Split­vo­ting: das kai­ser­li­che Kuchengate

Noch ges­tern Nacht ver­öf­fent­lich­te die EBU die detail­lier­ten Ein­zel­er­geb­nis­se aus den Wer­tun­gen der Jurys und des Tele­vo­tings. Und erneut zeig­te sich, dass das kol­lek­ti­ve Bevor­mun­dungs­or­gan gene­rell alles mas­siv her­ab­wer­te­te, was ein biss­chen Spaß und Tem­po in die Sen­dung brach­te. Als beson­ders ärger­lich erweist sich die Macht der Juro­ren natür­lich in den Semis: dort hat­ten sie erneut eini­ge Titel auf dem Gewis­sen, die es ohne sie ins gest­ri­ge Fina­le geschafft hät­ten. So bei­spiels­wei­se die let­ti­schen Kuchen­bä­cker Aar­zem­nie­ki rund um den sym­pa­thi­schen Bochu­mer Jör­an Stein­hau­er: sein char­mant-phi­lo­so­phi­sches Lager­feu­er­lied­chen ‘Cake to bake’ lan­de­te im Zuschau­er­ran­king auf dem zehn­ten Platz und wäre damit eben­so im Fina­le gewe­sen wie der zwar äußerst seich­te und unzeit­ge­mä­ße, aber wenigs­tens eini­ger­ma­ßen flot­te por­tu­gie­si­sche Lam­ba­da-Auf­guss ‘Que­ro ser tua’ der blon­den, wenn auch etwas hüft­stei­fen Suzy (sechs­te im Tele­vo­ting). An ihrer Stel­le schaff­ten es – natür­lich! – zwei lang­sa­me Lie­der wei­ter: das struk­tur­ar­me aser­bai­dscha­ni­sche Geflö­te und die mon­te­ne­gri­ni­sche Bal­kan­bal­la­de. Im zwei­ten Semi­fi­na­le am Don­ners­tag fiel der – aller­dings auch grau­en­haft gesun­ge­ne – iri­sche Bei­trag ‘Heart­beat’ (Rang 10 im Tele­vo­ting) den Juro­ren zum Opfer, die statt­des­sen die mal­te­si­schen Mum­fords (Vor­letz­te bei den Zuschau­ern) retteten.


Biss­chen auf­ge­regt vor­ge­tra­gen, aber sym­pa­thisch: Aar­zem­nie­ki (LV)

Hier zeig­te sich auch bereits ein Trend, der sich im Fina­le am Sams­tag wie­der­hol­te: eine mas­si­ve Bestra­fung durch die soge­nann­ten “Exper­ten” näm­lich für die herr­lich selbst­iro­ni­sche, druck­vol­le und hoch­gra­dig unter­halt­sa­me pol­ni­sche Num­mer ‘My Sło­wia­nie’ von Dona­tan & Cleo. Amü­sier­ten sich die Zuschau­er wie Bol­le über die offen­her­zi­ge Wäsche­rin vom Spir­ding­see und die hin­ge­bungs­vol­le But­ter­maid und belohn­ten den musi­ka­lisch zeit­ge­mä­ßen und mit­rei­ßen­den Song mit dem zwei­ten Platz im Semi und dem fünf­ten Rang im Fina­le völ­lig ange­mes­sen, so wer­te­ten die ver­spie­ßer­ten und lust­feind­li­chen Juro­ren, denen augen­schein­lich jeg­li­cher Sinn für die herr­li­che Eige­niro­nie abging, mit der sich die selbst­be­wuss­ten ‘Sla­vic Girls’ hier über alt­her­ge­brach­te Kli­schees lus­tig mach­ten, in dem sie sie sati­risch über­trie­ben zur Schau stell­ten, den auch kom­mer­zi­ell sehr erfolg­rei­chen pol­ni­schen Bei­trag auf Rang 8 bzw. 14 her­un­ter. Ganz beson­ders krass fiel dies, wie Ste­fan Nig­ge­mei­er eru­ier­te, übri­gens in Groß­bri­tan­ni­en aus: dort anul­lier­te die Jury die Füh­rung im bri­ti­schen Tele­vo­ting für Cleo & Dona­tan mit einem kon­zer­tier­ten letz­ten Platz. Schan­de über Euch!


Das biss­chen Haus­halt kann so schwer nicht sein, sagt Dona­tan (PL)

Sechs Plät­ze nach unten scho­ben die Geron­ten von der Bewer­tungs­ma­fia auch die sport­lich-unter­halt­sa­men Grie­chen mit der gefühlt ein­zi­gen club­taug­li­chen Upt­em­po­num­mer des dies­jäh­ri­gen Jahr­gangs: der herr­lich bol­lern­de Strand­bar­kra­cher ‘Rise up’ von Fre­aky For­tu­ne und Ris­ky­Kidd muss­te eben­so Federn las­sen wie der char­man­te schwei­ze­ri­sche Min­ne­sän­ger Sebal­ter. Von mas­si­ver Jury­lie­be pro­fi­tier­ten hin­ge­gen zwei gro­ße Bal­la­den und ein ster­bens­lang­wei­li­ger Rock­song: acht Plät­ze bes­ser als im Tele­vo­ting lag mein künf­ti­ger Ehe­mann, der ker­ni­ge nor­we­gi­sche Schrei­ner Carl Espen, der sich in anrüh­ren­der und bewe­gen­der Wei­se die See­le wund sang und uns an sei­nem inner­lich toben­den ‘Silent Storm’ teil­ha­ben ließ. Hier stim­me ich aus­nahms­wei­se mal mit den Jurys über­ein, was ihr Tun aber den­noch nicht recht­fer­tigt! Sechs Rän­ge Unter­schied gab es für die furcht­bar ner­ven­den fin­ni­schen Cold­play-Kin­der Sof­ten­gi­ne, an deren prä­pu­ber­tä­rem Gejau­le mich schlicht­weg alles kalt ließ. Ein Plus von fünf Plät­zen konn­te sich die spa­ni­sche Vokal­akro­ba­tin Ruth Loren­zo erbrül­len (THE RAIN! THE RAIN!”), wel­che die Zuschau­er zu Recht eher im Regen ste­hen ließen.


