Good old Euro­pe is dying: Öster­reich setzt 2008 aus

Die Ösis glän­zen mal wie­der in ihrer Para­de­rol­le und geben die belei­dig­te Leber­wurst. Wie der ORF heu­te bekannt gab, wer­den unse­re süd­li­chen Nach­barn in Bel­grad nicht mit den ande­ren Kin­dern Natio­nen spie­len, son­dern blei­ben ein­ge­schnappt zu Hau­se. Grund: der Song Con­test sei der­zeit “kein Unter­hal­tungs­pro­gramm, son­dern poli­ti­sches Exer­zier­feld”. Dem offi­zi­el­len State­ment des Sen­ders zufol­ge mache man sich Sor­gen, weil bei der Zutei­lung der Teil­neh­mer­län­der zu einer der zwei Qua­li­fi­ka­ti­ons­run­den wei­ter die Gefahr einer Auf­tei­lung in einen West- und einen Ost-Block bestün­de. Das sei nicht hin­nehm­bar. Den wah­ren Grund ver­rät ORF-Pro­gramm­chef Wolf­gang Lorenz: 2007 sei “nicht nach der Qua­li­tät der Bei­trä­ge, son­dern nach ihrer Her­kunft ent­schie­den wor­den”. Was in eini­gen Fäl­len sogar stim­men mag – nur: gera­de die öster­rei­chi­schen Lie­der erfuh­ren in den letz­ten Jah­ren fast immer ein ihrer musi­ka­li­schen Qua­li­tät ent­spre­chen­des Ergeb­nis. Der groß­ar­ti­ge Alf Poier lan­de­te 2003 ver­dien­ter­ma­ßen weit vor­ne; der unglaub­lich lang­wei­li­ge Eric Papi­la­ya flog 2007 völ­lig zu Recht in der Vor­run­de raus. Mit Aus­nah­me der Global.Kryner, deren musi­ka­li­scher Fun­ke 2005 jedoch nicht rich­tig zün­de­te, braucht sich nie­mand beklagen.

Wenn kei­ne noch so gro­ße Men­ge an Sil­ber­pail­let­ten und Feder­boa-Schlei­fen die musi­ka­li­sche Ideen­lo­sig­keit über­den­ken kann: Eric Papilaya.

Das sieht man in Wien offen­sicht­lich anders. “Der ORF will nicht wei­ter Talen­te aus Öster­reich in ein chan­cen­lo­ses Ren­nen schi­cken”, so Lorenz. Ver­ständ­lich: solan­ge die “Talen­te” wei­ter­hin so schlecht sind wie in den letz­ten Jah­ren, wer­den sie beim Song Con­test tat­säch­lich chan­cen­los blei­ben. Aber gut: schmol­len ist halt ein­fa­cher als sich Mühe zu geben.

Letz­te Aktua­li­sie­rung: 15.10.2021

1 Comment

  • […] Wie unter ande­rem die FTD ver­gan­ge­nen Don­ners­tag unter Beru­fung auf die bri­ti­sche BBC berich­te­te, wur­den beim Tele­vo­ting in Aser­bai­dschan zwar nur sehr weni­ge Stim­men für den Bei­trag Arme­ni­ens regis­triert. Den­noch hielt man in Baku die Sta­bi­li­tät des Lan­des für bedroht. Alle 43 Anru­fer erhiel­ten Vor­la­dun­gen der Poli­zei und muss­ten sich für ihr Abstim­mungs­ver­hal­ten vor den Behör­den recht­fer­ti­gen. Offen­sicht­lich hat­te die aser­bai­dscha­ni­sche Tele­fon­ge­sell­schaft die gespei­cher­ten Ver­bin­dungs­da­ten der Abweich­ler unter dem Ein­druck des schwer­wie­gen­den Vor­wurfs des “Lan­des­ver­rats” an die Innen­be­hör­den wei­ter­ge­ge­ben – eine Pro­ze­dur, die bei vie­len euro­päi­schen Innen­mi­nis­tern für feuch­te Träu­me sor­gen dürf­te, die tech­nisch und juris­tisch bei uns aber genau so mach­bar ist. Auch wenn die Wahr­schein­lich­keit, bei einem Anruf für die Nie­der­lan­de oder Öster­reich eine Vor­la­dung zu erhal­ten, momen­tan noch äußerst gering erscheint – zumal letz­te­res Land ja der­zeit auch gar nicht mitmacht. […]

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