Punk is dead: ers­tes Semi 2015

Gleich vor­ne­weg ein Wort der Vor­war­nung: ver­mut­lich sehe ich die­ses Jahr einen kom­plett ande­ren Con­test als ein Groß­teil mei­ner Leser/innen. Denn ich bin seit lan­gem erst­mals wie­der vor Ort, und bekannt­lich sind die Ein­drü­cke in der Hal­le stets völ­lig ande­re als die zu Hau­se an den Flach­bild­schir­men. So hör­te ich, zumin­dest schon mal heu­te im ers­ten Semi­fi­na­le, bei­spiels­wei­se nur sat­ten, vol­len Sound und wei­test­ge­hend feh­ler­frei­en Gesang – dies also zur Erklä­rung, falls das an den Rund­funk­emp­fän­gern anders her­über­kam. Dann ein wei­te­res Wort der Vor­war­nung: ich bin stock­sauer! Auf Euro­pa! Und zwar, weil die fan­tas­ti­schen Fin­nen nicht wei­ter­ka­men. Nein, ‘Aina Mun Pitää’ wird als Song ver­mut­lich kei­ne Auf­nah­me in die Play­list mei­ner zehn Lieb­lings­ti­tel aller Zei­ten fin­den. Aber der Mut der Fin­nen, so etwas Authen­ti­sches (allei­ne schon das Sta­ging!) und Ande­res zu schi­cken, hät­te unbe­dingt belohnt wer­den müs­sen. Buil­ding Bridges, my Ass! Soll­te sich in den nächs­ten Tagen her­aus­stel­len, dass die Jurys die Punks von PKN auf dem Gewis­sen, könnt Ihr Euch bereits jetzt auf einen wei­te­ren ellen­lan­gen Rant einstellen.

Die Vier hat­ten ech­ten Spaß auf der Büh­ne (FI).

Das bringt mich sogleich zur zwei­ten, wenn­gleich schon eher erwar­te­ten Ent­täu­schung des Abends: das Aus­schei­den von Edu­ard Romanyu­ta. Den jugend­lich wir­ken­den ukrai­ni­schen Bahn­hofs­stri­cher hat­te es bekannt­lich nach meh­re­ren ver­geb­li­chen Ver­su­chen im Hei­mat­land zur mol­da­wi­schen Vor­ent­schei­dung ver­schla­gen, die er auch prompt kauf­te gewann. Sei­nen fabel­haft tra­shi­gen Dis­co­schla­ger ‘I want your Love’ prä­sen­tier­te er so, wie wir das aus den Nuller Jah­ren – der mei­ner Mei­nung nach zweit­bes­ten Euro­vi­si­ons­epo­che nach den Sieb­zi­gern – noch ken­nen und lie­ben: näm­lich nach dem Mot­to Style over Sub­s­tance! Zwei kna­cki­ge, bär­ti­ge Tän­zer in eng­an­lie­gen­den PVC-Rad­ler­ho­sen und NYPD-Uni­for­men ver­folg­ten Edu­ard quer über die Büh­ne und ein bereit­ste­hen­des Bau­stel­len­ge­rüst, ohne sei­ner jeder hab­haft wer­den zu kön­nen, wäh­rend­des­sen er die weib­li­che Kol­le­gin der Vil­la­ge-Peo­p­le-Poli­zis­ten anschmach­te­te. Ein feh­ler­frei­er Sakis-Rou­vas-Gedächt­nis­flip, eine Ober­kör­per­ent­blö­ßung und aller­lei Feu­er­werk kom­plet­tier­ten das fabu­lö­se Show­pa­ket, wel­ches mal wie­der die alte The­se beleg­te, dass es viel Geld kos­tet, bil­lig zu wir­ken. Es war der ein­zi­ge Bei­trag des gesam­tes Abends (und einer der an einer Hand abzähl­ba­ren des gesam­ten Jahr­gangs), der nicht Schwer­mut und Depres­si­on ver­brei­te­te, son­dern unge­fil­ter­ten Spaß. Das scheint mitt­ler­wei­le ver­bo­ten zu sein.

Ich muss zuge­ben, viel­leicht mit den Augen gehört zu haben (MD).

Ver­dient hin­ge­gen das Hän­gen­blei­ben der rest­li­chen vier Nicht-Qua­li­fi­kan­ten. Was Tri­jn­te Oos­ter­huis ritt, das von den Schwur­na­lis­ten vor Ort uni­so­no in der Luft zer­ris­se­ne Kleid aus der ers­ten Pro­be, das tie­fe Ein­bli­cke in die hol­län­di­sche Milch­fa­bri­ka­ti­on zuließ, gegen ein tscha­dor­ähn­li­ches, schwar­zes Sack­kleid aus­zu­tau­schen, bleibt wohl ihr Geheim­nis. Der Trau­ern­de-Wit­wen-Schlei­er, den sie zum Songauf­takt über dem Gesicht trugt, wirk­te in der geziel­ten Nah­auf­nah­me jeden­falls wie eine Bur­ka: hoff­ten die Nie­der­län­der, so Punk­te aus mus­li­misch gepräg­ten Län­dern zu erhal­ten? Dann hät­te sie ihn nicht nach ein paar Sekun­den lüp­fen dür­fen! So oder so stand für das arg lah­me “Ei Ei Ei Ver­po­or­ten”-Lied­lein aber auch kein Wei­ter­kom­men zu erwar­ten, was Züg­lein Oster­haus wohl ahn­te, wie man an ihrem Gesichts­aus­druck erkann­te, und  dem kom­mer­zi­el­len Sie­ger­ti­tel 2014 folg­te der (lei­der berech­tig­te) Absturz.