Ener­gie ohne Ende: die grie­chi­schen Trampolinspringer

Wei­te­re Auf­fäl­lig­kei­ten: im ers­ten Semi­fi­na­le stimm­ten die übli­chen Ver­däch­ti­gen Mol­da­wi­en, Mon­te­ne­gro und San Mari­no aus­schließ­lich per Jury ab, im zwei­ten Geor­gi­en und Maze­do­ni­en, im Fina­le dann Alba­ni­en und erneut San Sie­gel­i­no: es scheint in den klei­ne­ren Län­dern tat­säch­lich pro­ble­ma­tisch zu sein, das Tele­vo­ting zu orga­ni­sie­ren, weil ent­we­der zu wenig Men­schen anru­fen, um ein vali­des Ergeb­nis zu bekom­men, oder auf­fäl­lig vie­le (Stich­wort Power­vo­ting). Dafür sus­pen­dier­te die EBU im Fina­le das geor­gi­sche Jury­vo­ting: wie das schwe­di­sche Afton­bla­det unter Beru­fung auf den EBU-Spre­cher Siet­se Bak­ker berich­tet, spra­chen die dor­ti­gen Juro­ren ihr Ergeb­nis allem Anschein nach ab, denn alle Fünf kamen auf die exakt glei­chen acht (!) Spit­zen­rei­ter. Wet­ten, dass auch dies wie­der kei­ne Kon­se­quen­zen (wie eine eigent­lich ange­mes­se­ne drei­jäh­ri­ge Sper­re für das Land) nach sich zie­hen wird? Nicht ganz so mas­siv über­trieb es die deut­sche Jury, wobei auch hier auf­fällt, dass alle fünf “Exper­ten” in einer bizar­ren Form der Arsch­krie­che­rei gegen­über dem Gast­ge­ber – eine ande­re Erklä­rung fällt mir beim bes­ten Wil­len nicht ein – ein­hel­lig den däni­schen Scat­man Basim favo­ri­sier­ten, der bei den deut­schen Zuschau­ern gera­de mal auf Rang 10 kam.


Der deut­sche Lieb­lings­bei­trag, gin­ge es nach den Juro­ren: Bru­no Däne­mars. Seid ihr bescheuert?

Die neue Euro­vi­si­ons­kai­se­rin Con­chi­ta, auch beim deut­schen TV-Publi­kum die Sie­ge­rin der Her­zen, straf­ten sie hin­ge­gen mit einem skan­da­lö­sen durch­schnitt­lich elf­ten Rang ab (im zwei­ten Semi gar mit dem drei­zehn­ten) und bla­mier­ten uns damit euro­pa­weit: dass die ein­hel­li­ge Hel­din die­ses Jahr­gangs aus­ge­rech­net in dem sich doch immer so fort­schritt­lich und welt­of­fen geben­den Deutsch­land nicht unter den ein­zeln ver­le­se­nen Spit­zen­wer­tun­gen lag, ist an Pein­lich­keit nicht zu über­bie­ten und sorg­te dafür, dass ich mich mal wie­der für mein Land schäm­te. Daher an die­ser Stel­le mei­ne auf­rich­ti­ge Ent­schul­di­gung bei den Öster­rei­chern und bei Frau Wurst: wir lie­ben Dich, Con­chi­ta! Es waren nur die fünf blö­den Wich­ser aus der Jury, von denen ich mich hier­mit aus­drück­lich distan­zie­re! Und ich fra­ge mich erneut, wie vie­le Bewei­se es eigent­lich noch braucht, dass Jurys nichts wei­ter sind als eine Form der orga­ni­sier­ten Kor­rup­ti­on? Dass fünf will­kür­lich bestimm­te Han­seln ein­fach so die Spit­zen­wer­tung von Mil­lio­nen von Men­schen, die dafür übri­gens auch Geld aus­ge­ben muss­ten, über­stim­men kön­nen, ist in mei­nen Augen ein nicht hin­nehm­ba­rer Skan­dal. Die Jurys gehö­ren umge­hend wie­der abgeschafft!

ESC 1. Semi­fi­na­le 2014

Euro­vi­si­on Song Con­test 2014 – Ers­tes Semi­fi­na­le. Diens­tag, 6. Mai 2014, aus den B&W‑Hallerne in Kopen­ha­gen, Däne­mark. 16 Teil­neh­mer, Mode­ra­ti­on: Lise Røn­ne, Niko­laj Kop­pel und Pilou Asbæk.
#LKInter­pretTitelPkt
gs
Pl
gs
Pkt
TV
Pl
TV
01AMAram MP3Not alo­ne1210409604
02LVAar­zem­nie­kiCake to bake0331303810
03EETan­jaAma­zing0361201314
04SESan­na NielsenUndo1310209803
05ISPol­la­pönkNo Pre­ju­di­ce0610804309
06ALHer­cia­na MatmujaOne Night’s Anger0221500615
07RUTol­ma­che­vy TwinsShi­ne0630605707
08AZDilarə Kazi­mo­vaStart a Fire0570901513
09UAMaria Yarem­chukTick Tock1180509605
10BEAxel Hir­souxMother0281403111
11MDChris­ti­na ScarlatWild Soul0131600416
12SMValen­ti­na MonettaMay­be0401004908
13PTSuzyQue­ro ser tua0391106506
14NLThe Com­mon LinnetsCalm after the Storm1500113001
15MESer­gej ĆetkovićMoj Svi­jet0630702612
16HUAndrás Kál­lay-Saun­dersRun­ning1270310302

