Öster­rei­chi­scher Vor­ent­scheid 2011: Ich bin heut’ böse, ich hass die gan­ze Welt!

Es ist zum Haa­re­rau­fen: da raff­te sich der ORF nach sage und schrei­be fünf Jah­ren des klein­kind­haf­ten Belei­digt­seins, beflü­gelt durch den Über­ra­schungs­er­folg des gro­ßen Nach­barn, doch wie­der auf, mit­zu­ma­chen beim euro­päi­schen Wett­sin­gen und spen­dier­te sei­nem Volk eine Euro­vi­si­ons­vor­ent­schei­dung der Super­la­ti­ve mit einer Fül­le teils eta­blier­ter, teils fri­scher Acts, dar­un­ter ech­te Per­len und ein veri­ta­bler Num­mer-Eins-Hit. Und dann wähl­ten die dep­per­ten Schluch­ten­ka­cker am Ende eine brä­si­ge Mireil­le-Mathieu-Kopie mit einer schnar­chi­gen Bal­la­de von der Stan­ge, wie wir sie beim Grand Prix schon eine Mil­li­on Mal gehört haben. Man­che Völ­ker gehö­ren ein­fach kol­lek­tiv ent­mün­digt! Doch der Rei­he nach: im August 2010 ver­laut­bar­te ORF-Unter­hal­tungs­chef Edgar Böhm, dass sein Sen­der auch auf­grund der zwi­schen­zeit­lich erfolg­ten Regel­än­de­run­gen (lies: der Wie­der­ein­füh­rung der Jurys) geru­he, wie­der mit­zu­spie­len im Lie­der­wett­be­werb. Den haupt­säch­lich aus­schlag­ge­ben­den Grund ver­riet er unter­des­sen im Kurier: “Zum ande­ren strahlt natür­lich aus, dass der Song Con­test im Nach­bar­land Deutsch­land statt­fin­det, wo ein Mädel aus der Matu­ra-Klas­se bei einer mit Des­in­ter­es­se gestraf­ten Ver­an­stal­tung für einen Hype sorgt,” so Böhm über den Lena-Effekt.

30 Minu­ten Glück: die Play­list mit allen zehn Live-Auf­trit­ten des Vor­ent­scheids 2011.

Um die­sen Hype auch beim öster­rei­chi­schen Publi­kum zu ent­fa­chen, star­te­te der Sen­der einen Gene­ral­an­griff auf allen Kanä­len und orga­ni­sier­te ein drei­tei­li­ges Aus­wahl­ver­fah­ren. Im Herbst 2010 rief der Radio­sen­der Ö3 eine öffent­li­che Suche nach geeig­ne­ten Sänger:innen und Songs aus. Dabei gras­te man zum einen haus­ei­ge­ne Cas­ting­shows wie die Hel­den von mor­gen und den Ö3-Sound­check ab, zum ande­ren konn­te das Publi­kum Wunschkandidat:innen benen­nen. Min­des­tens 32 Stim­men von Unterstützer:innen brauch­te es, rund 210 Vor­schlä­ge kamen so zusam­men. Die redu­zier­te ein sen­der­in­ter­nes Aus­wahl­gre­mi­um dann wie­der auf 30 Lie­der, wobei hier bereits eini­ge ehe­mals gro­ße Namen wie Water­loo, Robin­son oder die Mund­art­grup­pe Bluat­schink auf der Stre­cke blie­ben. Die drei­ßig Ver­blie­be­nen stell­te die Pop­wel­le unter dem Schlacht­ruf Guten Mor­gen, Düs­sel­dorf in ihrer reich­wei­ten­star­ken Mor­gen­sen­dung, dem Ö3-Wecker, den Radiohörer:innen vor, die per SMS für ihre:n Favorit:innen stim­men durf­ten. Dem Geschmack der Alpenlandbewohner:innen zu Recht miss­trau­end, bestimm­te außer­dem eine Sen­der­ju­ry gleich­be­rech­tigt mit. Am Ende blie­ben zehn Titel übrig für das auf ORF 1 aus­ge­strahl­te Fern­seh­fi­na­le Düs­sel­dorf, wir kommen!

Auch der Ein­satz von Trick­klei­dern und Ton­nen von Haar­pro­dukt konn­te das Cas­ting­show-Büb­chen Oli­ver Wim­mer (Nomen est omen!) nicht vor dem raschen Kar­rie­re­en­de bewahren.