Drah di net um, der Plumps­sack steht her­um (NL).

Um den irre sym­pa­thi­schen Dani­el Kaj­ma­ko­ski tut es mir natür­lich leid. Womög­lich ist es aber auch kei­ne gute Idee, bei einer im Früh­ling statt­fin­den­den Ver­an­stal­tung vom ‘Herbst­laub’ zu sin­gen (wel­ches auf der Pro­jek­ti­on im Büh­nen­hin­ter­grund inter­es­san­ter­wei­se von unten nach oben fiel: funk­tio­niert in Maze­do­ni­en die Schwer­kraft anders her­um?). Auch dass der in Wien leben­de X‑Fac­tor-Adria-Sie­ger pas­send im tris­ten Herbst­man­tel auf­trat, frisch­te die Num­mer nicht auf. Und die als Backings / Tän­zer gebuch­ten Res­te von Black­street ver­deut­lich­ten mit ihrem müden Syn­chront­anz vor allen, dass es sich bei Herrn Kaj­ma­ko­ski, genau so wie bei sei­nem Namens­ge­ber Dani­el Popo­vić (YU 1983) um einen Bewe­gungs­leg­asthe­ni­ker han­delt. Dass er dann noch ver­such­te, sei­nen ohne­hin nicht beson­ders zug­kräf­ti­gen Titel durch stimm­li­ches Modu­lie­ren auf­zu­pep­pen, brach ihm wohl end­gül­tig das Genick.

Und die sty­lishen gel­ben Turn­schu­he vom Vor­ent­scheid trug er auch nicht! (MK)

Ein erwart­ba­res Ergeb­nis auch für Weiß­russ­land, die uns den im Song­text ver­spro­che­nen Don­ner schul­dig blie­ben (direkt im Anschluss ans Semi sorg­te übri­gens der Wie­ner Wet­ter­gott rund um die Stadt­hal­le für sol­che, ver­bun­den mit Blit­zen und Regen­schau­ern – auch er zeig­te sich wohl über das skan­da­lö­se Aus­schei­den von PKN empört. Doch zurück zum The­ma:) Uma­mi und Azzu­ro Uza­ri & Mai­mu­na belie­ßen es bei simp­len Kon­dens­strei­fen / flat­tern­den Klo­rol­len­bän­dern auf dem Büh­nen­hin­ter­grund, wo die geor­gi­sche Krie­ge­rin Nina Sublat­ti gan­ze vir­tu­el­le Unwet­ter ent­fach­te. Und auch den Song ver­gaß man bereits wie­der, wäh­rend sie noch san­gen. Da ret­te­te auch Uhuras Ozoras Uza­ris gutes Aus­se­hen und sei­ne Star-Treck-Ohr­rin­ge nichts mehr.

Mai­mu­na fie­del­te übri­gens nur, wenn die Kame­ra auf ihr drauf war. Das fau­le Stück! (BY)

Nicht ver­heh­len kann ich unter­des­sen mei­ne Freu­de über das Aus­schei­den mei­nes (rein euro­vi­sio­när-musi­ka­lisch) Lieb­lings-Hass­lan­des Däne­mark, das end­lich die Quit­tung für das jah­re­lan­ge Quä­len mit lied­ge­wor­de­ner Lan­ge­wei­le erfuhr. Dabei ist ‘The Way you are’ auch nicht uner­träg­li­cher als einer der letz­ten sie­ben Bei­trä­ge der Skan­di­na­vi­er und Anti Social Media ein ver­dammt cle­ve­rer Band­na­me. Dass deren Lead­sän­ger aber aus­sah, als sei er haupt­be­ruf­lich Vor­sit­zen­der der Jun­gen Libe­ra­len oder des Dach­ver­bands der Woh­nungs­mak­ler, war mög­li­cher­wei­se doch zuviel des Üblen. Doch wol­len wir gar nicht zu viel phi­lo­so­phie­ren, son­dern uns ein­fach der Gerech­tig­keit erfreuen.

Der Drum­mer darf wie­der­kom­men. Mit einer Band, die nicht so furcht­ba­re Musik macht (DK).

So viel zu den Aus­ge­schie­de­nen. Wobei man es natür­lich auch so sehen kann wie der deut­sche Künst­ler und Jour­na­list Tex Rubi­no­witz, der in sei­ner aktu­el­len, sehr emp­feh­lens­wer­ten Aus­stel­lung ‘Nil Points’ im Wie­ner Leo­pold­mu­se­um den Fin­nen von PKN eine Son­der­flä­che gewid­met hat und sehr schön phi­lo­so­phiert: “Ver­lie­ren ist sie­gen von der ande­ren Sei­te. Wir alle sie­gen und ster­ben dann”. Und  so mag man das Aus­schei­den der Punks viel­leicht sogar als Zei­chen der gelun­ge­nen Inte­gra­ti­on wer­ten: die Zeit der Mit­leids­punk­te ist vor­bei, und für authen­ti­schen Punk gibt es halt nun mal einen sehr begrenz­ten Markt. Wid­men wir uns also noch mal kurz denen, die es ins Fina­le geschafft haben. Am meis­ten erstaunt bin ich im Fal­le Alba­ni­ens, deren Bei­trag ‘I’m ali­ve’ von Elhai­da Dani kom­plett an mei­nen Augen und Ohren vor­bei­zog, ohne auch nur für den Bruch­teil einer Sekun­de den gerings­ten Ein­druck zu hin­ter­las­sen. Noch nicht mal einen nega­ti­ven: der Song stört nicht und es gab weder schie­fe Gesän­ge noch Trash-Effek­te. Aber eben auch nichts, an das man sich drei Sekun­den spä­ter noch erin­nern konn­te. Hier kann ich nur aufs Dia­spo­ra­vo­ting tippen.

