Hal­dor-Læg­reid-Ska­la

Dass es sich beim Euro­vi­si­on Song Con­test um die jähr­li­che Schwu­len­olym­pia­de han­delt, ist kein Geheim­nis. Jeden­falls spä­tes­tens seit 1997 nicht mehr, als mit dem Islän­der Paul Oscar der ers­te offen schwu­le Sän­ger auf­trat und eine Show hin­leg­te, die kaum Fra­gen an sei­ner sexu­el­len Ori­en­tie­rung unbe­ant­wor­tet ließ. Doch auch unge­oute­te Interpret/innen – und selbst der ein oder ande­re Hete­ro – nei­gen gele­gent­lich zu schrei­end schwu­len Auf­trit­ten. So bei­spiels­wei­se im Jah­re 2001 der nor­we­gi­sche Musi­cal­sän­ger Hal­dor Læg­reid, der mit ‘On my own’ nicht nur einen céli­nesk gesun­ge­nen Schmacht­fet­zen ablie­fer­te, son­dern auch noch in einer Art wei­ßer Spit­zen­blu­se auf­trat. Und dabei der­ma­ßen thea­tra­lisch affek­tiert mit den Augen roll­te und gri­mas­sier­te, dass es einem die Schu­he aus­zog. Er gilt seit­her als das Refe­renz­maß, gewis­ser­ma­ßen die 12 auf der in sei­nem Ange­den­ken benann­ten Ska­la. Und da ech­te Grand-Prix-Fans kein schö­ne­res Hob­by haben, als Lis­ten zu erstel­len, fin­den Sie zu Ver­gleichs­zwe­cken nach­fol­gend mei­ne per­sön­li­che Top 20 der schwuls­ten Auf­trit­te beim Euro­vi­si­on Song Con­test. Viel Vergnügen!

Platz 20: Phil­ip Kirk­o­rov mit ‘Kolibjel­jna­ja dlja Vul­ka­na’, RU 1995

Gleich zum Auf­takt müs­sen Sie lei­der beson­ders stark sein, denn die­ser Bei­trag belegt zugleich die Spit­zen­po­si­ti­on der gru­se­ligs­ten Euro­vi­si­ons­auf­trit­te aller Zei­ten. Eine grau­sam ondu­lier­te und mit dem Spach­tel geschmink­te Grand-Prix-Schab­ra­cke in Sei­den­blu­se singt von müh­sam im Zaum gehal­te­nen Vul­kan­aus­brü­chen. Und ja, es ist ein Mann! Der auch als Kom­po­nist und Pro­du­zent täti­ge Kirk­o­rov ist dem Con­test bis heu­te in Treue fest ver­bun­den und des Öfte­ren Teil der rus­si­schen Dele­ga­ti­on, wie zuletzt 2019 in Tel Aviv, wo er Ser­gey Lazarev beglei­te­te. Wie jener gibt sich Kirk­o­rov offi­zi­ell als Hete: von 1994 bis 2005 führ­te er eigens eine Ehe mit sei­ner Grand-Prix-Kol­le­gin Alla Pugat­scho­wa, 2011 wur­de er Vater einer Toch­ter. Des­sen­un­ge­ach­tet klei­det und schminkt sich Kirk­o­rov von Jahr zu Jahr flam­boy­an­ter: soll­te er ent­ge­gen aller Wahr­schein­lich­keit tat­säch­lich dem ande­ren Geschlecht zuge­neigt sein, kann er als Vor­zei­ge­bei­spiel für das inter­es­san­te Phä­no­men der Het­e­rot­un­te gelten.

Platz 19: Glen Vel­la mit ‘One Life’, MT 2011

Gay”, das ame­ri­ka­ni­sche Slang­wort für schwul, bedeu­tet im ursprüng­li­chen Wort­sin­ne eigent­lich “fröh­lich”. Und fröh­lich ist unser mal­te­si­sches Dis­co-Duracell-Häs­chen frag­los. Sehr, sehr fröhlich.

