War dafür wirklich die Abspaltung Montenegros von Serbien erforderlich? Damit sie Stevan Faddy schicken können? Wir erinnern uns: letztes Jahr war es wegen offensichtlicher Schiebung durch die montenegrinische Jury zu tumultartigen Ausschreitungen bei der gemeinsamen Vorentscheidung Serbien-Montenegros gekommen. Anschließend ging das Hauen und Stechen auf offizieller Ebene weiter, mit dem Ergebnis, dass das bislang sehr erfolgreiche Land nicht am Eurovision Song Contest teilnahm. Bei einer Volksabstimmung im Mai 2006 entschieden sich die rund 650.000 Montenegriner dann mit knapper Mehrheit für eine Abspaltung von Serbien. Weswegen beide Länder diesmal getrennt teilnehmen und natürlich auch getrennt abstimmen. Was das Potential für Punkteschiebereien nach Balkan-Art nicht gerade reduziert.
Schöne Landschaftsaufnahmen, schlimme Musik (ME)
Und wofür die ganze Aufregung? Bei der montenegrinischen Vorauswahl hat nun Stevan Faddy gewonnen, der auch bei den letzten Vorentscheidungen dabei war, sich aber nicht durchsetzen konnte. Er singt die unterdurchschnittliche Achtzigerjahre-Rocknummer ‘Hajde krojci’, die an ihren besten Stellen an Grönemeyers ‘Vollmond’ erinnert und an ihren schlechtesten an alles von Toto. Das Interessanteste daran ist noch Stevans unmögliche Helge-Schneider-Gedächtnisfrisur. Und das Maurerdekolleté, das sichtbar wird, wenn er sich kurz vor Schluss vom Publikum abwendet und in die Hocke geht. Für so einen Beitrag hat sich die ganze Abspaltung nun aber wirklich nicht rentiert!