Erin­nert ein biss­chen an Youd­diphs (RU 1994) Bett­la­ken­kleid: Elhai­das Bat­wo­man­cape (AL).

Sel­bi­ges gilt auch für Arme­ni­en. Das Zusam­men­spiel der sechs sehr unter­schied­li­chen Stim­men klang zwar etwas har­mo­ni­scher als noch in den Pro­ben, Das ist aber schon das ein­zig posi­ti­ve, das sich über den zähen Polit-Quark von Genea­lo­gy sagen lässt. Immer­hin passt ihr sich mit dem Geno­zid an ihren Lands­leu­ten vor hun­dert Jah­ren befas­sen­der und Erin­ne­rung ein­kla­gen­der Song sehr gut in die dies­jäh­ri­ge Flut der düs­te­re­ren Titel, zu denen bei­spiels­wei­se auch das dun­kel-aggres­si­ve ‘War­ri­or’ der ange­mes­sen böse drein­bli­cken­den Geor­gi­e­rin Nina Sublat­ti zählt oder die eben­falls mit pas­send ver­stei­ner­ter Gesich­tern vor­ge­tra­ge­nen Tren­nungs­bal­la­de ‘Good­bye to Yes­ter­day’ des est­ni­schen Pär­chens Eli­na & Stig. Auch die Rumä­nen von Vol­taj befass­ten sich mit einem bedrü­cken­den The­ma: dem Schick­sal der von ihren im euro­päi­schen Aus­land nach Arbeit und Aus­kom­men suchen­den Eltern zu Hau­se zurück gelas­se­nen Gast­ar­bei­ter­kin­dern. Anschei­nend gelang es, mit­tels Video­ein­blen­dung und Kof­fern auf der Büh­ne das The­ma trotz rumä­ni­scher Spra­che zu trans­por­tie­ren und die Zuschau­er an den Bild­schir­men eben­so zu bewe­gen wie mich in der Halle.

Graf Zahl macht eine Rei­se (RU).

Wie viel effek­ti­ves Sta­ging aus­ma­chen kann, beleg­te die Grie­chin Maria-Ele­na, die trotz einer ster­bens­öden, zu Tei­len bei ‘Rise like a Phoe­nix’ geklau­ten Durch­schnitts­bal­la­de wei­ter­kam – ein­fach, weil das Bild einer ein­zeln mit wehen­dem blon­den Haupt­haar im Sturm er Wind­ma­schi­ne ste­hen­den und mit schein­bar letz­ter Kraft hohe Töne her­aus­quet­schen­den Sän­ge­rin Ein­druck schin­det (hier tip­pe ich mal auf vie­le, vie­le Punk­te von den Jurys). Auf ein ähn­li­ches Kon­zept setz­te auch Russ­land: Stan­dard-Euro­vi­si­ons­bal­la­de aus schwe­di­scher Feder, extrem zyni­sche Frie­dens­ly­rik und ein hoch effek­ti­ver Büh­nen­hin­ter­grund, auf dem ein sich dre­hen­des schwar­zes Loch den rus­si­schen Satel­li­ten­staa­ten sub­til andeu­te­te, wel­ches Schick­sal ihnen bevor­ste­hen könn­te, falls sie nicht genü­gend Punk­te für Poli­na Gaga­ri­na raus­tun. Die Befürch­tun­gen, die größ­ten­teils schwu­len Euro­vi­si­ons­fans in der Hal­le könn­ten die Rus­sin für die homof­eind­li­che Poli­tik ihres Staats­ober­haup­tes aus­bu­hen (es gab vor­her extra noch deut­li­che Appel­le an die Fair­ness gegen­über allen Teilnehmer/innen), erwie­sen sich als unbe­grün­det: Poli­na erhielt eben­falls star­ken Hallenapplaus.

San­na Niel­sen (SE 2014) singt dies­mal für Müt­ter­chen Russland.

Blei­ben noch die ins­ge­samt etwas blass wir­ken­de unga­ri­sche Frie­dens­tau­be Bog­gie, eine der gefühlt sie­ben­hun­dert Acts die­ses Jahr mit einer Welt­ku­gel im Hin­ter­grund, was sich in der Mas­se dann doch irgend­wann mal abnutzt, und der ephe­ben­haf­te Bel­gi­er Loïc Not­tet, bei dem ich im Vor­feld Beden­ken hat­te, ob das auf Plat­te her­vor­ra­gen­de ‘Rhythm insi­de’, einer der zün­den­den Tanz­flä­chen­fül­ler im Euro Fan Café, live auch nur annä­hernd so gut klin­gen wür­de. Tat es, und mit schnee­blind­wei­ßem Büh­nen­hin­ter­grund und leicht bizarr-robo­ter­haf­ter Tanz­cho­reo­gra­fie konn­te auch die opti­sche Prä­sen­ta­ti­on über­zeu­gen. Dass der text­lich eben­falls leicht mor­bid-kryp­ti­sche (“Be you, Ene­my or Lover”, “If we gon­na die tomor­row”) Song von Lor­de geklaut ist – wen schert es, wenn uns Loïc so lieb bit­tet, mit ihm “Rap­pa­papp” zu machen? Sehr gerne!

