se Bak­ker hat inzwi­schen get­wit­tert, dass Con­chi auch im Rei­che Lukaschen­kos zu sehen gewe­sen sein soll.

  • Gibt es dafür irgend­wel­che Bewei­se oder auch nur Hin­wei­se, oder woll­te da mal wie­der jemand “Anti­se­mi­tis­mus!” in den Raum brül­len, nach­dem “Trans­pho­bie!” nach Con­chi­tas Wei­ter­kom­men nicht klappt? Außer­dem waren die wohl viru­len­tes­ten Anti­se­mi­ten Euro­pas in die­sem Semi über­haupt nicht stimm­be­rech­tigt, also was soll das bitte?

  • Nein, sor­ry, Carl, so dra­ma­tisch und gefühl­voll der Silent Storm auch gewe­sen sein soll, ich hab da lei­der nur sehr vie­le ganz schie­fe Töne gehört. Hat mich ja auch geär­gert, ich hof­fe, er übt bis Sams­tag noch. Den das Lied hat ein­deu­tig was.

  • Ja, auch für mich das alles über­schat­ten­de Ereig­nis des Abends.
    War der Song zu untra­di­tio­nell fürs nor­ma­le Publikum ?

  • Heu­te stim­me ich dir in allem zu – in fast allem 🙂 Atten­ti­on ist für mich zurecht aus­ge­schie­den 🙂 Nor­we­gen hat mich auch völ­lig berührt und ich habe mich gefreut wie Bol­le, dass die gan­ze Hal­le und die Mode­ra­to­rin Con­chi­ta so lieb­te und unter­stüt­ze – jetzt freue ich mich wie Sau auf mor­gen – rich­tig trau­rig bin ich über das Aus­schei­den Isra­els – lieb­te den Song

  • Ich bin ent­setzt! Auch wenn ich beim Wei­ter­kom­men mei­ner Wunsch­kan­di­da­ten bes­ser lie­ge als sonst (8 im ers­ten Semi, immer­hin 6 ges­tern), wobei das wohl eher dar­an liegt, dass pro­zen­tu­al die­ses Jahr natür­lich eh mehr wei­ter­kom­men und ich außer­dem 3 der Big 5+ in mei­nen Top 10 habe (was sonst eher sel­ten ist), das Aus­schei­den Isra­els hat mich ges­tern wahr­haft ent­setzt. Das war ja nicht nur einer *mei­ner* Faves, son­dern von vie­len sehr wohl­wol­lend kom­men­tiert wor­den. Mei wirk­te zwar etwas sta­ti­scher als noch wäh­rend der Pro­ben, aber final­wür­dig war das doch alle­mal. Ich hof­fe nicht, dass da vie­le so ähn­lich gedacht haben wie ich (“das kommt sowie­so wei­ter, ich kon­zen­trie­re mei­ne Anru­fe lie­ber auf die Wackel­kan­di­da­ten, die weni­ger Main­stream sind”). Ich muss geste­hen, dass ich nur 3 mei­ner 20 Stim­men für Mei ver­wen­det habe (ansons­ten je 5 für SLO, PL und GE, 2 Mit­leid­s­an­ru­fe für LT).
    Rie­sig gefreut habe ich nich natür­lich über das Wei­ter­kom­men von Tinkara.

    Die Tip­p­quo­te dage­gen ist wie immer: 8 von 10. Hat­te IL und IRL geglaubt, dafür M und FIN bekom­men. Was bei­des nicht so schlimm wäre, wenn ich dafür nicht IL und (erwar­tungs­ge­mäß) GE ein­ge­büßt hätte.

    Aber ich will nicht meckern. Immer­hin sind von mei­nen ursprüng­li­chen Gesamt-Top 10 noch gan­ze 6 im Ren­nen (aus­ge­schie­den sind AL, IL, IRL (um die es nicht scha­de ist, live hat mir das auch nicht gefal­len) und GE; ver­blei­ben PL, SLO, S und die Big5 I, E und GB).
    Ich wür­de mir aber auch ein Loch ins Hemd freu­en, wenn über­ra­schen­der­wei­se die Hol­län­der gewin­nen (und kann mit H oder not­falls auch N leben, wenn­gleich ich letz­te­ren echt zu nölig fin­de. Er ist nach dem gest­ri­gen Auf­tritt auch ordent­lich bei den Wett­quo­ten eingebrochen).

  • ach Quatsch. Isra­el hat es schon öfter nach vor­ne geschafft und sogar öfter gewon­nen. Das Lied war gut per­formt, die Stim­me gut, aber wirk­lich ins Ohr ging es nicht.

