
Bereits zum vierten Mal seit seiner Erstteilnahme 1965 hatte der Siegesfluch das verhältnismäßig kleine, verhältnismäßige arme Irland getroffen. Dort war man natürlich stolz, wollte aber nicht schon wieder das komplette Jahresbudget des Senders RTÉ für die Ausrichtung des Song Contests auf den Kopf hauen. So recycelte man das Bühnenbild von 1988 und nahm dankbar das Angebot eines irischen Stahlindustriellen an, der RTÉ bei den Produktionskosten unter die Arme griff – auch wenn das hieß, dass der Wettbewerb in einer alten Pferdereithalle in einem am Arsch der Welt liegenden Kuhkaff weitab jeglicher Zivilisation stattfand.
Der Contest als Infrastrukturmaßnahme: eigens für den ESC wurde das irische Dorf Millstreet aufpoliert.
Erstmals in der Contestgeschichte mussten in diesem Jahr Bewerber draußen bleiben. Nach der Zersplitterung Jugoslawiens kamen Anmeldungen aus drei Nachfolgestaaten, darüber hinaus bekundeten gleich vier ehemalige Ostblockländer Interesse. Die EBU ließ in Ljubiljana eine regionale Vorentscheidung für die potentiellen Newcomerstaaten durchführen, bei der sich – dem laufenden, blutigen Bürgerkrieg zum Trotz – die exjugoslawischen Länder Kroatien, Bosnien und Slowenien gegenseitig die Punkte zuschanzten und sich so gegen Estland, Ungarn, Rumänien und die Slowakei durchsetzten. Ihre Beiträge fügten dem saft- und kraftlosen Geplodder der westeuropäischen Nationen allerdings nichts Nennenswertes hinzu. Mit einer Ausnahme.
Sangen sich den Schmerz von der Seele: Fazla (BA)
Niemand leidet so schön wie die Bosnier™: das bewies bereits deren Premierenbeitrag ‘Sva Bol Svijeta’ (‘Der Schmerz der ganzen Welt’), der exakt so klang, wie der Titel es versprach. Die politische Brisanz der Nummer erschließt sich – sofern man, wie ich, des Bosnischen nicht mächtig ist – jedoch erst in der englischen Fassung. Fazlas Schmerzensballade befasste sich nämlich ganz direkt mit dem zeitgleich stattfindenden Krieg im Lande (der zur Folge hatte, dass es der bosnische Dirigent nicht aus Sarajewo herausschaffte) und bezog auch ganz klar Stellung: “The whole World’s Pain in Bosnia tonight / I stay here to challenge and to fight”. Fazlas namensgebender Leadsänger Muhamed Fazlagić strafte den Songtext allerdings Lügen, in dem er zur Überraschung seines Teams von Millstreet aus direkt in die USA auswanderte, wo er heute als Football-Trainer arbeitet. Da ich als typisch ignoranter Westeuropäer bis heute nicht verstehe, weswegen sich die Jugoslawen seinerzeit gegenseitig zerfleischten, möchte ich mich zum Thema Bosnienkrieg nicht weiter äußern. Vom musikalischen Standpunkt her bewegte mich Faszlas Lied jedoch zutiefst. Was insofern kein Wunder ist, da der große Dino Merlin (BA 1999 und 2011), ein echter Meister seines Handwerks, es schrieb.