Feind oder Gelieb­ter? Ger­ne auch bei­des! (BE)

Abschlie­ßend noch ein Lob an die Desi­gner: wer hät­te gedacht, dass man aus dem stein­al­ten ORF-Logo eine so beein­dru­cken­de Büh­ne zau­bern kann, die gleich­zei­tig einen star­ken visu­el­len Ein­druck hin­ter­lässt und die Auf­merk­sam­keit des Zuschau­ers den­noch auf die auf­tre­ten­den Künstler/innen fokus­siert sowie eine durch­aus inti­me Atmo­sphä­re zau­bert, auf der auch ein­zel­ne Sänger/innen nicht ver­lo­ren aus­se­hen. Wenn es die Tech­nik noch schafft, dass im zwei­ten Semi und im Fina­le die Ansa­gen von Ara­bel­la und ihren Mode­ra­ti­ons­kol­le­gin­nen sowie von Green-Room-Elfe Con­chi­ta auch in der Hal­le zu ver­ste­hen sehen, gebührt dem Sen­der Applaus.

ESC 1. Semi­fi­na­le 2015

Euro­vi­si­on Song Con­test 2015 – Ers­tes Semi­fi­na­le. Diens­tag, 19. Mai 2015, aus der Stadt­hal­le in Wien, Öster­reich. 16 Teil­neh­mer, Mode­ra­ti­on: Mir­jam Weich­sel­braun, Ali­ce Tum­ler und Ara­bel­la Kiesbauer.
#LKInter­pretTitelPkt
gs
Pl
gs
Pkt
TV
Pl
TV
1MDEdu­ard RomanyutaI want your Love0411104812
2AMGenea­lo­gyFace the Shadow0770709006
3BELoïc Not­tetRhythm insi­de1490212403
4NLTri­jnt­je OosterhuisWalk along0331402314
5FIPert­ti Kuri­kan NimipäivätAina mun pitää0131605510
6GRMaría-Ele­na KyriákouOne last Breath0810606109
7EEEli­na Born + Stig RästaGood­bye to Yesterday1050313602
8MKDani­el KajmakoskiAutumn Lea­ves0281502216
9RSBoja­na StamenovBeau­ty never lies0630908607
10HUBoglár­ka ‘Bog­gie’ CsemerWars for Nothing0670805011
11BYUza­ri + MaimunaTime0391203213
12RUPoli­na GagarinaA Mil­li­on Voices1820115101
13DKAnti Social MediaThe Way you are0331302315
14ALElhai­da DaniI’m ali­ve0621006608
15ROVol­tajDe la capat (All over again)0890509605
16GENina Sublat­tiWar­ri­or0980409704

14 Comments

  • Ich war am Mon­tag beim Jury Semi­fi­na­le, kann das mit dem Sound nur bestä­ti­gen. Ich fin­de, es kamen eini­ge Titel wei­ter, die ich ziem­lich ein­schlä­fernd fand, aber Haupt­sa­che, Est­land und Bel­gi­en habens geschafft!

  • War­um bist Du auf uns wütend? Wir durf­ten nicht anru­fen in die­sem Semi! Und ich bin genau­so sau­er wie Du, waren die Fin­nen doch in die­sem Semi mein Lieb­ling, dicht gefolgt von den Rumä­nen. Was Elhai­da Dani im Fina­le zu suchen hat nach der “Leis­tung” ges­tern, erschließt sich mir auch nicht. Ansons­ten passt es einigermaßen.

  • Da scheint es echt Unter­schie­de zwi­schen Hal­le und TV zu geben (oder in der Hal­le sind krei­schen­de Fans ein­fach zu laut um Ton­pro­ble­me hör­bar zu machen). Der Maze­do­ni­er sang gru­se­lig, die Alba­nie­rin leblos(tolles Wort­spiel, nich? :D), der Fin­ne schien hei­ser, die Ser­bi­en schien mit In-Ear-Pro­ble­men zu kämp­fen, der Mol­da­wi­er wur­de im Refrain vom Play­back an die Wand gespielt, die Geor­gi­e­rin kreisch­te des Guten etwas zu viel. Hin­ge­gen die fan­tas­ti­schen Esten und die mun­te­ren Dänen schie­nen um län­gen bes­ser als in ihren mau­en Vorentscheiden.

    Ja, da sind wir bei­de uns wohl unei­nig. Ich moch­te die Fin­nen, und bin übers Aus­schei­den ent­täuscht, aber die Dänen hät­te ich eben­so ger­ne im Fina­le gehabt. Die Weiß­rus­sen wirk­ten soli­de, wahr­schein­lich den Juries zum Opfer gefal­len, gleich­wohl ich um die nicht trau­er. Im Aus­tausch für Grie­chen­land, Ser­bi­en und Rumä­ni­en hät­te es das sein dür­fen (Geor­gi­en und Alba­ni­en hielt ich für abso­lut unrea­lis­tisch). Den Maze­do­ni­er ver­mis­se ich nach der Per­for­mance nicht,die ande­ren bei­den sind jedoch tat­säch­lich ver­dient draußen.

  • In der Hal­le haben sich also auch die Bei­trä­ge von Maze­do­ni­en und Alba­ni­en so ange­hört, als hät­ten die Inter­pre­ten jeden Ton getrof­fen? Inter­es­sant. Die You­Tube-Vide­os bele­gen das Gegenteil. 😉
    Elhai­da Dani muss eine rie­si­ge Fan­ba­se haben, die sie euro­pa­weit gepusht hat. Nur so kann ich mir ihr Wei­ter­kom­men erklä­ren. Jeden­falls schien nach dem Ende der Sen­dung das gesam­te Gesichts­buch vor lau­ter Alba­nern über­zu­quel­len, die über­all ihre Elhai­da in den höchs­ten Tönen lob­ten und jeden belei­dig­ten, der es wag­te, sie zu kritisieren.