  • Außer­dem waren die wohl viru­len­tes­ten Anti­se­mi­ten Euro­pas in die­sem Semi über­haupt nicht stimm­be­rech­tigt” Die­se Res­sen­ti­ments gegen Ost­eu­ro­pä­er ver­lei­hen dei­ner Ant­wort auf mein Kom­men­tar eine gewis­se Ironie.
    Das wird man ja wohl noch sagen dür­fen! :3

  • Isra­el hat, man muss es wohl so klar fest­hal­ten, kei­ne Freun­de. Denn unab­hän­gig vom per­sön­li­chen Geschmack muss man doch die musi­ka­li­sche Qua­li­tät und die der Per­for­mance hoch ein­schät­zen, wenigs­tens wenn man zum Ver­gleich Num­mern hin­zu­zieht, die es ins Fina­le geschafft haben wie Rumä­ni­en (vol­le Zustim­mung zu Oli­vers Anmer­kun­gen) oder Polen (das ich ja eini­ger­ma­ßen wit­zig fin­de, ja, aber Gesang und Gesamt­dar­bie­tung blie­ben doch weit hin­ter dem zurück, was das Video erwar­ten ließ). Das Aus­schei­den hat mich ziem­lich erschüt­tert, Was hilft´s – wer glaubt, Isra­el wüde es “sowie­so” schaf­fen, ver­kennt die poli­ti­sche Lage. Für Isra­el muss man anru­fen oder man ent­schei­det sich gegen den israe­li­schen Bei­trag. Ein­wand: lei­der haben mei­ne SMS das Aus­schei­den auch nicht verhindert…
    Ansons­ten bin ich zufrie­den, auch wenn mir fast das Herz ste­hen­blieb ange­sichts der däni­schen Dra­ma­tur­gie bezüg­lich Con­chi­ta (und auch da vol­le Zustim­mung: die Show war herz­er­wär­mend, sowohl was die Ideen des “join us” betrifft als auch die Sym­bo­lik in Bezug auf Tole­ranz, die Oli­ver als “sub­ti­len Mit­tel­fin­ger” bezeich­net hat). Auch für mich ist Nor­we­gen nach die­sem Vor­trag erst­mal aus der Favo­ri­ten­rol­le raus, wäh­rend Öster­reich eine wirk­lich gla­mou­rö­se Gala­vor­stel­lung gebo­ten hat, bei der vom Gesang über die Insze­nie­rung und das Büh­nen­bild bis zur Robe ein­fach alles stimm­te. Der Applaus in der Hal­le war bis­wei­len so stark, dass er fast die Über­tra­gung des Lie­des beein­träch­tig­te. Lei­der ist der Start­platz im Fina­le nicht der bes­te, was auch für Schwe­den gilt. Aber es gibt ja auch Bei­spie­le für Sie­ge, die in der ers­ten Hälf­te der Show err­run­gen wur­den. Jeden­falls rücken nun Ungarn, die Nie­der­lan­de und – ja, auch – die bri­ti­sche Hym­ne in den Fokus der Auf­merk­sam­keit (wobei letz­te­re erst­mal ordent­lich auf die Büh­ne gebracht wer­den muss). Lei­der wird wohl auch Däne­mark zu den ernst­zu­neh­men­den Favo­ri­ten zu zäh­len sein, mit des­sen Schubi­du ich nicht viel anfan­gen kann. Gefreut habe ich mich schließ­lich beson­ders für die pfiif­fi­ge Gutelau­nemu­cke aus der Schweiz. Und auch Ita­li­en und Frank­reich wür­de ich durch­aus eine vor­de­re­Plat­zie­rung gön­nen, bin aber gera­de bei “Mousta­che” nicht sicher, ob das live gut klin­gen kann. Ich bin sehr gespannt!

  • Das stimmt, das war gera­de in der ers­ten Hälf­te des Titels oft wirk­lich sehr schief – inter­es­san­ter­wei­se hat gera­de das mir den Song noch mehr ins Herz gerückt, weil es so authen­tisch wirk­te, so als kön­ne er vor lau­ter Kloß im Hals nicht rich­tig sin­gen. Dass es im zwei­ten Teil dann kraft­vol­ler klang, hat­te etwas Befrei­en­des… jeden­falls krieg ich immer noch Gän­se­haut, wenn ich an den Auf­tritt denke!

  • Tau­sche Schweiz gegen Isra­el, dann bin ich glück­lich. Mei­ne Hass­bei­trä­ge 2014 sind (außer Russ­land, Schweiz und Däne­mark) gott­lob raus. Die Kro­ne für Con­chit­ta ist im Rah­men des Mög­li­chen. War­um auch nicht. Wien 2015 wäre toll.

