Unser Lied für Lis­sa­bon 2018: Oh mein Papa

Es war auf sei­ne Art ein Kul­tur­kampf, der sich beim deut­schen Euro­vi­si­ons­vor­ent­scheid 2018 vor den Augen der Nati­on ent­fal­te­te: wäh­rend die hei­mi­schen Dis­coun­ter Aldi Nord und Aldi Süd sei­ner­zeit eine künf­tig stär­ke­re Zusam­men­ar­beit ankün­dig­ten und damit die lang­le­bigs­te inner­deut­sche Gren­ze in Fra­ge stell­ten, den Aldi-Äqua­tor näm­lich, leb­te die­ser bei der Sen­dung Unser Lied für Lis­sa­bon gewis­ser­ma­ßen fort. Nord­deut­sches Under­state­ment gegen hem­mungs­lo­se alpi­ne Ski­hüt­ten-Par­ty lau­te­te hier der Zwei­kampf. Und obschon der bol­le­ri­ge baye­ri­sche Schuh­plattl-Spaß der volks­tü­meln­den Schla­ger­boy­band voXX­club nach mei­ner dama­li­gen Ein­schät­zung in Sachen Auf­fäl­lig­keit und Unver­wech­sel­bar­keit die risi­ko­rei­che­re und damit auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne womög­lich die bes­se­re Wahl gewe­sen wäre, ent­schied sich das Publi­kum im Ver­bund mit gleich zwei Jurys für die eds­heera­nes­ke Bal­la­de ‘You let me walk alo­ne’ des Bux­te­hu­ders Micha­el Schul­te.

Berühr­te durch ech­te Emo­tio­nen: Micha­el Schulte.

Es traf damit, wie wir nun wis­sen, die rich­ti­ge Wahl. Schul­tes selbst­ge­schrie­be­ne Gitar­ren­bal­la­de ist eine sehr per­sön­li­che; eine von Her­zen kom­men­de und ent­spre­chend herz­er­grei­fen­de Hom­mage an sei­nen früh ver­stor­be­nen Vater. Schon in der Stu­dio­fas­sung rühr­te das an, und sein insze­na­to­risch recht zurück­ge­nom­me­ner und dadurch extrem glaub­wür­di­ger Live-Auf­tritt ließ in wei­ten Tei­len des Sen­de­stu­di­os kein Auge tro­cken. Ohne wie sei­ner­zeit ein Axel Hir­soux mit sei­ner pom­pö­sen ‘Mother’-Ehrung ins Kit­schi­ge abzu­drif­ten, öff­ne­te der rot­ge­lock­te Nord­deut­sche hier auf der Büh­ne sein Inners­tes und ließ uns an sei­ner stil­len Trau­er, aber auch an sei­nen lie­be­vol­len Erin­ne­run­gen teil­ha­ben. Einen sol­chen Moment abso­lut authen­ti­scher Ver­zau­be­rung offen­bar­te beim Euro­vi­si­on Song Con­test zuletzt (näm­lich im Vor­jahr) ein gewis­ser Sal­va­dor Sobral. Kein Wun­der, dass Schul­te in Ber­lin deut­lich sieg­te. Sowie anschlie­ßend auch auf inter­na­tio­na­lem Par­kett über­zeug­te und eines der bes­ten deut­schen Grand-Prix-Ergeb­nis­se die­ses Jahr­tau­sends holte.

Läuft jetzt schon auf Rota­ti­on in schwu­len Schla­ger­bars: voXX­clubs augen­zwin­kern­de Neue-Volksmusik-Hymne.

