Ers­tes ESC-Semi 2017: no more Drama

Je unsi­che­rer die Zei­ten, um so mehr suchen die Men­schen fröh­lich stim­men­de Ablen­kung und Zer­streu­ung, so jeden­falls sug­ge­riert es das Ergeb­nis der ers­ten Qua­li­fi­ka­ti­ons­run­de des Euro­vi­si­on Song Con­tests 2017, das am gest­ri­gen Diens­tag­abend im Inter­na­tio­na­len Aus­stel­lungs­zen­trum zu Kiew über die Büh­ne ging. Bestimm­ten im Vor­feld die­ses Jahr­gangs noch die schänd­li­chen Rän­ke­spie­le um das vom Gast­ge­ber­land Ukrai­ne ver­häng­te Ein­rei­se­ver­bot gegen die rus­si­sche Reprä­sen­tan­tin Julia Samoy­l­o­va sowie die deut­lich ver­schärf­ten Sicher­heits­maß­nah­men rund um die Ver­an­stal­tung die öffent­li­che Wahr­neh­mung des Wett­be­werbs und schu­fen damit ein mul­mi­ges Kli­ma, so setz­ten sich im gest­ri­gen Semi größ­ten­teils die­je­ni­gen Bei­trä­ge durch, die sich an eher upt­em­po­rä­ren, aktu­el­len Sounds ori­en­tier­ten und show­tech­nisch alten Wein in neue Schläu­che gos­sen. Also irgend­wie beru­hi­gend Ver­trau­tes und Bewähr­tes boten. Von fast aus­nahms­los allen Teilnehmer/innen ein­heit­lich befolg­te Trends ver­stärk­ten dabei den uni­for­men Ein­druck die­ses Abends: so das bedau­er­li­cher­wei­se fast durch­gän­gig prak­ti­zier­te Ver­ste­cken der Chorsänger/innen hin­ter der Büh­ne; die Domi­nanz der Unschuld und Rein­heit sug­ge­rie­ren­den Far­be Weiß für die Gar­de­ro­be; das ger­ne genom­me­ne Ein­blen­den von Aus­schnit­ten der pro­fes­sio­nel­len Musik­vi­de­os oder von über­le­bens­gro­ßen Por­trät­fo­tos der Künstler/innen auf der LED-Wand im Hin­ter­grund sowie der gera­de­zu skla­visch befolg­te Mode­trend des Flan­king (die Kom­bi­na­ti­on von unsicht­ba­ren Snea­k­er­so­cken und Hoch­was­ser­ho­sen zum Zwe­cke des kecken Her­zei­gens eines Strei­fens Bein­flei­sches in Höhe der Fesseln).

Zwei­ein­vier­tel Stun­den vol­ler hoch­pro­fes­sio­nel­ler TV-Unter­hal­tung: das kom­plet­te ers­te Semi­fi­na­le 2017

Wage­mu­ti­ge­re, inhalt­lich düs­te­re Titel straf­ten die abstim­mungs­be­rech­tig­ten Zuschauer/innen und / oder die Jurys (Genaue­res wis­sen wir erst Sams­tag­nacht) hin­ge­gen über­wie­gend ab. Als pro­mi­nen­tes­tes und wohl über­ra­schends­tes Opfer ist das fin­ni­sche Duo Nor­ma John zu nen­nen, das mit ‘Black­bird’ eine tod­trau­ri­ge Sui­zid­bal­la­de ablie­fer­te, die sich in ihren depri­mie­ren­den Moll­tö­nen zutiefst im jeg­li­che Lebens­freu­de aus­lö­schen­den Schmerz über den Ver­lust des Liebs­ten suhl­te, was die Lead­sän­ge­rin Lee­na Tir­ro­nen durch das Tra­gen eines hoch­ge­schlos­se­nen schwar­zen Wit­wen­klei­des, ihren was­ser­lei­chen­haf­ten Teint und ihren leb­lo­sen Gesichts­aus­druck glaub­haft ver­stärk­te. Ergrei­fend auch ihr Text, in wel­chem sie der vor ihrem Fens­ter wei­len­den Amsel, die einst die fröh­li­che Melo­die zum Lie­bes­spiel Lee­nas mit ihrem ver­flos­se­nen Herz­blatt sang, nun den Schna­bel ver­bie­ten woll­te. Ein schmerz­haft schö­nes Lied also, auf des­sen tie­fe Trau­rig­keit man sich aber ein­las­sen muss, um es wür­di­gen zu kön­nen. Und offen­sicht­lich woll­te Euro­pa dies nicht. Oder jeden­falls nicht zwei­mal an einem Abend, denn auch der Por­tu­gie­se Sal­va­dor Sobral, der ges­tern vom Geheim­tipp zum ernst­haf­ten Ver­fol­ger Ita­li­ens im Ren­nen um den Gesamt­sieg auf­stei­gen konn­te, stimm­te mit der musi­ka­lisch völ­lig aus der Zeit gefal­le­nen, dis­ney­es­ken Tren­nungs­schmerz­bal­la­de ‘Amar pelos Dois’ einen gefühl­vol­len Trä­nen­zie­her an, in dem der intro­ver­tier­te Inter­pret sein über­vol­les Herz aus­schüt­te­te. Er jedoch, so kün­dig­te er im hoch­poe­ti­schen Song­text an, woll­te nicht wie die Fin­nen ins Was­ser gehen, son­dern wei­ter­hin im Stil­len hof­fen und für Zwei lie­ben, was die Zuschauer/innen mit Wohl­wol­len auf­nah­men. Auch der Umstand, dass sich der auf­grund schwer­wie­gen­der gesund­heit­li­cher Pro­ble­me erst zum Jury­fi­na­le ange­reis­te Sän­ger im Ver­glich zum por­tu­gie­si­schen Fes­ti­val da Can­çāo, wo er in offen­bar aus dem Rot-Kreuz-Con­tai­ner geklau­ten Lum­pen antrat, dies­mal in einem schwar­zen Over­si­ze-Jackett für Hips­ter-Ver­hält­nis­se gera­de­zu fest­lich auf­bre­zel­te, und dass er als ein­zi­ger Künst­ler des Abends die mit­ten im Publi­kum ste­hen­de Satel­li­ten­büh­ne nutz­te, was sei­nem Auf­tritt zusätz­li­che Inti­mi­tät ver­lieh, erwie­sen sich als posi­tiv für ihn. Zumal er Fans in Kiew eben­so zu fas­zi­nie­ren ver­moch­te und die­se die Num­mer nicht, wie zunächst von mir befürch­tet, in einem See aus schnat­tern­dem Lärm ertrin­ken lie­ßen. Respekt!