In Deutschland wäre diese Geste (4:00 Min) verboten! (IT)
Die einen kommen, die anderen gehen: nach dem schlechten Abschneiden des San-Remo-Stars Enrico Ruggeri, der mit ‘Sole d’Europa’ vergebens versuchte, die für das sonnige Land einst so erfolgbringende Europaeuphorie nochmal aufleben zu lassen, kehrten die Italiener dem Contest beleidigt den Rücken. Dabei sah Enrico auch nicht hässlicher aus als Toto Cutugno (IT 1990). Lag es an seiner schwarzen Lederkluft? Oder daran, dass er mitten im Vortrag zu marschieren anfing? Seine Abschiedsvorstellung gab auch Luxemburg. Das einstmals so erfolgreiche Großherzogtum hatte schlichtweg den Anschluss an die Modern Times verpasst. Da half auch kein célinehaftes Flehen (‘Donne-moi une Chance’), zumal von zwei langhaarigen Dauerwellenopfern in peinlich gemusterten Jacken aus dem Schlußverkauf bei Takko. Peinlich für Deutschland hingegen der von der ARD intern ausgesuchte Beitrag: dass wir zur Abwechslung mal keinen Siegel-Song schickten, dürfte angehörs des sülzigen Gewinsels der Münchener Freiheit den wenigsten europäischen Zuschauern aufgefallen sein. Stefan Zauner und seine Jungs kamen in einheitlich langweiligem Weiß, greinten und sanken. Der achtzehnte Platz stellte die angemessene Entlohnung für ihr weinerliches Liedchen ‘Viel zu weich weit’ dar.
Das ist doch Christian Anders da rechts an der Mandoline! (FR)
Frankreich setzte seine Reise durch die Kolonien mit Patrick Fiori und seiner ‘Mama Corsica’ fort. Das war nun nicht ganz soweit weg wie Tunesien oder die karibischen Überseedépartements. Dafür machten sich die italienischen Einflüsse auf dem Eiland mit lieblichen Mandolinenklängen und in der Sprache bemerkbar. Zudem wirkte Patrick optisch wie der fleischgewordene Schwiegermüttertraum. Da schmolzen die Herzen der Juror/innen reihenweise dahin: Rang 4! Und nachdem sich La Grande Nation nun auf dem Ethno-Trip befand, übernahm die Schweiz gerne die vakante Position des Hoflieferanten klassischer frankophiler Gefühlsstürme. Nur: die für einen Sieg mit solcher Ware notwendige Mischung aus Noblesse und erkennbarem Siegeswillen wollte den eidgenössischen Interpretinnen einfach nicht gelingen. So musste sich die wie ein getretenes Hündchen dreinblickende Annie Cotton für ihr simples ‘Moi, tout simplement’ mit dem dritten Rang zufrieden geben. 22 Plätze zu gut für meinen Geschmack.
Ach, würden bei uns die Schunkelschlager mal so schön klingen! (FI)
Auf Rang 22 landete der alte dänische Eurovisionsbekannte Tommy Seebach. Sein Fehler: anders als noch bei seinen Kultnummern ‘Disco Tango’ (1979) und ‘Krøller eller ej’ (1981) saß er diesmal nicht hinter dem Klavier. Auch war ‘Under Stjernerne på Himlen’ ein besonders öder Langeweileschlager, der sich nahtlos in das zum Wegdämmern fade Musikmenü dieses Jahres einfügte. Dumm für ihn: die schlechte Platzierung bedeutete für das eurovisionsverrückte Dänemark die Relegation, da aufgrund des hohen Zulaufs die sechs in der Wertung hinten liegenden Länder im Folgejahr aussetzen mussten, wie die EBU bereits vorab verkündet hatte. Das nahmen ihm seine Landsleute übel. Seebach fing das Saufen an – zehn Jahre später war er tot. Nur zwei Plätze besser schnitt die Finnin Katri Helena Kalaoja (auch sie 1979 schon mal dabei) ab. Mit gleich zwei Akkordeons auf der Bühne forderte sie ihr Schicksal aber auch wirklich heraus – obwohl es ja gerade diese Instrumente waren, die den Schunkelschlager ‘Tule lou’ so unspießig, wunderbar warm und rund klingen ließen. Die Schweden schickten ein Nummer namens ‘Eloise’ ins Rennen, die musikalisch durchaus aus der selben Ära hätte stammen können wie der gleichnamige 1968er Superhit von Barry Ryan.