Platz 18: Zoli Ádok mit ‘Dance with me’, HU 2009

Ádok ist ein pro­fes­sio­nel­ler Tän­zer, und das sieht man. Lei­der hört man es auch, denn damit sei­ne ret­tungs­los cam­pe ‘In the Navy’-Gedächt­nis­num­mer nicht so schwul aus­sieht (wen woll­test Du täu­schen, Hase?), hat­te sich Zoli lau­ter Frau­en mit auf die Büh­ne geholt. Auf­grund der unhei­li­gen Sechs-Per­so­nen-Regel reich­te es nun aber nicht mehr für genü­gend stimm­li­che Back-ups, und dass gleich­zei­ti­ges Hoch­leis­tungs­tan­zen und Sin­gen nicht funk­tio­niert, stell­te er dann kläg­lich unter Beweis. Immer­hin reich­te es für den Bar­ba­ra Dex Award als am schlech­tes­ten geklei­de­ter Sän­ger des Jah­res. Soviel zum The­ma “Schwu­le haben Geschmack”!

Platz 17: Gior­gos Alkai­os & Freun­de mit ‘Opa’, GR 2010

Auch wenn der Alters­ver­gleich von Schorsch mit sei­nen jugend­lich viri­len Begleittän­zern es nahe­legt: “Opa” meint im Grie­chi­schen nicht Groß­va­ter, son­dern schlicht­weg “Hossa!”. Wie ein Sugard­ad­dy im Krei­se sei­ner Lieb­lings­stri­cher wirkt Herr Alkai­da bei die­sem Auf­tritt den­noch. Die­se Dar­bie­tung illus­triert zudem das auch im schwu­len Por­no sehr belieb­te Mimi­kri, sich anmu­tig und gra­zil bewe­gen­de Jungs als but­che Ker­le zu prä­sen­tie­ren. Und wo wir schon beim The­ma sind: die cho­reo­gra­fier­ten Trom­mel-Licht­fon­tä­nen (3:04 Min. im Video) kann man wirk­lich nur als Euro­vi­si­ons­buk­ka­ke bezeichnen.

Platz 16: Cliff Richard mit ‘Power to all our Friends’, UK 1973

Noch heu­te gibt es Men­schen, die sich über­rascht zei­gen, wenn man ihnen sagt, dass Sir Richard (mitt­ler­wei­le auch halb­of­fi­zi­ell) schwul ist. Dabei muss man sich nur die­sen Auf­tritt hier anschauen!

Platz 15: De Top­pers mit ‘Shi­ne’, NL 2009

Har­vey Fier­stein aus Das Kuckucks­ei und Divi­ne auf einer Büh­ne, dazu Glit­zer­jäck­chen und ein fut­ti­ger Dis­co­schla­ger: lau­ter hät­te der nie­der­län­di­sche Auf­tritt nicht “wir sind schwul” schrei­en kön­nen. Als auf­rech­te Homos zeig­ten die Top­pers beim ESC von 2009 in Mos­kau Flag­ge und kün­dig­ten an, das Fina­le am Sams­tag zu boy­kot­tie­ren, wenn Putin den zeit­gleich statt­fin­den­den Mini-CSD in der rus­si­schen Haupt­stadt zusam­men­prü­geln lie­ße. Was der Dik­ta­tor dann auch tat. Lei­der nah­men die Televoter/innen den Hol­län­dern die Mög­lich­keit zur noblen Ges­te: sie wähl­ten das homo­sen­sa­tio­nel­le Trio bereits im Semi raus.

Platz 14: Milan Stan­ko­vić mit ‘Ovo je Bal­kan’, RS 2010

Ach, ein­fach nur aller­liebst, wie der ser­bi­sche Spucki aus der Tele­por­ta­ti­ons­ka­bi­ne direkt auf das Kom­man­do­deck des Traum­schiff Sur­pri­se – sor­ry: die Büh­ne in Oslo – ein­schwebt. Und die­se blon­dier­te Mireil­le-Mathieu-Gedächt­nis­fri­sur! Très chic, sicher der neu­es­te Trend auf dem Uranus!

Platz 13: Rena­to Mical­lef mit ‘Sin­ging this Song’, MT 1975

Schaut, lie­be Freun­de: mein selbst gehä­kel­ter metal­lic­blau­er Fran­sen­pul­lun­der, mein gan­zer Stolz! Schaut doch, ich wer­fe extra mei­ne Ärm­chen ganz hoch in die Luft, damit ihr die Trod­deln bes­ser bewun­dern könnt! Sind sie nicht aller­liebst? – Die­se enthu­si­as­ti­sche Zur­schau­stel­lung anste­cken­der Fröh­lich­keit (vgl. den mal­te­si­schen Kol­le­gen auf Platz 19 unse­rer Tabel­le) und ihre Abstra­fung durch die hete­ro­nor­ma­tiv ver­knif­fe­nen Juro­ren bescher­te dem Mit­tel­meer-Eiland eine belei­dig­te 15jährige Eurovisionspause.