  • Ins­ge­samt kann ich mit dem Ergeb­nis leben. Es wur­de mir im Lau­fe der Show immer bewuss­ter, dass das eine extrem enge Kis­te wer­den wird. Ich habe selbst auf mei­ner Lis­te eini­ge Mal ein paar Titel ver­scho­ben.. Rich­tig getippt habe ich 8 von 10. Ich hat­te Isra­el und Litau­en auf mei­ner Lis­te anstatt Mal­ta und Weiß­russ­land (kotz!). Ich kann ehr­lich gesagt nicht nach­voll­zie­hen, war­um alle Litau­en so schlecht fan­den. Ich fand es immer bes­ser und am Ende war es dann die Num­mer 4 auf mei­ner Lis­te. OK, das Kleid war natür­lich total unnö­tig, aber das Lied war um Län­gen bes­ser als ande­re Upt­em­po-Num­mern wie aus der Ukrai­ne, Isra­el oder Rumä­ni­en.. Naja so ist eben der ESC, nie­mand wird jemals rest­los zufrie­den gestellt werden 😉
    Der Auf­tritt von Con­chi­ta war klas­se! Es pass­te ein­fach alles! Das Lied ist klas­sisch, aber nicht zu lang­wei­lig und sie ver­stand es ein­fach das Bes­te aus der Kom­po­si­ti­on raus­zu­ho­len. Die Licht­show war sehr gut und ein­fach alles stim­mig. Natür­lich wur­de sie als letz­te Qua­li­fi­kan­tin ver­kün­det, das war doch wohl jedem klar. So “ran­dom” wie die Rei­hen­fol­ge sein soll, ist das doch auch nicht. In so einer Show ist eben alles durch­in­sze­niert, damit ein mög­lichst hoher Span­nungs­bo­gen erzeugt wird.
    Mein Favo­rit aus die­sem Semi war jedoch die Schweiz. Das war pure gute Lau­ne, unbe­schwert und lus­tig. Ich mag das Lied sehr!
    Ich den­ke der Gewin­ner die­ses Halb­fi­nals ist Grie­chen­land vor Nor­we­gen oder Öster­reich. Dahin­ter wird es schon sehr knapp mit der Vor­her­sa­ge, ich kann mir aber durch­aus vor­stel­len, dass Irland den letz­ten Platz belegt. Das Lied ist nicht schlecht, aber ich kann mir auch nicht vor­stel­len, dass das jemand so toll fin­den könn­te, um dafür anzu­ru­fen. Ein klas­si­ches Lied im per­sön­li­chen Mit­tel­feld von jeder­mann und des­we­gen küm­mert sich auch nie­mand wirk­lich darum..Es war auch klar, dass Maze­do­ni­en kei­ne Chan­ce haben wird, auch zurecht. Für Isra­el tut es mir schon Leid, aber bei ihrer tie­fen Stimm­la­ge kann es eben leich­ter pas­sie­ren mal einen Ton nicht zu tref­fen.. Das Lied ist gut, wor­an es letzt­end­lich gele­gen hat, kann wohl nie­mand wirk­lich sagen..

  • Ver­zei­hung, aber dass in, sagen wir mal, Ungarn Anti­se­mi­tis­mus salon­fä­hi­ger ist als in Deutsch­land, ist kein Res­sen­ti­ment gegen Ost­eu­ro­pä­er, son­dern eine schlich­te Tat­sa­che. Für das, was sich in wei­ten Tei­len Ost­eu­ro­pas rech­te Par­tei­en an juden­feind­li­chen Paro­len leis­ten, wür­de man hier­zu­lan­de ver­mut­lich Straf­an­zei­gen wegen Volks­ver­het­zung kassieren.

  • Das Lied­chen aus Irland kann man auf der CD durch­aus anhö­ren. Wenn man sich aber bei Insze­nie­rung und Gar­de­ro­ben­wahl schon der­ma­ßen ver­sem­melt, soll­te wenigs­tens der Gesang stim­men. Oli­ver hat´s in sei­ner Bild­un­ter­schrift wun­der­bar getrof­fen: “Bro­kat-Xena schlach­tet den Song”. Mehr muss man zu Irland kaum sagen..

  • Ver­ges­sen: Weil es so rich­tig gru­se­lig ist: Rumä­ni­en. Für mich die ers­te Sta­ti­on in der Geis­ter­bahn. Worst Ent­ry 2014! Hoch lebe die Wurst!

  • Und was noch unheim­li­cher ist. Genau den­sel­ben Tipp wie du hat­te ich auch. Neun Rich­ti­ge außer Finnland/Israel. So gut habe ich schon ewig nicht mehr getippt, erst recht nicht im ers­ten Semi.