    Ansons­ten bin ich mit dem Ergeb­nis voll­auf zufrie­den. Und auch wenn der Haus­herr mich jetzt ver­prü­geln will: Finn­land ist voll­kom­men zu Recht nicht wei­ter­ge­kom­men. Das Lied ist nun mal schlicht und ein­fach schei­ße, und der gesam­te Hin­ter­grund der Band war Rest-Euro­pa in der kur­zen Zeit nicht zu vermitteln.

  • Herr Rau, waren Sie das mit den Regen­bo­gen­fah­nen, die zu Beginn des rus­si­schen Auf­tritts deut­lich von der Kame­ra ein­ge­fan­gen wurden? 😉

    Vol­le Zustim­mung zu Finn­land und Moldawien!
    War der fin­ni­sche Auf­tritt der viel­leicht größ­te Müll der ESC-Geschich­te? Ja, aber das ist egal, denn PKN waren die Bes­ten ges­tern Abend.
    Hat der Front­mann an ein oder zwei Stel­len sei­nen Text ver­ges­sen? Ja, aber das ist egal, denn PKN waren die Bes­ten ges­tern Abend.
    Ich glau­be aber, dass dies die Anru­fer wahr­schein­lich auch ver­schreckt hat. Der Zuschau­er will halt nur leich­te Kost.
    Noch ver­stö­ren­der war aber für mich Hol­land, gera­de am Anfang. Ich bin echt erschro­cken, weil ihr Gesicht so aus­sah, als ob es ver­dreckt und vol­ler Spin­nen wäre.

    Ich hät­te echt nicht gedacht, dass Mol­da­wi­en raus­fliegt. Jetzt sind die schon zum zwei­ten Mal hin­ter­ein­an­der drau­ßen! Und zum drit­ten Mal ins­ge­samt! Ich habe vor dem TV mit den Ohren zuge­hört und habe nichts zu Bemän­geln. Nor­ma­ler­wei­se kommt man als ost­eu­ro­päi­scher ESC-Kan­di­dat mit so etwas immer durch. Mal sehen, wie vie­le Punk­te Rumä­ni­en gege­ben hat. Also ob sie auch heu­er wie­der zwölf gege­ben haben oder weni­ger, weil der Typ Ukrai­ner ist. Hei­ei­ei­ei, ges­tern Abend wur­den bestimmt so vie­le Brü­cken gesprengt wie seit 70 Jah­ren nicht mehr.

    Dass der Haus­herr über das Aus­schei­den Däne­marks erfreut ist, über­rascht mich nicht. Drei Minu­ten lang schau­te der Sän­ger mit fest­ge­fro­re­nem und ver­knif­fe­nem Gesicht in die Kame­ra und sang so, als ob sei­ne Stim­me zer­sägt wor­den wäre.
    Mich über­rascht die däni­sche Nie­der­la­ge nicht wirk­lich. Das Todes­ur­teil war schon gefällt, als “Anti Social Media” direkt hin­ter Russ­land gesetzt wur­de. Und nach dem rus­si­schen Auf­tritt, der fast schon wie ein Sie­ge­r­auf­tritt aus­sah, auch wenn Poli­na stimm­lich leicht ent­täu­schend war, konn­te der däni­sche Bei­trag nur unbe­hol­fen und ama­teur­haft wirken.

  • Sowohl Alba­ni­en als auch Arme­ni­en haben in Sachen live-Gesang ver­geigt – hät­te mit­Al­ba­ni­en daher auf kei­nen Fall und mit Arme­ni­en nur mit wohl­wol­len­der Jury im Fina­le gerech­net. Hol­land hat­te vom Song her schon kei­ne gute Aus­gangs­ba­sis – aya­yay in fin­ni­scher Son­glän­ge hät­te auch genügt. Show und out­fit gin­gen auch dane­ben. Ist lei­der ver­dient aus­ge­schie­den. Finn­land hät­te ich ger­ne wei­ter gese­hen weil das so authen­tisch rüber­kam. Mei­ne Favo­ri­ten ges­tern waren Bel­gi­en und Est­land, , bei­de mit guten Songs und über­zeu­gen­dem Auf­tritt. Lei­der hat die rus­si­sche Gaga das Ding auch per­fekt gemacht. Nach wie vor bekom­me ich spon­ta­ne Komaata­cken bei Grie­chen­land und Ungarn. Die hät­te ich bei­de ger­ne am Sams­tag nicht­mehr wie­der­ge­se­hen. Das Wei­ter­kom­men von Boja­na hin­ge­gen sau­cool und ver­dient. Scha­de ist es um Belarus…

  • Dass ich das noch mal erle­ben durf­te, dass nach einer ESC-Auf­takt­ver­an­stal­tung nicht sofort sämt­li­che mei­ne Favo­ri­ten raus­ge­flo­gen sind, erfüllt mich doch mit einem woh­li­gen Glücksgefühl.
    Offen­bar lebe ich tat­säch­lich in einer ande­ren Welt als die meis­ten der hier Kom­men­tie­ren­den, und zwar nicht nur des­we­gen, weil ich die Show, vor dem Fern­se­her erlebt habe.
    Natür­lich hat jeder sei­nen eige­nen Geschmack, und mei­ner ist offen­bar meist sehr ver­schie­den von dem der Majo­ri­tät, aber dass hier indi­rekt Wer­bung dafür gemacht wird, für Songs zu voten, obwohl man sie eigent­lich selbst nicht mag (Bei­spiel: Finn­land), fin­de ich schon sehr dane­ben, zumal das eigent­lich gemau das Glei­che ist, was beim Vor­wurf des “Block­vo­ting” geschieht (wobei ich jetzt nicht dar­über dis­ku­tie­ren möch­te, ob es die­ses real gibt).

    Jeden­falls bin ich mit dem gest­ri­gen Aus­gang extrem zufrie­den, da aus­nahms­los ALLE Aus­schei­der sich bei mir in der rech­ten Hälf­te der (40er-) Tabel­le befan­den, ins­be­son­de­re tat­säch­lich mei­ne drei Letzt­plat­zier­ten dabei sind, als da sind:
    Mol­da­wi­en: Die­ses Jahr für mich das ein­zi­ge Lied in der Kate­go­rie “zum Kot­zen”, und dies­mal doch tat­säch­lich im Semi aus­ge­schie­den und nicht wie 2009 dann als Sie­ger endend …
    Däne­mark: strunzlangweilig
    Finn­land: ich lie­be Punk, ich lie­be Metal, die Pert­tis mögen ja auch ganz nett und authen­tisch sein, aber das Stück ist und bleibt nun ein­mal Müll.

    Von mei­nen “Top 10” Die­ses Semis sind doch tat­säch­lich 8 wei­ter­ge­kom­men. Das hat­te ich noch nie (meist waren es so 3 bis 4), und um die bei­den dann doch aus­ge­schie­de­nen­Weiß­russ­land (mei­ner Mei­nung nach immer­hin der bes­te weiß­rus­si­sche Bei­trag seit Jah­ren) und Make­do­ni­en t(meine Plät­ze 9 und 7 bzw. 24 und 22 in der Gesamt­wer­tung) ut es mir nicht wirk­lich leid, zumal Dani­el K. wirk­lich schlecht gesun­gen hat, das statt­des­sen wei­ter­ge­kom­me­ne Russ­land eh mein Platz 11 gewe­sen wäre und Poli­nas Auf­tritt mich ges­tern eben­so über­zeugt hat wie der von Boja­na und Maria Ele­na. Bei letz­te­rer bin ich beson­ders froh, dass sie wei­ter­kam. Ers­tens war der Auf­tritt super, und zum ande­ren ftreut es mich, dass Grie­chen­land end­lich auch mal was Anstän­di­ges abseits von OPA, Sakis-Rou­vas-Selig­keit und ähn­li­chem Schmonz sen­det (wozu ich sogar My num­ber one zäh­len wür­de). Bel­gi­en ran­gier­te auf mei­ner Lis­te anfangs ganz weit unten, mitt­ler­wei­le gefällt es mir immer bes­ser, so dass ich auch damit leben kann.

    Also alles bes­tens. Und auch nicht wirk­lich über­ra­schend. Wenn ich mei­ne per­sön­li­chen Faves zur Sei­te tue und mir mei­ne Tipp­lis­te anschaue, sehe ich 9 von 10 Treffern.
    Ich hat­te als siche­re Wei­ter­kom­mer ver­mu­tet: Est­land, Bel­gi­en, Alba­ni­en, Russ­land, Grie­chen­land, Arme­ni­en, Geor­gi­en, Ungarn. So kam es dann auch.
    Als sicher drau­ßen wähn­te ich Weiß­russ­land, Make­do­ni­en, Däne­mark und Mol­da­wi­en. Und auch das hat gestimmt.

    Von den ver­blei­ben­den 4 (Nie­der­lan­de, Rumä­ni­en, Finn­land, Ser­bi­en) hät­te ich auf NL und RO getippt und somit in einem Fall dane­ben­ge­le­gen, was mich aber natür­lich freut, weil ich Boja­na viel bes­ser fand als Tri­jnt­je (oder zumin­dest deren Lied).

  • Ach so, falls es irgend­wen inter­es­sie­ren soll­te, hier mei­ne voll­stän­di­ge Wer­tung des gest­ri­gen Semis (vor­her; in Klam­mern Gesamt­plat­zie­rung in mei­nem Ran­king), mit Anmer­kun­gen zur Ent­wick­lung währenddessen:

    Spar­te: fin­de ich echt toll:
    1 (3). Arme­ni­en: haben gehal­ten, was ich erwar­tet habe. Gute, stim­mi­ge Show, gesang­lich bis auf weni­ge Pas­sa­gen gut, Musik­stil mag ich sehr (ins­be­son­de­re die rocki­gen E‑Gi­tar­ren-Fills und en Bombast).

    Spar­te: fin­de ich gut
    2 (5). Est­land: stimm­lich wie­der bes­ser als wäh­rend der Proben.
    3 (9). Ungarn: viel­leicht etwas dürf­tig, hat aber was.
    4 (12). Geor­gi­en: sehr gut gesun­gen, sti­lis­tisch toll, stim­mi­ge Show.
    5 (17). Grie­chen­land: wür­de ich nach dem gest­ri­gen Auf­tritt eher noch höher einstufen.
    6 (18). Rumä­ni­en: wie erwar­tet überzeugend.