Dar­un­ter fand sich zwar eini­ges Mit­tel­mä­ßi­ges, wie bei­spiels­wei­se das bal­la­des­ke, zwei­spra­chig auf deutsch und eng­lisch dar­ge­bo­te­ne Lie­bes­du­ett ‘The­re will never be ano­ther you’ des Wie­ners Leo Abe­rer mit dem Model Patri­cia Kai­ser, wel­ches die Publi­kums­wahl der Radiorun­de gewon­nen hat­te, sich hier aber mit dem vor­letz­ten Platz zufrie­den geben muss­te (#37 in den Sin­gle­charts). Viel­leicht auch, weil Abe­rer anfäng­lich ein paar Töne ver­sem­mel­te. Den­noch muss man gera­de im Ver­gleich zu frü­her – oder zu dem ver­sam­mel­ten Grau­en, das vie­le ande­re Natio­nen in die­ser Sai­son ser­vier­ten – die­sem öster­rei­chi­schen Vor­ent­scheid eine durch­gän­gig hohe Qua­li­tät und erfreu­li­che Band­brei­te der Bei­trä­ge attes­tie­ren. Das gilt auch für die etwas skur­ri­le­ren Dar­bie­tun­gen, wie ‘Big­ger, bet­ter, best’ von Richard Klein (#68 in den Sin­gle­charts). Die vom Kaba­ret­tis­ten Her­bert Knötzl gespiel­te Kunst­fi­gur illus­trier­te den ger­ne zum Maka­bren nei­gen­den Humor der Öster­rei­cher, tauch­te sie doch regel­mä­ßig in der viel­ge­se­he­nen wöchent­li­chen Late-Night-Show Will­kom­men, Öster­reich des Sati­ri­ker­du­os Ster­mann & Gris­se­mann auf und wur­de dort als “Inkar­na­ti­on” der US-ame­ri­ka­ni­schen Rock’n’Roll-Legende Litt­le Richard vor­ge­stellt. Der für sei­ne Extra­va­ganz bekann­te Welt­star starb aber erst 2020, wes­we­gen er zehn Jah­re zuvor noch gar nicht wie­der­auf­er­stan­den sein konnte.

Etwas näher an Hel­ge Schnei­der als an Litt­le Richard: Richard Klein.

Die vor­wie­gend im Dia­lekt des Wie­ner Arbei­ter­be­zirks Meind­ling sin­gen­de und in ihren Lie­dern schwer­punkt­mä­ßig den Genuss geis­ti­ger Geträn­ke und die dar­auf basie­ren­den rausch­haf­ten Zustän­de the­ma­ti­sie­ren­de, seit 2020 auf­ge­lös­te Hard­rock­band Alk­bot­t­le mein­te es mit ihrer Euro­vi­si­ons­be­wer­bung sehr ernst: ‘Mir san do net zum Spaß’ skan­dier­te ihr ker­ni­ger Front­mann Roman Gre­go­ry und unter­strich die pres­sie­ren­de Dring­lich­keit sei­nes Anlie­gens mit dem Hin­weis “Mir ham dahoam den Preis ver­sprochn”. Und obschon er am Ende des Auf­tritts extra die Hosen her­un­ter­ließ und sei­nen (lei­der noch mit der Unter­bu­xe ver­hüll­ten) Aller­wer­tes­ten in die Kame­ra streck­te, ver­moch­te er sein Ver­spre­chen lei­der nicht wahr zu machen, denn im Tele­vo­ting reich­te es nur für Platz 6. Und damit noch nicht ein­mal zum Ein­zug ins Super­fi­na­le der bes­ten drei. Schade!

Auch bei Män­nern erfreut sich die Ach­sel­haar­ra­sur immer grö­ße­rer Beliebt­heit, wie Gre­go­ry demons­triert. Ich pran­ge­re das an.

