Bei Diskussionen mit anderen Grand-Prix-Fans oder dem Lesen von Kommentaren stellt man immer wieder erstaunt fest: selbst die scheußlichsten Eurovisionsbeiträge haben ihre Anhänger*innen. Aber es muss doch in der langen ESC-Geschichte mit ihren vielen musikalischen Missgriffen wenigstens einen einzigen Song geben, bei dem sich im Hinblick auf seine fehlende Attraktivität mal ausnahmslos alle einig sind? Dies herauszufinden, machte sich der selbst für einige Rohrkrepierer wie zum Beispiel ‘Et cetera’ von Sinéad Mulvey verantwortliche schwedische Komponist Jonas Gladnikoff mithilfe des internationalen Fan-Bords auf ESC Nation zur Aufgabe und veranstaltete dort ein Voting mit rund 70 Teilnehmer/innen über den am wenigsten gemochten Eurovisionstitel von 1956 bis heute. Und siehe da: es gibt tatsächlich ein Lied, das mit Nul Points als unfreiwilliger Sieger aus der Abstimmung hervorging und damit offiziell als unbeliebtester Grand-Prix-Beitrag aller Zeiten gelten darf. Die zweifelhafte Ehre geht an den gebürtigen Griechen Jimmy Makulis, der im Jahre 1961 mit der streichersatten Ballade ‘Sehnsucht’ Österreich vertrat. Die ESCN-Voter*innen sind sich in der Bewertung übrigens einig mit den damaligen Juror*innen, die Makulis seinerzeit einen geteilten letzten Platz zuwiesen.
Niemand verspürt ‘Sehnsucht’ nach diesem Lied: Jimmy Makulis sülzt sich umsonst die Seele aus dem Leib.