Ein “streng patriotisches” Lied über die “Stärke Georgiens” und dem Wunsch nach einem “Ende des Krieges und der Konflikte”, so die Beschreibung des Kaukasus-Korrespondenten von Wiwibloggs, gewann gestern Abend im Finale von Sakartvelos varskvlavi (Georgien sucht den Superstar) das Ticket nach Tel Aviv. Die seit Monaten laufende Castingshow fand mit vier verbliebenen Kandidat/innen ihren Abschluss, welche sich lediglich drei Lieder teilen mussten: sowohl der ausgesprochen niedliche Giorgi Nakashidze als auch der in seinen zirka vier Nummern zu großen Klamotten und mit Manbun eher nach einem Obdachlosen als nach einem Hipster aussehende Jazzsänger Oto Nemsadze brachten die siegreiche, von einem massiven Flaggeneinsatz begleitete Rockballade ‘Sul tsin iare’ (‘Immer weiter’) zum Vortrag. Und zwar im gleichen Arrangement, wobei sich zeigte, dass die Nummer den vergleichsweise zart besaiteten Giorgi schnell an seine Grenzen brachte, während Oto mit seiner rauen, kraftvollen Stimme voll auf die Zwölf ging. Auch der fünfköpfige männliche Begleitchor, der den leicht zu merkenden “Varaada varada, varada vara hee”-Part übernahm, schaffte sich in seiner Variante richtig rein. So sehr, dass es die mit ihrer blonden Kurzhaarfrisur kaum wieder zu erkennende deutsche Vorentscheidungsletzte von 2018, Natia Todua, vor lauter Begeisterung von ihrem Jurorinnenstuhl riss.
Goldmariechen Todua und ‘I don’t wanna put in’-Stephan lassen sich von Oto begeistern.