ESC 2. Semi­fi­na­le 2014

Euro­vi­si­on Song Con­test 2014 – Zwei­tes Semi­fi­na­le. Don­ners­tag, 8. Mai 2014, aus den B&W‑Hallerne in Kopen­ha­gen, Däne­mark. 15 Teil­neh­mer, Mode­ra­ti­on: Lise Røn­ne, Niko­laj Kop­pel und Pilou Asbæk.
#LKInter­pretTitelPkt
gs
Pl
gs
Rkg
TV
Pl
TV
01MTFire­lightComing home0630901614
02ILMei Fein­goldSame Heart0191402113
03NOCarl Espen ThorbjørnsenSilent Storm0770604608
04GEThe Shin + Mari­ko EbralidzeThree Minu­tes to Earth0151501515
05PLDona­tan & CleoMy Sło­wia­nie0700811302
06ATCon­chi­ta WurstRise like a Phoenix1690114901
07LTVili­ja MatačiūnaitėAtten­ti­on0361103711
08FISof­ten­gi­neSome­thing better0970305207
09IECan-linn + Casey SmithHeart­beat0351204010
10BYTeoCheeseca­ke0870507206
11MKTija­na DapčevićTo the Sky0331302612
12CHSebal­terHun­ter of Stars0920409704
13GRFre­aky For­tu­ne + RiskyKiddRise up0740708805
14SITin­ka­ra KovačRound and round0521004409
15ROPau­la Seling + Ovi­diu CernăuţeanuMira­cle1250211203

ESC Fina­le 2014

Euro­vi­si­on Song Con­test 2014 – Fina­le. Sams­tag, 10. Mai 2014, aus den B&W‑Hallerne in Kopen­ha­gen, Däne­markt. 26 Teil­neh­mer, Mode­ra­ti­on: Lise Røn­ne, Niko­laj Kop­pel und Pilou Asbæk.
#LKInter­pretTitelPkt
gs
Pl
gs
Pkt
TV
Pl
TV
01UAMaria Yarem­chukTick Tock1130611208
02BYTeoCheeseca­ke0431605611
03AZDilarə Kazi­mo­vaStart a Fire0332202622
04ISPol­la­pönkNo Pre­ju­di­ce0581504612
05NOCarl Espen ThorbjørnsenSilent Storm0880803916
06ROPau­la Seling + Ovi­diu CernăuţeanuMira­cle0721210309
07AMAram MP3Not alo­ne1740419303
08MESer­gej ĆetkovićMoj Svi­jet0371903318
09PLDona­tan & CleoMy Sło­wia­nie0621416205
10GRFre­aky For­tu­ne + Ris­ky KiddRise up0352004314
11ATCon­chi­ta WurstRise like a Phoenix2900131101
12DEElai­zaIs it right?0391803120
13SESan­na NielsenUndo2180319004
14FRTwin TwinMousta­che0022600126
15RUTol­ma­che­vy SistersShi­ne0890713206
16ITEmma Mar­ro­neLa mia Città0332103219
17SITin­ka­ra KovačRound and round0092501525
18FISof­ten­gi­neSome­thing better0721103917
19ESRuth Loren­zoDancing in the Rain0741004115
20CHSebal­terHun­ter of Stars0641311407
21HUAndrás Kál­lay-Saun­dersRun­ning1430509810
22MTFire­lightComing Home0322301724
23DKBasimCli­ché Love Song0740904313
24NLCom­mon LinnetsCalm after the Storm2380222202
25SMValen­ti­na MonettaMay­be0142401823
26UKMol­ly Smitten-DownesChild­ren of the Universe0401702921

Nach dem deut­schen Con­chi­tag­a­te: gehört die Jury wie­der abgeschafft?

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35 Comments

  • Aus der deut­schen Jury boy­kot­tiert gehört auf jeden Fall Andre­as Bou­ra­ni, der sich doch tat­säch­lich nicht zu blö­de war, sei­ne neue CD in die Kame­ra zu hal­ten, sobald er von Bar­ba­ra Schö­ne­ber­ger ein Mikro­fon unter die Nase gehal­ten bekam…

  • War­um nimmt man in die Jury nicht Leu­te, die sich wirk­lich dafür inter­es­sie­ren und auch ech­te Fans sind ( z.B. Tho­mas Her­manns, Georg Ücker usw.… )? Dafür wählt man Sido.….Nächstes Jahr dann Bushi­do? Wel­che Dumpf­ba­cken bestim­men die­se Leute?

  • Ich den­ke die EBU kann nun “guten Gewis­sens” die Juries abschaf­fen. Die­se wur­den ja nur dazu­ge­holt, um die ost- und süd­ost­eu­ro­päi­sche Domi­nanz und das Dia­spo­ra­vo­ting zu mil­dern. Nun haben zwei Län­der die ers­ten bei­den Plät­ze belegt, von denen man vor 5 Jah­ren noch behaup­tet hat, dass sie auf­grund die­ses unfai­ren Tele­vo­tings nie nur einen guten Platz bele­gen wür­den! Gleich­zei­tig wäre Aser­bai­dschan, das von vie­len als Dau­er­fi­nal­kan­di­dat gese­hen wird, im Halb­fi­na­le geschei­tert, und das allei­ne durch Televoting!

    Was mich tie­risch beim dies­jäh­ri­gen Ergeb­nis auf­regt ist das immense Run­ter­vo­ten von Polen und der Schweiz durch die Juries! Mir platzt fast der Kra­gen, wenn ich das sehe! Zur Erin­ne­rung, bei­de Län­der wer­den eben­falls zu denen gezählt, die eigent­lich nie gute Ergeb­nis­se ein­fah­ren wür­den mit rei­nem Tele­vo­ting! Natür­lich kann man sich strei­ten über den Stil des pol­ni­schen Bei­trags und erst recht über die Dar­bie­tung, aber es ist modern, es ist iro­nisch, es macht Spaß, die gesang­li­che bzw. Rap-Per­for­mance war gut.…was war der Knack­punkt bei den Juries? Und bei der Schweiz bin ich kom­plett rat­los. Der ein­zi­ge Punkt, der die Juries gestört haben könn­te, der mir spon­tan ein­fällt, wäre die “Ähn­lich­keit” mit Alex­an­der Rybak (wegen der Gei­ge), aber das wäre wohl der lächer­lichs­te Grund ever…

    Die west­eu­ro­päi­schen Län­der brau­chen kei­ne Rücken­de­ckung mehr von den Juries. Sicher, noch vor 5 Jah­ren war der Enthu­si­as­mus vie­ler Län­der am Boden, aber das hat sich geän­dert! Es hat alles ange­fan­gen mit dem Sieg von Alex­an­der Rybak für Nor­we­gen, wenn nicht schon sogar mit dem 5. Platz von Norwegen’s Maria ein Jahr zuvor. Von da an haben vie­le Län­der wie­der zum ESC zurück­ge­fun­den und qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Lie­der geschickt. Und wie man sieht wird das auch vom Publi­kum belohnt! Vie­le sagen ja, dass die Jury nur zwi­schen hoch­wer­tig und min­der­wer­tig unter­schei­den kann, aber das ist mei­nes Erach­tens nach kom­plett falsch! Natür­lich ist das Tele­vo­ting immer ein Kom­pro­miss, aber ein Kom­pro­miss von tau­sen­den von Men­schen ist viel reprä­sen­ta­ti­ver als einer von 5 Leu­ten, die als Exper­ten ange­se­hen wer­den. Aber schaut euch doch mal die wun­der­bar auf­ge­split­te­ten Ergeb­nis­se an (Dan­ke an die EBU dafür!). Man­che Unter­schie­de in den Ran­kings der Juro­ren sind ja haar­sträu­bend!! Wenn die­se Leu­te Exper­ten sein sol­len, dann erwar­te ich, dass ihre Rei­hen­fol­gen unge­fähr gleich sind und nicht kom­plett ver­schie­den. Das heißt doch nichts ande­res, als dass die Juro­ren eben­so sub­jek­tiv und mit unter­schied­li­chen Kri­te­ri­en an die Sache ran­ge­hen als jeder ande­re stink­nor­ma­le Zuschau­er auch! Und das ist kei­ne “Exper­ten­ju­ry”!

    Sicher­lich, das Dia­spo­ra­vo­ting ist nach wie vor ein Pro­blem, aber ich sehe den Nut­zen der Juries bei der Sache nicht… Die­ses Jahr hat man wie­der gese­hen, dass Russ­land von sei­nen Satel­li­ten­staa­ten hau­fen­wei­se Punk­te bekom­men hat, aber in vie­len Fäl­len hat eben auch die Jury flei­ßig dafür gevo­tet! Also so rich­tig klappt das ja dann anschei­nend nicht..

    Als letz­tes möch­te ich noch sagen, dass ich dafür bin, dass Arme­ni­en und Aser­bai­dschan bei­de aus dem Con­test aus­ge­schlos­sen wer­den. Bei die­sen bei­den ist es nicht mög­lich, ein fai­res Voting zu erhal­ten, denn bedingt durch ihre Feind­schaft, lan­det das jeweils ande­re Land immer auf dem letz­ten Platz, sowohl bei Jury als auch beim Tele­vo­ting. Das kann und darf nicht sein!

  • Neben dem kom­plet­ten Ein­ser der deut­schen Jury für Basim im Fina­le fin­de ich auch die unglaub­lich hohe ein­heit­li­che Wer­tung für Finn­land im Semi sehr merk­wür­dig und ich fin­de es auch höchst befremd­lich, dass 1 Juror mit einer “Aus-der-Rei­he-Wer­tung” dafür sor­gen kann, das die Wer­tung eines Lan­des um einen oder bei den Top-Wer­tun­gen auch zwei Punk­te ver­scho­ben wird. Wie­vie­le Anru­fe müss­ten dem ent­ge­gen ste­hen? Und bit­te NDR, nicht die Jury vor der eigent­li­chen Show nach ihren Favo­ri­ten befra­gen oder aber, wenn die Juro­ren schlau gewe­sen wären, hät­ten sie kei­ne Aus­kunft gege­ben, sie hät­ten ja nach der Sen­dung etwas sagen kön­nen. Und ja, gera­de wenn es um den Final-Ein­zug geht, fin­de ich sol­che Dif­fe­ren­zen zum Tele­vo­ting sehr scha­de. Aber Dein Blog-Ein­trag fasst das schon sehr gut zusammen!

  • Sehe ich in gro­ßen Tei­len ähn­lich. Zahl­rei­che Juries haben die­ses Jahr bewie­sen, dass sie eben nicht in der Lage sind objek­ti­ver als das Publi­kum zu Stim­men – allein das arsch­krie­che­ri­sche Votum für den däni­schen Bei­trag der deut­schen Jury (5x 1.Platz) ist ent­lar­vend. Nie­der­lan­de wäre auch mit rei­nem Tele­vo­ting auf Platz 2 gelan­det, die Schweiz hät­te sogar einen Top 10-Rang erreicht und das struk­tur­lo­se tona­le Durch­ein­an­der aus Aser­bai­dschan wäre zu Recht im Semi gescheitert.

  • Die Plat­zie­rung Lett­lands ist aller­dings mit Vor­sicht zu genie­ßen. Soweit ich das schon sehen konn­te, hat der­je­ni­ge der die­se Ergeb­nis­se ver­öf­fent­licht hat, aus­schließ­lich die Votings, die per Tele­vo­ting zustan­de kamen berück­sich­tigt. Dem­nach also nicht Punk­te aus San Mari­no, Mol­dau und schlag­mi­cht­ot oder wer auch immer noch zu wenig ESC-Fans im eige­nen Land hat. Unter Berück­sich­ti­gung die­ser Punk­te ist Lett­land näm­lich schon unter fer­ner lie­fen, wäh­rend sich Mon­te­ne­gro und Aser­bai­dschan den 10. Platz tei­len, ich glau­be mit gutem Aus­gang für den Zel­j­ko Jok­si­mo­vic Ver­schnitt. Rest­li­che Qua­li­fi­kan­ten blie­ben aber unverändert.

    Das in den letz­ten Jah­ren, eigent­lich seit ein­schließ­lich 2012, aus­schließ­lich vie­le Län­der denen feh­len­de Dia­spo­ra zum Schei­tern beim ESC nach­ge­sagt wur­de von den Juries in die Grau­zo­nen der Ergeb­nis­ta­bel­len gewer­tet wur­den fiel mir auch schon auf. Nen­nen möch­te ich hier­bei mal vor allem die Schweiz. Scha­de schon für Pao­lo, die Love­bugs und Anna, deren Reso­nanz bei den Zuschau­ern lei­der nicht so groß war, aber irgend­wie wur­de ich das Gefühl nicht los, seit dem Final­ein­zug 2011 ver­su­chen die Juries ihre Wer­tung wie­der gut­zu­ma­chen und stu­fen die Schweiz kon­se­quent ab. Somit wur­de der Schweiz in den Jah­ren 2011–2014 eine Final­teil­nah­me mehr genom­men. Auch Bul­ga­ri­en und die Nie­der­lan­de sind min­des­tens ein­mal Opfer der Juries gewor­den, die Ergeb­nis­se 2013 sehe ich unter Vor­be­halt auch wenn dort wohl offen­sicht­lich auch das Schwarz­meer-Por­tu­gal und die Eid­ge­nos­sen wei­ter gekom­men wären. Pro­fi­tiert haben dann die Ukrai­ne, Arme­ni­en, Geor­gi­en und in die­sem Jahr Aser­bai­dschan (so rich­tig hät­te ich wohl nur um die Dori­ans getrau­ert, auch wenn Aser­bai­dschan sei­nen mit Abstand bes­ten Bei­trag sendete).

    Das zeigt doch, dass die Zuschau­er durch­aus eine Art Musik­ge­schmack erzeu­gen, auch wenn der sich mir nicht immer so erschließt und die Juries eigent­lich kei­ne Auf­ga­be mehr beim ESC haben. Somit sind sie nichts wei­ter als über­flüs­sig und gehö­ren wie­der abgeschafft.

    Noch ein Wort zu Polen: Das sie nicht 5. wur­den ist sehr scha­de, aber ob im Halb­fi­na­le ein 2. oder 8. Platz raus­springt ist egal, solan­ge das Ergeb­nis qua­li­fi­ziert bleibt. Auch wenn Halb­fi­nal­plat­zie­run­gen eine leich­te Ten­denz sind, aber letzt­lich blei­ben sie nur die gol­de­ne Ana­nas und alles ab Platz 10 ist gleich­wer­tig zu betrachten.

  • Ach komm. Wird der hei­li­ge Krieg gegen die bösen Jurys nicht lang­sam lang­wei­lig? Ich weiß, jeder braucht sein Hob­by, aber jetzt kommt doch auch der Som­mer und es gibt so vie­le Din­ge, die man drau­ßen tun kann… 😉

    Für die Jurys spricht:

    Ers­tens: Seit ihrer (Wieder-)Einführung ist die Punk­te­ver­ga­be span­nen­der, weni­ger vor­her­seh­bar. “Gerecht” ist sie sowie­so nur dann, wenn alle mei­ne Favo­ri­ten in den Top 5 sind – und das ist nie pas­siert, nicht mit rei­nem Jury­vo­ting, nicht mit rei­nem Tele­vo­ting und nicht im jet­zi­gen Misch­sys­tem. Am Ende ist ja doch alles Geschmacks­sa­che und kei­ne Fra­ge irgend­ei­ner “gerech­ten” Beurteilung.

    Zwei­tens: Die Jurys beur­tei­len Songs nicht nur nach dem ers­ten Mal hin­hö­ren. Die Tele­vo­ter machen sich nicht (so wie wir Hard­core­fans) die Mühe, die Lie­der Wochen vor der Show auf You­Tube rauf und run­ter zu schau­en. Die hören sie beim Fina­le zum ers­ten mal… und da womög­lich auch nicht alle, weil man Zwi­schen­durch aufs Klo geht, weil die Oma anruft oder weil man das Ende der Wer­be­pau­se über­se­hen hat. Es macht aber einen Unter­schied, ob man einen Song nur 1x hört oder mehr­mals und kon­zen­triert. Inso­fern ist das Jury-Urteil für mich das “nach­hal­ti­ge­re”.

    Drit­tens: Sofern die Jurys wirk­lich nach der Inten­ti­on der EBU mit Leu­ten besetzt wer­den, die im Musik­ge­schäft zuhau­se sind, zieht mit ihrem Urteil so etwas wie der Hauch von ech­tem Leben in die Wer­tung ein. Ich per­sön­lich bin ja auch bezau­bert von Con­chi­tas Charme, aber der *Song* hat nicht ein­mal in der öster­rei­chi­schen Charts Erfolg gehabt. Da ver­ste­he ich schon, daß man Leu­ten wie den Fin­nen mehr zutraut… gera­de *weil* sie für mei­nen Geschmack zu zeit­geis­tig-glatt­ge­bü­gelt sind.

    Und noch was:

    Unterm Strich braucht ein Sie­ger bei­des, den Zuspruch der Jurys und des Publi­kums. Es mag ärger­lich sein, wenn per­sön­li­che Favo­ri­ten noch­mal 5 Plät­ze schlech­ter abschnei­den, als sie es ohne Jurys getan hät­ten. Aber es ist egal. Gewon­nen hät­ten sie in kei­nem Fall.

  • Ich wür­de nicht auf eine Jury ver­zich­ten wol­len, aber ich wür­de wol­len das man mehr auf die Aus­wahl ach­tet. Was sucht bit­te ein Sido in der Jury der Con­chi­ta im Halb­fi­na­le auf den letz­ten Platz setzt und neben­bei Geor­gi­en auf Platz 1? Das ist doch total am Geschmack der Zuschau­er und gene­rell der Men­schen vor­bei geseteuert!

    Ich wür­de vor­schla­gen, die Jury ent­we­der aus Fans zsm. zu set­zen, oder wirk­li­chen Pro­fis! Allei­ne der Kom­men­tar von dem Ent­de­cker von Tim Bendz­ko mit die Fin­nen haben Star Poten­ti­al war doch mehr als lächerlich!

    Man müss­te mind. 10 Leu­te in die Jury set­zen, damit ein Reprä­sen­ta­ti­ver Quer­schnitt gebil­det wer­den kann, und dort eine Mischung aus Exper­ten und evtl. ESC Fans, weil die eigent­lich meis­tens am bes­ten Wis­sen was ankommt, nicht umsonst hat bis­her immer der Tele­vo­ting­sie­ger immer ein­deu­ti­ger den Sie­ger bestimmt wie die Jury, wo meis­tens den Sie­ger sehr viel weni­ger Punk­te gege­ben hat.

    So auch die­ses Jahr Con­chi­ta im Tele­vo­ting mit 311 Punk­ten gewer­tet, wäh­rend sie beim Jury­vo­ting nur 220 Punk­te oder so in etwa bekom­men hat.

  • Ich kann mich euch eben­falls nur anschlie­ßen. Eigent­lich hat ja auch schon unser Sieg bewie­sen, dass die west­li­chen Län­der kei­ne Juries nötig haben.

    Und ich bin tat­säch­lich viel erstaun­ter dar­über, dass es nun tat­säch­lich nach Öster­reich geht als dass Con­chi­ta Wurst gewon­nen hat. Ich hat­te das Land auch schon kom­plett abge­schrie­ben. Jetzt müss­te nur noch Por­tu­gal end­lich mal die Kur­ve kriegen.

  • Ers­tens: Seit ihrer (Wieder-)Einführung ist die Punk­te­ver­ga­be span­nen­der, weni­ger vorhersehbar.”

    Nö. Effek­tiv haben die Juries 2011 sogar ein abso­lut span­nen­des Wer­tungs­er­geb­nis verhindert.

  • Am Ende ist ja doch alles Geschmacks­sa­che und kei­ne Fra­ge irgend­ei­ner “gerech­ten” Beur­tei­lung.” -> Da bin ich ganz bei dir! Aber wie­so braucht man dann den sub­jek­ti­ven Geschmack von 5 Leu­ten, der genau­so viel zählt wie der Geschmack von tau­sen­den von Leu­ten?? Das ist doch wohl lächerlich..

    Zwei­tens: Die Jurys beur­tei­len Songs nicht nur nach dem ers­ten Mal hin­hö­ren.” -> Das hal­te ich für ein Gerücht! Die deut­sche Jury zB hat auf mich nicht den Ein­druck gemacht, dass sie so begeis­tert von die­sem Con­test sind. Im Gegen­teil, so unin­ter­es­siert wie die­se Jury war für mich kei­ne in den letz­ten Jahren.

    Drit­tens: Sofern die Jurys wirk­lich nach der Inten­ti­on der EBU mit Leu­ten besetzt wer­den, die im Musik­ge­schäft zuhau­se sind, zieht mit ihrem Urteil so etwas wie der Hauch von ech­tem Leben in die Wer­tung ein.” -> Also ich weiß ja nicht, wie du das denkst, aber für mich ist die Ent­schei­dung von tau­sen­den Zuschau­ern näher am Leben dran, als die Mei­nung von 5 Leuten…

    Ich hal­te es nicht für das rich­ti­ge, die Dis­kus­si­on um die Juries ein­fach auf sich zu beru­hen las­sen. Ich sehe aus dem Votin­g­er­geb­nis der Juries kei­ne musi­ka­li­schen oder Plat­ten­markt-rele­van­ten Kri­te­ri­en her­aus! Für mich ist das Voting der Juro­ren wie als wenn man zufäl­lig 5 Leu­te in der Fuß­gän­ger­zo­ne nach ihrer Mei­nung fragt. Ich sehe die Auf­ga­be der Juro­ren, musi­ka­lisch höher­wer­ti­ge Bei­trä­ge zu beloh­nen, nicht erfüllt. Und ich möch­te nicht, dass bestimm­te Musik­rich­tun­gen aus dem Con­test raus­ge­hal­ten wer­den, weil man sofort davon aus­ge­hen kann, dass die­se durch die Juries nie­der­ge­macht wer­den (sie­he Polen die­ses Jahr!). Jede Nati­on, jeder Künst­ler und jede Musik­rich­tung soll die Chan­ce haben zu gewin­nen! Wenn dies mit Juries irgend­wann mal mög­lich sein wird, dann habe ich kei­nen Ein­wand dage­gen, aber in der jet­zi­gen Form haben die Juries kei­nen signi­fi­kant posi­ti­ven Ein­fluss auf die Ergebnisse..

  • Die Idee mehr Juro­ren ein­zu­set­zen fän­de ich schon mal recht gut. Aber die­se wei­te­ren Plät­ze mit ESC-Fans zu beset­zen ist kei­ne gute Idee. Das wür­de bedeu­ten, dass typi­sche Euro­vi­si­ons-Musik einen Vor­teil erhält (z.B. Schwe­den die­ses Jahr). 

    Ma könn­te doch auch zB zwei Grup­pen von Tele­vo­ting pro Land machen. Etwa in Deutsch­land gibt es dann ein Ran­king von Nord­deutsch­land und ein ande­res von Süd­deutsch­land. Die bei­den wer­den dann zusam­men­ge­rech­net. Mag viel­leicht ein etwas eigen­wil­li­ger Vor­schlag sein, aber man soll­te doch alles mal überdenken 😉

  • Und die Tele­vo­ter 2010. Was sagt uns das jetzt? Genau: exakt gar nichts.

