Beleidige niemals die Familie eines Italieners! Piero Esteriore, der schweizerische Nulpointer von 2004 (‘Celebrate’) mit sizilianischen Wurzeln, nahm einen hämischen Artikel des Boulevardblatts Blick heute zum Anlass, dem Verlagshaus Ringier einen Besuch abzustatten: mit dem Auto und durch die geschlossene Glastür! Esteriore wurde von der Polizei festgenommen. Spekulationen, es handele sich um einen Promo-Gag für sein neues Album, wies seine Plattenfirma zurück. Was war passiert? Gestern hatte der Sänger seinen Dreißigsten begangen und auch die Presse zur Familienfeier eingeladen, auf welcher er auch gleich sein neues Italo-Pop-Album ‘Io vivo’ promotete. Blick-Reporter Gion Mathias Cavelty fraß sich auf Esteriores Kosten durch. Und schrieb in der heutigen Ausgabe des Schmierblattes, das 1998 bereits Gunvor Guggisberg übel mit Schmutz bewarf, einen ziemlich bösen, deswegen aber auch hochgradig amüsanten Verriss. Unter der Überschrift “Alle singen, nur das Rindsfilet bleibt stumm” verglich er die Festivität mit einer “Mafia-Beerdigung” und zitierte einen angeblichen anonymen weiblichen Partygast mit den Worten “Oh mein Gott, jetzt singt auch noch die ganze Familie”.
Piero Esteriore (CH 2004, 0 Punkte) entsorgt unverkäufliche CDs.
Das fand der gelernte Frisör und ehemalige MusicStar-Finalist wohl nicht so lustig. Wutentbrannt steuerte er seinen Mercedes in die Eingangstür des Ringier-Verlags, in dem der Blick erscheint. Rauchend sei er ausgestiegen und habe signierte CDs in den Eingangsbereich geworfen, berichtet 20 Minuten unter Berufung auf eine Presseagentur. “Dem, der das geschrieben hat, reiße ich die Eier ab!” habe er gedroht – zum Glück für Herrn Cavelty wurde der amoklaufende Sänger jedoch verhaftet, bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte. Eine gezielte Aktion, um sein neues Album zu bewerben? Pieros Plattenfirma dementierte das umgehend, wies aber natürlich gleichzeitig darauf hin, dass ‘Io vivo’ wie geplant am 12. Oktober erscheinen werde. Auch Mama Esteriore bestätigte ungewollt den Verdacht: “Alle rufen uns an wegen dieser Sache. Aber wenn es um etwas Positives geht, wenn es darum geht, einen seiner Songs durchzulassen, dann interessiert es niemanden”, beklagte sie sich gegenüber 20 Minuten. Tragisch!
Im House-Remix mit entsprechendem Tempo sogar einigermaßen anhörbar: der Titeltrack von Pieros neuem Album.