Zahlreiche Ergebnisse sind noch nachzureichen vom vergangenen Wochenende, wo am Samstag in gleich vier Ländern nationale Finale stattfanden. In den meisten von ihnen, in denen bereits diverse Vorrunden und Semis vorausgingen, passierte dabei allerdings nichts bahnbrechend Neues mehr. So beispielsweise in Litauen, wo sich die heuer verhältnismäßig kurz gehaltene Nacionalinė Eurovizijos Atranka in die Endrunde schleppte. Die gute Nachricht: die perfide Strategie der Sängerin Monika Marija Paulauskaitė, welche die Vorrunden mit zwei sehr ähnlichen Powerballaden verstopfte, um ihre Chancen zu erhöhen, und kurz vor dem vorgestrigen Finale eine davon unter Inkaufnahme einer Geldstrafe wegwarf, ging nicht auf. Die Litauer/innen bescherten ihr zu meiner diebischen Schadenfreude für das übrig gebliebene ‘Light on’ mit dem zweiten Platz das schmerzhaftest mögliche Ergebnis. Die schlechte Nachricht: statt ihrer fährt nun Jurijus Veklenko mit dem völlig egalen Midtempo-Geplodder ‘Run with the Lions’ nach Tel Aviv und reiht sich dort nahtlos ein in das anschwellende Heer von Beiträgen, die weder eine positive noch eine negative Reaktion hervorzurufen vermögen und scheinbar nichts weiter sein wollen als ein möglichst unauffälliger Klangteppich, der es den Eurovisions-Zuschauer/innen erlaubt, während der Show auf dem Handy die neuesten Twitter-Kommentare zu checken, ohne dabei auf der Bühne irgendetwas zu verpassen.
Ein Vollbart schmückt doch einfach jeden Mann: immerhin entschädigt Jury-Juice optisch ein wenig für sein enervierendes Gewinsel.
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