Rank and File 2019: Platz 8 – Too late for Love

Eigent­lich möch­te ich schwe­di­sche Euro­vi­si­ons­bei­trä­ge gar nicht mehr in mei­ner Top Ten haben. Weil mir die Domi­nanz der Skandinavier/innen auf allen Ebe­nen des euro­päi­schen Lie­der­sin­gens so auf den Keks geht, das seit dem Mill­en­ni­um zuse­hends zu einer Art ver­län­ger­tem Melo­di­fes­ti­valen ver­kommt. Tja.

Platz 8: Schwe­den – John Lund­vik: Too late for Love (Zu spät für die Liebe)

Aber lei­der kön­nen sie halt nun mal ver­dammt effi­zi­en­ten Pop pro­du­zie­ren, die Men­schen aus dem Wasa-Land. Von Unge­fähr kommt ihre Vor­macht­stel­lung beim ESC nicht! ‘Too late for Love’ ist ein wei­te­res Mus­ter­bei­spiel: natür­lich hat man fluf­fi­ge, upt­em­po­rä­re Lie­der wie die­ses gera­de aus Schwe­den schon tau­send Mal gehört. Aber man hört sie ger­ne auch noch ein tau­send­unders­tes Mal: sämig schmei­chelt sich Lund­viks Stim­me ins Ohr, sofort nimmt einen der Beat mit und legt sich die har­mo­ni­sche Dur-Melo­die wie Bal­sam auf die Gehör­nerven. Selbst wenn man sich anfäng­lich weh­ren soll­te, schnippst und groovt man spä­tes­tens nach acht Tak­ten mit und bekommt unwill­kür­lich gute Lau­ne. Hin­zu kommt der Inter­pret, der mit sei­ner durch­trai­nier­ten Figur, den dicken Ober­ar­men und dem saf­ti­gen Ban­don­ka­donk durch­aus zu den attrak­ti­ven Män­nern die­ses Jahr­gangs zählt, dank Hasen­ge­biss und Hams­ter­bäck­chen aber ins­ge­samt eher nied­lich als sexy und damit zugäng­lich wirkt: mit Chin­giz will ich eine lei­den­schaft­li­che, heim­li­che und schmut­zi­ge Affä­re, John möch­te ich hei­ra­ten. Das größ­te Pfund des schwe­di­schen Bei­trags aber ist, um wie­der zum Song zurück­zu­kom­men, natür­lich der Gos­pel­chor mit den vier hin­rei­ßen­den Diven. Wenn sie los­le­gen, schmilzt jeder even­tu­ell noch ver­blie­be­ne Restwiderstand.

Och Gott­chen, so süß, wie er sich freut, als er sei­ne drei Minu­ten gepackt hat: John beim Melodifestivalen.

Semi: 2. Final­chan­cen: dar­an zwei­felt ja wohl ernst­haft nie­mand. Top 5 im Fina­le, und mit Recht.

Bes­te Text­zei­le: “Is it?”. It is, isn’t it?

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13 Comments

  • Na ja, aus Schwe­den nichts neu­es wür­de ich sagen. Er ist ein guter Sän­ger, aber sobald der Gos­pel­chor ein­setzt habe ich dass Gefühl wie nach dem Ver­zehr einer Piz­za Quat­tro Form­ag­gi, bin ein­fach übersättigt.

    Muss all­ge­mein auch sagen dass ich mit den schwe­di­schen ESC-Bei­trä­gen meis­tens auf Kriegs­fuß ste­he. Rein song­tech­nisch ist das immer toll und per­fekt pro­du­ziert, nur kann Per­fek­ti­on lei­der auch etwas glatt und lang­wei­lig sein, und dass trifft bei den Songs der Schwe­den oft zu. Mich errei­chen sie so gut wie gar nicht. Immer­hin ist John um eini­ges sym­pa­thi­scher als die letz­ten bei­den schwe­di­schen Vertreter.