Die Schran­ken­wär­ter war­ten auf den TEE / Am Rand der Stadt ver­sinkt eine Non­ne im See (FI)

Viel­leicht hät­te sich die alba­ni­sche Ver­tre­te­rin Lin­di­ta Hami­li ein Bei­spiel an Sal­va­dor neh­men und ihre hoch­dra­ma­ti­sche Welt­frie­dens­bal­la­de ‘World’ eben­falls in Lan­des­spra­che vor­tra­gen sol­len. Denn obschon die im Koso­vo gebo­re­ne und mitt­ler­wei­le in den USA leben­de Künst­le­rin, die dort an der Cas­ting­show Ame­ri­can Idol teil­nahm, ein für alba­ni­sche Ver­hält­nis­se akzep­ta­bles Eng­lisch spricht und der Titel im Ori­gi­nal in der Welt­spra­che des Pop geschrie­ben wur­de, ver­stärk­te es den irgend­wie gezwun­ge­nen, arti­fi­zi­el­len Ein­druck ihres Auf­trit­tes, zu dem auch die Ton­nen an im Wind­ma­schi­nen­sturm wehen­dem Kunst­haar, ihre Ver­klei­dung als Glit­zer­braut und der Sal­va­dor-Dalí-inspi­rier­te Video­clip, der als Ein­spie­ler im Hin­ter­grund lief, bei­tru­gen. Den­noch soll­te die Kom­bi­na­ti­on aus ski­pe­ta­ri­schem Dia­spo­ra-Voting und Jury­be­punk­tung für ihren makel­los vor­ge­tra­ge­nen, drei­ßig­se­kün­di­gen Hoch­leis­tungs­schrei nach mensch­li­chem Ermes­sen für die Qua­li­fi­ka­ti­on eigent­lich aus­rei­chen. Um so über­ra­schen­der also ihr Aus­schei­den in die­sem Semi­fi­na­le, im Gegen­satz zur Tsche­chin Mar­ti­na Bár­ta, die für das Hin­ter­grund­bild eben­falls zum Video­clip ihres Titels ‘My Turn’ griff. Wel­cher auch, für sich genom­men, her­vor­ra­gend als Trä­nen­sti­mu­lant funk­tio­niert, da er in ein­drück­li­chen Bil­dern die berüh­ren­de Geschich­te von Men­schen erzählt, die sich gera­de­zu zärt­lich umein­an­der sor­gen und küm­mern. In Ver­bin­dung mit ihrem Live-Auf­tritt in einem das Auge belei­di­gen­den, Bar­ba­ra-Dex-Award-wür­di­gen Schul­ter­pols­ter-Ein­tei­ler in Metal­lic-Horn­haut-Umbra blie­ben davon aber nur sche­men­haft umher­hu­schen­de, halb­nack­te Per­so­nen hän­gen, wel­che die musi­ka­li­sche Super­drög­heit ihrer Bal­la­de ledig­lich um einen WTF-Fak­tor berei­cher­ten. Ohne die Ergeb­nis­se zu ken­nen, tip­pe ich auf den gemein­sa­men letz­ten Platz in bei­den Abstim­mun­gen, und das zu Recht.

Fokus­sier­te ein biss­chen zu arg auf ihr Glanz­stück, den 30-Sekun­den-Schrei, und ver­nach­läs­sig­te den Rest: Lin­di­ta (AL)

Als Favo­ri­tin­nen­sturz des Abends muss sicher­lich das Aus­schei­den der islän­di­schen Ver­tre­te­rin Sva­la Björg­vins­dót­tir gel­ten. Ihr leicht ver­schro­be­ner Mid­tem­po-Elek­tro­tra­ck ‘Paper’, in sei­ner Mach­art dem dritt­plat­zier­ten nor­we­gi­schen Euro­vi­si­ons­knül­ler ‘I feed you my Love’ von Mar­ga­ret Ber­ger (→ 2013) nicht unähn­lich, fand im Vor­feld bei vie­len Fans Anklang. Doch schon die Nicht­qua­li­fi­ka­ti­on des ers­ten Auf­gus­ses ‘Ice­brea­k­er’ von Agne­te Johns­son im Vor­jahr hät­te War­nung sein müs­sen: mit der sexu­ell auf­ge­la­de­nen Ener­gie des Vor­bil­des konn­te der inhalt­lich eher wir­re Song der Islän­de­rin nicht mit­hal­ten, und im Gegen­satz zur hoch­klas­si­gen nor­we­gi­schen Domi­na wirk­te ihr Auf­tritt in einem arg press anlie­gen­den wei­ßen Ein­tei­ler mit weit­räu­mig frei­ge­leg­ten Brüs­ten, fal­schen blon­den Haa­ren, Tat­toos, ent­setz­lich häss­li­chen Klump­schu­hen und einem unpas­sen­den Super­hel­din­nen-Cape vor allem sehr bil­lig. Und das nicht im guten Sin­ne! Dass Sva­la dazu in einem deut­lich zu schnel­len Tem­po auf­ge­kratzt tanz­te und ver­krampft-abge­hack­te Hand­be­we­gun­gen voll­führ­te, ließ die Fra­ge auf­kom­men, wel­che che­mi­schen Sti­mu­lan­zi­en sie wohl ein­ge­wor­fen hat­te. Kei­ne Fra­ge hin­ge­gen beim let­ti­schen Dance-Pro­jekt Tria­na Park, die im hoch repe­ti­ti­ven Refrain ihres Rave-Klas­si­kers selbst pau­sen­los frag­ten: “Whe­re we snort the Line?”. Offen­sicht­lich hin­ter der Büh­ne, kurz vor dem Auf­tritt! Dass lang­jäh­ri­ger Dro­gen­miss­brauch die Stimm­bän­der angreift, davon leg­te der fuß­nä­ge­lauf­rol­lend kräch­zen­de “Gesang” der Front­frau Agne­se Rakovs­ka, die optisch als eine Art abge­wrack­te Jamie Lee Krie­witz (→ DE 2016) in den nut­tigs­ten Stie­feln der Grand-Prix-Geschich­te her­über­kam, beredt Zeug­nis ab. Die audio­vi­su­el­le Gesamt­ka­ta­stro­phe über­zeug­te sogar die sonst übli­cher­wei­se sehr hete­ro ori­en­tier­ten Kame­ra­leu­te, sie weni­ger oft ins Bild zu rücken und dafür stär­ker auf die drei männ­li­chen Band­mit­glie­der zu fokus­sie­ren, ins­be­son­de­re den sexies­ten Drum­mer aller Zei­ten, Edgard Viļums. Dan­ke dafür!

Eine Fri­sur wie ein Strom­trans­for­ma­tor: Agne­se (LV)

So erwart- wie ver­schmerz­bar hin­ge­gen das Semi­fi­nal-Aus der Vertreter/innen aus Geor­gi­en und Slo­we­ni­en. Der Kau­ka­sus­staat schick­te Tama­ra Gach­echil­ad­ze, die 2009 in Mos­kau schon ein­mal als Teil des Pro­jek­tes 3G antre­ten woll­te, mit dem pro­vo­kan­ten ‘We don’t wan­na put in’ jedoch an der EBU-Zen­sur schei­ter­te. Ihre düs­ter gefärb­te Durch­hal­te­bal­la­de ‘Keep the Faith’, vom grand­pri­x­es­ken Auf­bau mit gleich zwei → Rückun­gen her das über­flüs­si­ge 2017er Update zu Micha­el Jack­sons ‘Earth Song’, ver­zich­te­te sogar auf die Prä­sen­ta­ti­on des apo­ka­lyp­ti­schen Hin­ter­grund-Vide­os mit Bil­dern von Krieg, Umwelt­zer­stö­rung und der Ein­blen­dung der Zei­tungs­mel­dung “Rus­sia inva­des Geor­gia”, wirk­te aber trotz gesang­lich kom­pe­ten­ten Vor­trags der in einem stier­kämp­fer­ro­ten Abend­kleid ange­tre­te­nen Sän­ge­rin schlicht­weg ver­zicht­bar. Der wie so vie­le Künstler/innen die­ses Jahr­gangs von der → Jury zur Teil­nah­me mani­pu­lier­te Omar Naber (→ SI 2005) schei­ter­te bereits zum zwei­ten Mal in einer Euro­vi­si­ons-Qua­li­fi­ka­ti­ons­run­de in Kiew. Und dies zu Recht, erwies sich sei­ne durch­kal­ku­lier­te Musi­cal­bal­la­de ‘On my Way’ doch als beson­ders zähen Pfrop­fen musi­ka­li­schen Schlei­mes, den noch nicht mal Andrew Lloyd-Web­ber mit der Kneif­zan­ge anfas­sen wür­de. Omars abge­grif­fen-hoh­len Sie­ger­po­sen wirk­ten dabei nicht selbst­si­cher, son­dern cree­py. Skan­da­lös hin­ge­gen das Aus­schei­den des schil­lernds­ten Para­dies­vo­gels des Jahr­gangs, des mon­te­ne­gri­ni­schen schwu­len Glit­zer-Elfs Slav­ko Kale­zić und sei­ner dis­co­tas­ti­schen Trash-Num­mer ‘Space’ (oder, wie sie in Fan-Krei­sen heißt: “Masu­do”, abge­lei­tet von der schwer ver­ständ­li­chen Refrain­zei­le “I have my Suit on”). Hier fürch­te ich gera­de­zu die Ver­öf­fent­li­chung der getrenn­ten Jury- und Tele­vo­tin­g­er­geb­nis­se am kom­men­den Sonn­tag, bin ich mir doch ziem­lich sicher, dass die Spaß­brem­sen von der “Profi”-Bewertungsfront den Bei­trag auf dem Gewis­sen haben, was in mir erschre­ckend detail­lier­te, grau­sa­me Mord­ge­dan­ken her­vor­ruft, die ich eigent­lich nicht haben möchte.

Slav­ko und sein ori­en­ta­li­scher Lover Masu­do müs­sen wei­ter­hin allei­ne im Welt­all krei­sen (ME)

Klein­geis­ter mögen nun viel­leicht die nicht vor­han­de­nen Gesangs­küns­te Slav­kos als Ein­wand vor­brin­gen. Und ver­feh­len damit natür­lich mei­len­weit das The­ma, han­delt es bei dem (im Übri­gen auch von der wie stets herr­lich bis­si­gen Spie­gel-Kolum­nis­tin Anja Rüt­zel gelob­ten) Camp-Meis­ter­werk doch um Kon­zept­kunst, die als Gesam­tes zu betrach­ten ist. Zumal die bass­las­tig tie­fe, hyper­mas­ku­li­ne Sprech­stim­me, mit wel­cher der als Zen­taur ver­klei­de­te Inter­pret die ers­te Stro­phe sei­nes Bei­trags vor­brumm­te, das extre­me sexu­el­le Innu­en­do des Tex­tes (“rea­dy to blow”, “come into me”, “drun­ken Love”“wet Dreams” etce­te­ra) noch wei­ter auf die Spit­ze trieb. Den Refrain über­nah­men ohne­hin Slav­kos Backings, was ihm die Gele­gen­heit bot, befreit von allen Gesangs­pflich­ten sei­nen über­di­men­sio­na­len Pfer­de­schwanz zu schwin­gen und sug­ges­ti­ve Bli­cke in die Kame­ra zu schi­cken, wel­che den Bild­schirm von innen beschlu­gen lie­ßen. Und auch, wenn zu kon­ze­die­ren ist, dass die­se wohl offen­siv schwuls­te Büh­nen­show in der Euro­vi­si­ons­ge­schich­te für ober­fläch­li­che Betrach­ter den Blick auf die sich im Schluss­vers des Lie­des offen­ba­ren­de inhalt­li­che Tie­fe sei­nes Bei­trags ver­stell­te, der auf sei­ne sehr eige­ne Wei­se die gesell­schaft­li­che Unfrei­heit nicht hete­ro­nor­ma­ti­ver Lebens­ent­wür­fe (nicht nur) im sla­wi­schen Raum the­ma­ti­siert, wo Glit­zer­we­sen wie Slav­ko nur im Welt­all (also außer­halb der Rea­li­tät) ver­eint und gleich sein kön­nen, so kann ich nicht anders, als sein schänd­li­ches Semi­fi­nal-Aus als per­sön­li­chen Dealb­rea­k­er zu betrach­ten, der mir die Freu­de und das Inter­es­se am Rest des aktu­el­len Jahr­gangs fast voll­stän­dig nimmt. Schäm Dich, Europa!

War­te­te ver­zwei­felt aufs mon­te­ne­gri­ni­sche Raum­schiff, dass sie weg­bea­men soll­te: Blan­che (BE)

Über­ra­schun­gen gab es auch bei den Qualifikant/innen, hier ins­be­son­de­re bei der Fan-Favo­ri­tin Blan­che aus Bel­gi­en. Zwar besteht an der musi­ka­li­schen Exzel­lenz ihres düs­te­ren Elek­tro­tra­cks ‘City Lights’ nicht der gerings­te Zwei­fel, den­noch lie­ßen die Berich­te der Live-Blog­ger von den Pro­ben, bei denen die erst Sech­zehn­jäh­ri­ge als von nack­ter Panik erfass­tes, schre­ckens­star­res Reh­kitz in Licht der her­an­brau­sen­den Schein­wer­fer­ke­gel erschien, wenig Raum für die Hoff­nung auf einen Final­ein­zug. Beim gest­ri­gen Live-Auf­tritt schöpf­te Blan­che dann zwar, getra­gen von der Lie­be und dem Zwi­schen­ap­plaus des Kie­wer Hal­len­pu­bli­kums, zur Song­mit­te für unge­fähr eine hal­be Minu­te so etwas wie vor­sich­ti­ge Zuver­sicht und mil­des Selbst­ver­trau­en. In den rest­li­chen fünf Sechs­teln ihrer Per­for­mance aber schien sie sich mit jeder ein­zel­nen Faser ihres Wesens so weit weg wie mög­lich zu seh­nen und sicht­bar unter mas­si­vem Lam­pen­fie­ber zu lei­den. Selbst bei der Ver­kün­dung ihres Final­ein­zugs, dra­ma­tur­gisch geschickt an letz­ter Stel­le vor­ge­le­sen, war sie offen­sicht­lich den Trä­nen nah: den Trä­nen der Ver­zweif­lung wohl­ge­merkt, nicht denen der Freu­de! Inso­fern ist unklar, ob das Publi­kum hier aus Mit­leid han­del­te oder aus purem Sadis­mus. Wenig nach­voll­zieh­bar erscheint zudem die Qua­li­fi­ka­ti­on des aus­tra­li­schen Ephe­ben Isai­ah Fire­brace, der (wie sich her­aus­stell­te, auf­grund eines nicht funk­tio­nie­ren­den In-Ohr-Moni­tors) stel­len­wei­se mit brü­chi­ger Stim­me vor sich hin win­sel­te, als sei gera­de Slav­ko Kale­zić in ihm gekom­men; ins­be­son­de­re aber der Polin Kasia Moś und ihres rund­her­aus uner­träg­li­chen Mach­wer­kes ‘Flesh­light’, Ver­zei­hung, ‘Flash­light’ mit sei­nen haar­sträu­ben­den “Fire-Desi­re-Hig­her-Wire”-Rei­men. Da muss wohl die Jury, eigent­lich ein­ge­führt, um das → Dia­spo­ra­vo­ting schreck­li­cher Ost­block­ti­tel zu kon­ter­ka­rie­ren, auf gan­zer Linie ver­sagt haben.

Sei­ne Lie­be kommt Dich nicht bil­lig: Edel-Escort Isai­ah (AU)

Wie sehr sich das hem­mungs­lo­se Kopie­ren erfolg­rei­cher Bei­trä­ge der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit aus­zahlt, bewie­sen die ein­gän­gi­gen Stumpf-ist-Trumpf-Num­mern aus Grie­chen­land (Vor­bild: ‘Glo­rious’, → DE 2013), Mol­da­wi­en (Vor­bild: ‘Run away’, → MD 2010), Schwe­den (Vor­bild: ‘Heroes’, → SE 2015) und Zypern: der beson­ders die­bi­sche Hovig Demir­jan klau­te sei­nen Song ‘Gra­vi­ty’ eins zu eins beim Rag’n’Bone Man und sei­ne Büh­nen­show mit illus­trier­ter Qua­der­wand, wack­li­gen gym­nas­ti­schen Übun­gen und Boden­tur­nen eins zu eins beim letzt­jäh­ri­gen Publi­kums­sie­ger Ser­gej Lazarev aus Russ­land. Etwas krea­ti­ver prä­sen­tier­ten sich immer­hin die bei­den A‑Lis­ten-Län­der Arme­ni­en und Aser­ba­di­schan, die mit span­nend-arti­fi­zi­el­len Elek­tro­tra­cks antra­ten: die zop­fig-kreg­le Arts­vik chan­nel­te hier­zu erfolg­reich ihre inne­re Ofra Haza (→ IL 1983) bzw. Ser­tab Ere­ner (→ TR 2003); DiHaj schlüpf­te in die Rol­le einer gestren­gen Kunst­leh­re­rin, die von den Freu­den des orga­ni­sier­ten Organ­han­dels (“Have my Lungs, my Mil­li­ons”) berich­te­te und dies mit einem auf einer Feu­er­lei­ter sit­zen­den Herrn mit Pfer­de­kopf illus­trier­te, was sicher­lich irgend­et­was Spek­ta­ku­lär-Sinn­vol­les auf irgend­ei­ner Meta­ebe­ne bedeu­ten soll­te, wenn auch nicht klar wur­de, was genau. Kann man so machen!

Da hat die Krea­tiv­ab­tei­lung aber wie­der Über­stun­den gescho­ben! (CY)

Nur sehr bedingt ori­gi­nell hin­ge­gen die Mode­ra­ti­on des ukrai­ni­schen Her­ren­tri­os Volo­dym­yr (“Vul­va”) Ost­aptschuk, Olek­san­dr Skitsch­ko und Timur Miro­schnyt­schen­ko ali­as Tick, Trick und Track, die sich in cool und eige­niro­nisch gemein­ten, tat­säch­lich aber arg ober­fläch­li­chen Witz­chen erschöpf­ten und ver­geb­lich ver­such­ten, ihr offen­sicht­li­ches Job-Vor­bild Måns Zel­mer­löw (→ SE 2015, Mode­ra­ti­on 2016) zu über­mön­zen. Beson­ders unter­ir­disch dabei die Green-Room-Auf­trit­te von Track Timur, der fast null mit den anwe­sen­den Künstler/innen inter­agier­te, son­dern in ZuRi­si­ken­Und­Ne­ben­wir­kun­gen­Fra­gen­Si­eIh­ren­Arz­tO­derApo­the­ker­haf­ter Geschwin­dig­keit sei­ne völ­lig humor­frei­en Lob­hu­del­tex­te in den Bart nuschel­te. Oh, apro­pos Nuscheln: der von mir nach wie vor hoch geschätz­te deut­sche Kom­men­ta­tor Peter Urban soll­te bei der Bemes­sung sei­ner Anmo­de­ra­ti­on künf­tig viel­leicht einen klei­nen zeit­li­chen Puf­fer für das Stol­pern über die eige­ne Zun­ge mit ein­pla­nen, um das von mir stark ver­hass­te Hin­ein­la­bern in den Songan­fang zu ver­mei­den. Nur so als Tipp. Etwas unter­halt­sa­mer dafür der Pau­sen­ein­spie­ler mit der legen­dä­ren Ver­ka Ser­duch­ka (→ UA 2007) und ihrer “Mut­ter”, einer Art von humor­vol­len Ein­la­gen und Euro­vi­si­ons­be­zü­gen unter­bro­che­ner Tou­ris­mus­wer­be­film für Kiew und die Ukrai­ne, auf des­sen Fort­set­zung im zwei­ten Semi­fi­na­le am mor­gi­gen Don­ners­tag ich schon mal gespannt bin. Ver­ka stahl der Vor­jah­res­sie­ge­rin Jama­la, die es sich natür­lich nicht neh­men ließ, ihren Song ‘1944’ noch­mals in einem sehr gut gelun­ge­nen Remix vor­zu­stel­len, damit glatt die Schau.

Rus­sia good­bye: nie­mand steht so sehr für die Ukrai­ne wie Verka

ESC 2017, 1. Semi

1. Semi­fi­na­le des Euro­vi­si­on Song Con­test 2017, Diens­tag, der 9. Mai 2017, 21 Uhr, aus dem Inter­na­tio­nal Exhi­bi­ti­on Cen­ter in Kiew, Ukrai­ne. Mode­ra­ti­on: Olek­san­dr Skich­ko, Volo­dym­yr Ost­ap­chuk und Timur Mirosh­ny­chen­ko, 18 Teilnehmer.
#LandInterpret/inTitelPkt. TVPl. TVPkt. ges.Pl. ges.
1SERobin Beng­ts­sonI can’t go on1030422703
2GETama­ra GachechiladseKeep the Faith0371309911
3AUIsai­ah FirebraceDon’t come easy0211516006
4ALLin­di­ta HalimiWorld0381207614
5BEBlan­cheCity Lights1250316504
6MESlav­ko KalezićSpace0391105616
7FINor­ma JohnBlack­bird0511009212
8AZDiHajSke­le­tons0630815008
9PTSal­va­dor SobralAmar pelos Dois1970137001
10GRDemyThis is Love0540911510
11PLKasia MośFlash­light0690611909
12MDSun­stro­ke ProjectOh Mam­ma1800229102
13ISSva­la BjörgvinsdóttirPaper0311406015
14CZMar­ti­na BártaMy Turn0021808313
15CYHovig Demir­ji­anGra­vi­ty1030516405
16AMArts­vik HarutyunyaFly with me0650715207
17SIOmar NaberOn my Way0201603617
18LVTria­na ParkLine0201702118

15 Comments

  • Schön, dass Du wie­der da bist! Bes­te Nach­richt des heu­ti­gen Tages.

    Zum gest­ri­gen Abend nur so viel: Nicht mal das Aus­schei­den von Pao­lo Mene­guz­zi wei­land hat mich so depri­miert hin­ter­las­sen. Wir haben auf dem Six­tus-Blog eine alte Trau­er­flag­ge recy­celt (ratet mal von wann). Bei Pao­lo konn­te ich es im Nach­hin­ein ver­ste­hen, die­ses Mal nicht. Ich hof­fe, das wird im zwei­ten Semi bes­ser (Öster­reich! Weiß­russ­land! Nie­der­lan­de! Rumänien!)

    Ansons­ten dre­hen Por­tu­gal und Bel­gi­en jetzt bei den Boo­kies ordent­lich auf. Mal sehen, was das am Sams­tag wird.

  • Fröh­lich stim­men­de Ablen­kung und Zer­streu­ung?” Polen? Aus­tra­li­en? Por­tu­gal? Scha­de um den Kopf­pro­pel­ler! Scha­de um die fin­ni­schen Gal­gen­vö­gel! Dafür Seicht­kram von den Hel­le­nen, den Schwe­den und den Mol­da­wi­ern. Aser­bai­dschans Klas­sen­zim­mer des Schre­ckens – kann man machen. Muss aber nicht. Der Pfer­de­kopf­mann ist mir heu­te Nacht im Traum erschie­nen, ich wach­te schweiß­ge­ba­det auf.

  • Vie­len Dank für die­se bit­ter­bö­se­lie­be Betrach­tung des ers­ten Semi!

    Dei­ne kunst­voll arran­gier­ten Wort­schöp­fun­gen haben mir mal wie­der die Lach­trä­nen in die Augen getrie­ben und mir bei der Ver­ar­bei­tung der immer noch tief­sit­zen­den Trau­er über den uner­war­te­ten und plötz­li­chen Tod der fin­ni­schen Amsel gehol­fen. Noch­mals muy obri­ga­do! (in der Spra­che mei­nes ver­blie­be­nen Favoriten)

  • Das mit den Blö­cken hat Hovig gleich­zei­tig 1:1 bei Loïc Not­tet geklaut. Auf die­se Fest­stel­lung lege ich Wert, weil Loïc Not­tet immer noch toll ist.

  • Tick, Trick und Track als Mode­ra­to­ren, viel­leicht fin­de ich sie heu­te Abend lus­ti­ger wenn ich ab jetzt ein Donald-Duck Heft bei Ihrem Anblick im Kopf hab…
    Groß­ar­ti­ge Ana­ly­se des Abends!
    Ich fin­de die die Jurys ziem­lich spaß­be­freit. Sie kil­len alles was anders ist und aus dem Rah­men fällt.
    Sie­he auch die Pun­ker-Fin­nen mit Down-Syn­drom letz­tes (vor­letz­tes?) Jahr.
    Mit Sicher­heit gabs für Slav­ko 0 Jury­punk­te. Wür­de mich nicht mal wun­dern wenn Finn­land auch nicht mehr Punk­te von der Jury als Grie­chen­land bekom­men hat. Und heu­te Abend droht Jac­ques Hou­dek der Jury-Tod…

  • Wer­ter Blog­ger – wie­der ein­mal eine Freu­de, hier zu lesen und an Dei­nen poin­tier­ten Ansich­ten teil­zu­ha­ben – ich stim­me über­ra­schen­der­wei­se größ­ten­teils zu. Die 3 Mode­ra­to­ren sahen aus wie die­se ver­hät­schel­ten Jung­pro­fis vom BVB oder vom VfL Wolfs­burg – und so agier­ten sie mei­ner Mei­nung nach auch. Völ­lig unlus­tig. Und ja, irgend­wie hät­te ich mir auch Slav­ko statt Isai­ah im Fina­le gewünscht und selbst­ver­ständ­lich Nor­ma John statt Demy. Und ja, Text und Song von Kasia Mos waren .…, aber gesun­gen hat sie pri­ma. Ich freue mich aber schon auf das wei­te­re Schau­en und spä­te­re Nach-Lesen. Danke.

  • Na Gott sei Dank geht es hier wei­ter – ich habe mir schon Sor­gen gemacht!
    Nach der Ver­ban­nung von Rapun­zelS­lav­ko habe ich schon „Oli­ver mit den Scherenhänden“
    umher­ir­ren sehen, immer­zu schrei­end „Rache für Slav­ko – jetzt wer­den Zöp­fe rollen“!
    Kein Ver­lass mehr auf die Community!
    Ich als fast Glatz­kopf (aber mit Bart!)hatte ihn auch nicht auf mei­nen Zettel.
    Nicht aus Neid – son­dern eher ganz banal, weil er schlecht gesun­gen hat!
    Ansons­ten genau so über­rascht vom Aus für Finn­land und dafür nicht über­rascht das dies­mal auch das pol­ni­sche Putz­män­ner Dia­spo­ra funktionierte.
    Jetzt kann ich nur noch hof­fen, dass Aser­bai­dschan den Con­test am Sams­tag eröff­net, ich mag die Kunst­leh­re­rin echt nicht noch mal sehen wol­len – lie­ber 3 Minu­ten nur das Pferd!
    Sie wird mein PPP ! (Pin­kel­Pau­sen­Plan)
    Ja und dann sang ja auch noch Blanche.
    Da stand sie nun *Wie eine Blu­me am Win­ter beginnt so wie ein Feu­er im eisi­gen Wind, wie eine Pup­pe, die kei­ner mehr mag, sang Sie sich in die­sen Tag* Jetzt ging es nur noch dar­um wer schnel­ler heult – Ich oder Sie.
    Bei 1:23 dann das zar­te Lächeln – da hat­te sie mich wie­der. So was muss geschützt werden!
    Kaum zu glauben,jetzt wur­den doch noch die drei Gra­zi­en aus Öster­reich in der Mode­ra­ti­on getoppt!
    Hät­te der eine Pfad­fin­der statt der fet­ter Rolex Day­to­na am Hand­ge­lenk das Geld lie­ber in einen Mode­ra­ti­ons und Sprach­trai­ner inves­tiert ‚käme wenigs­ten “Track” etwas “flüs­si­ger” rüber. ‑oder halt Trick …egal

    Fazit des Abends — nun hat die Ukrain (e) auch ihre eige­ne Loreen — !
    Volks­lied hin oder her – mich hat ihr „Tipi­tanz“ eher an Bet­ty White´s Frucht­bar­keits­tanz aus
    „Selbst ist die Braut“ erinnert –
    Semi 2 – ich bin gespannt…..

  • Zur Fra­ge von “und dies mit einem auf einer Feu­er­lei­ter sit­zen­den Herrn mit Pfer­de­kopf illus­trier­te, was sicher­lich irgend­et­was Spek­ta­ku­lär-Sinn­vol­les auf irgend­ei­ner Meta­ebe­ne bedeu­ten soll­te, wenn auch nicht klar wur­de, was genau” – kann ich auf­klä­ren. Über­setzt heißt das: Set­ze Sprin­ger auf h4

  • Ich bin auch gespannt, ob es die Jurys wie­der ver­bro­chen haben: Kuun­kui­kaajat-Gate, Nor­ma-John-Gate; Who-see-Gate, Slav­ko-Gate, es trifft immer die­sel­ben Län­der. Wobei ich mir bei den Fin­nen die­ses Jahr auch das Publi­kum als “Schul­di­gen” vor­stel­len kann.

  • @ Tors­ten

    Es heißt “muite” obri­ga­do – kann man aber leicht ver­wech­seln.…. Für mich ist Sal­va­dor ein­fach nur gro­ßes Kino. In eini­gen ande­ren Blogs gibt es lei­der auch vie­le Has­ser (oder sind es viel­leicht nur Nei­der ???) End­lich mal wie­der gro­ße Emo­tio­nen beim ESC. Wann gab es das zuletzt ?? Dann nimmt viel­leicht der für mich schlech­tes­te Jahr­gang aller Zei­ten doch noch ein gutes Ende. Hät­te aber auch nichts gegen den tan­zen­den Goril­la als Sie­ger – hal­te ich auch für realistischer.

  • @Torsten & Mariposa
    Eigent­lich heißt das mui­to obrigado. 

    Und die­ses Jury gebas­he schon wie­der ohne das nur irgend­wer die Ergeb­nis­se kennt ist jedes mal zum tod­la­chen und kann ich mitt­ler­wei­le nicht mehr ernst neh­men. Und Slav­ko ist auch völ­lig zu Recht aus­ge­schie­den. Ansons­ten gute und unter­halt­sa­me Ana­ly­se, Olliver

  • dan­ke, oli­ver, wie­der was schö­nes von dir gele­sen zu haben. für mich hin­ter­lässt das ergeb­nis eini­ge gro­ße fra­ge­zei­chen. grie­chen­land bes­ser als finn­land? und war­um kommt frau mos wei­ter, die ihre keim­freie bal­la­de der­art weg­mo­du­liert, dass man nun gar kei­ne erin­ne­rung mehr dar­an hat? wie­so bel­gi­en (das ich für eine mei­ner lieb­lings­num­mern hal­te, aber live so geht das gar nicht)? es gab so wenig gesangs­qua­li­tät, dass ich eigent­lich finn­land und por­tu­gal für gesetzt hielt… zu slav­ko (ich lie­be dei­ne ihn betref­fen­de ana­ly­se!) den­ke ich, dass so viel las­zi­ve homo­se­xua­li­tät dem kon­ti­nent (und nicht den juries) immer noch gro­ße angst macht, erst recht, wenn sie so mies gesun­gen und gehopst daher­kommt – ich hat­te trotz­dem mei­nen spaß bei die­sem auf­tritt, sah ihn aber nie im fina­le. und wer ande­re lie­der und insze­nie­run­gen der­art dreist nach­macht oder ver­fälscht wie zypern oder nach­ge­mach­te oder ver­fälsch­te lie­der und insze­nie­run­gen in umlauf bringt, soll­te eigent­lich mit final­entzug bestraft wer­den – aber das klingt ja auch so ähn­lich wie final­ein­zug. naja, es gibt ja noch ita­li­en (und bul­ga­ri­en und ungarn…). grü­ße aus berlin!

  • Also das Mon­te­ne­gro nicht wei­ter­ge­kom­men ist, hat mich abso­lut nicht gewun­dert. Ich hat­te gute Kopf­hö­rer auf, konn­te die Show selbst aber nicht sehen, weil ich an etwas arbei­te­te, das mir den Blick auf den Fern­se­her ver­sperr­te. Ich wur­de daher nicht durch die Show von der Stim­me abge­lenkt. Slav­ko hat mehr­mals den Ton total ver­fehlt. Da waren Stel­len drin, die waren schmerz­haft für die Ohren (aka wer jault den da so?). Dass die Jury sowas abstraft ist klar und abso­lut berechtigt.

  • Slav­ko lag auch im Tele­vo­ting nur auf Platz 11 – ich fand die Show eher kli­schee­haft und ziem­lich nervig.

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