Dage­gen hat­ten die fünf gestan­de­nen Leder­ho­sen­trä­ger vom xoXX­club kei­ne Chan­ce. Mit ihrem eige­niro­nisch auf­be­rei­te­ten, hübsch vor­ge­tanz­ten Brauch­tums­schla­ger und dem inhalt­lich sehr grand­pri­x­es­ken Text von ‘I mog di so’ waren sie zwei­fel­los der kon­tro­ver­ses­te Act des Abends. Nun wäre es sicher­lich die ori­gi­nel­le Wahl gewe­sen, im Jahr nach dem Sieg einer gefühl­vol­len Bal­la­de nicht eine eben­sol­che zu ent­sen­den und sich so der Nach­ah­mung ver­däch­tig zu machen. Zumal allei­ne schon nach dem Gesetz der mathe­ma­ti­schen Wahr­schein­lich­keit (und, wie sich her­aus­stel­len soll­te, auch im rich­ti­gen Leben) nun wie­der ein Spaß-Act dran sein soll­te. Aller­dings spielt der NDR bekannt­lich schon aus bud­ge­tä­ren Grün­den nicht so sehr auf Sieg, son­dern eher auf Platz. Und die vom Sen­der nach schwe­di­schem Vor­bild instal­lier­te, mit ehe­ma­li­gen ESC-Grö­ßen wie Mar­ga­ret Ber­ger oder Ruth Loren­zo besetz­te, zwan­zig­köp­fi­ge inter­na­tio­na­le Jury, in der sich mit dem Rap­per Fer­ris MC (Sascha Rei­mann) merk­wür­di­ger­wei­se auch ein Ein­hei­mi­scher fand, reih­te die Bay­ern­bu­ben auf dem letz­ten Platz ein. Aus Angst vor Kon­kur­renz oder aus kul­tu­rel­lem Unverständnis?

Objekt der Jury-Lie­be: der baye­ri­sche Lie­der­ma­cher Xavier Dar­cy, die “Kreu­zung aus Con­chi­ta Wurst und Otto Waal­kes” (Inter­net-Spott).

Die dane­ben eben­falls zu einem Drit­tel stimm­be­rech­tig­te, hun­dert­köp­fi­ge deut­sche Fan-Jury bewer­te­te sie mit dem fünf­ten Rang nicht viel bes­ser. Doch so ger­ne ich jetzt Jury-Schel­te betrei­ben wür­de: auch von den hei­mi­schen Zuschauer/innen erhiel­ten die Pracht­bur­schen, die übri­gens zum Dank­sa­gen und Wun­den­le­cken im teils deut­lich ange­säu­er­ten, teils erheb­lich alko­ho­li­sier­ten Zustand noch auf der von den bei­den ESC-Fan­clubs orga­ni­sier­ten, lei­der etwas spär­lich besuch­ten After-Show-Par­ty in einem Fried­richs­hai­ner Club auf­tauch­ten, nur die Sil­ber­me­dail­le über­reicht. Kri­tik ver­dient der NDR aller­dings für das voll­kom­men absur­de Pro­ze­de­re bei der Punk­te­ver­ga­be, bei wel­cher die bei­den Jury­spre­che­rin­nen sowie der EBU-Mann Jan Ola Sand als Ansa­ger des Tele­vo­tings immer abwech­selnd den jeweils letz­ten, vor­letz­ten, vor­vor­letz­ten… usw. Platz ihres Ran­kings bekannt­ga­ben. Anstatt, wie jeder ande­re Sen­der in ganz Euro­pa das aus so guten Grün­den wie der Show­dra­ma­tur­gie oder schlicht der leich­te­ren Mit­ver­folg­bar­keit für das TV-Publi­kum macht, ihre ein­zel­nen Ergeb­nis­se kom­plett am Stück zu verlesen.

Kra­chend geschei­tert: die Halb­werts­zeit der aktu­el­len The-Voice-Sie­ge­rin Natia Todua scheint bereits abgelaufen.

Nicht nur, dass so die Geschei­ter­ten und die Über­flie­ger bereits früh­zei­tig fest­stan­den und das Voting kei­ner­lei span­nen­des Ele­ment ent­hielt: viel­mehr demü­tig­te der Sen­der die Letzt­plat­zier­ten durch nament­li­che Her­vor­he­bung beson­ders nach­hal­tig. Ver­mut­lich in dem ver­zwei­fel­ten Ver­such, die für nur sechs Lie­der viel zu lan­ge, geplan­te Sen­de­zeit von 105 Minu­ten mit Gewalt zu stre­cken, muss­te Kom­men­ta­tor Peter Urban dar­über hin­aus mehr­fach den Zwi­schen­stand zusam­men­fas­sen und damit öffent­lich beto­nen, was für die Zuschauer/innen ohne­hin schon klar ersicht­lich war: näm­lich die unzwei­deu­ti­ge und kra­chen­de Nie­der­la­ge der bei­den The-Voice-Gewäch­se Natia Todua und Ivy Quai­noo, die mit ihren radio­freund­li­chen Pop­stü­cken viel zu nahe an den geschei­ter­ten deut­schen ESC-Bei­trä­gen der letz­ten drei Jah­re lagen. Etwas bes­ser schlu­gen sich die bei­den Lie­der­ma­cher Rick Jur­the ali­as Ryk mit sei­ner extrem intro­ver­tier­ten Kla­vier­bal­la­de ‘You and I’ und der in Schott­land gebo­re­ne Xavier Dar­cy, der mit sei­nem gitar­ren­las­ti­gen Bei­trag ‘Jonah’ das Kunst­stück fer­tig brach­te, das Lied mit der höchs­ten BPM-Zahl des Abends bei­zu­steu­ern, zu dem man aller­dings trotz­dem nicht tan­zen konnte.