    Spar­te: ist mir eigent­lich egal
    7 (22). Make­do­ni­en: hat mich echt ent­täuscht. Vom Flair des ursprüng­lich mal make­do­ni­schen Songs ist ja schon längst nichts mehr übrig­ge­blie­ben, nun auch noch die­se stimm­li­chen Pro­ble­me. Ver­dient raus.
    8 (23). Ser­bi­en: Sehr guter Auf­tritt, ran­giert jetzt bei mir wohl höher.
    9 (24). Weiß­russ­land. Wie gesagt mei­ner mei­nung nach der bes­te weiß­rus­si­sche Bei­trag seit lan­gem, aber auch nichts, was ich ver­mis­sen werde.
    10 (26). Alba­ni­en: Alba­ni­en schickt ja eigent­lich IMMER her­vor­ra­gen­de Sän­ger, die nor­ma­ler­wei­se unter mei­nen Top3 sind. Auch Elhai­da ist eine sehr gute Sän­ge­rin, aber ich fand bereits Diell nicht so gut, und nach dem Wech­sel zu dem jet­zi­gen nichts­sa­gen­den 0–8‑15-Song, der zwar gesang­li­che Höchst­leis­tun­gen for­dert, aber Null Wie­der­erken­nungs­wert hat (ich höre ja immer alle 40 Lie­der im Auto in End­los­schlei­fe und hat­te bis zuletzt Schwie­rig­kei­ten, zu iden­ti­fi­zie­ren, wel­cher Song das denn wie­der wäre) konn­te ich damit lei­der nicht mehr viel anfan­gen (eben bis auf den Top Gesang). Von daher war ich schon sehr ver­wun­dert (und fand es unfair), dass das in vie­len Umfra­gen viel höher bewer­tet wur­de als frü­he­re (m.E. bes­se­re) alba­ni­sche Bei­trä­ge von Julia­na Pasha, Olta Boka, Aure­la Gace usw.
    11 (27). Russ­land: Ist nach die­sem Auf­tritt bei mir defi­ni­tiv gestie­gen. Natür­lich hal­te auch ich ein Frie­dens­lied aus Russ­land für mehr als ver­lo­gen, aber das Paket stimmt einfach.

    Spar­te: mag ich nicht
    12 (31). Nie­der­lan­de: nichts­sa­gen­des Lied, gut gesungen.
    13 (36). Bel­gi­en: Moch­te ich erst gar nicht, jetzt gefällt es mir ein wenig besser.
    14 (38). Finn­land: bei aller Lie­be, das ist Müll.
    15 (39): Däne­mark: abso­lut nichtssagend.

    Spar­te: echt furchtbar
    16. Mol­da­wi­en: der ein­zi­ge bei­trag die­ses Jah­res, der mich wirk­lich zum Erbre­chen brin­gen könnte.

    Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich nach dem zwei­ten Semi genau­so ent­spannt blei­ben kann. Aber immer­hin kann ich ja für mei­ne Num­mer Eins (Schweiz) aktiv anru­fen und Num­mer Zwei (Frank­reich) ist ja schon fürs Fina­le gesetzt …

  • Oben muss es 2008 statt 2009 hei­ßen. Ich mei­ne natür­lich Dima Bilan mit mei­nem Hass­ti­tel “Belie­ve”, der dann zu mei­nem Ent­set­zen gewon­nen hat.
    Alex­an­der Rybak war 2009 zwar auch nicht mein per­sön­li­cher Sie­gr, aber so schmie­rig wie Dima ist der nun wirk­lich nicht. Sor­ry Alex­an­der für sie Verwechslung.

  • Das Ergeb­nis ges­tern fand ich letzt­end­lich nicht über­ra­schend. Ein­zig Alba­ni­en kann ich mir nicht im Fina­le erklä­ren. Per­sön­lich und nach allen Auf­trit­ten hät­te ich da lie­ber Weiß­russ­land gesehen.

  • Scha­de, dass Finn­land raus ist, wäre im Fina­le ein inter­es­san­ter Tup­fer gewe­sen, aber die Song­qua­li­tä­ten sind schlicht­weg nicht vor­han­den. Alba­ni­en? Uner­träg­lich! Rumä­ni­en? Klang­lich via TV eine Kata­strop­ge! Geor­gie? Ich krieg Angst!Ungarn? wer hat die­sen Mager­quark gewählt? Über­zeu­gend allein: Bel­gi­en und Est­land. Nicht scha­de ist es um die Nie­der­lan­de – gesang­lich und lied­mä­ßig dürftig.
    Peter Urban: Jetzt reicht es aber! Zwei­mal “dem” statt “des”. Dann soricht er immer. So abge­hakt und macht, Satz­tei­chen, Wo gra­de. Platz ist.
    Ein Con­qui­ta-Over­kill, to much! Die drei Damen vom Grill (Büh­nen­ge­stän­ge!): Zwei sind übe­flüs­sig, Die einig mul­ti­l­in­gua­le wür­de voll­kom­men aus­rei­chen. Breit aus­ge­walz­tes Defilée zu Beginn bit­te sofort wie­der strei­chen: Braucht kein Mensch.
    Gaa­anz schlecht: Die Post­kar­ten. Tou­ris­mus­wer­bung durch die Hin­ter­tür, wie langweilig!

  • War­um nie­mand das Wei­ter­kom­men Alba­ni­ens ver­steht, ver­ste­he ich nicht. Ich war ange­nehm über­rascht von dem Lied (ich muss dazu sagen, dass ich mir wie immer kein Lied im Vor­aus ange­hört habe, um mög­lichst unvor­ein­ge­nom­men zu wer­ten). Sie sang viel­leicht manch­mal mit etwas zu viel Inbrunst, was sich nega­tiv auf den Gesang aus­wirk­te, aber alles in allem fin­de ich, dass sie zurecht im Fina­le ist.