Walk like an Egyptian: Keti Garbi (GR)
Zwei Sachen beherrschen die Griechen wirklich gut: die Warmsanierung mit Hilfe von Waldbränden – und die serielle Produktion von Eurovisionsdiven! Keti Garbi gehört zweifellos zu ihnen, auch wenn ihre Lobhudelei auf die Lichtbild-Schnellentwicklung in der Heimat, ‘Ellada, Hora tu Fotos’, einen Tick zu sperrig herüberkam, um beim ersten Hören zu zünden. So gab es für die in einem atemberaubenden Kleid (schmale, lange Streifen vorn und hinten, ein paar elastische Bänder zum Zusammenhalten an der Seite) dramatisch gestikulierende Keti nur einen neunten Rang. Wunderbar dramatisch auch der österreichische Beitrag: dort nahm man Zuflucht zu biblischen Figuren, was bei glaubensschwachen Ländern nie gut geht. Tony Wegas’ (AT 1992) fabelhafte, leidenschaftlich-druckvolle Austropop-Ode an ‘Maria Magdalena’ versackte im Mittelfeld – es sollten noch sechs Jahre ins Land ziehen, bis das deutlich katholischere Kroatien vormachte, wie das richtig geht! Dabei bezog sich der von Thomas Spitzer (EAV) verfasste, das Lebensgefühl chronisch Kranker in Worte kleidender Text (“Nur wer leidet, ist am Leben / Wer nichts fühlt, ist tot / Schmerzen nehmen, Liebe geben / Das ist mein Gebot”) nur scheinbar auf die Heilige Jungfrau. So oder so: für diesen Spitzenschlager hätte auch eine Spitzenplatzierung drin sein müssen!
Gib mir Deine Macht: Tony Wegas (AT)
Die verpasste auch die belgische Sängerin Barbara Dex mit ihrer so wunderbar melancholisch klingenden Ballade ‘Iemand als jij’, einem ganz und gar fragilen Lied über den glücklichen Umstand, die große, die nun endlich einzig wahre Liebe des Lebens gefunden zu haben. Nach Maribelles ‘Ik hou van jou’ (NL 1984) das zweite holländisch gesungene Liebeslied der Contesthistorie, das einen erstaunlich banalen, aber positiven Text in eine zutiefst verzweifelte, todtraurige Stimmung gießt – wohl die Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit der besungenen Entflammung der Herzen anklingen lassend. Dass dieses bewegende Stück mit nur drei (deutschen!) Punkten auf dem letzten Platz landete, bleibt mir bis heute unbegreiflich. Auch wenn man den unmöglichen Aufzug der blonden Flämin, eine Art Negligée mit darübergeworfenem leichenfarbenem Vollkörperkondom, als punktemindernd berücksichtigt. Dazu noch die wulstige Frisur und die belgischen Schoko-Meeresfrüchten nachempfundenen Ohrringe: Barbara sah aus wie ein singender Windbeutel. Gar nicht zu reden von den Gitte-(DE 1973)-Gedächtnis-Gummistiefeln! Dieses Outfit veranlasste einen niederländischen Eurovisionsfan dazu, den jährlichen Barbara-Dex-Award für den schlechtangezogensten Teilnehmer des Grand Prix zu verleihen. Auch ein Weg zur Unsterblichkeit!
Lag es an der wiederkäuenden Mundbewegung? (BE)
Großbritannien schickte die aus den Hitparaden bekannte und zeitweise bei Stock/Aitken/Waterman unter Vertrag stehende Sonia. Von S/A/W gibt es lustigerweise auch einen Song namens ‘Better the Devil you know’: den sang jedoch Kylie Minogue und der war millionfach besser als Sonias leider nicht vom britischen Hitschreiberteam produzierte Popnummer, die eher nach einem Albumfülltitel der Beach Boys klang als nach zeitgenössischer Musik. Dennoch schaffte es der Titel auf Rang 59 in die deutschen Charts (#15 UK) und – muss man es wirklich noch erwähnen? – auf den zweiten Platz beim Contest. Nicht so Ruth Jacott aus den Niederlanden. Ihr Öko-Friedensschlager ‘Vrede’ vereinte eine selbst außerhalb des Grand Prix selten anzutreffende textliche wie musikalische Güte. Gäbe es denn Gerechtigkeit auf Erden, sie hätte gewinnen müssen. Der sechste Platz für die anbetungswürdige Diva Jacott, im Backgroundchor übrigens unterstützt von ihrem – mittlerweile geschiedenen – Ehemann Humphrey Campbell (NL 1992), war schlichtweg skandalös: womöglich wirkte die wie eine der Drag-Queens aus meinem Lieblingsfilm ‘Priscilla’ aufgemachte schwarze Schönheit zu selbstbewußt für einige Jurymitglieder. Auch die katastrophale Lichtregie und Kameraführung der Iren tat das ihre, um Ruths Glanz zu überdecken. Eva Santamarias spanischen Hip-Hop-Versuch über die ‘Hombres’ hat dagegen das zu solch fortschrittlichen Sounds schlichtweg nicht befähigte Orchester auf dem Gewissen.