Da brennt das Haus vom Niko­laus: Ivy Quai­noo ver­sucht ver­geb­lich, ein Feu­er zu entfachen.

Dass weni­ger (Sen­de­zeit) mehr gewe­sen wäre, davon leg­ten auch die stim­mungs­tö­tend über­lan­gen Ein­spie­ler beredt Zeug­nis ab. Sowie die gefühlt sie­ben­hun­dert Schnell­durch­läu­fe, von denen die Regie immer dann einen wei­te­ren ein­schob, wenn selbst der als Gast­ge­be­rin gebuch­ten tages­schau-Spre­che­rin Lin­da Zer­va­kis und dem für den Show­ab­lauf eher nicht erfor­der­li­chen Mode­ra­ti­ons­prak­ti­kan­ten Elton (was hat die­se Pro-Sie­ben-Knall­char­ge eigent­lich gegen den NDR in der Hand, dass er da mit­ma­chen durf­te?) kei­ne ver­krampf­ten Witz­chen zur Über­brü­ckung mehr ein­fal­len woll­ten. Bei aller Kri­tik: die Mühe, die NDR in die­sem Jahr in das neu ent­wi­ckel­te Vor­ent­schei­dungs­kon­zept, die Aus­wahl der Künstler/innen und die Pro­duk­ti­on der Lie­der leg­te, merk­te man der Sen­dung posi­tiv an. Zwar zeig­te sich Unser Lied für Lis­sa­bon nicht, wie vor­her ange­kün­digt, als kan­ti­ges, musi­ka­lisch extrem vari­an­ten­rei­ches For­mat – dazu hät­te es viel mehr Bei­trä­ge und noch mehr Mut bei deren Aus­wahl bedurft. Aber ein biss­chen mehr Abwechs­lung als beim abso­lu­ten Vor­jah­res-Ödnis­tief­punkt bot man immer­hin. Und dass der NDR im Zei­chen der Nach­hal­tig­keit die gigan­ti­schen Beleuch­tungs­ele­men­te von Ann Sophies ESC-Auf­tritt in Wien für den Green Room recy­cel­te, ver­dient im Hin­blick auf die Gebüh­ren­debat­te Anerkennung.

Komm zurück, Bab­si! Unser Lied für Lis­sa­bon in vol­ler Län­ge. Bei Minu­te 1:40:20 kurz im Bild: der Hin­ter­kopf des Bloggers. 🙂

Vor­ent­scheid DE 2018

Unser Lied für Lis­sa­bon. Don­ners­tag, 22. Febru­ar 2018, aus dem Stu­dio Adlers­hof in Ber­lin, Deutsch­land. Sechs Teilnehmer/innen. Mode­ra­ti­on: Lin­da Zer­va­kis und Elton. Tele­vo­te (33%), 20köpfige inter­na­tio­na­le Jury (33%), 100köpfige Fan­ju­ry (33%).
#Inter­pre­tenSong­ti­telTele­vo­teJury DEJury int.PlatzCharts
01Natia ToduaMy own Way37.34312263006
02RykYou and I35.70016993103
03voXX­clubI mog Di so121.33611871805
04Xavier Dar­cyJonah45.01018577002
05Ivy Quai­nooHouse on Fire47.63914873604
06Micha­el SchulteYou let me walk alone140.4912181.0150103

Zuletzt aktua­li­siert: 01.02.2022

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13 Comments

  • Der Sie­ger­song geht okay! Aber … der Neu­start, der Auf­bruch, das Ver­spre­chen des NDR, den ESC end­lich ernst zu neh­men – wo war das alles? Die Show war rela­tiv lieb- und ein­falls­los zusam­men­ge­schus­tert und hin­ge­schlu­dert. Mini-Play­back-Büh­ne reicht hier­für nicht. Man traut sich eben immer noch nicht! Das Fin­den des deut­schen Bei­trags muss eine Sams­tag­abend-Show wer­den. Die guten Ansät­ze beim Voting (Panel und inter­an­tio­na­le Jury) erschlos­sen sich nur uns Hard­core-ESC-Affi­ci­o­na­dos, Max und Erna Mus­ter­mann ver­stan­den nur Bahn­hof. Und mal ehr­lich: Boot­camp und Klau­su­ren, um die­se sechs Acts und Lie­der zu fin­den – der Berg kreisst und gebiert eine Maus. Insze­nie­rung gab es nur bei VoXX­klub, das bren­nen­de Haus vom Niko­laus – platt, sim­pel, doof.
    P.S.: Der Pim­mel­büh­nen-Witz wird nicht bes­ser, wenn man den auch noch ver­bal in der Mode­ra­ti­on extrapoliert.

  • Der bes­te Song war der Pau­sen­fül­ler, gesun­gen auf deutsch :))
    Der NDR hat sich dies­mal aber wirk­lich Mühe gege­ben, jetzt muss er noch locker wer­den und eine bes­se­re Show auf die Bei­ne stellen..
    Am bes­ten dafür die­ses Jahr über die Gren­zen schau­en und von Ita­li­en und Frank­reich lernen!
    Der Sie­ger­song ist über­ra­schend gut, das wird sicher kein hin­te­rer Platz dies­mal. I like!
    Viel Glück in Por­tu­gal Michael!

  • Wie man’s auch immer anstellt: Am Ende muss halt ein guter Bei­trag raus­kom­men, was Lied und Inter­pret angeht.
    Das ist gelun­gen und nach der Show fra­gen Jah­re spä­ter eh nur noch die ver­bis­se­nen ESC-Freaks. Man kann es auch gelas­se­ner sehen.

  • 6 Songs, von denen 5 gleich klan­gen. Ich hat­te grö­ße­re Diver­si­tät erwar­tet. Statt­des­sen wie­der nur Fahr­stuhlmu­cke. Lei­der kann ich mit dem Ski­hüt­ten-Gedöns auch nichts anfan­gen. Somit war der Abend für mich verschwendet.
    Die Punk­te­ver­ga­be war wirk­lich extrem fies den Teil­neh­mern gegen­über. Kein Wun­der daß sich kaum jemand die­sen Demü­ti­gun­gen aus­set­zen möchte.

  • Hier fehlt ein­deu­tig eine Erwäh­nung des Pau­sen­akts. Die­ser Mike Sin­ger ist zwar cha­rak­ter­lich eine beson­ders absto­ßen­de Mischung aus Arro­ganz und warum-ist-so.jemand-noch-mal-berühmt? aber immer­hin wur­de mit ihm viel­leicht ein neu­es Publi­kum ange­spro­chen, wel­ches extra nicht gleich nach dem Sand­mann ins Bett gegan­gen ist um ihn zu sehen! Für mich war der gan­ze Abend eher ent­täu­schend… Mein Favo­rit war Ryk, aber sein Lied war anschei­nend ein­fach zu anspruchs­voll für den 0815-Geschmack der Anru­fer und der Juries. Der Sie­ger­song und Inter­pret des­sen sind mei­ner Mei­nung nach sogar noch schlech­ter als die der letz­ten Jah­re. Von allen Inter­pre­ten war Micha­el Schul­te der lang­wei­ligs­te und das Sta­ging wirk­te wie eine Mischung aus Advan­ced-Power­point und machen-wir.nochmal-ein-bisschen-Licht-dazu. Der Song ist für jeman­den wie mich, der seit Jah­ren jeden Main­stream­ra­dio­sen­der wie die Pest mei­det und letz­tes Jahr sehr Sobrals Mes­sa­ge zustimm­te, das reins­te Gift. Lang­wei­li­ge und schon tau­send­mal gehör­te Melo­die, von den angeb­li­chen Emo­tio­nen hat der pop­pi­ge Spaß auch nicht viel übrig gelas­sen und stimm­lich hat man sehr gemerkt, dass der jun­ge Mann mit mit­tel­mäs­si­gen You tube vide­os bekannt gewor­den ist. Levina war ja wenigs­tens cha­rak­ter­lich stark bestückt, Jamie Lee war süß und hat­te einen ganz ordent­li­chen Song- aber das hier ist ein­fach unter­durch­schnitt­lich: Hier wer­den nur bemitt­lei­dens­wer­te Heul­su­sen anru­fen die ja ach so “bewegt sind von der tol­len Mes­sa­ge” und wahr­schein­lich nicht genug krie­gen kön­nen von Main­stream­pop und von den Medi­en schön auf­ge­ar­bei­te­ten Melodramatikern.

