Alex­an­der Rybak: “Will die Jury nie mehr sehen”

Mit gro­ßen Hoff­nun­gen und Erwar­tun­gen trat Alex­an­der Rybak (NO 2009) ges­tern bei der Euro­vi­si­ons­vor­ent­schei­dung in sei­nem Geburts­land Weiß­russ­land als Kom­po­nist und Pro­du­zent der von ihm gecas­te­ten Girl­group Mil­ki an. Im Tele­vo­ting reich­te es für sei­nen Song ‘Accent’ immer­hin zu Rang 2, doch die sie­ben Juro­ren reich­ten den Titel nach unten durch. Nun ließ der ehe­ma­li­ge Euro­vi­si­ons­ge­win­ner auf Face­book sei­ner bit­te­ren Ent­täu­schung frei­en Lauf: “Jedes Jahr tref­fe ich die bela­rus­si­sche Dele­ga­ti­on und sie bit­ten mich immer wie­der: ‘Sascha, schreib uns ein Lied. Was braucht es, um die Euro­vi­si­on zu gewin­nen?’. Und so schrieb ich einen Song, habe dafür so viel Zeit auf­ge­wandt, so viel Geld. Ich habe ein­zig­ar­ti­ge, talen­tier­te Mäd­chen auf­ge­tan und, wie ich fin­de, einen authen­tisch weiß­rus­si­schen Song geschrie­ben. Und dann ver­sagt die Jury bei der Unter­stüt­zung. Ich habe sogar auf mein gemein­sa­mes Weih­nach­ten mit mei­nen Eltern ver­zich­tet. (…) Ich hof­fe, ich muss kei­nen die­ser Juro­ren jemals wie­der tref­fen, weil es schwer wäre, so zu tun, als sei ich glück­lich und wol­le lächeln,” so laut ESC Dai­ly die unge­fäh­re Über­set­zung sei­ner auf weiß­rus­sisch gehal­te­nen Ansprache.

So kin­disch wie Alex­an­ders Wut­re­de: Milki

In den Kom­men­ta­ren häng­te sich Rybak dann noch per­sön­lich mit dem Euro­vi­si­ons­blog­ger Andy Mik­heev von esck­az an, der als einer der sie­ben bela­rus­si­schen Juro­ren fun­giert hat­te und sei­ne Wahl mit dem Hin­weis ver­tei­dig­te, für (die in der Tat recht unsi­cher wir­ken­den) Mil­ki sei es ein­fach “zu früh” gewe­sen, wo doch eta­blier­te Künst­le­rin­nen wie Jury­lieb­ling Gunesh Aba­so­va schon zum sechs­ten Mal ange­tre­ten sei­en. Rybaks Replik: “Manch­mal ist es gera­de der Sinn eines Acts, neue und fri­sche Künst­le­rin­nen auf der Büh­ne zu haben. Um so schlim­mer, wenn die Jury sie abstraft, nur weil sie uner­fah­ren sind”. Er bezeich­ne­te Mik­heevs Begrün­dung als “lah­me Aus­re­de”, ins­be­son­de­re, da der Blog­ger doch wis­se, “wie lan­ge ich davon geträumt habe, Euro­pa die­se Bot­schaft zu zei­gen. Ich hof­fe, ich muss nie mehr mit Dir reden”. Da schlägt gera­de jemand Ralph Sie­gel in Sachen Dünn­häu­tig­keit! Nun muss man Rybak zuge­ste­hen, dass sein Bei­trag gemein­sam mit dem (eben­falls von der Jury mas­siv her­un­ter­ge­vo­te­ten) Publi­kums­sie­ger ‘Only dance’ von Yana Buts­ke­vich + Muz­zart zu den bei­den ein­zi­gen erträg­li­chen Titeln des gest­ri­gen Eurofest gehör­te und es natür­lich als Skan­dal bezeich­net wer­den muss, dass jeder der sie­ben Juro­ren jeweils genau so vie­le Punk­te zu ver­ge­ben hat­te wie das Publi­kum. Ande­rer­seits hat Mik­heev Recht, dass Rybaks erst vor weni­gen Wochen zusam­men­ge­cas­te­ten Elsen ein­fach noch ein paar Jah­re üben müs­sen, bevor man sie zu einem inter­na­tio­na­len Wett­be­werb schi­cken kann. Dann viel­leicht auch mit einem Lied, das nicht ganz so nach Kin­der­gar­ten klingt…

1 Comment

  • Bin ich irgend­wie zu sehr von Vor­ur­tei­len geprägt oder ist “Ma-la-la-la-la” in einer wil­den Nacht mit ordent­lich Wod­ka entstanden?
    Kaum zu glau­ben, dass wirk­lich Alex­an­der Rybak dafür ver­ant­wort­lich ist, wenn man da noch­mal “Fairy­ta­le” Revue pas­sie­ren lässt. Ohne unmo­ra­li­sche Ange­bo­te wird das wohl kaum abge­lau­fen sein.

    Wobei: Das ist Weiß­russ­land, eine ande­re Welt. Und Herr Rybak scheint da wohl der King zu sein.
    Und wenn “Ma-la-la-la-la” erträg­lich sein soll, dann will ich nicht wis­sen, was man da sonst noch gebo­ten bekam. Den vor­läu­fi­gen Sie­ger­ti­tel habe ich ja bereits glück­lich über­stan­den, auch wenn das Lied schon ganz knapp davor stand, mir Kopf­schmer­zen zu bereiten.

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