Nicole: höre und weine! (NL)
Zu den (raren) Fanfavoriten in diesem Jahrgang zählt der letzte Song dieses Abends. Die sehr junge, sehr schüchtern wirkende Norwegerin Silje Vige machte zu Beginn ihrer hauchzarten Liebesballade ‘Alle mine Tankar’ (nein, nicht der Song einer Reederei-Erbin) den Eindruck, als sei sie mit dem Auftritt vor so vielen Menschen überfordert und als werde sie jeden Moment entweder in Tränen ausbrechen oder von der Bühne fliehen. Man litt vor dem Bildschirm mit ihr mit – und das ziemlich lange, denn das Lied brauchte eine Ewigkeit, um in Fahrt zu kommen. Mit Beginn des ersten Refrains jedoch geriet auf einmal Bewegung in den nordischen Fanblock im Zuschauerraum. Deren anfeuerndes Mitklatschen (möglicherweise eine Art Bewegungstherapie, um nicht einzuschlafen) übertrug sich auch auf Silje, die sich zunehmend sicherer zeigte und ihren wirklich schönen Song ab da überzeugend verkaufte. Von dieser Fan-Unterstützung ließen sich auch die Juroren anstecken, die die ‘Tankar’ auf den fünften Rang hievten.
Als wär’s die ZDF-Hitparade! (NO)
Schieres Entsetzen dürfte jedoch beim ausrichtenden RTÉ das Endergebnis der Abstimmung ausgelöst haben: Irland gewann nämlich erneut! Dabei präsentierte sich die 2010 (‘It’s for you’) erneut antretende und dabei deutlich sympathischer wirkende Niamh Kavanagh 1993 noch als allumfassende ästhetische Zumutung: wachsbleich, rothaarig und quallig, wirkte sie wie die verstoßene Tante der Kellys (DVE 2002), sang aber ihren kraftvollen, wenngleich hoffnungslos altmodischen Schmachtfetzen ‘In your Eyes’ (#83 in Deutschland, #24 im UK) sehr stimmgewaltig und ausdrucksstark. Letztlich spielte es keine Rolle, denn die Jurys hatten nun ihre Linie gefunden und zogen diese eisern durch: irische Balladen auf die Eins, britischer Pop (egal was, Hauptsache englisch gesungen) auf die Zwei, frankophile Gefühlsstürme auf die Drei. Alternativ irgendwas möglichst Hausbackenes. So musste man nicht so viel nachdenken und konnte früher in den Pub. Die Grand-Prix-Gemeinde fing schon mal an, sich im irischen “Home of Eurovision” häuslich einzurichten.