Platz 12: Farid Mam­ma­dov mit ‘Hold me’, AZ 2013

So stark knis­tert die homo­ero­ti­sche Span­nung zwi­schen Eye­can­dy Farid, dem Mann mit den schöns­ten Augen­brau­en in der Euro­vi­si­ons­ge­schich­te, und sei­nem Alter Ego, dass die­ses sogar im Glas­kas­ten gefan­gen gehal­ten wer­den muss, damit es nicht zu Äußers­ten kommt, obschon es ihm bei 2:30 Min gar den Popo paa­rungs­be­reit ent­ge­gen reckt. Oder dient der Käfig im Gegen­teil zum Schutz vor der als Fei­gen­blatt gedach­ten und als Ali­en ver­klei­de­ten Frau, hier ganz offen­sicht­lich der Stör­fak­tor? Über die sexu­el­le Ori­en­tie­rung des smar­ten Mus­kel­pa­ke­tes Farid, der in Kopen­ha­gen nur zu ger­ne halb­nackt für und mit den Fans posier­te – und der spä­ter Con­chi­ta Wursts ‘Rise like a Phoe­nix’ in einer so nied­li­chen wie stimm­star­ken Wohn­zim­mer-Karao­ke­ver­si­on hul­dig­te – möch­te ich nicht öffent­lich spe­ku­lie­ren, schließ­lich lebt er in einem dies­be­züg­lich repres­sivs­ten Län­der der Erde. Sei­ne Dar­bie­tung aber lässt kei­ne Fra­gen offen.

Platz 11: Paul Oscar mit ‘Min hin­ns­ti Dans’, IS 1997

Paul Oscar: der ers­te offen mit sei­ner Homo­se­xua­li­tät umge­hen­de Sän­ger beim Euro­vi­si­on Song Con­test (sieht man mal vom Vor­rei­ter Jür­gen Mar­cus [LU 1976] ab) und somit so etwas wie der Jim­my Somer­ville des Grand Prix. Er revo­lu­tio­nier­te die Show. Und ich sage mit den Ärz­ten: “Paul, Paul, Paul ist toll!”

Platz 10: DQ mit ‘Dra­ma Queen’, DK 2007

Eine klas­si­sche Tra­ves­tie­dar­bie­tung mit Krön­chen, Feder­boa und Trick­kleid. Und einem klas­si­schen Schwup­pen­schla­ger. Lei­der ist im homo­pho­ben Euro­pa kein Platz mehr für sol­che pos­sier­lich schwu­le Unter­hal­tung: DQ schei­ter­te im Semi. Viel­leicht for­der­te es der hünen­haf­te Däne aber auch durch sei­ne Namens­ge­bung selbst her­aus: steht DQ doch nicht nur für Dra­ma Queen, son­dern auch für disqualifiziert.

Platz 9: Scooch mit ‘Fly­ing the Flag’, UK 2007

Die eigent­lich schon län­ger auf­ge­lös­te und eigens für den Con­test reunio­nier­te Pop­band Scooch konn­te indes nicht im Semi schei­tern: als Ver­tre­ter des Big-Five-Lan­des Groß­bri­tan­ni­en waren sie fest fürs Fina­le gesetzt. Dort ging ihre lus­ti­ge Lufthu­schen­cho­reo­gra­fie mit ihren anzüg­li­chen Scher­zen über “fly­in’ high in Ams­ter­dam”, “sal­ted Nuts” und “some­thing to suck on for Landing” lei­der kom­plett unter. Der fin­ni­sche TV-Kom­men­ta­tor sag­te ihren Titel kor­rekt an: “Fly­ing the Fag”.

Platz 8: Ivan & 3Ms mit ‘Poz­drav Svi­jetu’, YU 1969

Einen klin­gen­den Gruß in zahl­rei­chen Spra­chen an “alle Jun­gen” (und nur die: Ivan hat es offen­bar weder mit Frau­en noch mit gleich­alt­ri­gen Män­nern) “aller Far­ben und Fah­nen” der Welt (gemeint war damit ver­mut­lich der Han­ky-Code) ent­bot der unglaub­lich ver­zickt gri­mas­sie­ren­de und das Händ­chen in die Luft wer­fen­de Ivan 1969 beim bizarrs­ten Con­test der Geschichte.

Platz 7: Mari­ja Šerif­o­vić mit ‘Molit­va’, RS 2007

Der ein­zi­ge Euro­vi­si­ons-Sie­ger­ti­tel in die­ser Lis­te stammt natür­lich auch aus dem wohl homo­phils­ten Jahr­gang der Euro­vi­si­ons­ge­schich­te. Und von einer Les­be: die but­che Mari­ja und ihre lie­be­voll, ja gera­de­zu zärt­lich sie beglei­ten­den und stüt­zen­den Femmes (oder wie Ter­ry Wogan mein­te: die “Gefäng­nis­wär­te­rin­nen”) insze­nier­ten unmiss­ver­ständ­li­che weib­li­che Homo­ero­tik als Frau­en­so­li­da­ri­tät. Das kam an.

Platz 6: Ver­ka Ser­duch­ka mit ‘Dancing Lasha Tum­bai’UA 2007

Die explo­dier­te ukrai­ni­sche Dis­co­tran­se, neben Scooch der zwei­te schwul wir­ken­de Act des Abends, der von einem offi­zi­ell hete­ro­se­xu­el­len Mann gege­ben wur­de. Gewis­ser­ma­ßen der Gegen­ent­wurf zum Straight Acting, wo schwu­le Män­ner so tun, als sei­en sie hete­ro. Und was für ein gesell­schaft­li­cher Fort­schritt, wenn das sogar mit einem zwei­ten Platz beim Song Con­test belohnt wird!

Platz 5:  Anžej Dežan mit ‘Mr. Nobo­dy’SI 2006

Weni­ge Mona­te nach sei­nem Euro­vi­si­ons­auf­tritt war Anžej Star­gast einer Grand-Prix-Par­ty des Fan­clubs EC Ger­ma­ny in der (mitt­ler­wei­le nicht mehr exis­ten­ten) schwu­len Frank­fur­ter Dis­co­thek Blue Angel, in der er sich sicht­lich wohl fühl­te. Wer die­sen Auf­tritt mit dem camp­tas­ti­schen Bal­kan­schla­ger ‘Mr. Nobo­dy’ sieht, ahnt, warum.

Platz 4: West­end mit ‘Hur­ri­ca­ne’, AT 1983

Ich war­te auf die Eine, nur auf mich da war­tet kei­ne” – mit die­sem Spruch woll­ten die öster­rei­chi­schen Syn­chrontän­zer in ihren augen­weh­bun­ten Pul­lis wohl den nagen­den Ver­dacht ihrer immer noch hof­fen­den Müt­ter besänf­ti­gen. Eben­so wie mit der zur Tar­nung hin­ge­stell­ten Bal­le­ri­na, die aber die Bei­ne nicht halb so hoch schmiss wie ihr männ­li­cher Kompagnon.

Platz 3: Deen mit ‘In the Dis­co’, BA 2004

Take your shoes and go straight”: eine sehr inter­es­san­te und ent­lar­ven­de Ver­qui­ckung von Snea­k­er­fe­tisch und der unter zahl­rei­chen Schwu­len (wie auch dem Blog­be­trei­ber) ver­brei­te­ten tra­gi­schen Vor­lie­be für Hete­ro­ker­le, die das bos­ni­sche Dis­co­häs­chen Deen hier zele­brier­te. Im pink­far­be­nen West­chen, mit frei­lie­gen­den har­ten Nip­peln. Und ein unglaub­wür­di­ge­res hete­ro­se­xu­el­les Tro­cken­fi­cken als in sei­ner Cho­reo­gra­fie dürf­te es wohl nie gege­ben haben. Ganz gro­ße Klasse!

Platz 2: Gili + Galit mit ‘Derech hame­lech’, IL 1989

Er wird es mit sei­nen damals 12 Jah­ren viel­leicht schon geahnt haben. Aber für die gan­ze Welt (oder zumin­dest die­je­ni­gen mit einem funk­tio­nie­ren­den Gay­dar) war es bei die­sem Auf­tritt klar zu sehen: nein, der klei­ne Gili wird spä­ter mal kein Mäd­chen frei­en. Auch nicht sei­ne älte­re Beglei­tung Galit. Nix zu machen.

Platz 1: Hal­dor Læg­reid mit ‘On my own’, NO 2001

Natür­lich kann es nur einen geben, der die­se Lis­te anführt. On his own!

