Nie­der­lan­de 2015: Ei ei ei Verpoorten

Die Nie­der­lan­de blei­ben den gefie­der­ten Freun­den treu: von der fabel­haf­ten Joan Fran­ka (NL 2012) zunächst nur in Form des Feder­kopf­schmucks sub­til ein­ge­führt, von Anouk Teu­uwe (NL 2013) im Fol­ge­jahr in ihrer düs­te­ren Ode an die vom Him­mel fal­len­den ‘Birds’ besun­gen und von den Com­mon Lin­nets (NL 2014) gar im Grup­pen­na­men auf­ge­grif­fen, legt die aktu­el­le Ver­tre­te­rin des Lan­des, Tri­jnt­je Oos­ter­huis, nun im Refrain ihres in die­ser Woche ver­öf­fent­lich­ten Wett­be­werbs­bei­trags für Wien nach. Der heißt ‘Walk along’, tref­fen­der wäre aber die Bezeich­nung Lege­hen­nen-Lied, besteht sein Refrain doch fast aus­schließ­lich aus dem Wort “Why – ei – ei – ei – ei, ei – ei – ei – ei”. Dank ihres leich­ten Sil­ber­blicks – augen­schein­lich eine hol­län­di­sche Eigen­art, denn auch India­na Joan schiel­te ähn­lich pos­sier­lich in die Kame­ra – und ihrer vorn­über­ge­beug­ten Hal­tung wirkt Tri­jnt­je zudem, als woll­te sie jeden Augen­blick ein Ei legen. Doch stumpf ist bekannt­lich Trumpf: auch wenn sich die von Anouk mit­kom­po­nier­te, mid­tem­po­rä­re Num­mer etwas zieht und ger­ne eine Minu­te kür­zer aus­fal­len dürf­te, so singt man spä­tes­tens beim zwei­ten Refrain unwill­kür­lich mit. Die nach Wien anrei­sen­den Schwur­na­lis­ten, die auch die Pro­ben mit­ver­fol­gen, dür­fen sich jetzt bereits auf einen irrepa­ra­blen Ohr­wurm ein­stel­len. Mit der Büh­nen­prä­sen­ta­ti­on soll übri­gens der­sel­be Cho­reo­graf beauf­tragt wer­den, der auch schon aus dem ruhi­gen ‘Calm after the Storm’ eine in ihrer Inti­mi­tät visu­ell äußerst ein­präg­sa­me Dar­bie­tung mach­te. Und damit dürf­te höchs­tens noch der spon­ta­ne Aus­bruch der Vogel­grip­pe dem Final­ein­zug der Gefie­der­lan­de einen Strich durch die Rech­nung machen.


Nein, Ilse de Lan­ge singt nicht in Züg­leins Chor. Sie ist Juro­rin bei The Voice, wo Tri­jn­te den Prä­sen­ta­ti­ons­auf­tritt hatte

Dei­ne Ein­schät­zung: kommt der Lege­hen­nen-Song ins Finale?

  • Ei sicher! (61%, 63 Votes)
  • Das ist mir eier­lei. (22%, 23 Votes)
  • Auf kei­nen Fall. (17%, 18 Votes)

Total Voters: 104

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3 Comments

  • Das Lied besteht ein­deu­tig aus zu viel Refrain. Wenn man es schon nicht mehr hören kann bevor es zu Ei ähh Ente nee Ende ist, dann stimmt was nicht. Wenn man drei mal den Refrain streicht und dafür eine Stro­phe ein­baut, könn­te es ein guter Song werden.

  • Na, da möch­te ich wider­spre­chen. Das Lied hat ja am Anfang so eine hal­be Stro­phe, und die ist ein­deu­tig der schwächs­te Part der gesam­ten drei Minu­ten. Titel wie ‘Hal­le­lu­jah’, ‘Vivo can­tan­do’ oder ‘Love shi­ne a light’ bestehen prak­tisch auch nur aus Refrain, wenn der ein­gän­gig ist, muss das kein fal­sches Rezept sein. Und ein­gän­gig ist die Eie­rei. Ich wür­de statt­des­sen ein­fach eine Rückung ein­bau­en und / oder den Song auf zwei Minu­ten kürzen.

  • Soll­te man sich schon mal drauf ein­stel­len, dass der ESC fürs Ers­te auf Deutsch­lands Nach­bar­län­der fest­be­to­niert bleibt?

    Ich habe das Lied in den letz­ten sie­ben Tagen zwei­mal gehört und schon beim ers­ten Mal dach­te ich nur: “Sie­ger­lied?”
    “Ei-ei-ei-Ver­po­or­ten” ist ver­bre­che­risch ein­gän­gig und lebt vor allem durch das ei-ei-ei, das aller­dings auf Dau­er pene­trant wir­ken kann. Aber da die Frau kaum Aus­strah­lung hat, muss man drauf bauen.

    Und es wird bald 40 Jah­re her sein, seit­dem die Hol­län­der mit einer erheb­li­chen Men­ge an Ding-Dang-Dong gewon­nen haben, das auch nicht wenig Refrain hat und zudem noch mehr oder weni­ger die ers­te Stro­phe in mehr­fa­cher Aus­füh­rung zu bie­ten hat. Und das Land der Wohn­wa­gen wäre ja sicher auch mal wie­der dran.

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