Rank and File 2019: Platz 29 – Storm

Ach, Est­land! Was ist nur aus der einst auf­stre­ben­den, jun­gen Euro­vi­si­ons­na­ti­on mit der beein­dru­cken­den musi­ka­li­schen His­to­rie und dem Gespür für Cool­ness gewor­den? Was aus dei­ner frü­her mal vor feins­ten Pop-Per­len gera­de­zu über­bor­den­den Vor­ent­schei­dung?

Platz 29: Est­land – Vic­tor Cro­ne: Storm (Sturm)

Schon lan­ge hat dei­ne Eesti Laul ihre Stel­lung als unver­pass­ba­rer Pflicht­ter­min für Grand-Prix-Con­nais­seu­re ein­ge­büßt, domi­niert dank jah­re­lan­ger Fehl­ent­schei­dun­gen der Jury und / oder des Publi­kums mitt­ler­wei­le auch dort der Stumpf­sinn. Und die­ses Jahr lie­ßest du dir, ehe­mals stol­ze Pop-Nati­on, dann sogar den fades­ten Durch­schnitts­s­eich eines schmier­lap­pi­gen schwe­di­schen (!) Bryan-Adams-Imi­ta­to­ren andre­hen. ‘Storm’ tut nie­man­dem weh, for­dert nichts – erst recht kei­ne Auf­merk­sam­keit – und klingt pro­blem­los durch­hör­bar, wie klas­si­sches Musik­fut­ter für aus­tausch­ba­re Hit-Radio-Wel­len. Oder mei­net­we­gen aus­tausch­ba­res Musik­fut­ter für klas­si­sche Hit-Wel­len. Schlicht­weg: wie eben ein Song, der es beim Melo­di­fes­ti­valen noch nicht mal in die Vor­run­de schafft. Um mit der gro­ßen Kat­ja Ebstein zu spre­chen: “Mensch, seit wann nimmst du denn zwei­te Wahl”? Es gibt zu dem völ­lig ega­len Sturm im Was­ser­glas dann auch nichts mehr zu sagen, außer: wür­de ich nach Tel Aviv fah­ren, was ich aus peku­niä­ren Grün­de nicht tue, so ent­roll­te ich wäh­rend Vic­tors Auf­tritt in der Hal­le ein Pla­kat mit der Auf­schrift “Wo sind die Kat­zen?”.

Tau­send Mal gehört, tau­send Mal hat’s nicht gestört: Vic­tor beim Eesti-Laul-Auftritt.

Semi: 1. Final­chan­cen: das flutscht durch alle Gehör­gän­ge. Nein.

Bes­te Lied­zei­le: “But I might, I might be all wrong”. Jepp.

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3 Comments

  • Also der Titel allei­ne ist ja schon eine Mogel­pa­ckung, weil das ist kein “Storm”, son­dern maxi­mal Wind­stär­ke 3. Das wäre der per­fek­te Song für die Hin­ter­grund­be­schal­lung im Super­markt, aber für einen gro­ßen Wett­be­werb wie den ESC ist das ein­fach vieeel zu unauf­fäl­lig. Die Stim­me an sich ist ganz ok, aber das nützt den faden Song auch nicht.

    Da höre ich mir lie­ber wei­ter Ott Lep­land an. *schmacht*

  • Der Song ist ganz nett, geht zumin­dest ins Ohr. Der Typ sieht zwar zuge­ge­be­ner­mas­sen ganz gut aus, wirkt aber auch ein wenig schmier­lap­pig auf mich. Also, rich­tig sym­pa­thisch fin­de ich ihn eigent­lich nicht.

  • Tja, Est­land stürzt wei­ter von “eines mei­ner ESC-Lieb­lings­län­der” Rich­tung Maze­do­ni­en. Das klingt so gene­risch und nichts­sa­gend nach Radio-Hin­ter­grund­mu­sik, dass es ver­mut­lich in Schwe­den UND Däne­mark vor­her abge­lehnt wur­de. Hilft nicht, dass der Sän­ger so aus­sieht wie ein über­mo­ti­vier­ter Jung­ma­na­ger, der bemüht cool in irgend­ei­ner Sze­ne­bar eine Frau nach der ande­ren anbaggert.

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