Und natür­lich gab es in den fast sech­zig Jah­ren Con­test­ge­schich­te noch eine Viel­zahl wei­te­rer schwul wir­ken­der Auf­trit­te – und noch viel mehr tat­säch­lich homo­se­xu­el­le Sänger/innen (hier erwähnt sei nur ‘Nous, les Amou­reux’, das ers­te schwu­le Kampf­lied beim ESC, das bereits 1961 über den Äther ging). Die­se Lis­te erhebt daher kei­ner­lei Anspruch auf Voll­stän­dig­keit oder Rele­vanz, das kann sie auch gar nicht. Falls ich einen ent­schei­den­den Bei­trag ver­ges­sen haben soll­te: ab damit in die Kommentare!

Stand: 31.08.2019

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11 Comments

  • Was hat eigent­lich Thai­land mit Gri­mas­sen und Hän­den in der Luft zu tun? Ist da etwas an mir vor­bei gegangen?

  • Da ging’s eher um die Jun­gen. Phu­ket ist auch unter schwu­len Sex­tou­ris­ten ein belieb­tes Reiseziel.

  • Dar­über sind schon ellen­lan­ge Abhand­lun­gen geschrie­ben wor­den. In Kurz­form: weil der Grand Prix frü­her wei­test­ge­hend frei war von E‑Gitarren, puber­tä­rer Lyrik und grö­len­den, sich prü­geln­den Fans. Sprich: von allem damp­fend Hete­ro­se­xu­el­len. Und statt­des­sen voll mit schö­nen Klei­dern, har­mo­ni­schen Melo­dien, kunst­vol­len Tän­zen und fried­li­chem, zivi­li­siert aus­ge­tra­ge­nem, aber den­noch nicht min­der span­nen­den und teils tra­gi­schen Wett­streit. Weil man hier end­lich Wer­tungs­ta­bel­len mit­ver­fol­gen und aus­ge­feil­tes­te Sta­tis­ti­ken füh­ren konn­te, ohne sich mit schwu­len­feind­li­chen, besof­fe­nen, stin­ken­den Hor­den in ein zugi­ges Fuß­ball­sta­di­on stel­len zu müs­sen. Weil die hete­ro­se­xu­el­len Klas­sen­ka­me­ra­den den Grand Prix nicht kuck­ten oder das nicht zuga­ben, auf jeden Fall aber die dort gespiel­te Musik, also Schla­ger und Chan­son, brüsk ablehn­ten. Und weil man irgend­wann merk­te, man gehört halt zu der Grup­pe derer, die lie­ber den Den­ver-Clan schau­en als Dal­las, die Abba für die wich­tigs­te Pop­band aller Zei­ten hal­ten und nicht die Beat­les, lie­ber Dis­co hören als Rock, lie­ber Eis­kunst­lauf ver­fol­gen als Fuß­ball und eben lei­den­schaft­lich ger­ne den Grand Prix schau­en. Das war identitätsstiftend.

  • Schö­ne Lis­te. Wobei ich Ver­ka da jetzt nicht zwin­gend drin haben müss­te. War für mich eher Come­dy als Homo. Sehr schön auch der Direkt­ver­gleich zwi­schen Ori­gi­nal und Kopie: Deen zeigt Zoli ein­drucks­voll wo der Ham­mer hängt.

  • Hal­dor Læg­reid IST das fast per­fek­te Celi­ne Dion Dou­ble – mehr nicht. Ich habe kei­ne Lust auf ame­ri­ka­ni­sche Bal­la­den beim ESC! Sol­che Kom­po­si­tio­nen wie On My Own, egal wie radio­kom­pa­ti­bel sie auch sind, hat der ESC nicht nötig.
    Mir gefällt die­se auf­recht­gehn Sei­te – ins­be­son­de­re die Bewer­tun­gen zu den dies­jäh­ri­gen Bei­trä­gen der Län­der. Hier kann ich bis­her nur zustim­men und befürch­te, dass das 2015 Fina­le mal wie­der grau­sam wird – bes­ser das Gan­ze als Auf­zeich­nung anse­hen. Da kann man schön schnell vor­wärts zap­pen wenn Hör­sturz oder Erblin­dung drohen.

  • Und natür­lich: Lett­land 2001: Brain­storm – My Star, gehört defi­ni­tiv auch in die­se Lis­te. Mei­ne Oma wär damals fast vom Sofa gefal­len als sie das sah. Und doch ist sie heu­te stolz auf mich^^

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