  • Stim­me mei­nem Vor­red­ner zu .
    Das Fremd­schä­men über die Pein­lich­kei­ten der Show auf der häus­li­chen Couch inter­es­siert wirk­lich kei­nen spä­ter mehr.
    Trotz­dem ist doch alles recht (hinter)fragwürdig ‚war­um die­se Show so gegen den Baum gefah­ren wurde!
    Schön, das wirk­lich das bes­te Lied /Interpret trotz­dem gewon­nen hat.
    Mein Hete­ro Kol­le­gen und voXX­club Favo­ri­sie­rer mein­te am Frei­tag nur
    „immer Mal wie­der rüber geschal­ten zu haben um die Lie­der zu hören, da die zwei Fuß­ball­spie­le so lang­wei­lig waren“
    ….das Sie (die Buben) trotz auf­wen­di­ger Euro­vi­si­on Ana­ly­se einen rich­ten Scho­ass zusam­men­ge­schus­tert hätten!
    Es gibt also Tage, da kann er rich­tig nett sein ?
    Oli­ver, ich möch­te eigent­lich auch in Zukunft und in Lis­sa­bon mei­ne Leder­ho­se mit Stolz tra­gen ‚da passt das debi­le „I mog di so“ über­haupt nicht.
    Ich kann mir das Lied nächs­te Woche beim Stark­bier­an­stich nicht mal schön saufen!

    …“in Sachen Auf­fäl­lig­keit und Unver­wech­sel­bar­keit die risi­ko­rei­che­re und damit inter­na­tio­nal womög­lich bes­se­re Wahl gewe­sen wäre“
    Das hat­te sich Jugo­sla­wi­en 1991 mit Baby Doll auch gedacht ? ? ?

    PS: Ich hät­te ger­ne Cas­ca­da gegen LaBrass­Ban­da damals getauscht! Authen­tisch und Gut!

  • Kei­ne Ahnung, ob es Absicht war, mit der Titel­zei­le (zumin­dest bei mir) see­li­ge Erin­ne­run­gen an Crus­ty den Clown zu wecken (was ange­sichts der Tat­sa­che, dass Schul­te nach eige­nen Anga­ben ger­ne mal mit dem Namen von Crus­tys ehe­ma­li­gen Assis­ten­ten auf­ge­zo­gen wur­de und wird, natür­lich wie die Faust aufs Auge passt!). Da kommt Freu­de auf.

    @Taan1909
    Ich mag den Song zwar auch nicht beson­ders, aber “Hier wer­den nur bemit­lei­dens­wer­te Heul­su­sen anru­fen die ja ach so ‘bewegt sind von der tol­len Mes­sa­ge’ und wahr­schein­lich nicht genug krie­gen kön­nen von Main­stream­pop und von den Medi­en schön auf­ge­ar­bei­te­ten Melo­dra­ma­ti­kern” erscheint mir dann doch etwas drü­ber. Ich glau­be schon, dass es ein paar mehr sein wer­den und Schul­te als Typ könn­te tat­säch­lich gar nicht so schlecht ankommen.