  • Ist es wirk­lich so nahe dran am Leben, wenn die Tele­vo­ter die rus­si­schen Babush­kis mit nur elf Punk­ten Abstand auf Schwe­den 2012 auf Platz 2 gewählt hät­ten? Wie hoch waren doch gleich die Ver­käu­fe von “Par­ty for Every­bo­dy”? Wofür man beim ESC anruft, hat all­zu oft wenig bis nichts damit zu tun, wel­che Plat­ten man kauft.

  • Zum letz­ten Vor­schlag: Ich glau­be nicht, dass das einen all­zu gro­ßen Unter­schied machen wür­de. Die Ergeb­nis­se beim Bun­des­vi­si­on Song Con­test zei­gen doch, dass ganz Deutsch­land rela­tiv ein­heit­lich votiert. Wenn es da über­haupt eine Trenn­li­nie gibt, dann zwi­schen Ost und West.

  • Kei­ne ESC-Fans. Bit­te. Sieh dir mal die OGAE-Ergeb­nis­se der letz­ten Jah­re an und ach­te auf die Dis­so­nanz zwi­schen denen und den “ech­ten” Ergeb­nis­sen – weni­ger bei den Sie­gern (die­ses Jahr mal außen vor, aber Schwe­den ist halt Schwe­den), son­dern bei den dar­auf fol­gen­den Plät­zen – es ist zum Bei­spiel ein schlech­tes Omen, beim OGAE-Voting Zwei­ter zu wer­den, frag mal Kate Ryan, Hera Björk oder (letz­tes Jahr) Valen­ti­na Monet­ta. Alex hat abso­lut recht, dass dann die ohne­hin schon laten­te Domi­nanz der nor­di­schen Län­der über­hand neh­men würde.

  • Die Fra­ge ist doch, soll es dar­um gehen? Wenn es dar­um gin­ge für den­je­ni­gen anzu­ru­fen, deren Plat­te man ger­ne käuft, dann wür­de die EBU doch sagen, die Sän­ger dür­fen Play­back sin­gen. Oder noch kras­ser: Dann wird es kei­ne Live-Show mehr geben, son­dern eine auf­ge­zeich­ne­te Sen­dung, wo alle Video­clips zu sehen sind.

    Natür­lich ist es wich­tig ein gesun­des Mit­tel zwi­schen Live-Auf­tritt und eigent­li­cher Qua­li­tät des Lie­des zu fin­den, aber mir geht es dar­um, dass ich per­sön­lich fin­de, dass die Juro­ren die­se Auf­ga­be nicht hin­be­kom­men. Das ist alles.

  • Ehr­lich? Ich bin die Dis­kus­si­on ja auch lang­sam leid (aller­dings eher, weil es kei­ner­lei Anzei­chen gibt, dass sich in abseh­ba­rer Zeit etwas am Wer­tungs­sys­tem ändern wird, weil nie­mand in einer ent­spre­chen­den Posi­ti­on ein Inter­es­se dar­an hat), aber ein Argu­men­tum ad nau­seam in einer Sache, die durch­aus Dis­kus­si­ons­po­ten­zi­al hat, ist viel­leicht nicht die bes­te Idee.

  • War das Jury­er­geb­nis 2010 wirk­lich so knapp wie das Tele­vo­tin­g­er­geb­nis 2011? Selbst wenn, auf die Tele­vo­ter wür­de die EBU nie ver­zich­ten, wäh­rend der umge­kehr­te Fall durch­aus eine Opti­on darstellt.

  • Moment…es ist also nicht okay, wenn die Ergeb­nis­se der ein­zel­nen Juro­ren sich mas­siv unter­schei­den, aber fünf­mal das glei­che Ergeb­nis ist auch nicht in Ord­nung? Wie denn jetzt? Gibt es ein Abwei­chungs­in­ter­vall, in dem die Juro­ren sich zu bewe­gen haben?

  • Hm also eigent­lich müss­ten doch die Ver­ant­wort­li­chen aus den Ergeb­nis­sen etwas sehen. Auch wenn es nur die Erkennt­nis ist, dass das Nach­bar­schafts­vo­ting nur bedingt durch die Juries ein­ge­dämmt wird. Oder, dass sich zwei ver­fein­de­te Staa­ten nie Punk­te geben wer­den, egal wie gut der ande­re Song ist! (Ich weiß ich hab das schon mehr­mals erwähnt, aber die Sache mit Arme­ni­en und Aser­bai­dschan bringt mich ein­fach auf die Pal­me xD).

    Und eben­falls mag ich es nicht, wenn man sich mit einer Situa­ti­on zufrie­den gibt, obwohl es auch öffent­lich immer wie­der Dis­kus­sio­nen um Ver­bes­se­run­gen gibt..

  • Dan­ke für die Info. Das Jury-Ran­king von damals war mir nicht mehr so prä­sent. Und der Haus­herr archi­viert hier ja eben­falls nur Tele­vo­ting- und Split-Ergeb­nis. Aber wie man es dreht und wen­det, egal ob nun Jury- oder Tele­vo­ting-Ergeb­nis knapp war, eines war noch nie knapp: Das Split-Ergeb­nis. Das könn­te schon zu den­ken geben.

  • Ich bin gespannt ob Rise Like a Phoe­nix nun in ein paar Län­dern char­ten wird. Dazu zäh­le ich auch Öster­reich. Ist der­zeit nicht in den Charts, aber ein Blick auf iTu­nes heu­te zeig­te dass der Song auf Platz 1 und 5 ist (ein­mal die Sin­gle, ein­mal vom ESC Album).

    Dass der Song bis­her kei­nen Erfolg hat­te liegt imo vor allem am Des­in­ter­es­se am ESC und der all­ge­mei­nen Mei­nung dass ESC Songs alle Müll sind, vor allem die eige­nen. Unser Song letz­tes Jahr war so etwas von fad, ich hat­te schon gedacht dass wir letz­tes Jahr aus­ge­setzt hat­ten, weil ich mich nicht mehr an einen öster­rei­chi­schen Bei­trag erin­nern konn­te. Und den­noch wur­de der Song als wirk­lich gut und zeit­ge­mäss bezeich­net (zumin­des­tens von man­chen Radiomoderatoren).

    Heu­te auf der PK mit Con­chi­ta wur­de erwähnt dass es vor dem Con­test auf der Web­site der popu­lärs­ten Zei­tung (Kro­ne) eine Umfra­ge gab bei der 79% der Abstim­men­den mein­ten dass Con­chi­ta kei­ne gute Reprä­sen­tan­tin für Öster­reich ist. Bin gespannt wie so eine Umfra­ge jetzt aus­se­hen würde.

  • Doch. Zumin­dest, dass die “Erstens:”-These nicht bestä­tigt wer­den kann.

  • Oh Gott, ich rate jeden ESC-Fan, nicht die Kom­men­tar-Spal­ten auf krone.at durch­zu­le­sen! Was einem (und Con­chi­ta) da an Gehäs­sig­keit, Into­le­ranz und Ver­bohrt­heit ent­ge­gen­schlägt geht auf kei­ne Kuh­haut. Aber ok, die exakt sel­ben mot­zi­gen rechts-“wertkonservativen” Ver­sa­ger-Säcke kennt man ja auch aus den Foren deut­scher Nachrichtenmagazine.

  • Ich wünsch mir auf jeden Fall für die Zukunft ZWEI Sachen (und Olli, eine davon fehlt mir auch oben in Dei­ner Abstimmung):

    1. Kei­ne 50–50-Gewichtung mehr von Tele­vo­ting und Jury, son­dern etwas mehr zuguns­ten des Tele­vo­tings, 60–40 oder so, wie auch oben von Dir vorgeschlagen.

    2. und wich­ti­ger­ens: SOFOR­TI­GE Abschaf­fung die­ses unsäg­li­chen Ran­kings. Jeder bewer­tet sei­ne Top Ten, dar­aus wird der Mit­tel­wert errech­net und eine Top Ten gebaut als Jury­wer­tung, dann ent­spre­chend obi­ger Gewich­tung Top Ten vom Tele­vo­ting und Top Ten der Jury­wer­tung zusam­men­ge­nom­men, Mit­tel­wert, Rei­hen­fol­ge und dar­aus dann die Punk­te. Durch die­ses drei­mal ver­damm­te Ran­king sind im letz­ten Jahr schon Mon­te­ne­gro, die Schweiz und Öster­reich um den Final­ein­zug betro­gen wor­den. Glück­li­cher­wei­se haben sie sich ja die­ses Jahr alle drei schad­los gehal­ten, und die­ses Jahr hat es so kras­se Ver­wer­fun­gen, soweit ich bis­her gese­hen habe, glück­li­cher­wei­se nicht gege­ben. Aber das gan­ze Ver­fah­ren wur­de ohne Not ein­ge­führt und macht unglaub­lich viel kaputt. Und wenn dann noch sol­che Kom­pe­tenz­si­mu­lan­ten da hocken wie in der deut­schen Jury.… aua.

  • Nach­dem ja nun alle Ein­zel­er­geb­nis­se bekannt sind, wer­de ich in den nächs­ten Tagen zu die­sem The­ma auch mal ein paar Rechen­spiel­chen machen (Publi­ka­ti­on wie immer im Six­tus-Blog). Mal sehen, ob sich da was geän­dert hät­te.. Weg mit dem ver­damm­ten Ranking!

  • Tama­ras Punkt 2 wür­de ver­hin­dern, dass (ein­zel­ne) Juro­ren Extrem­ver­zer­run­gen ver­ur­sa­chen kön­nen, indem sie einen Titel, den sie nicht lei­den kön­nen, auf einen der letz­ten Plät­ze setzen.
    Ich glau­be halt, dass die Juro­ren in ers­ter Linie nach ihrem per­sön­li­chen Geschmack abge­stimmt haben und erst in zwei­ter Linie nach objek­ti­ven Kri­te­ri­en, wie sie es eigent­lich hät­ten tun sol­len (Lied­kom­po­si­ti­on, Auf­tritt etc.). Geschickt fän­de ich, wenn die Juro­ren ihre Wahl fach­lich begrün­den müss­ten, und zwar bes­ser als mit Aus­sa­gen à la “Finn­land find ich rich­tig gut” – denn sonst unter­schei­den sie sich ja im Prin­zip nicht von einem ESC-Fan.
    An sich ist eine Fach­ju­ry nicht unbe­dingt ver­kehrt, aber das Fach­li­che müss­te irgend­wie bes­ser raus­kom­men. Wer legt über­haupt fest, wer die Jury-Mit­glie­der sind, auf­grund wel­cher Kri­te­ri­en? *grü­bel*

    Das Gute ist indes, dass man, um den ESC zu gewin­nen, Punk­te von über­all­her bekom­men muss. Das hat auch Con­chi­ta … in ein­drück­li­cher Wei­se, auch aus Län­dern, wo ich das nicht ver­mu­tet hät­te. Da fällt ein ein­zel­ner Juror dann zum Glück nicht mehr so ins Gewicht. Gut auch, dass sowohl Tele­vo­ting als auch alle Juries C. Wurst auf Platz 1 gesetzt hat­ten und der Sieg deut­lich war.

  • Ich glau­be nicht, daß es dem Song Con­test gut tut, wenn er nur im eige­nen Saft brät.

  • Das kann man aber sehr wohl sagen. Wenn man sich bei­spiels­wei­se das dies­jäh­ri­ge Fina­le anschaut und jeweils nur die Jury­wer­tun­gen oder nur das Teloevo­ting betrach­tet, wäre zwar bis auf ein­zel­ne Aus­rei­ßer von der Rang­fol­ge her ein ähn­li­ches Ergeb­nis her­aus­ge­kom­men, aber die Punk­te­dif­fe­ren­zen bei den Juries sind wesent­lich klei­ner, so dass es beim Voting rich­tig span­nend gewe­sen wäre, weil es mehr­mals Umschwün­ge beim momen­ta­nen Sie­ger gege­ben hätte.

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