Per­len der Vor­ent­schei­dun­gen: Opa, Pasha!

In erschre­cken­der Wei­se führt uns die grie­chi­sche Euro­vi­si­ons­vor­ent­schei­dung die ver­hee­ren­den Fol­gen der Austeri­täts­po­li­tik vor: noch nicht mal mehr Autos kön­nen sich die Hel­le­nen leis­ten, so dass in Athe­ner Park­häu­sern nun gan­ze Eta­gen leer­ste­hen. Dies nutz­te der vom Staats­sen­der NERIT mit der Euro­vi­si­ons­aus­wahl beauf­trag­te pri­va­te Musik­ka­nal MAD und dreh­te die Clips zu den fünf die­se Woche der Öffent­lich­keit prä­sen­tier­ten Vor­ent­schei­dungs­bei­trä­ge in einer schä­bi­gen, klaus­tro­pho­bie­aus­lö­sen­den Par­ke­ta­ge. Ande­rer­seits könn­te man sich das für den kom­men­den Mitt­woch ter­mi­nier­te Fina­le auch ganz spa­ren, gibt es doch ohne­hin nur einen ein­zi­gen denk­ba­ren Sie­ger­ti­tel: ‘Jazz & Sir­ta­ki’ von Tho­maï Aper­gi! Der Song lie­fert exakt das ab, was sein Titel ver­spricht, und obwohl ich Tem­po­wech­sel in einem Lied sonst has­se, ist die vom plötz­li­chen Her­bei­sprin­gen hünen­haf­ter Tän­zer visu­ell avi­sier­te Ver­dop­pe­lung der Takt­zahl in der letz­ten Minu­te hier die Kir­sche auf dem Sah­ne­häub­chen. Lie­be Hel­le­nen, Vor­schlag: ihr wählt die­sen Song zu Eurem Bei­trag und wir jagen dafür Mer­kel aus dem Lan­de. Seid Ihr dabei?


Selbst das teu­re Kleid muss­te sich Tho­maï Aper­gi offen­bar vom Mun­de abspa­ren! (GR)

In Mol­da­wi­en gin­gen unter­des­sen die bei­den Semis der O Melo­die Pen­tru Euro­pa über die Büh­ne. 24 Bei­trä­ge kämpf­ten hier ins­ge­samt um 16 Final­plät­ze. Raus flog die bri­ti­sche Fünf-Sekun­den-Berühmt­heit Kit­ty Bruck­nell, dafür gewann der Ukrai­ner Edu­ard Romanyu­ta das ers­te Semi am Diens­tag (und das trotz Punk­te­ab­zug durch die Jury). Wei­ter kam auch das von 2010 bekann­te Sun­stro­ke Pro­ject: zwar ist ihr aktu­el­ler Bei­trag ‘Day after Day’ nur so la-la, dafür bau­ten die House-Hel­den ihren kom­plet­ten Büh­nen­auf­tritt um ihren Uni­que Sel­ling Point her­um auf, den Epic Sax Guy, der dies­mal sehr pro­mi­nent mit durch­gän­gig rotie­ren­der Hüf­te auf der Box stand. Selbst die bei­den Band­kol­le­gen (ein­deu­tig schwu­ler als bei die­sem Auf­tritt könn­te Gei­ger Anton Rago­za übri­gens nicht aus­se­hen!) lie­ßen sich zwi­schen­durch zu einer klei­nen Dry-Hum­ping-Ein­la­ge hinreißen.

I want your Sax: das Sun­stro­ke Pro­ject (MD)

Aber auch ihr ehe­ma­li­ger Band­kol­le­ge Pasha Par­fe­ny (MD 2012) ist wie­der am Start: er bedien­te im heu­ti­gen zwei­ten Semi­fi­na­le bei den DoRe­Dos das sound­tech­nisch prä­gen­de Hack­brett, wel­ches schon bei sei­nem legen­dä­ren 2011er Vor­ent­schei­dungs­bei­trag ‘Doru­le’ eine pro­mi­nen­te Rol­le spiel­te. Das von Pasha kom­po­nier­te Eth­no-Dis­co-Pop-Stück ‘Mari­ci­ca’ schloss in die­sem Semi mit der Höchst­punkt­zahl ab (zwar weder im Tele­vo­ting noch bei den Jurys, dafür aber beim zusam­men­ge­zähl­ten Ergeb­nis) und wäre denn auch mein Sie­ger­song beim mol­da­wi­schen Vor­ent­scheid. Und nein, nicht nur wegen Pasha! Natür­lich drü­cke ich auch der gefühlt schon seit der Stein­zeit an der O Melo­die Pen­tru Euro­pa teil­neh­men­den Doin­i­ta Gher­man die Dau­men, dass sie es mit ‘Inimă fierbin­te’, dem xten Auf­guss ihres immer­glei­chen Power-Buko­vina-Lied­chens end­lich mal schafft, rea­lis­tisch erscheint dies aber nicht. Die Fra­ge scheint also: Pashas Trom­pe­te oder die des Epic Sax Guy?