  • Das Pro­blem ist, dass bei uns in Deutsch­land kein bekann­ter Inter­pret zum ESC will und unse­re Men­ta­li­tät so gela­gert ist, dass wir den Pro­phe­ten im eige­nen Dorf stets ver­ken­nen. Wir schrei­ten stets mit Streich­höl­zern zum Schei­ter­hau­fen, statt mit einem Eimer Was­ser. So haben wir unse­re letz­ten Ver­tre­ter mit Schimpf und Schan­de zum ESC geschickt.

    In Skan­di­na­vi­en, der ex UDSSR, Rumä­ni­en … ver­tre­ten Super­stars und leben­de Legen­den ihre Hei­mat und wer­den auf Hän­den zum ESC getra­gen. Des­halb kommt dabei auch etwas Anstän­di­ges raus … nicht wie bei uns.

    Mei­ner Mei­nung nach ist der Sie­ger­tit­tel kor­rekt und mit etwas Wer­bung und even­tu­ell ein paar klei­nen Nach­bes­se­run­gen, könn­ten wir locker auf die lin­ke Sei­te der Tabel­le wandern.

  • @Felix – mit das bizarrs­te am Voxx­club-Auf­tritt war für mich, dass die Junx eben kei­ne Leder­ho­sen tru­gen, was das gan­ze noch etwas in Rich­tung Authen­ti­zi­tät gedreht hät­te (und sexier gewe­sen wäre) – durch die Kom­bi aus Pri­mark-Shorts und ‑Shirts sah das gan­ze noch mehr nach Jung­ge­sel­len­ab­schieds-Karaōke aus.

  • @Frederic Mei­ner Mei­nung spricht der Song aller­höchs­tens wegen sei­ner Mes­sa­ge an, da Sta­ging (bis jetzt), Cha­ris­ma, Melo­die und alles ande­re wohl kaum zum Anru­fen moti­vie­ren wer­den (Ich kann lei­der nicht ein­schät­zen wie die Juries ticken wer­den, aber wer kann das auch) Das heisst der Song kommt für mich nur über die emo­tio­na­le Ebe­ne rüber… Jah­re­lan­ge ESC-Fru­sta­ti­on haben mei­nen Sprach­duk­tus deut­lich gefärbt und ich gehö­re eher zur etwas direk­te­ren Sor­te Mensch (nicht nur online), um es noch mal run­ter­zu­bre­chen: kein (oder kaum) Cha­ris­ma, schreck­li­ches unori­gi­nel­les Pop­ge­du­del und bis jetzt wenig für sich spre­chen­des Sta­ging, da ruft halt nur die “Heul­su­se” an, die sich von dem emo­tio­na­len Papi-Gewei­ne gewin­nen lässt

  • Voxx­Club hat ein­fach rich­tig schlecht gesun­gen. Mit so einer Leis­tung braucht man beim ESC nicht antan­zen. Die Show hät­te sie ein Stück weit geret­tet, aber das reicht nicht. Haben die Jurys gut erkannt. Ich per­sön­lich fand Xavier, Ryk und Micha­els Songs rich­tig gut. Könn­ten alle drei für mich fah­ren. Mit “You let me walk alo­ne” hat der gefäl­ligs­te der drei Songs gewon­nen. Das ist einer­seits Scha­de, ande­rer­seits nor­mal, bei so einem Voting. Xavier hat mich mit sei­nem mit­rei­ßen­dem Auf­tritt am meis­ten über­zeugt (hat mich ein biss­chen an “MY Star” 2000 Lett­land, oder so) erin­nert. Ins­ge­samt end­lich mal wie­der eine annehm­ba­re Aus­wahl. Mehr ist vom NDR ein­fach nicht zu erwarten.

  • End­lich mal nach vie­len Jah­ren ein erfreu­li­cher Bei­trag aus Ger­ma­ni­en (wenn lei­der erneut nicht in Deutsch…). Ich bin zwar nicht so gerührt wie vie­le ande­re hier, aber es ist ein schö­nes Stück Musik mit einem sehr per­sön­li­chen Inhalt. Den­noch hof­fe ich mal auf rich­tig muti­ge Acts für 2019. Ob der NDR das ver­ste­hen wird ??
    Ich wer­te 7/10.

  • Natia Todua fand ich übri­gens furcht­bar – eine Mix­tur aus Levina und Ste­fa­nie Hertel.…..

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