Wie aus Schmelzkäse geschnitzt: Nief Käwwanah (IE)
Eurovision Song Contest 1993
Eurovision Song Contest. Samstag, 15. Mai 1993, aus der Green Glens Arena in Millstreet, Irland. 25 Teilnehmerländer, Moderation: Fionnuala Sweeney.# | Land | Interpret | Titel | Punkte | Platz |
---|---|---|---|---|---|
01 | IT | Enrico Ruggeri | Sole d’Europa | 045 | 12 |
02 | TR | Burak Aydos | Esmer yarim | 010 | 21 |
03 | DE | Münchener Freiheit | Viel zu weit | 018 | 18 |
04 | CH | Annie Cotton | Moi, tout simplement | 148 | 03 |
05 | DK | Tommy Seebach | Under Stjernerne på Himlen | 009 | 22 |
06 | GR | Keti Garbi | Ellatha, Hora tu Fotos | 064 | 09 |
07 | BE | Barbara Dex | Iemand als jij | 003 | 25 |
08 | MT | William Mangion | This Time | 069 | 08 |
09 | IS | Inga Stefánsdóttir | Þá veistu Svarið | 042 | 13 |
10 | AT | Tony Wegas | Maria Magdalena | 032 | 14 |
11 | PT | Anabela Braz Pires | A Cidade (até ser Dia) | 060 | 10 |
12 | FR | Patrick Fiori | Mama Corsica | 121 | 04 |
13 | SE | Arvingarna | Eloise | 089 | 07 |
14 | IE | Niamh Kavanagh | In your Eyes | 187 | 01 |
15 | LU | Modern Times | Donne-moi une Chance | 011 | 20 |
16 | SI | 1* Band | Tih deževen Dan | 009 | 23 |
17 | FI | Katri Helena Kalaoja | Tule luo | 020 | 17 |
18 | BA | Fazla | Sva Bol Svijeta | 027 | 16 |
19 | UK | Sonia Evans | Better the Devil you know | 164 | 02 |
20 | NL | Ruth Jacott | Vrede | 092 | 06 |
21 | HR | Put | Don’t ever cry | 031 | 15 |
22 | ES | Eva Santamaría | Hombres | 058 | 11 |
23 | CY | Zimboulakis & van Beke | Mi stamatas | 017 | 19 |
24 | IL | Shiru | Shiru | 004 | 24 |
25 | NO | Silje Vige | Alle mine Tankar | 120 | 05 |
Für mich noch immer der beste Grand-Prix-Jahrgang aller Zeiten. Alles war einfach perfekt. Vom Italienischen Gitarrensolo bis zum letzten Ton der norwegischen Sirene, und dann der grandiose Siegertitel. Dazu: Der wohl einzige ESC aller Zeiten, der in einem Dorf stattfand.
Macht es Sinn, einen extra Artikel für den Vorentscheid der osteuropäischen Länder zu schreiben? Immerhin haben alle Semifinale ja auch einen Artikel.
Hatte ich schon mal überlegt und mir aufgrund Deiner Anfrage jetzt auch mal den kompletten Vorentscheid auf Youtube reingezogen. Aber ich muss ehrlich sagen, ich verspüre keinen all zu großen Drang, da einen Artikel zu schreiben – zu den meisten Songs fällt mir echt nichts ein, außer dass einer grottiger ist als der andere und die drei ins Finale gewählten tatsächlich noch die besten waren, frei nach dem Motto: unter den Blinden ist der Einäugige König…
Zur Ljubljana-Vorauswahl:
Ich fand Élan für die Slowakei deutlicher besser, als den Slowenischen Beitrag, der einfach nur so vor sich hinplätscherte und den ich in die Kategorie “Fahrstuhlmusik beim ESC” einordnen würde (letztlich auch ein mehr als gerechter 22. Platz). Letztlich war es aber dennoch witzig, wie sich die Slowakei durch ihre eigene Wertung selber rausgekegelt hat, auch wenn der gute Juror sicher nicht wusste, was die Kollegen der Konkurrenz gewertet haben.
Rumänien und Ungarn waren hingegen ziemlich grässlich. Gottseidank nahmen sie 1993 nicht teil, da wir ansonsten die, in meinen Ohren, exzellenten Beiträge der beiden 1994 nie gehört hätten wegen eines schlechten Vorjahresergebnisses.
Die Estin hatte ein nettes Lied, wirkte auf der Bühne ziemlich verloren.
Bei der Endausscheidung fand ich es dann doch erstaunlich, dass sich ausgerechnet “In Your Eyes” durchsetzte, den ich als pures Mittelmaß empfinde. Und das ist schade, weil es bei diesem Jahrgang viele interessante und gute Titel gab, die auch insgesamt zurecht gut abgeschnitten haben (Frankreich, UK, Schweden, Schweiz). Selbst “Viel zu Weit” ist unter den deutschen Beiträgen in den 90ern einer der erträglicheren, der aber meiner Ansicht nach im falschen Jahrgang teilgenommen hat.