Däne­mark 2008: Dänen lügen nicht

Auf eine Kom­bi­na­ti­on aus Roger Cice­ro (DE 2007, optisch) und Tanel Padar (EE 2001, musi­ka­lisch) setzt Däne­mark dies­mal. Mit einem hauch­dün­nen Vor­sprung von nur zwei Stim­men zum ein­zi­gen guten Bei­trag im Fina­le des Melo­di Grand Prix setz­te sich soeben der optisch sehr anspre­chen­de Simon Mathew mit dem schreck­li­chen Schun­kel­schla­ger ‘All Night long’ durch – ver­mut­lich eine Remi­nis­zenz an die Trink­ge­wohn­hei­ten der Nord­län­der, was auch den Sieg die­ses extrem ein­fach struk­tu­rier­ten Lieds erklärt.


“Ja, ja, ich bin ein ame­ri­ka­ni­scher Spi­on!”: Simon erin­nert ein wenig an den jun­gen Horst Buch­holz in Bil­ly Wil­ders groß­ar­ti­ger Komö­die “Eins, zwei, drei”

Sehr knapp geschla­gen geben muss­te sich die groß­ar­ti­ge Boy­band Unite mit dem camp­tas­ti­schen ‘Tree of Life’, dem ein­zi­gen hör­ba­ren Bei­trag über­haupt im däni­schen Fina­le, bei des­sen Per­for­mance kei­ne Fra­ge offen blieb, wel­ches Holz die Jungs da so lie­be­voll besan­gen. Simon Mathew hin­ge­gen erhält von mir zwar 12 Punk­te für das kunst­voll auf­ge­knüpf­te wei­ße Hemd und die dezent behaar­te Brust (‘All Night long’ wür­de ich mit ihm schon ger­ne) – das macht sei­nen Bier­zelt­schla­ger, der sich allen­falls nach dem Genuss einer gan­zen Fla­sche Linie Akqua­vit ertra­gen lässt, aller­dings auch nicht bes­ser. Bleibt zu ver­mu­ten, dass es sich hier um die däni­sche Rache für 2001 han­delt, als die Esten mit einem ähn­lich grau­sa­men Sim­pel­song unse­re nörd­li­chen Nach­barn schlugen.


Who would­n’t want one of their Trees?

1 Comment

  • Augen auf, Ohren zu, trifft es voll und ganz! Ein­mal kann man sich die­ses Lied ja noch anhö­ren. Die­sen Song in ‘typisch däni­scher laid-back-Tra­di­ti­on’ (Peter Urban zu Däne­marks ‘Diät-Reg­gae’ 2005). Immer­hin bleibt sich das Land treu. Unite waren groß­ar­tig, das hier nervt nur auf Dau­er. Immer­hin: Je schlech­ter unse­re Kon­kur­ren­ten, des­to bes­se­re Chan­cen für uns wenn wir denn gescheit wäh­len. Aber bei die­sem doch wie­der sehr ‘tra­di­tio­nel­len’ ESC-Jahr­gang mit vie­len alt­be­kann­ten Sti­len und bei mei­nem Glück wird wohl die For­ten­ba­cher für uns star­ten und nicht die auf­se­hen erre­gen­den Jungs von Cine­ma bizar­re. Ist aus dem ESC nach Lor­di und Ver­ka die Luft etwa erst ein­mal wie­der raus?

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