Schott­land will wei­ter­hin ins ‘kon­ti­nen­ta­le Schau­fens­ter’ des ESC

Ange­sichts der am kom­men­den Mitt­woch anste­hen­den bri­ti­schen Vor­ent­schei­dung Euro­vi­si­on: you deci­de unter­nahm die Scot­tish Natio­nal Par­ty am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de einen erneu­ten Vor­stoß für eine stär­ke­re Reprä­sen­tanz des für sei­ne Kilts und Dudel­sä­cke bekann­ten Lan­des­teils beim Euro­vi­si­on Song Con­test. So plä­dier­te der Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te der sepa­ra­tis­ti­schen Par­tei, Alyn Smith, in der Zei­tung Sun­day Herald für ein Rota­ti­ons­sys­tem, nach wel­chem die ver­schie­de­nen Regio­nen des Ver­ein­ten König­reichs immer abwech­selnd eine/n Vertreter/in zum euro­päi­schen Wett­sin­gen ent­sen­den sol­len. Da sowohl Wales als auch Nord­ir­land und eben Schott­land über eigen­stän­di­ge TV-Sta­tio­nen ver­fü­gen, die jeweils Mit­glied der EBU sind, wären die for­ma­len Vor­aus­set­zun­gen für ein sol­ches Ver­fah­ren gege­ben, wie Genf gegen­über Smith bestä­tig­te. Ein Bei­spiel hier­für bil­det das sprach­lich wie kul­tu­rell zwei­ge­teil­te Bel­gi­en, wo sich die Sen­der der fran­zö­si­schen und der nie­der­län­di­schen Regi­on bereits seit 1956 jähr­lich mit dem Grand-Prix-Bei­trag abwech­seln. Der Poli­ti­ker möch­te den Song Con­test als kon­ti­nen­ta­les “Schau­fens­ter” nut­zen, er sei eine “Gele­gen­heit, Euro­pa die vibrie­ren­de schot­ti­sche Musik­sze­ne” näher zu bringen.

Eine schot­ti­sche Euro­vi­si­ons­teil­neh­me­rin und Sie­ge­rin war Lulu (1969).

Die BBC fei­ert immer noch eher den Camp und kit­schi­ge Durch­schnitt­lich­keit, anstatt Talen­te zur för­dern,” fin­det Smith. Der in Lon­don behei­ma­te­te Sen­der behand­le den Grand Prix wei­ter­hin als “Non­sens”, was man den Bei­trä­gen der Insel anmer­ke. “Unter seriö­sen Künst­lern gibt es auf­grund der Art, wie das Ver­ein­te König­reich damit umgeht, Vor­be­hal­te gegen­über der Euro­vi­si­on,” mut­maßt der Poli­ti­ker. Wenn aber der schot­ti­sche Lan­des­sen­der mit “Enthu­si­as­mus” an die Sache gehe und sich die “leicht schnip­pi­sche Atti­tü­de” der BBC spa­re, bestün­de sicher­lich eine ganz ande­re Bereit­schaft zum Mit­ma­chen. Smith sieht in einem Rota­ti­ons­mo­dell wei­te­re Chan­cen: “In die­sen Zei­ten des Brexit, wo die Repu­ta­ti­on des Ver­ein­ten König­reichs nicht gera­de heiß ist, müs­sen wir jede Gele­gen­heit nut­zen, um gut abzu­schnei­den. So, wie wir im Moment mit der Euro­vi­si­on umsprin­gen, lan­den wir garan­tiert wei­ter unter ‘fer­ner lie­fen’, weil die BBC wei­ter­hin mit der­sel­ben alten abge­nutz­ten For­mel und Ein­stel­lung her­an­geht.” In Lon­don zeig­te man sich über den neu­er­li­chen schot­ti­schen Vor­stoß erwar­tungs­ge­mäß wenig amü­siert: “Die BBC ist ein Mit­glied der EBU, und als sol­ches schla­gen wir einen Song als Bei­trag des Ver­ein­ten König­reichs für den Wett­be­werb vor,” kom­men­tier­te der Sen­der die Bit­te des Sun­day Herald um eine Stel­lung­nah­me aus­ge­spro­chen schmallippig.

Und falls Sie sich schon mal gefragt haben, gibt Nico Haak die Antwort.

2 Comments

  • Ange­sichts des nicht gera­de sen­sa­tio­nel­len You-Deci­de-Lin­eups ein nach­voll­zieh­ba­res wie löb­li­ches Vor­ha­ben, doch da muss der Herr Schmitt wohl erst den Umweg über den Scoxit machen.

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