  • Für mei­ne Begrif­fe hät­te der gute Mann sich sei­ne Tat­toos über­schmin­ken sol­len. So hübsch der Kon­trast har­ter Mann/sanfte Bal­la­de rüber­kom­men kann, gibt es da eine Gren­ze, wie hart der Mann erschei­nen darf. Eythor Ingi war noch auf der rich­ti­gen Sei­te der Gren­ze; Carl Espen steht defi­ni­tiv auf der falschen.

  • Hm. Wer nach inzwi­schen vier DNQs in Fol­ge glaubt, “Isra­el schafft es sowie­so”, hat aber auch nicht wirk­lich auf­ge­passt. Über die letz­ten vier ESCs hat Isra­el fast so schlech­te Ergeb­nis­se wie Lett­land, und das ist nun wahr­lich kei­ne distin­gu­ier­te Gesellschaft…

  • Irgend­wie muss­te ich in Bezug auf Con­chi­ta im Vor­feld an die alte Simpsons-Fol­ge den­ken, wo sich Bart zur Klas­sen­spre­cher­wahl auf­stellt. Alle lie­ben ihn, aber kei­ner wählt ihn. Was mir in jedem Fall klar war, war dass Con­chi­ta als letz­te ver­kün­det wird. Über­haupt war die­ses Semi für mich viel kla­rer: 9 von 10 Qua­li­fi­kan­ten rich­tig getippt. Aus­nah­me: Finnland/Israel. Hier nun mein ganz sub­jek­ti­ves Ran­king von ges­tern Abend.

    01. Grie­chen­land (genia­le Num­mer, spa­ßig, mit­rei­ßend, zeitgemäß)
    02. Öster­reich (eben­so geni­al, ganz gro­ßes Kino und wie immer toll gesungen)
    03. Schweiz (erfri­schend natür­lich und unauf­dring­lich, bleibt aber trotz­dem haften)
    04. Mal­ta (je län­ger das Lied ging, des­to lie­ber habe ich es gehört)
    05. Slo­we­ni­en (gera­de als ich dach­te, die Insze­nie­rung ist zu kühl, wur­de es plötz­lich golden)
    06. Isra­el (nicht wirk­lich neu, aber gut)
    07. Weiß­russ­land (nach der iri­schen Num­mer sehr erfri­schend, den­noch woll­te der Fun­ke letzt­end­lich nicht überspringen)
    08. Geor­gi­en (wäre eine Berei­che­rung für das Fina­le gewe­sen, Lied und Auf­tritt ein­fach nur kom­plett wtf)
    09. Polen (tra­shig, aggres­siv, aber nicht ohne Charme)
    10. Irland (unsym­pa­thi­sche Möch­te­gern­di­va, auf­dring­li­che “Irish-by-Numbers”-Nummer, aber eingängig)
    11. Finn­land (kam nach Litau­en extrem gut her­über, wenn auch musi­ka­lisch und von der Licht­show her etwas zu laut und krachig)
    12. Nor­we­gen (wie­der tol­le Licht­show im Publi­kum, aber viel zu wei­ner­lich, man hört, dass kein pro­fes­sio­nel­ler Sän­ger am Werk ist – ja, ich weiß, für eini­ge macht genau das den Charme der NUm­mer aus, für mich aber nicht)
    13. Litau­en (anstren­gend)
    14. Rumä­ni­en (bil­li­ger Kopf­schmerz­beat, unfrei­wil­lig komi­sche Props, alles was das nie­der­län­di­sche Duo rich­tig gemacht hat, machen die bei­den falsch)
    15. Maze­do­ni­en (noch so eine aggres­si­ve Num­mer, mag ich immer noch nicht)

    Da ich Grie­chen­land als siche­ren Qua­li­fi­kan­ten gese­hen habe (deut­sche Punk­te auch nur rei­ne Form­sa­che), gin­gen mei­ne 20 Anru­fe sämt­lich an Con­chi­ta. Schwie­ri­ger wird die Ent­schei­dung am Sams­tag fal­len. Noch ist der Ungar bei mir ganz vor­ne, aber die Ver­fol­ger sind stark.

  • Was ist denn jetzt eigent­lich “Ost­eu­ro­pa”? Das muss mir jetzt mal jemand defi­nie­ren. Ungarn ist für mich ja eher Mit­tel­eu­ro­pa und auch ein Pole wür­de jedem ins Gesicht sprin­gen, der ihn als “Ost­eu­ro­pä­er” bezeich­net… die füh­len sich als Mitteleuropäer.

  • @Maxi: Ver­zei­hung für die Begriffs­ver­wir­rung. Ich habe den Eiser­nen Vor­hang noch bewusst mit­er­lebt, also fängt für mich “Ost­eu­ro­pa” da an, wo frü­her War­schau­er Pakt (oder Jugoslawien/Albanien) war. Kön­nen wir uns auf “Ost­mit­tel­eu­ro­pa” verständigen?

  • Das wird echt span­nend heu­te Abend – vie­les ent­schei­det sich tat­säch­lich im Moment, da kann man sich die Songs im Vor­feld schön- oder schlecht­ge­hört haben, wie man will. Den­noch sage ich intui­tiv und lege mich hier­mit fest: es wird der Abend der Con­chi­ta. Also Wien 2015 – hab mich schon einquartiert.

    Zum enge­ren Favo­ri­ten­kreis gehö­ren für mich auch Ungarn (da fin­de ich das Gesamt­pa­ket am bes­ten), Arme­ni­en (das sich ins bom­bas­tisch stei­gern­de macht mich immer noch an) und Island (das funzt, ansons­ten gibt’s ja wenig Hap­py Music die­ses Jahr).

    Mit Schwe­den muss wohl auch gerech­net wer­den – obwohl ich das Gejam­mer der Frau mitt­le­ren Alters nicht mag, kann ich der Kom­po­si­ti­on was abge­win­nen. Wäre nur scha­de, wenn der ESC wie­der ins alte Fach zurück­fal­len wür­de. Soll also nicht gewin­nen. Punkt.

    Elai­za wün­sche ich von Her­zen einen Platz unter den ers­ten zehn.

    Das däni­sche Fern­se­hen mach einen sehr, sehr guten Job – tol­le Ein­fäl­le, der Inter­net­chor, die Tän­zer aus allen Lebens­la­gen, die selbst­ge­bas­tel­ten Fah­nen, die Mode­ra­to­ren ent­spannt und herz­lich. Mei­ne Lieb­lings­sze­ne war auch als sich Lise Cho­ri­zo mit Con­chi­ta Wurst befreun­de­te. Und der selbst­iro­ni­sche Stadt­spa­zier­gang durch Kopen­ha­gen. Dazu die sub­lit­le Ein­blen­dung der Regen­bo­gen­fah­ne beim rus­si­schen Bei­trag, schlau.

    Dan­ke auch dem Ver­fas­ser die­ses Blogs, macht Spaß, sich hier durchzulesen.

  • Die *noch* ein­fa­che­re Erklä­rung ist halt, daß der Song eher zäh war. Der hat­te was Fran­ken­stein­haf­tes an sich: vie­le Ein­zel­tei­le, die nicht zusam­men­pas­sen wol­len. Die beängs­ti­gen­de Büh­nen­show hat auch nicht geholfen.

    Die Favo­ri­ten­rol­le, die Isra­el im Vor­feld hat­te, kommt wohl daher, daß sich Wochen vor der Show haupt­säch­lich schwu­le Män­ner über ihre per­sön­li­chen Lieb­lin­ge aus­tau­schen. Und Mei Fein­gold bedient die­ses Kli­en­tel recht gut. Die nie enden wol­len­de Lie­be der schwu­len Com­mu­ni­ty zur gro­ßen Diva mit der star­ken Stim­me… In der ech­ten Welt nützt aber die tolls­te Stim­me nichts, wenn der Song nicht paßt. Und der *hat* nicht gepaßt. (Tat­säch­lich paßt der Song bei Isra­el schon seit Jah­ren nicht mehr. „Time“ von Izabo war der ein­zi­ge gute Bei­trag der letz­ten Jah­re, war aber wohl zu wenig mas­sen­taug­lich. Ansons­ten hinkt die IBA bei der Aus­wahl ihrer Bei­trä­ge immer ein paar Jahr­zehn­te hin­ten nach. „Hal­le­lu­jah“ war damals moder­ner als „Same Heart“ heute.) 

    Natür­lich ist aber Anti­se­mi­tis­mus eine prak­ti­sche Aus­re­de. Bekann­ter­ma­ßen exis­tiert der ja auch erst seit 2011, als die Pech­sträh­ne Isra­els begann. Wel­che Erklä­run­gen darf ich mir als Öster­rei­cher für unser schlech­tes Abschnei­den in den letz­ten Jahr­zehn­ten suchen? Wol­len wirs Anti­aus­tria­zis­mus nen­nen? Oder eini­gen wir uns doch dar­auf, daß auch der ORF nicht so ent­setz­lich krea­tiv war in der Songauswahl?

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