Offizieller Segen für die deutsche Country-Band: am Donnerstag empfing Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust Texas Lightning im Gästehaus des Senats und erklärte dabei zuversichtlich: “Ich sehe gute Chancen, dass die Band unter die ersten drei kommt.” Was in vielfacher Hinsicht ein gutes Omen ist: zum einen markiert das (in osteuropäischen Ländern durchaus übliche) Schulterklopfen für die Vertreter unseres Landes beim Grand Prix durch einen Repräsentanten des Staates den veränderten Stellenwert des Song Contests. Noch vor wenigen Jahren wäre es kaum vorstellbar gewesen, dass ein Politiker einen Eurovisionssänger auch nur mit der Kneifzange angefasst hätte.
Ole findet’s gut und ich auch: ‘No no never’ (DE)
Und so gewagt die Vorhersage von Beusts vielleicht auch sein mag: ihre Aussenwirkung ist nicht zu unterschätzen. Es wird nämlich europaweit durchaus wahrgenommen, ob ein Beitrag die Unterstützung des eigenen Landes hat oder nicht. Hoch anzurechnen ist dem Hamburger Bürgermeister, dass er nicht den Fehler beging, einen Sieg für die Deutschen zu erwarten. Die Vorhersage “Top Drei” wirkt einerseits selbstbewusst, andererseits aber auch nicht überheblich. Und so ist es weniger entscheidend, ob von Beust Recht behalten wird oder nicht. Wichtig ist, dass ‘No no never’ bei Grand-Prix-Fans europaweit durchaus auf Sympathie stößt und als einer der besseren Beiträge dieses Jahrgangs Anerkennung findet. Die Band selbst parierte die ausgesprochene Erwartungshaltung ebenfalls in großartiger Weise: “Hoffentlich sind wir besser als letztes Jahr”, war – in Anspielung auf das Desaster von Kiew – die ebenso bescheidene wie selbstironische Replik der fantastischen Fünf. Solche Repräsentanten wünscht man sich! Texas Lightning schenkten Ole van Beust beim Pressetermin übrigens einen Stetson. Der Politiker versprach denn auch, das Finale am 20. Mai keinesfalls zu verpassen!