Dort fan­den sich indes die Jury­lieb­lin­ge der Radio­vor­run­de, die Reg­gae­for­ma­ti­on Klimm­stein. Die seit 2004 als Band bestehen­den und bis dato kom­mer­zi­ell noch nicht nen­nens­wert in Erschei­nung getre­te­nen Gra­zer konn­ten den ältes­ten und stimm­lich exakt so wie der Papa klin­gen­den Sohn des ehe­ma­li­gen Poli­ce-Front­manns Sting, Joe Sum­ner, den sie per Zufall ken­nen­ge­lernt hat­ten, zu einem gemein­sa­men Auf­tritt bei Düs­sel­dorf, wir kom­men bewe­gen. Das ver­schaff­te ihrem drei­spra­chig auf eng­lisch, fran­zö­sisch und im hei­mi­schen Dia­lekt vor­ge­tra­ge­nen Come­dy-Rei­ßer ‘Paris, Paris’ eine enor­me media­le Auf­merk­sam­keit, häu­fi­ge Ein­sät­ze im Radio und einen Num­mer-Zwei-Hit im Lan­de. Der aller­dings ihr ein­zi­ger Erfolg blei­ben soll­te: seit der klei­ne Sting wie­der nach Groß­bri­tan­ni­en zurück­kehr­te, hör­te man von ihnen nicht mehr viel. Ihr süf­fig-ein­gän­gi­ger Bei­trag mach­te sich übri­gens nicht über die fran­zö­si­sche Metro­po­le lus­tig, son­dern über die dort gezeug­te, gleich­vor­na­mi­ge Hil­ton-Hotel-Erbin und, ähm, Influen­ce­rin, die sei­ner­zeit die Klatsch­spal­ten unsi­cher mach­te. Und über ihren, wie mein Vater das despek­tier­lich nann­te, “Fot­zen­le­cker­hünd­chen” Tin­ker­bel­le, das im Lied gar eine nament­li­che Erwäh­nung erfuhr. Um was es genau ging, konn­te ich auf­grund der Sprach­bar­rie­re aller­dings nie ausmachen.

Man war­tet bis heu­te ver­ge­bens auf die Nach­fol­ge­sin­gle über die Kar­da­shi­ans: Klimmstein.

Zur stil­ech­ten musi­ka­li­schen Ver­or­tung kam in ‘Paris, Paris’ natür­lich auch ein Akkor­de­on zum Ein­satz. Das spiel­te unter dem krea­ti­ven Namen “Luft­quetschn” eben­falls eine maß­geb­li­che Rol­le beim Trakt­or­gangs­ta-Par­ty­rap der Tracks­hit­taz. Das aus der öster­rei­chi­schen Pro­vinz stam­men­de und in Mund­art rap­pen­de Hip-Hop-Duo erhielt im Okto­ber 2010 unmit­tel­bar nach sei­nem ers­ten Auf­tritt in der ers­ten Fol­ge der ORF-Cas­ting­show ‘Hel­den von mor­gen’ einen Plat­ten­ver­trag bei Sony Music. Ihr selbst­ge­schrie­be­nes, grenz­ge­nia­les Atzen-Bal­ler­mann-Boll­er­he­ten­brett ‘Oida taunz!’ (‘Alter, tanz!’) schoss direkt nach der Ver­öf­fent­li­chung Anfang Novem­ber 2010 von null auf eins in den hei­mi­schen Charts, gefolgt von einer wei­te­ren Num­mer-Eins-Sin­gle Ende Janu­ar 2011 und dem Pla­tin­al­bum ‘Oida­ah pumpn muas’s’ (‘Alter, pum­pen muss es’). Für ihren Vor­ent­schei­dungs­auf­tritt roll­ten der ‘Poet und Pro­let’ Lukas Plöchl, der heu­te unter dem Namen Wend­ja sehr hörens­wer­te nach­denk­li­che Stü­cke ver­öf­fent­licht, zwi­schen­drin aber auch Par­tyb­ur­ner wie ‘Abriss Aus­tria’, und sein Kum­pel Manu­el Hof­fel­ner auf Spiel­zeug­trak­to­ren durchs Stu­dio und zogen zu ihrer herr­lich skur­ri­len Bau­ern­dis­co­num­mer eine gran­dio­se Show ab. Auf die­se Dar­bie­tung hat­te ich seit Beginn der Euro­vi­si­ons­sai­son gehofft!

Quetsch die Luft­quetschn: die Trackshittaz.

Doch, wie das meis­tens ist, wenn sich zwei quir­li­ge Upt­em­po­num­mern und ein ster­bens­drö­ger Lan­ge­wei­ler­rie­men im Ren­nen befin­den: die guten Stü­cke neh­men sich gegen­sei­tig die Anru­fer weg und am Ende gewinnt die Bal­la­de. So auch im hie­si­gen Super­fi­na­le, in dem Klimm­stein und die Titel­schei­ßer gegen Nadi­ne Bei­ler antre­ten muss­ten. Die Tiro­le­rin erlang­te erst­mals anno 2007 Bekannt­heit, als sie die Cas­ting­show Star­ma­nia (Vor­läu­fer der Hel­den von mor­gen) gegen Tom Neu­wirth gewann, der spä­ter als Con­chi­ta Wurst Kar­rie­re machen soll­te. Nach zwei erfolg­rei­chen deutsch­spra­chi­gen Sin­gles tauch­te Nadi­ne zunächst wie­der ab, um sich dem Jura-Stu­di­um zu wid­men. Hier nun hat­te sie die selbst geschrie­be­ne R&B‑Ballade ‘The Secret is Love’ am Start, zu der sie mit einer Mireil­le-Mathieu-Gedächt­nis­pe­rü­cke und einem Cock­tail­kleid aus der Johan­nes-Heesters-Heut-gehn-wir-ins-Maxims-Kol­lek­ti­on antrat und trotz guter Stim­me vor lau­ter Ner­vo­si­tät den Schluss­ton gleich zwei Mal kom­plett ver­geig­te. Bei der Sie­ger­re­pri­se hau­te es dann hin. Denn zu mei­ner immer­wäh­ren­den Frus­tra­ti­on gewann die Sire­nen­quet­sche und hol­te in Düs­sel­dorf den 18. Platz für Öster­reich. Geschieht euch Recht!