    Dem­hin­ge­gen kann ich die Qua­li­fi­ka­ti­on Arme­ni­ens über­haut nicht ver­ste­hen. Das Lied ist voll­kom­men ver­wir­rend, kei­ne rich­ti­ge Bal­la­de, aber auch nicht Mid­tem­po, zu vie­le unter­schied­li­che Sän­ger, die mei­ner Mei­nung nach nicht gut har­mo­nie­ren und der Gesang war auch einer der schlech­te­ren ges­tern. Aber gut, hohe Punkt­zah­len von den lie­ben Nach­barn und Freun­den Geor­gi­en, Russ­land, Weiß­russ­land, Mol­dau und Est­land und die tat­kräf­ti­ge Unter­stüt­zung von vor allem in Bel­gi­en, den Nie­der­lan­den und Frank­reich leben­den Arme­ni­ern (und wahr­schein­lich ein paar jury­mä­ßi­ge Geschmacks­ver­ir­run­gen) haben sie ins Fina­le gespült.

    Grie­chen­land war auch über­haupt nicht meins, aber die sind ja stan­dard­mä­ßig immer im Finale.
    Und schließ­lich habe ich das Gefühl, dass die gro­ße Favo­ri­tin Poli­na aus Russ­land am Sams­tag nicht gewin­nen wird. Klar wird sie ganz weit vor­ne lan­den, aber das ist doch eigent­lich nur ’ne schnö­de Bal­la­de, die man schon tau­send­mal gehört hat…ich hab mich bei ihrer Per­for­mance dabei ertappt, dass ich abge­schweift bin und mich nicht wirk­lich auf den Auf­tritt fokus­sie­ren konn­te. Alles soli­de, aber letzt­end­lich ist das doch kein Gewinner?!

  • Nun zu den Finalisten:
    Ich habe mir gro­ße Sor­gen um Bel­gi­en gemacht, bezüg­lich der star­ken ost­eu­ro­päi­schen Prä­senz. Unbe­grün­det! Der Jun­ge war der Ham­mer! Ich weiß nicht, wie es in der Hal­le rüber­kam, aber im TV war das gro­ßes Kino.
    Est­land war sehr soli­de und Stig stimm­lich ein­wand­frei (anders als im “Eesti Laul”), aber nach Tal­linn geht es nächs­tes Jahr nicht. Est­land star­tet am Sams­tag in der ers­ten Hälf­te und kommt nicht an Russ­land ran. Die Tren­nungs­ge­schich­te wird aber in den Top 10 enden.

    Sie­ger vor­ges­tern war Russ­land. Auf der Plat­te klingt das zwar zu dick auf­ge­tra­gen, aber live war das TOP. Mal sehen, was heu­te Schwe­den und am Sams­tag Aus­tra­li­en und Ita­li­en so ablie­fern. Wehe, Il Volo gewinnt!
    Aber ich glau­be ande­rer­seits lei­der, dass sich die homo­se­xu­el­len Fans schon mal auf drei ESC-Aben­de im eige­nen Wohn­zim­mer oder bei gemein­sa­mem Gucken in der Bar ein­stel­len müs­sen. Ein ESC im nächs­ten Jahr in Mos­kau liegt im Bereich des Möglichen.
    Sehr ver­nünf­tig, dass man wenigs­tens nicht gebuht hat. Da sind die Regen­bo­gen­fah­nen doch wesent­lich gescheiter!

    Die drei blas­sen Mode­ra­to­rin­nen kann man von mir aus direkt raus­wer­fen. Ich hab die über­haupt nicht wahr­ge­nom­men. Und dann noch die Fina­lis­ten­ver­kün­dung im Zeitraffertempo!
    Ich war zwar mal für Andi Knoll und Kati Bel­lo­witsch, aber mitt­ler­wei­le den­ke ich, dass Con­chi­ta Wurst es hät­te allei­ne machen sollen.

    Sehr zufrie­den war ich mit Rumä­ni­en! Ich hege ins­ge­heim den Wunsch, dass Rumä­ni­en gewinnt und habe auch fünf Euro auf Vol­taj gesetzt. Soll­ten sie gewin­nen, kämen 480 Euro raus, aber so weit kommt es lei­der nicht.
    Bestä­tigt wur­de aber die Stär­ke des Süd­os­tens. Dass Boja­na Gas gibt, war vor­her klar, aber das war rich­tig gut. Da kann Ste­fan Raab über das Auf­plus­tern ihres Kos­tüms abläs­tern, wie er will.
    Es hat mich stark gewun­dert, dass er ges­tern Abend bei TV Total kein Wort über Finn­land ver­lo­ren hat. Dafür bemerk­te er aber, dass Elhai­da Dani Töne traf, die es gar nicht gibt. Ich will ihm da nicht widersprechen.

  • NJARRRRRRRRR ICH HABE SCHAUM VORM MUND!!!

    Heu­te Nacht bin ich über­haupt erst mal dazu gekom­men, mich mit dem Spilt­vo­ting der Semis zu beschäf­ti­gen, und was muss ich da sehen? Die Fin­nen wären bei rei­nem Tele­vo­ting im Fina­le gewe­sen. Schlimm genug, dass sie raus­ge­flo­gen sind. Das ist aber noch nicht alles: Statt der genia­len Fin­nen (die beim Semi noch­mal eine Schip­pe drauf­ge­legt haben) kommt die­ses grau­en­haf­te Kir­chen­tags­ge­sei­er aus Ungarn ins Fina­le, das bei rei­nem Tele­vo­ting raus­ge­flo­gen wäre – mein Hass­bei­trag der letz­ten zehn Jahr­gän­ge kommt ins Fina­le auf Kos­ten mei­nes Lieb­lings­bei­trags in die­sem Semi. Jurys, Ihr seid echt das Aller­letz­te!!!!! AAAAAAA­AARGH! Ich bin lei­der grad ein GANZ KLEI­NES BISS­CHEN angefressen.

    So, Olli. Jetzt hät­te ich ger­ne den oben ange­kün­dig­ten Rant. Aus­führ­lich, wenns geht. Danke.

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