Euro­vi­si­on Death­match #10: Last Night a DJ took my Life

Mit ‘Mis­ter Music Man’ setz­te die Schweiz schon 1992 beim Grand Prix ein musi­ka­li­sches Denk­mal für den Beruf des Plat­ten­auf­le­gers, der uns im Euro­club mit tanz­ba­rem Stoff ver­sorgt. Und auch auf der Euro­vi­si­ons­büh­ne fin­det sich solch ein Exem­plar immer mal wie­der: hier waren erneut die Eid­ge­nos­sen bei­spiel­ge­bend, als sie 2007 ihren welt­weit erfolg­reichs­ten Musik­ex­port ent­sand­ten – und DJ Bobo im Blut­bad-Semi­fi­na­le von Hel­sin­ki sang- und klang­los raus­flog. Anders als drei Jah­re spä­ter das mol­da­wi­sche Sun­Stro­ke Pro­jekt, das mit dem Euro­dance-Titel ‘Run away’ und dem zum Inter­net-Meme avan­cier­ten Epic Sax Guy den Final­ein­zug spie­lend schaff­te. Der ist auch heu­er wie­der dabei, wenn das House-Kol­lek­tiv erneut für sein Hei­mat­land in den Ring steigt. In ‘Hey Mam­ma’ ver­sucht Front­mann Serg­hei Ialo­vițchii die Erzie­hungs­be­rech­tig­te sei­ner neu­es­ten Flam­me von sei­nen guten Absich­ten zu über­zeu­gen – und kommt dabei ziem­lich cree­py her­über, da der Vers “Like the sun in the sea / She will dis­ap­pear tonight with me / I know we’re not any­mo­re / Do what other cats did befo­re” eher danach klingt, als wol­le das Fräu­lein Toch­ter im Meer ersau­fen. Und das anfäng­li­che “You won’t ever hide what you think of me” klingt dank sei­ner ver­wa­sche­nen Aus­spra­che eher nach “You won’t ever hap­pen to fin­ger me”. Ich sage mal so: hät­te ich Kin­der, ich wür­de sie ihm nicht anvertrauen!

Und da ist er wie­der, der Epic Sax Guy! (MD)

Ein biss­chen cree­py kann auch der nor­we­gi­sche Bei­trag ‘Grab the Moment’ wir­ken, mit dem der in Trond­heim gebo­re­ne DJ Joa­kim With Steen ali­as JoWSt den Melo­di Grand Prix gewann und hier gegen die Mol­da­wi­er mit dem Son­nen­stich antritt. Wenn man sich denn mal ein­ge­hen­der mit dem vor­der­grün­dig eska­pis­ti­schen Song­text befasst: “I try to act cool but I’m boi­ling / Fee­ling like a fool that was cho­sen” klingt schon ein biss­chen nach reli­gi­ös oder sonst­wie ver­wirr­tem Selbst­mord­at­ten­tä­ter, was sich durch das im Refrain vor­kom­men­de “I’m gon­na kill that voice in my head” nur noch ver­stärkt. Und dadurch, dass der fabel­haf­te elek­tro­ni­sche Dance-Track das zen­tra­le Schlüs­sel­wort “kill” im Ver­lau­fe des Songs her­aus­iso­liert und als Spiel­ball für aller­lei lus­ti­ge Sound-Tüf­te­lei­en ver­wen­det. Dass der an der DJ-Kan­zel ste­hen­de With Steen sein Gesicht zudem hin­ter einer LED-beleuch­te­ten Mas­ke ver­birgt (er wird schon wis­sen, war­um!) und der von ihm für die­se Num­mer ange­heu­er­te Lead­sän­ger Alek­san­der Walm­ann zumin­dest beim MGP-Auf­tritt auch noch aus­sah wie ein Mor­mo­nen­pries­ter auf Frei­gang, beru­higt die Lage nicht gerade.

Tötet er nur die Stim­me in sei­nem Kopf – oder uns alle? Alex Walm­ann von Jowst (NO)

Und so ent­schei­det sich die­ses Euro­vi­si­on Death­match zwi­schen einem Frau­en­mör­der und einem Amok­läu­fer. Wer von den Bei­den über­lebt das Duell? Eure Ent­schei­dung – wie immer bis mor­gen um 15 Uhr.

EDM #10: Last Night a DJ took my Life. Wer wird die­ses Match überleben?

  • Nor­we­gen: JoWSt – Grab the Moment (65%, 88 Votes)
  • Mol­da­wi­en: Sun­Stro­ke Pro­ject – Hey Mam­ma! (35%, 47 Votes)

Total Voters: 135

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Ergeb­nis: mit knap­per Zwei­drit­tel­mehr­heit setz­te sich der nor­we­gi­sche Mor­mo­ne durch, die mol­da­wi­schen Mother­fu­cker müs­sen zu Hau­se blei­ben. Die nächs­te Run­de wird recht mor­bi­de: es geht um Sui­zid und Totenfeiern.

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