    Wird wahr­schein­lich wie­der in der Top 5 sein, vor allem dank der Jury, bei mir reicht es aber ledig­lich fürs vor­de­re Mittelfeld.

  • Tol­ler mit­reis­sen­der Song, sym­pa­thi­scher Jun­ge und der Chor ist der Ham­mer!!! Der bes­te schwe­di­sche Bei­trag seit 2012.

  • Die­ser Ein­schät­zung kann ich mich hun­dert­pro­zen­tig anschlie­ßen. Das ist per­fek­ter Pop, der sofort zün­det und wie Trau­ben­zu­cker ins Blut geht. Mei­ne Num­mer 1 die­ses Jahr. Auch der Appeal von John ist bes­tens beschrie­ben, ich schwan­ke eben­so zwi­schen knuf­fig und super­scharf. Im Zwei­fel ent­schei­de ich mich für einen Abend mit ihm am Kamin in einer schwe­di­schen Block­hüt­te und anschlie­ßend dann offe­nem Verlauf…

  • Ich mag schwed­si­che Bei­trä­ge nfast immer sehr ger­ne, aber die­ses Jahr geht wie letz­tes abso­lut an mir vor­bei; als es letz­tens irgend­wo im Radio lief und mein Kum­pel mir das sag­te, hab ich es nicht erkannt. Und dann auch sofort wie­der ver­ges­sen. Sän­ger in der hier­zu­lan­de seit Rober­to Blan­co belieb­ten Scha­blo­ne grin­sen­der Kas­per – da waren Cesar Sampson und sein Song wesent­lich anspre­chen­der für mich.

  • Tol­le Stim­me, über­ra­gen­der Gos­pel­chor, und süß, knuf­fig, sexy isser auch.

    Aber, ver­dam­mich – das will par­tout kei­nen Knopf bei mir drü­cken. Viel­leicht ist es für mich gefühlt nicht nur das tau­sen­ders­te son­dern das zig-hun­dert­tau­sends­te Mal?! Aber ich schau ger­ne noch­mal nach, wo er is, der Knopf.
    Reicht bei mir der­zeit lei­der nur für die unte­ren TOP 20.

  • Der Song geht total an mir vor­bei – es bleibt ein­fach nichts hän­gen – 10000000 mal gehört Pop­song, der mich null berührt, so nach dem Mot­to: CD an – star­ten – 10 Sekun­den hören – wei­ter – vie­len Dank

  • Ich könn­te mir glatt vor­stel­len, dass das im Semi kle­ben bleibt und es wür­de mich sogar freu­en. Fin­de, dass das der schlech­tes­te schwe­di­sche Bei­trag seit lan­gem ist. Berührt mich nicht die Boh­ne. Schlim­mer ist nur der Song aus GB 😉

  • Lus­tig, John mit Recht top 5 im Fina­le zu pro­gnos­ti­zie­ren, und ihn dann “nur” auf die 8 im eige­nen Ran­king zu setzen 😀
    Der Chor ist toll und macht aus dem eher gewöhn­li­chen Lied was besonderes.
    Top 5 viel­leicht, wenn er ähn­li­che Unter­stüt­zung von den Jurys wie Cae­sar letz­tes Jahr bekommt

  • Ja, der Song ist nett auf die bes­se­re Art. So was gehört zum ESC, hat da sei­ne Berech­ti­gung. Wird auch zu Recht weit vorn landen.
    Muss ich so was unbe­dingt im Radio hören? Nein, denn wenn es das Lied nicht gäbe, wür­de ich es nicht vermissen.

  • Nach den bei­den selbst­ver­lieb­ten Ken­pup­pen und ihren bil­li­gen Lied­chen ist das end­lich mal wie­der ein Bei­trag aus Schwe­den, der mir gut gefällt. Kommt bei mir auch deut­lich bes­ser als an AT 2018.

  • Die­se Schla­ger­ver­si­on von Öster­reich 2018 rauscht kom­plett an mir vor­bei. Da kann auch die sym­pa­thi­sche Optik nichts dran ändern. Sorry.

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