Rus­si­sche Juro­rin fliegt raus

Die EBU schließt in Abspra­che mit dem rus­si­schen Sen­der RTR die in der Ukrai­ne gebo­re­ne Sän­ge­rin Ana­sta­si­ja Stock­a­ja aus der Jury des Lan­des für den Euro­vi­si­on Song Con­test 2016 aus und erklärt die von ihr abge­ge­be­nen Punk­te für nich­tig. Damit reagiert die Orga­ni­sa­ti­on auf einen von Stock­a­ja ges­tern Abend wäh­rend des ers­ten Jury­fi­na­les live auf dem Strea­ming­dienst Peri­scope gele­ak­ten Mit­schnitt, wel­cher die fünf Jury­mit­glie­der zeigt, wie sie sie gera­de den nie­der­län­di­schen und den arme­ni­schen Bei­trag mit­ver­fol­gen und bewer­ten, offen­sicht­lich in sehr relax­ter Stim­mung. Kurz schwenkt Ana­sta­si­jas Han­dy-Kame­ra auch auf ihren eige­nen Stimm­zet­tel, den sie zwar noch reflex­ar­tig abzu­de­cken ver­sucht – den­noch sieht man für eine Schreck­se­kun­de, dass sie bei ein­zel­nen Bei­trä­gen ein Minus­zei­chen gemacht hat und bei ande­ren ein Plus. Nicht schwer­wie­gend genug, um das kom­plet­te rus­si­sche Jury­vo­ting zu stor­nie­ren, wie es auf­ge­brach­te Regel­fe­ti­schis­ten unter den Fans bereits for­der­ten, denn schließ­lich lässt sich aus sol­cher­art vagen Nota­tio­nen der Vor­lie­ben eines ein­zel­nen Mit­glieds noch kein Vor­zei­chen für das kom­plet­te Jury­vo­ting schluss­fol­gern. Man betrach­te das Ver­hal­ten der Sän­ge­rin, die 2005 selbst an der rus­si­schen Vor­ent­schei­dung teil­nahm, sei­tens der EBU aber als “nicht im Ein­klang mit dem Geist des Wett­be­werbs” ste­hend und ver­weist auf das “poten­ti­el­le Risi­ko, unge­wollt die Jury-Ergeb­nis­se zu ver­ra­ten,” wie es heu­te in einer Stel­lung­nah­me hieß. Das Online-Strea­ming an sich sei aber kein Regel­ver­stoß, solan­ge es kei­ne Ergeb­nis­se ent­hal­te. Die übri­gen vier Juro­ren blei­ben damit von Sip­pen­haft ver­schont, ihre Ergeb­nis­se zäh­len. Für das Fina­le am Sams­tag darf der Sen­der ein neu­es, fünf­tes Jury­mit­glied nachnominieren.

Trat ges­tern bereits vor der Jury auf: Dou­we Bob (NL)

Dou­we Bob, des­sen Auf­tritt wäh­rend des Peri­scope-Strea­mings gera­de statt­fand, scheint unter­des­sen nicht gera­de vom Glück ver­folgt. Wie zu lesen war, ging er zumin­dest bei der gest­ri­gen Gene­ral­pro­be mit sei­ner ris­kan­ten Idee, sei­ne Per­for­mance für eine Refrain­län­ge zu unter­bre­chen, um das Publi­kum mit­sin­gen zu las­sen und so einen Gän­se­haut-Moment zu erzeu­gen, voll­stän­dig baden. Mal schau­en, ob es heu­te Abend gelingt. Auch sein israe­li­scher Kol­le­ge Hovi Star scheint ihm nicht son­der­lich wohl geson­nen: wäh­rend des mitt­ler­wei­le tra­di­tio­nel­len Euro­vi­si­on in Con­cert in Ams­ter­dam gerie­ten die Bei­den anein­an­der, als der Israe­li sich angeb­lich all zu sehr ins Ram­pen­licht dräng­te und von Dou­we gebe­ten wor­den sei, doch ein paar Stu­fen her­un­ter­zu­fah­ren. Was ihm ein schnip­pi­sches “Du magst viel­leicht in den Nie­der­lan­den ein Star sein, aber Du wirst nie­mals irgend­wo anders einer wer­den” ein­trug. So steck­te es Dou­we jeden­falls der Pres­se. Wäh­rend des offi­zi­el­len Euro­vi­si­ons-Emp­fangs in Stock­holm am ver­gan­ge­nen Sonn­tag leg­te Hovi, am roten Tep­pich vom nie­der­län­di­schen Sen­der RTL zu sei­nem Ver­hält­nis zu Dou­we befragt, dann nach und mein­te: “Sor­ry, ich mag ihn nicht. Er ist nicht nett”. Sowie, direkt an den Nie­der­län­der adres­siert: “Mädel, fang kei­nen Kampf mit mir an, ich tret’ Dir in den Arsch”. Hur­ra, ein Bitch­fight! Mit Hovi Star als Alexis Car­ri­ng­ton Col­by! Kann man den Bei­den viel­leicht schnell irgend­wo einen See­ro­sen­teich hinstellen?

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