Die Belgier sind mal wieder die Ersten: vor wenigen Minuten präsentierte der flämische Sender Één die (intern ausgewählten) Repräsentant/innen des kulturell und sprachlich geteilten Frittenlandes. Das Trio Hooverphonic wird für Belgien im Mai 2020 die nicht all zu lange Reise in die benachbarten Niederlande antreten. Die Trip-Hop-Formation existiert in wechselnden Besetzungen bereits seit 1996 und feiert seither beständige Erfolge. Und auch, wenn sich ihre bis dato veröffentlichten zehn Studioalben außerhalb der eigenen Landesgrenzen ungerechterweise kaum verkauften, dürften etliche ihrer oftmals symphonisch daherkommenden Melodien vielen Kinobesucher*innen bekannt sein, fanden ihre Stücke doch bereits als Soundtrack in etlichen Blockbustern Verwendung. Ihr letztes Album ‘Looking for Stars’, das in Belgien Goldstatus erreichte, erschien 2018. Da stieß auch die aktuelle, erst 18jährige Frontfrau Luka Cruysberghs, ihres Zeichens (natürlich!) The-Voice-Siegerin, zur Hooverphonic. Sie ist bereits die dritte Vokalistin in der fast schon ein Vierteljahrhundert währenden Bandgeschichte. Der deutlich ältere Mastermind des Trios, der Produzent und Komponist Alex Callier, ist erklärter Eurovisionsfan und schrieb an Senneks ‘A Matter of Time’ mit. Am belgischen Beitrag für Rotterdam arbeitet er gerade, ein Veröffentlichungsdatum steht noch nicht fest. Lediglich, dass er – wie alle bisherigen Veröffentlichungen der Band – auf Englisch gesungen wird, wissen wir. Der Sender jedenfalls freut sich wie Bolle, einen solch dicken Fisch an Land gezogen zu haben: “Wir träumen seit Jahren davon, dass Hooverphonic die belgischen Farben verteidigen. Toll, dass es jetzt geklappt hat! Für Één ist es eine unbeschreibliche Ehre, die Besten der Besten zum Eurovision Song Contest schicken zu können,” zitiert Wiwibloggs den Pressesprecher. Große Worte – jetzt fehlt nur noch ein großer Song!
Mein persönliches Lieblingsstück der Belgier: das absolut brillante ‘Sometimes’ aus dem Album ‘Hooverphonic presents Jackie Cane’ von 2002 (Repertoirebeispiel), da noch mit anderer Frontfrau. Wenn ihr ESC-Beitrag auch nur halb so gut ausfällt, können wir uns auf Rotterdam freuen.
So, damit ist die ESC-Saison wohl endgültig eröffnet!! Bisher fand ich dass von den beiden Rundfunkanstalten Belgiens der wallonische RTBF immer den besseren Riecher hatte und deutlich interessantere Beiträge beigesteuert hat (City Lights,Rhythm Inside), aber diesmal scheinen sich die Flamen richtig ins Zeug zu legen!!
Habe mich etwas über die Gruppe schlau gemacht und natürlich auch einige Songs angehört, und muss sagen: Chapeau!! Besonders gefällft mir neben dem oben gezeigten “Sometimes” auch “Horrible Person”, welches ja mit der aktuellen Sängerin aufgenommen wurde. Bin schon gespannt auf dem Songs, rein von der Künstlerwahl ist Belgien aber schon mal ein Coup gelungen!!