Tei­le und herr­sche: als ein­zi­ge Anbie­te­rin von Ernst­haf­tig­keit konn­te Nadi­ne die bei­den Spaß­acts gegen­ein­an­der aus­spie­len und den Sieg davon­tra­gen. So, wie es die Kon­ser­va­ti­ven ger­ne tun.

Zwi­schen Vor­ent­scheid und ESC spiel­te die Bei­le­rin noch in “Rekord­zeit” (Pro­du­zent Tho­mas Rab­tisch) ein kom­plet­tes Album ein, das bis auf Rang 3 der hei­mi­schen Long­play-Charts kam. Es soll­te ihre bis dato letz­te Ver­öf­fent­li­chung sein. Ihr Wett­be­werbs­ti­tel erreich­te #9 der Sin­gle-Charts und konn­te sich auch in Deutsch­land auf den nie­de­ren Rän­gen platzieren.

Vor­ent­scheid AT 2011

Düs­sel­dorf, wir kom­men! Frei­tag, 25. Febru­ar 2011, aus den ORF-Stu­di­os in Wien. Zehn Teilnehmer:innen. Mode­ra­ti­on: Mir­jam Weich­sel­braun, Robert Krat­ky, Andi Knoll. Tele­vo­ting mit Superfinale.
#Inter­pre­tenSong­ti­telTele­vo­teSuperPlatz
01Band WG10 Sekun­den Glück04,15%07
02Patri­cia Kai­ser + Leo AbererThe­re will never be ano­ther you03,08%09
03Oli­ver WimmerLet Love kick in01,93%10
04Alk­bot­t­leMir son da net zum Spaß04,20%06
05Eva K. AndersonI will be here05,54%05
06Tracks­hit­tazOida Taunz!24,27%32,87%02
07Char­leeGood to be bad03,65%08
08Klimm­stein + Joe SumnerParis, Paris12,54%20,81%03
09Nadi­ne BeilerThe Secret is Love34,95%46,73%01
10Richard KleinBig­ger, bet­ter, best05,69%04

Zuletzt aktua­li­siert: 15.10.2021

< song.null.fünf 2005

Öster­reich rockt den Song Con­test 2012 >

28 Comments

  • Uff, geschafft! Bis zum Schluss habe ich gebangt, ob die Ösis alles ver­mas­seln, und die in deutsch­spra­chi­gen Lan­den viel­leicht ganz lus­ti­gen, aber ansons­ten eben doch sehr lokal ori­en­tier­ten Tracks­hit­taz der groß­ar­ti­gen Nadi­ne Bei­ler vor­zie­hen. Aber es ist voll­bracht! Fast kann ich es nicht glau­ben, dass ein wei­te­res Mal mein Favo­rit aus­ge­wählt wur­de. Bis­lang bin ich mit dem dies­jäh­ri­gen Auf­ge­bot zufrie­den wie sonst sel­ten. Übri­gens: nach dem Inter­net­vo­ting hät­te ich es nicht für mög­lich gehal­ten, dass (von 2 Aus­nah­men abge­se­hen) eigent­lich alle Bei­trä­ge ein recht hohes Qua­li­täts­ni­veau hat­ten (dar­in schlie­ße ich expli­zit auch Alk­bot­t­le und Tracks­hit­taz ein, auch wenn mir bei­des nicht gefällt).

  • Ja, ich bin auch ent­täuscht! Und ich fin­de, dei­ne spit­zen Kom­men­ta­re immer wirk­lich tref­fend. Aber Hit­ler hat hier nix ver­lo­ren. Da schießt du übers Ziel hinaus!

  • 😀 Sehe ich genau­so, ich dach­te auch die Tracks gewin­nen, aber das kommt eben nicht an, wenn man das auch nicht mal ver­steht, ist es noch schlim­mer, und die Jurys stim­men dafür eh nicht. Nadi­ne war auch mein Fave *_* und den­ke die Jurys wer­den es lie­ben 🙂 ich wer­de eben­falls dafür anru­fen, dass es ins Fina­le kommt.

  • /quote Und dann voten die Ösis ziel­si­cher für den drö­ges­ten Mist des Abends, eine lah­me Bal­la­de, mit der sie mit gro­ßer Sicher­heit wie­der im Semi­fi­na­le hän­gen blei­ben wer­den. Um sich dann ver­mut­lich erneut belei­digt vom Wett­be­werb zurück­zu­zie­hen. /endquote In die­ser Ein­schät­zung täuscht Du Dich ver­mut­lich gewal­tig. Nicht im letz­ten Teil – bei Miss­erfolg könn­te tat­säch­lich die belei­dig­te Num­mer wie­der kom­men. Aber so beliebt, wie Tracks­hit­taz und Co auch in man­chen Fan­fo­ren sein mögen, *inter­na­tio­nal* ist Nadi­ne Bei­ler mit Sicher­heit die bes­se­re Wet­te (was übri­gens auch die Buch­ma­cher nestä­ti­gen werden).

  • hat­te für Klimm­stein gestimmt, bis das Han­dy rauch­te. 🙁 Das Gewin­ner­lied ist abge­dro­schen, lang­wei­lig und kit­schig… obwohl ich erwäh­nen muss, dass von den drei Super­fi­na­lis­ten Nadi­ne wohl die bes­ten Chan­cen hat, a gschei­de Plat­zie­rung zu errei­chen. 🙂 vor allem wenns die ein­zi­ge groß­kot­zi­ge Bal­la­de im zwei­ten Semi bleibt.

  • Schaus­chau – da brin­gen die Ösis heu­er tat­säch­lich mal was ver­nünf­ti­ges auf die Bei­ne,… äh … Büh­ne. Wenn schon Bal­la­de (zuge­ge­be­ner­ma­ßen nicht mei­ne favo­ri­sier­te Musik­rich­tung), dann bit­te sowas. Bestimmt wird das jun­ge Ding noch an sei­nem Out­fit bas­teln – an der Stim­me muss sich nix ändern, die ist gran­di­os. Also bit­te Fina­le und dort weit oben…

  • Ähm…äh…ja… …wow. Das ist echt eine ganz beson­de­re Leis­tung. Sich im ers­ten Satz eines Bei­trags selbst God­wins Law zu unter­wer­fen – das muss ein neu­er Rekord sein. Sor­ry, aber das gehört sich ein­fach nicht. Nicht mal im Scherz. Ich lese die­se Sei­te nor­ma­ler­wei­se gern, und das nicht zuletzt wegen der bei­ßen­den Kom­men­ta­re. Aber eine ESC-Teil­neh­me­rin mit Hit­ler und Fritzl in einem Atem­zug zu nen­nen, und sei es noch so offen­sicht­lich ein Scherz, geht defi­ni­tiv zu weit. Ganz, ganz übler Miss­griff im Ton. Ich hof­fe, dass das ein ein­ma­li­ger Aus­rut­scher war, denn ich will mir sehr ungern eine neue Quel­le für Kom­men­ta­re zum ESC suchen müssen.

  • Ich habe wohl schon wie­der einen ande­ren Geschmack, den auch die­sen Song fin­de ich über­haupt nicht schlimm! Gut, ich hät­te mich auch über den Sieg Klimm­steins gefreut, aber Nadi­ne war mei­ne zwei­te Wahl. Dass sie gewin­nen konn­te lag wohl auch an dem Cas­ting­hype, der ja auch ‘unse­re’ Lena nach vor­ne brachte…wir kön­nen den Ösis also nichts vor­wer­fen. Ach ja, ich dan­ke jedem ein­zel­nen Tele­vo­ter, der/die den Sieg der pein­li­chen Tracks­hit­taz und des prol­li­gen Plöchl ver­hin­dert hat. Das war der ech­te Hor­ror und – neben Jama­la aus der Ukrai­ne – der pein­lichs­te VE-Bei­trag überhaupt. 🙁

  • bit­te? für sol­che ver­staubt alt­ba­cke­nen ame­ri­can-idol-bal­la­den stimmt doch nie­mand in euro­pa ab. außer ein paar authentizitäts‑, inno­va­ti­vi­täts- und über­haupt geschmacks­feind­li­chen jury­mit­glie­dern viel­leicht. :con­fu­sed: scha­de, gera­de weil nadi­ne nach star­ma­nia eigent­lich ein paar ganz gute sachen gemacht hat. lei­der geht DAS gar nicht. mit den tracks­hit­taz wur­de eine ech­te chan­ce auf erfolg ver­tan. 🙁 öster­reich, null punkte!