Das Bär­chen mit den Rin­gel­so­cken gehört mir! (MD)

7 Comments

  • Dass mir bei den grie­chi­schen Songs das von Dir als ein­zig mög­li­ches gese­he­ne am aller­we­nigs­ten von allen gefällt, dürf­te nicht über­ra­schen. Mir wäre natür­lich Maria Ele­na Kyria­kou viiii­iel lie­ber. Der Rest ist so lala, bis auf eben Tho­mai Apergi.
    In Mol­da­wi­en hat mich das zwei­te Semi etwas ver­söhnt. Nach dem ers­ten bin ich völ­lig rat­los zurückgeblieben,ob es denn in ganz Mol­da­wi­en über­haupt nie­man­den gibt, der wirk­lich alle Töne trifft,völlig unab­hän­gig vom Gen­re. Das war ja slles furcht­bar, wobei Sun­Stro­ke und Glam Girls tat­säch­lich noch das Erträg­lichs­te war.
    Heu­te abend war es deut­lich bes­ser. Doin­i­ta wür­de ich einen Sieg zwar prin­zi­pi­ell gern gön­nen, jedoch haben mir man­che ihrer frü­he­ren Bei­trä­ge wesent­lich bes­ser gefal­len (vor allem das mit den Hard­rock-Ein­schlä­gen natür­lich, ich kom­me gra­de nicht auf den Titel). Hin­rei­chend erträg­lich gesun­gen haben auch Vale­ria Pasha, Dana Mar­ki­tan, Julia San­du und eben DoRe­Dos (zum Glück auch bis auf Julia?, ich habe das letz­te Tele­vo­ting-Ergeb­nis noch nicht, alle wei­ter­ge­kom­men. Die Krö­nung aber war mei­ner Mei­nung nach der aller­letz­te Bei­trag von Miss M. Das gefällt mir so gut, dass ich eigent­lich lie­ber sie gern in Wien sähe.

  • Sehe gera­de, dass ich mich in einem Namen geirrt habe: statt Julia San­du mei­ne ich Lidia Isac, und die ist defi­ni­tiv weiter.

  • hab Mari­ci­ca vor Wochen das ers­te Mal auf ESC-Radio gehört, so neben­bei. Und irgend­wie 5 Min. spä­ter hab ich mich gefragt, was war das denn? Hab ich auf die­sem Sen­der noch nie gehört, wird wohl ein Vor­ent­scheid­bei­trag aus den 90ern des letz­ten Jahr­hun­derts gewe­sen sein. Scha­de, sowas fehlt beim ESC… mein Ding.… Also Play­list ESC-Radio ange­schaut und kreisch: ‘was ganz Fri­sches. Ich drü­cke die Dau­men, dass ich das in Wien sehen und hören darf. Gehört nach ganz oben aufs Treppchen.

  • Edu­ard Romanyu­ta soll­te noch mal sei­ne Fri­sur über­den­ken. Die­se plat­ten lan­gen Haa­re gehen gar nicht. Und der Sax Guy wird durch Wie­der­ho­lung auch nicht epi­scher. Na ja, mal schau­en, was letzt­end­lich aus Mol­da­wi­en kommt.

    In Grie­chen­land fin­de ich ja auch noch Bar­ri­ce eine Erwäh­nung wert. Da denkt man, man hät­te ganz nor­ma­len medi­ter­ra­nen Dis­co­pop vor sich und dann wird es gegen Ende doch noch skur­ril. Per­sön­lich mag ich Maria Ele­na und Tho­mai am Liebsten.

  • Ach, wenn die Grie­chen auch 2015 so knuf­fig sind, wie ich sie ein­schät­ze, dann wer­den sie sich schon ziel­si­cher für “Jazz & Sir­ta­ki” ent­schei­den. Natür­lich nicht so groß­ar­tig wie “Alco­hol for free”, aber ein­deu­tig die ein­zi­ge Wahl, wenn sie auch auf musi­ka­li­scher Ebe­ne alle (bösen) Vor­ur­tei­le Euro­pas bestä­tigt wis­sen wollen 🙂

  • Au ja – bit­te Jazz & Sir­ta­ki – und neben der Mer­kel ver­trei­ben wir dann gleich auch noch ihren Opi im Rollstuhl.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert