Angedroht war, dass die letztjährige Siegerin, die von Staatschef Wiktor Juschtschenko zur Eurovisionsbeauftragten ernannte Volksheldin Ruslana, durch den Abend führen solle. Die Galionsfigur der Orangenen Revolution sagte aber in letzter Sekunde ab. Weil sie so viel zu tun habe, dass sie sich nicht richtig vorbereiten könne, so die offizielle Begründung. Jegliche Spekulation über einen Zusammenhang mit ihren eher fragmentarischen Englischkenntnissen ist hingegen so bösartig wie wohl begründet. Ob Mascha und Pascha, die Ersatzmoderatoren, nun so viel besser Englisch sprachen? Es gab an diesem Abend keine rechte Antwort darauf. Denn sie zwitscherte ihre Texte zwischen stets zum debilen Dauergrinsen gebleckten Perlweißzähnen heraus wie eine Singdrossel auf Speed, er murmelte sie beständig in seinen zwischenzeitlich abrasierten Goatee wie ein bekiffter Elch.
Man verstand also nichts, aber das machte auch nichts. Wir hatten ja den stets verlässlichen Peter Urban, der sich zwar nicht die Mühe machte, bei den aus dem Halbfinale kommenden Acts seine Anmoderationen zu aktualisieren. Doch warum auch: seine Kommentare waren kenntnisreich und erfrischend wie immer. Die ebenfalls angekündigten Klitschko-Brüder, bekannt aus Boxsport und Ferrero-Reklame (was immer “Blinis” sein mögen: ich möchte das nicht!), tauchten indes tatsächlich auf, um kurz auf ein paar Glöckchen zu hauen. Und das auch noch vollständig bekleidet! Wie enttäuschend! Natürlich kam auch Ruslana zu ihrem Recht und tanzte noch einmal die ‘Wild Dances’ für uns. Ob sie damit heute bei Möbelhauseröffnungen auftritt? Doch auch ohne Moderationstätigkeit blieb ihr Einfluss den ganzen Abend über sehr präsent: beinahe jeder zweite Wettbewerbsbeitrag versuchte sich an der ukrainischen Formel aus lauten Trommeln, atemberaubenden Tanzdarbietungen und hektischem Geschrei.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: Nox (HU)
Stimmlich konnte die die Darbietung des ungarischen Tanzprojektes Nox – im Gegensatz zum Semi – diesmal eher überzeugen, vor allem harmonierten die Männerstimmen im Refrain besser. Perfekt wie schon am Donnerstag die Choreografie, von der man allerdings kaum etwas sah, da die Ungarn auf die glorreiche Idee kamen, ihre vollständig schwarz gekleideten Riverdancer vor einem tiefschwarzen Bühnenhintergrund tanzen zu lassen. Vermutlich in dem Versuch, Sertabs Sieg von 2003 zu wiederholen, präsentierte Großbritannien den flottesten türkischen Beitrag der Eurovisionsgeschichte: Javine Hylton, eine leicht geschürzte Castingshow-Schnepfe, krächzte das lasziv-auffordernde ‘Touch my Fire’, eingerahmt von mehr als schnuckeligen Tänzern (dem Aussehen nach Anthony Costa und Simon Webbe von Blue [UK 2010]). Die verzweifelte Hektik der durchaus unterhaltsamen Choreografie konnte allerdings nicht von Javines versagendem Stimmchen ablenken. So landete die Britin, die bei der heimischen Vorentscheidung noch für ein Nipplegate gesorgt hatte, ganz weit hinten. Wie übrigens alle Big-Four-Länder: in diesem Jahr schlug das verständliche Strafwerten für die privilegierten fixen Finalisten erstmals mit voller Härte durch.
Sertab Erener rief gerade an und will ihr Lied zurück! (UK)
Dass in einem Wettbewerbsumfeld, in dem laute Trommeln und hektische Tanzschritte dominierten, eine solche Darbietung wie die von Ich-bin-zwei-Öltanks-Chiara gut ankam, verwundert nicht. Ohne jeglichen Ablenkungsschnickschnack stellte sich die figur- und stimmgewaltige Malteserin ganz alleine vors Mikro, tanzte nicht und ließ die Schlichtheit ihrer selbst geschriebenen Midtempoballade ‘Angel’ wirken. Dazu zwinkerte sie eins‑, zweimal kokett in die Kamera und signalisierte so: ich hab die Mätzchen nicht nötig, ich weiß, dass ich gut bin. Stimmte, selbst wenn ich solche Lieder persönlich auf den Tod nicht ausstehen kann. Für die metallicfroschgrüne Siegerin der Qualifikationsrunde, Luminita Anghel und ihre sexy Trommler (von deren grandioser Show man dank der beschissenen Kameraführung so gut wie nichts sah) reichte es im Finale zum dritten Platz. Einen klasse Kontrast zum kraftvollen Housetrack ‘Let me try’ und schönen Beleg für die neue musikalische Vielfalt des einstmaligen Schlagerwettbewerbs lieferten die lustigen nordischen Parodie-Rocker Wig Wam. ‘In my Dreams’, eine augenzwinkernde Verbeugung vor den Abgründen des dahingeschiedenen Glamrock, bewies auf das Schönste, dass aus Norwegen nicht nur Depriballaden kommen müssen.
Rumänien ist das neue Belgien: Luminta + Sistem
Wer sich all die Jahre fragte, was seit 1979 eigentlich aus Dschinghis Khan wurde, bekam hier die Antwort: er wanderte in die Türkei aus und fand heuer seinen Weg zurück auf die Eurovisionsbühne, als Tänzer für die bongospielende Bardin Gülseren. Ihr Ethnosong ‘Rimming rimming leck Rimi rimi ley’, von TRT in dem Bemühen eingereicht, so schnell keinen Contest mehr in Istanbul austragen zu müssen, klang im finalen Remix um Längen besser als im Vorfeld. Also schon beinahe erträglich. Zdob şi Zdub legten im Vergleich zum Semi noch ein Schippchen drauf: ihr Leadsänger zog sich obenrum aus, präsentierte die moldawischen Bodypaintingtrends und die in Chișinău angesagten Hüftteppiche und ließ die angesichts ihrer kultartigen Popularität nun über beide Wangen strahlende Oma wieder auf die Pauke hauen. Als ob ein israelischer Choreograf die Bühnenshow für die Albanerin Ledina Çelo zusammengestellt hätte, wichen die mit Geigenattrappen bewaffneten Begleittänzerinnen ihr nicht von der Seite. Von ihrem Hochzeitslied ‘Tomorrow I go’ blieb bei mir dennoch nur hektisches und disharmonisches Geschrei hängen, wie fast immer bei den Beiträgen des Balkanlandes.
“There is no lay without no rimi rimi”: Gülseren (TR)
Wie man sich an unerreichbaren Vorbildern verheben kann, bewies der Zypriot und alte Eurovisionsbekannte Constantinos Christoforou. Er hatte bei Sakis Rouvas (GR 2004) ganz genau hingeschaut und alle Erfolgsingredenzien übernommen. Seinen mediterranen Tanzflächenfüller ‘Ela ela’ präsentierte er mit einer überladenen Choreografie, hantierte mit riesigen Ohrenstäbchen, streckte lasziv den Unterleib in die Kamera und vergaß auch nicht, sich vorher ansehnliche Muskeln anzutrainieren. Blöd nur, dass seine männlichen Backings noch dickere Oberarme hatten, die sie in schwarzen Muskelshirts auch ansprechend präsentierten. Das wirkte alles wie gewollt und nicht gekonnt. Ein fader Abklatsch auch die iberische Nummer: erinnern Sie sich noch an diesen schlimmen spanischen Sommerhit mit der peinlichen Choreografie, mit der auch Sie sich damals auf dem Betriebsfest blamierten? Genau, der ‘Ketchup Song’! Auch der spanische Sender TVE erinnerte sich noch daran und schickte ihn, zur Tarnung von drei wie gedopt über die Bühne wirbelnden Hausfrauen (Son de Sol) in augenwehbunter Strandkleidung gesungen, als ‘Brujería’ nach Kiew. In Spanien gab’s Proteste von Feministinnen gegen den “frauenfeindlichen Text” – dabei sind Zeilen wie “Du musst mich nicht in Ketten legen, damit ich dir folge” (oder so ähnlich) doch ausgesprochen liberal. Und gegen Männeranbetung ist ja wohl nichts einzuwenden! Gegen diesen Song allerdings schon: den brauchte einfach kein Mensch!
Der zyprische Beitrag 2005 wird präsentiert von: Q‑Tips!
‘Zauvijek moja’, der Beitrag Serbien-Montenegros, erinnerte in seiner ganzen wunderbaren Dramatik und dem ungehemmten Einsatz bittersüßer Weltuntergangsgeigen an die Machart des Vorjahrestitels ‘Lane moje’. Nur: den Jungs von No Name kaufte man angesichts ihrer unbefleckten Jugend nicht ab, jemals mit schlimmeren Sorgen konfrontiert gewesen zu sein als der Wahl ihres Haarpflegeproduktes. Leidenschaft muss aber glaubwürdig wirken, um punkten zu können. Dabei war der Beitrag hoch kontrovers: die Präpubertierenden hatten sich in der Vorentscheidung gegen Jelena Tomašević (RS 2008) und ihr aus der Feder Željko Joksimovićs (RS 2004, 2012) stammendes ‘Jutro’ durchsetzen können, weil alle montenegrinischen Jurymitglieder in einer Art Blockvoting für die aus dem separatistischen Landesteil stammenden Buben stimmten und Jelena geschlossen ignorierten. Im Folgejahr sorgte das gleiche Verhalten der Montenegriner für einen Eklat und den Rückzug des Staatenbunds vom Contest. Im Juni 2006 vollzog sich dann die Abspaltung des für Korruption und Schmuggel bekannten Winzstaates vom großen Bruder. Der kosmische Ausgleich: während Serbien solo 2007 den Sieg holte, scheiterte das eigenständige Montenegro seither in jeder einzelnen Qualifikationsrunde.
Dagegen ist Sandra Kim eine Trantüte: No Name (RS)
Dass der Däne Jakob Sveistrup mit seinem drögen Diätreggae überhaupt ins Finale kam, erboste mich. Auch wenn er persönlich ja sympathisch und sein ‘Talking to you’ während der ersten Strophe noch erträglich wirkte: spätestens, wenn der Refrain einsetzt, ist es mit meiner Toleranz vorbei. Dass er es auch noch hier unter die Top Ten schaffte, damit bin ich nicht einverstanden. Um so mehr freute mich das verdiente schlechte Abschneiden des schwedischen Beitrags. Die eigentliche Siegerin des Melodifestivalen in diesem Jahr hieß Nanne Grönvall (SE 1996): ihr fantastisches ‘Håll om mig’ erhielt fast doppelt so viele Stimmen wie der Zweitplatzierte Martin Stenmarck, den die SVT-Jury in belarussischer Manier dennoch gegen die breite Publikumsmehrheit nach Kiew manipulierte, wo er mit einer swingorientierten Cabaretnummer über das bekannte skandinavische Spielerparadies ‘Las Vegas’ die Menschen befremdete. Ob sein Herumgefuchtel mit einem neonbeleuchteten Mikrofonständer eine Reminiszenz an seine stangentanzende Landsfrau Lena Phillipson (2004) darstellen sollte? Oder hoffte er, vom grassierenden Star-Wars-Fieber (Die Rache der Sith) zu profitieren? Nutzte jedenfalls nix, denn auf Swing regiert Europa nun mal allergisch – ob der NDR das nun glaubt oder nicht!
Diesen fantastischen Song enthielten uns die verblödeten schwedischen Juroren vor. Sterbt!
Auf Drängen der Sesselpupser von der EBU, die mal wieder auf dem albernen Mantra des “unpolitischen” Contests bestanden, mussten Greenjolly den ukrainischen Beitrag ‘Razom nas bahato’, die Kampfhymne der Orangenen Revolution, um die darin enthaltene namentliche Huldigung des erst durch selbige Revolution rechtmäßig ins Amt gelangten Präsidenten Juschtschenko bereinigen. Was ich gegenüber den tapferen und mutigen Menschen, die sich seinerzeit in Kiew bei Minusgraden auf der Straße für die Demokratie den Arsch abfroren, als Beleidigung empfinde. Toll fand ich die musikalisch gewöhnungsbedürftige Hip-Hop-Nummer natürlich auch wegen des super sexy Bärchens, das da in Mitten seiner in Ketten gelegten Bandkollegen rappte. Unser Castingsternchen Gracia amüsierte mit einem völlig verunglücken Einstieg in ihr tödlich mittelmäßiges Poprockliedchen. ‘Run and hide’: diesen Rat hätte ich ihr auch gegeben.
Dürften mich ebenfalls in Ketten legen: Greenjolly (UA)
Auf den verdienten letzten Platz des Abends folgte der verdiente erste: Helena Paparizou, schon als weiblicher Part von Antique (GR 2001) eine verehrungswürdige Diva sondergleichen, gab mit dem Titel ihres dezent folklorisierten Discostücks ‘My Number One’ sofort vor, wohin die Reise geht. Eine überzeugende, aber nicht übertriebene Choreografie mit clever eingebauten Sirtaki-Elementen und bis zum Bauchnabel aufgeknüpften Tanzschnittchen; vor allem aber Helenas Attitüde, die keinen Zweifel daran ließ, wer die Königin des Abends werden sollte, führten zum berechtigten Erfolg. Der spätestens in dem Moment besiegelt war, als die schwedische Griechengöttin einem ihrer Tänzer an den Latz griff, ein paar Schnüre herauszog und ihn als menschliche Violine benutzte. Der Sieg folgte auf die Ausrichtung der olympischen Sommerspiele 2004 in Athen (was den deutschen Schlagersänger Christian Anders in einem NDR-Eurovisionsspecial zu der Aussage brachte, das Land habe sich gerade in einer Hochphase nationalen Karmas befunden), so dass das eigens hierfür teuer errichtete Olympiastadion praktischerweise für die Durchführung des Musikwettbewerbs zweitverwertet werden konnte.
Eine von Können unterfütterte Attitüde ist nun mal sexy: Helena & die Paparizettes (GR)
Natalia Podolskaya zog mit ihrem Startplatz dagegen die Arschkarte. Ihre an sich subversive Kombination aus formatradiofreundlichem Poprock (‘Nobody hurt no one’) und einem amerikakritischen Text über lasche Waffengesetze und Gewalt an Schulen litt ein wenig darunter, dass man ihn nicht verstand, weil sie nuschelte. So blieb nur Durchschnittsseich à la Gracia. Dass sie deren Platzierung überbot, verdankt Natalia vor allem der Loyalität der Exilrussen in den ehemaligen GUS-Staaten, die für sie anriefen. Brillierte Bosnien letztes Jahr noch mit einem campen Retro-Disco-Knaller, so unternahm man diesmal eine Reise in die Abgründe der Eurovisionswelt der Achtziger. Feminnem, drei singende Damenbinden in billigen Fummeln (bzw. eilig umgearbeiteten Duschhäubchen) schlachteten einen besinnungslos munteren Song namens ‘Call me’, bei dem es einer Beleidigung Schwedens gleich käme, zu behaupten, er sei von Abba (SE 1974) abgekupfert. Das Import-Kalkül des Schweizer Fernsehens ging auf: mit Vanilla Ninja, einer auch bei deutschen Mädchen im Grundschulalter populären Girlgroup aus Estland, erreichten die Eidgenossen die einzige Top-Ten-Platzierung seit dem Jahrtausendwechsel.
That Estonian Cool: nur mit Importware kann die Schweiz beim Contest bestehen
“Die sind ja süß”, meinte meine Mitschauerin Manuela angesichts der lettischen Bubis Walter & Kazha mit ihrem nicolesken ‘The War is not over’. Um angesichts meines entsetzten Gesichtsausdrucks klarzustellen: “Süß im Sinne von: denen würde ich sofort einen Kakao kochen”. Okay! Dass das durchschaubar auf Sympathievoten zielende Gimmick mit der stellenweise in die Choreografie eingebundenen Gebärdensprache auch im Finale so gut ankam und ihnen beinahe den Sieg bescherte – nun gut, wir haben mit der Nutzung des Behindertenbonus angefangen (‘Johnny Blue’, 1981; Corinna May, 2002). Insofern dürfen wir uns nicht beschweren. Die das Teilnehmerfeld beschließende Ortal Malka, eine anmutige französische Sängerin mit israelischen Wurzeln und einer etwas heiseren Stimme, bot einen netten, modernen RnB-Song mit zeitgeistigem Tiefgang (‘Chancun pense à soi’). Sowie eine echte Augenweide von einem muskelbepackten schwarzen Tänzer, der während der Minuten ihres Auftritts meine komplette Aufmerksamkeit beanspruchte. Trotzdem sprang der Funke nicht so richtig über.
Zeitgenössisches, kriminell unterbewertet: Ortal & die Chacelettes (FR)
Nach einem brillanten Pausenprogramm ging es zum Höhepunkt: der Auszählung! Zwar wollte diesmal niemand neun Punkte vergeben, dafür erwischte es ausgerechnet das Gastgeberland Ukraine: wohl, weil sich der Computer aufhängte, fing man drei Mal mit der Punktedurchsage an. Sehr lustig! Spannend wurde es, weil lange Zeit kein eindeutiger Trend auszumachen war (außer dem korrekten letzten Platz für Deutschland). Ich schwitzte Blut und Wasser, dass um Gottes Willen nicht die furchtbaren Letten gewinnen dürften, jubelte bei jedem Punkt für Rumänien und Griechenland – und freute mich am Ende des Abends wie ein Plätzchen über den verdienten Sieg von Helena Paparizou, für die es in den deutschen Charts für Rang 37 reichte. Schönes Ergebnis – und nach Athen wollte ich ja schon immer mal!
Eurovision Song Contest 2005
Eurovision Song Contest – Finale. Samstag, 21. Mai 2005, aus dem Palatsu Sportu in Kiew, Ukraine. 24 Teilnehmerländer. Moderation: Maria Efrosinina und Pavlo Shylko.# | Land | Interpret | Titel | Punkte | Platz |
---|---|---|---|---|---|
01 | HU | Nox | Forogj, Világ! | 097 | 12 |
02 | UK | Javine Hylton | Touch my Fire | 018 | 22 |
03 | MT | Chiara Siracusa | Angel | 192 | 02 |
04 | RO | Luminiţa Anghel + Sistem | Let me try | 158 | 03 |
05 | NO | Wig Wam | In my Dreams | 125 | 09 |
06 | TR | Gülseren Gomez | Rimi rimi ley | 092 | 13 |
07 | MD | Zdob şi Zdub | Boonika bate Doba | 148 | 06 |
08 | AB | Ledina Çelo | Tomorrow I go | 053 | 16 |
09 | CY | Constantinos Christoforou | Ela ela (come Baby) | 046 | 18 |
10 | ES | Son de Sol | Brujería | 028 | 21 |
11 | IL | Shiri Maimon | Hasheket shenish’ar | 154 | 04 |
12 | RS | No Name | Zauvijek moja | 137 | 07 |
13 | DK | Jakob Sveistrup | Talking to you | 125 | 10 |
14 | SE | Martin Stenmarck | Las Vegas | 030 | 19 |
15 | MK | Martin Vučić | Make my Day | 052 | 17 |
16 | UA | GreenJolly | Razom nas bahato | 030 | 19 |
17 | DE | Gracia Baur | Run and hide | 004 | 24 |
18 | HR | Boris Novković + Lado | Vukovi umiru sami | 115 | 11 |
19 | GR | Helena Paparizou | My Number One | 230 | 01 |
20 | RU | Natalia Podolskaya | Nobody hurt no one | 057 | 15 |
21 | BA | Feminnem | Call me | 079 | 14 |
22 | CH | Vanilla Ninja | Cool Vibes | 128 | 08 |
23 | LV | Walters & Kazha | The War is not over | 153 | 05 |
24 | FR | Ortal Malka | Chacun pense à soi | 011 | 23 |
Herrje: Gracia. Muss man das kommentieren? Wie sehr kann man sich verkreischen (ich weigere mich, das ‘Gesang’ zu nennen)? Die Big Four mit dem übelsten Absturz der einst großen ESC-Nationen. Gar nicht zu reden von den schon im Halbfinale hängengebliebenen Iren und diversen anderen ‘Mächten’. Was die Siegerin angeht – gut, es ist kein schlechtes Lied. Ich hätte trotzdem lieber die dicke Frau vorne gesehen. Und wie verstreut war denn dieses Voting bitte? Laut meinen Unterlagen hat Frau Paparizou den schwächsten Siegertitel aller Zeiten (nur knapp über 50 Prozent der maximal erreichbaren Punkte, das soll bitte kein Werturteil sein!), aber gleichzeitig 38 (!) Punkte Vorsprung auf Platz 2! Das war mal ein tief gestaffeltes Feld.
Huldigung für Juschtschenko? Die Entscheidung der EBU war richtig. Der ESC darf nicht mißbraucht werden, um Politikern in den Hintern zu kriechen oder zu treten (wie Georgien 2009). Sonst würde ein Drittel aller Beiträge nur noch aus Textzeilen wie ‘Lobet den Putin, den Lukaschenko’ oder ähnlichem bestehen. Ein weiteres Drittel würde dann ‘Fuck Putin’ in Endlosschleife grölen. Das kann niemand wollen. Gracia hat eigentlich gut gesungen, bringt aber nichts, wenn das Lied öde und ein zweiter Rocksong (Natalia Podolskaya) um vieles besser ist. Chiara sang klasse, aber ihr 2.Platz hat mich doch gewundert. Da müssen wohl viele Männer ihren heimlichsten Fantasien nachgegeben haben. Ich hätte mich auch fast den blonden Sirenen aus BH ergeben, konnte mich aber noch zusammenreißen. Helenas Sieg war leider verdient, ihr Auftritt war der professionellste von allen. Hier stimmte einfach alles. Auch wenn es bei mir (wie schon bei Antique 2001) etwas arrogant rüberkam.
Zumal sich auch David Brandes selbst kannibalisiert hat mit den Beiträgen für Deutschland und Schweiz wie weiland schon Dieter Bohlen mit Nino de Angelo und Thomas Forstner. Das mag noch eher dazu beigetragen wie die Russin. Und Cool Vibes fand ich selbst auch den besseren Brandes-Song im Wettbewerb.
Über deutsche Niederlagen freue ich mich eigentlich nie (denn ich liebe mein Land) aber damals, beim ESC 2005, tat ich es! Schrecklich, schrecklich, diese Gracia! Das ist wirklich zum Rennen und Verstecken. Naja, gut, mittlerweile ist sie ja wieder in der Versenkung verschwunden. Aber ich weiß noch ganz genau, wie die Leute im Sat.1‑Frühstücksfernsehen am Montag drauf gejammert haben, weil Gracias Performance ja so TOLL war! Meine Mutter und ich waren erschüttert darüber, wie diese Gracia damals nach ihrem ESC-Auftritt so hochgelobt wurde.
Meine Eltern und ich fanden damals, dass Chiara die Beste war. Den zweiten Platz hat sie sich auch verdient. Schön aber, dass die Griechen, die schon damals finanzielle Schwierigkeiten hatten, gewannen und dass auch Moldawien in die Top 10 kam.
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