  • Von den vier oben vor­ge­stell­ten Acts haben mir auch die Tracks­hit­taz deut­lich am bes­ten gefal­len. Ähn­lich wie die Schwei­zer (Fräk­mündt wären’s gewe­sen) haben auch die öst­li­chen alpi­nen Nach­barn mög­li­cher­wei­se eine gro­ße Chan­ce ver­tan. Ich muss aller­dings sagen, dass mir Nadi­ne Bei­lers Song durch­aus auch zusagt, auch wenn ich hin­sicht­lich eines erfolg­rei­chen Abschnei­dens hier eher skep­tisch bin.

  • Mich hat auch über­rascht, dass das 10er-Feld ins­ge­samt doch recht gut war. Ver­mut­lich das bis­her bes­te aller Län­der, die auf einen Vor­ent­scheid set­zen. Dass dann aber dabei so was raus­kommt… Natür­lich weiß man’s im Vor­aus nicht, aber ich kann mir zumin­dest vor­stel­len, dass das ganz ordent­lich abschnei­det. Es gibt gar nicht so weni­ge Leu­te, die ganz hin und weg sind, wenn ein Nichts diven­haft mit viel Stim­me über­sun­gen wird. Da ist das Fall­beil des Todes eine gute Beset­zung. Schwer zu sagen, ob die­se gepfleg­te Lan­ge­wei­le, auf die vie­le ste­hen, inter­na­tio­nal bes­ser ankommt, als die weit­aus bes­se­ren Unter­hal­ter wie Tracks­hit­taz oder Klimm­stein. Mal sehen, ob die Öster­rei­cher ihren gewähl­ten Bei­trag mit bes­se­ren Ver­kaufs­zah­len gou­tie­ren als sie Tracks­hit­taz hatten.

  • Taunz! Herr Blue: Tja scha­de das mit den Tracks­hit­taz. Das wäre ihr Preis gewe­sen. Frau Krupp: Die Leder­ho­sen sind aber auch zu toll. Herr Blue. War im Novem­ber in Wien. Da war das Lied aller­dings schon ein Hit. Viel­leicht ist es ein­fach schon zu lan­ge zu bekannt gewe­sen. Scha­de drum! Frau Krupp: Um Wien? Herr Blue: Auch das. Denn da wären wir 2012 garan­tiert hin­ge­fah­ren, hät­ten sie mal Oida Taunz gewählt Frau Krupp: Stimmt, obwohl ich als Ukrai­ne­rin sagen muss: Es erin­nert mich doch sehr an Ver­kas ‘Lasha Tum­bai’ Herr Blue: Sie fin­den aber auch immer was zum Meckern…

  • Nadi­ne Bei­ler.. eine groß­ar­ti­ge sti­me ohne höhe­pun ihr deut­schen schau­ts eich amal an mit eurer wuhuuu ach so tol­len deut­schen lena… und hmm ja alles schlech­te wird in öster­reich gebo­ren, aber es wan­dert dann nach deutsch­land aus … komisch hmmm ja naja zurück zu eurer lena .. gott sei dank gibt es die, dann wird näml­cih nicht­ös­ter­reich letz­ter …!!! fuck lena aja und sol­che inter­net tex­te sind ja ziem­lich unters­te deut­sche schub­la­de 😯 :con­fu­sed:

  • Ver­tei­di­gung Ich muss hier mal eine Ver­tei­di­gung für uns Öster­rei­cher schrei­ben. Nadi­ne Bei­ler hat nur gewon­nen, weil beim Tele­vo­ting gepfuscht wur­de. Bei den Tracks­hit­taz und Klimm­stein ist man in der drei­mi­nü­ti­gen Voting­pha­se nicht oft durch­ge­kom­men. Es wird nur tot­ge­schwie­gen, weil die Bei­ler die Favo­ri­tin vom ORF war.

  • Äh… Oh, wie wun­der­bar. Trol­le ohne Übung. Also: Öster­reich kann Letz­ter wer­den, ohne jemals gegen Deutsch­land ange­tre­ten zu sein – Stich­wort Halb­fi­na­le. Es wäre mir neu, dass Hai­der oder Fritzl jemals nach Deutsch­land aus­ge­wan­dert wären – nicht, dass wir im Lan­de kei­ne ver­gleich­ba­ren Dep­pen pro­du­zie­ren wür­den. Und sich über ‘Inter­net-Tex­te unters­ter Schub­la­de’ zu beschwe­ren (sie­he dazu mei­nen Bei­trag wei­ter oben) und dann ‘fuck Lena’ zu schrei­ben, ist ein klas­si­scher Fall von ‘ich zie­he mir den Tep­pich selbst unter den Füßen weg’ (ganz zu schwei­gen davon, dass sol­che Tex­te alles ande­re als ein deut­sches Inter­net-Phä­no­men sind, sowas ist inter­na­tio­nal). tl;dr: Üben, bevor man sol­chen Blöd­sinn schreibt.

  • Ach, wie herr­lich. Erst die Trol­le, jetzt die Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker. Nur weil man beim Tele­vo­ting nicht durch­kommt, heißt das nicht, dass geschum­melt wur­de. Und wel­chen Sinn hät­te das bit­te? War­um soll­te man einen Rie­sen-Vor­ent­scheid mit Tele­vo­ting orga­ni­sie­ren, der wahr­schein­lich nicht ganz bil­lig war, wenn man einen bestimm­ten Künst­ler haben will? Dann kann man gleich so ver­fah­ren wie Bel­gi­en letz­tes Jahr – oder zumin­dest wie die Deut­schen heu­er. tl;dr: Pic (also Bewei­se) or it did­n’t hap­pen. Die­sen hane­bü­che­nen Quatsch glau­be ich viel­leicht, wenn ich ihn in einem ernst­zu­neh­men­den Kon­text lese.

  • Schlech­tes Kom­men­tar! Hit­ler, Fritzl und eine ESC Teil­neh­me­rin gleich zu stel­len und sei es auch noch so als Witz geken­zeich­net, ist unters­te Schub­la­de. Soll­te man eigent­lich mel­den .… Und rein zum Thema:

  • Auch ich war sehr ent­täuscht über die Wahl der wie­der­ge­bo­re­nen Mirel­le Mate­l­le mit dem lang­wei­ligs­ten Song des Abends. Aber der eine dau­er­grin­sen­de ‘Exper­te’ wies nicht umsonst stän­dig dar­auf hin, es gehe nicht um einen guten Song, son­dern um einen, der gewin­nen kann. Ich den­ke nur an letz­tes Jahr, als alle guten Bei­trä­ge in den Semis raus­flo­gen und nur der drö­si­ge Rest über­blieb. Euro­pa hat sei­nen schlech­ten Geschmack des kleins­ten gemein­sa­men Nen­ners längst bewie­sen. Daher hal­te ich einen Ein­zug ins Fina­le durch­aus für mög­lich. Waren das noch Zei­ten, als ein Alf Poier auf das Trepp­chen kam!

  • Alf Poier aufs Trepp­chen? Du meinst im Vor­ent­scheid, neh­me ich an. Im Fina­le war er ’nur’ Sechs­ter. Und sor­ry, letz­tes Jahr sind ganz und gar nicht ‘alle guten Bei­trä­ge’ im Halb­fi­na­le raus­ge­flo­gen. Aser­bai­dschan. Bel­gi­en. Irland. Isra­el. Island. Ser­bi­en. Tür­kei. Ja, es ist ent­setz­lich viel Blöd­sinn wei­ter­ge­kom­men, aber auch sehr viel hoch­wer­ti­ges Zeug. Ich glau­be, auch ein Blick auf die Sie­ger der letz­ten Jah­re wider­legt die­ses Gere­de vom ‘kleins­ten gemein­sa­men Nen­ner’ Euro­pas. Seit Ein­füh­rung der Semis war der ein­zi­ge Sie­ger, der das in mei­nen Augen wirk­lich nicht ver­dient hat­te, ‘Belie­ve’ von 2008 – und das lag haupt­säch­lich dar­an, was für ein ent­setz­lich schlech­ter Jahr­gang das war. Ansons­ten hat sich immer der Bes­te, oder einer der Bes­ten, durch­ge­setzt. Wild Dances, My Num­ber One, Hard Rock Hal­le­lu­jah, Molit­va oder Fairy­ta­le kön­nen sich in die Liga der bes­ten Sie­ger­ti­tel aller Zei­ten ein­rei­hen. Wie­vie­le der Sie­ger aus den frü­hen Tele­vo­ting-Jah­ren (seit 1998 ) kön­nen das von sich behaup­ten? Diva viel­leicht, und je nach Sicht­wei­se noch Fly On the Wings of Love und Every Way That I Can.

  • Meinst Du die Lena, die letz­tes Jahr DEN EURO­VI­SI­ON SONG CON­TEST GEWANN??? Sel­ten so ein schö­nes Eigen­tor gese­hen wie Dei­nes, lie­be stol­ze Österreicherin 😆

  • Mist hey war­um schreibst du einen sol­chen Müll – ‘Ihr Deut­sche’ – ‘Wir Öster­rei­cher’ – wer sind denn ‘die Deut­schen und die Öster­rei­cher???????????’ Alles Men­schen unter­schied­li­cher geht es kaum. So einen Schwach­sinn, denn du da schreibst, Lena war gut und hat einen völ­lig guten Auf­tritt gehabt, und als DEUT­SCHER hät­te ich sie nicht noch ein­mal sehen müs­sen 2011, aber egal, und die Nadi­ne fin­de ich völ­lig gut und sie wird vor­ne mit­spie­len. Ein Deut­scher 8)

  • Mann, seid ihr Pief­kes wie­der mal nei­disch auf eine Stimmt, hin­ter der sich Lena Mey­er Land­rut Raab ver­ste­cken muss. Ich den­ke ein­fach, dass gewis­se Leu­te nicht damit zurecht kom­men, dass der Öster­rei­chi­sche Bei­trag bei Inter­na­ti­on­len Buch­ma­chern gut ankommt, im Gegen­satz zu Lena. Ein biss­chen über­trie­ben doch, zwei mal hin­ter­ein­an­der den glei­chen Inter­pre­ten dort hin­zu­schi­cken, nur weil Sie ein­mal gewon­nen hat. Durch über­trie­be­ne PR mit Rum­ge­hop­se und Rum­ge­ki­che­re im TV. Ein­mal gewon­nen, heisst nicht gleich 2 mal. Was hat denn eigent­lich der Deut­sche Bei­trag von Lena? Ein lang­wei­li­ges rum­ge­hüp­fe und Lena, die nicht sin­gen kann, noch die eng­li­sche Spra­che beherrscht, und ein Song, der kei­nes­wegs aus Deut­scher Feder stammt, wie der Vor­jah­res Song. Aber lang­wei­lig, ist Nadi­ne Bei­ler über­haupt nicht. Sie hat eine Power­stim­me, sie beherrscht jeden Ton und Aca­pel­la. Vor Lena, hat­te Deutsch­land gar schlim­me Plat­zie­run­gen, also soll­te man nicht gleich mit Lena über­trei­ben. Denn Öster­reich muss sich erst qua­li­fi­zie­ren, wäh­rend Deutsch­land ohne jeg­li­che Mühe schon im Fina­le steht.

  • Kla­ge Obacht, deut­scher Freund mit sol­chen Aus­sa­gen fin­det man sich schnell vor einem Gericht wie­der. Alle Kom­men­ta­re wer­den überprüft

  • tole­ranz? es gibt an jedem bei­trag des esc posi­ti­ve und nega­ti­ve sachen. und die­se riva­li­tät zwi­schen deutsch­land und öster­reich (wobei mei­nes erach­tens eher die öster­rei­cher was gegen die deut­schen haben als umge­kehrt) könn­te man schön lang­sam echt mal ruhen las­sen. ich per­sön­lich fin­de nadi­ne hat eine wahn­sinns stim­me und das lied hat auch gro­ßes poten­ti­al. aller­dings wirkt sie ohne die­se perü­cke (?) wesent­lich sym­pa­thi­scher und authen­ti­scher. lena wie­der­rum ist sehr authen­tisch, sie bringt freun­de und spaß am sin­gen mit und ver­stellt sich nicht. wobei da jeder sei­ne eige­ne mei­nung über den engi­schen akzent, ihre stim­me und ihre über­dreht­heit hat. ich per­sön­lich fin­de man kann ger­ne sei­ne mei­nung über­all kund tun, aber muss man dabei denn gleich belei­di­gend wer­den, auf fritzl oder sogar hit­ler anspie­len und lena belei­di­gen? mei­ne mei­nung zu dem the­ma ist: lie­be und tole­ranz soll­te auch in der anony­mi­tät des inter­nets nicht ver­ges­sen wer­den! LG aus wel­chem land auch immer

  • […] den zwei­ten Platz in der öster­rei­chi­schen Cas­ting­show Star­ma­nia (dama­li­ge Sie­ge­rin: Nadi­ne Bei­ler, AT 2011). Nach einem kur­zen, erfolg­lo­sen Aus­flug ins Boy­band­ge­schäft wech­sel­te Neu­wirth ins Travestiefach […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert