Ers­tes ESC-Semi 2008: Frag nach Samen

Logo des Eurovision Song Contest 2008 (Finale)
Das Eis­kunst­lauf­jahr

The more, the mer­ri­er: wegen der wei­ter­hin anschwel­len­den Zahl der mit­mach­wil­li­gen Län­der – in die­sem Jahr war man bei der Rekord­zahl von 43 Anmel­dun­gen ange­langt! – teil­te die EBU die Qua­li­fi­ka­ti­on nun­mehr auf zwei Halb­fi­na­le auf. Durch die müs­sen seit­her alle, mit Aus­nah­me der gro­ßen Fünf (DE, ES, FR, IT, UK) und des jewei­li­gen aus­rich­ten­den Lan­des, sprich der Vor­jah­res­sie­ger. Mit der Auf­tei­lung der Halb­fi­na­lis­ten auf meh­re­re, am bis­he­ri­gen Abstim­mungs­ver­hal­ten ori­en­tier­ten Län­der­töp­fe ver­such­te man außer­dem, dem all­seits beklag­ten Block­vo­ting entgegenzuwirken.

Alle Semi­fi­nal­bei­trä­ge am Stück als Playlist.

Die Ver­dop­pe­lung der Semis war ein geschick­ter Schach­zug der EBU: zwar flo­gen damit noch immer so vie­le Bei­trä­ge raus wie vor­her, den­noch stieg das sub­jek­ti­ve Gerech­tig­keits­emp­fin­den. Denn pro ein­zel­ner Qua­li­fi­ka­ti­ons­run­de kamen nun mehr Län­der wei­ter (näm­lich zehn), als zurück­blei­ben muss­ten (näm­lich neun). Die Final­chan­ce stieg somit von knapp 3:1 auf 2:1, was die Akzep­tanz auch eines nega­ti­ven Ergeb­nis­ses stei­ger­te. Und durch die Ein­tei­lung der Semi­fi­na­lis­ten nach geo­gra­fi­scher Zuge­hö­rig­keit und Abstim­mungs­ver­hal­ten in einen von sechs Län­der­blocks (Skan­di­na­vi­en, Bal­kan, Ex-GUS, Mit­tel­eu­ro­pa usw.), aus denen man die zwei Qua­li­fi­ka­ti­ons­run­den abwech­selnd bestück­te; vor allem aber durch die Beschrän­kung der Anruf­be­rech­ti­gung auf die Teil­neh­mer­län­der in der jewei­li­gen Run­de, gelang es tat­säch­lich, annä­hernd gerech­te Ergeb­nis­se zu erzielen.


Und hier der ulti­ma­ti­ve Kom­men­tar zum andor­ra­ni­schen Modedesaster

Lei­der gab die EBU auch dem bestän­di­gen Quen­geln der Ewig­gest­ri­gen nach und öff­ne­te die Tür für die Rück­kehr der dia­bo­li­schen Jurys, wenn auch zunächst nur einen Spalt­breit. Wäh­rend die ers­ten Neun im Tele­vo­ting jeweils direkt für das Fina­le qua­li­fi­ziert waren, durf­te eine Jury unter den rest­li­chen Zehn nun je eine Wild­card ver­ge­ben. Ziel die­ser eher kos­me­ti­schen Maß­nah­me: die laut­stark auf­tre­ten­den Anhän­ger der orga­ni­sier­ten Kor­rup­ti­on ruhig zu stel­len. Ein Feh­ler: denn auch wenn man die Schleu­se nur ein ganz klein wenig öff­net, so strömt das Was­ser doch her­ein. Und so dau­er­te es nicht lan­ge, bis die zah­len­mä­ßig unter­le­ge­ne, dafür mit dem höhe­ren Nerv­po­ten­zi­al aus­ge­stat­te­te Frak­ti­on der­je­ni­gen, die sich lie­ber im Schau­kel­stuhl sit­zend der Illu­si­on hin­ge­ben, mal ‘Rock’n’Roll Kids’ (IE 1994) gewe­sen zu sein, anstatt die ‘Wild Dances’ (UA 2004) zu tan­zen, sich durch­set­zen konn­te und die däm­li­che 50:50-Regelung durchdrückte.[ref]Im Jah­re 2009 durf­ten die Jurys im Fina­le mit­stim­men, wobei ihre Ergeb­nis­se zu 50% in die End­ab­rech­nung mit ein­flos­sen. Ein Jahr spä­ter wur­de die Schwach­sinns­re­ge­lung dann auch auf die Semis, die bis dahin letz­te Bas­ti­on der rei­nen Demo­kra­tie, ausgedehnt.[/ref]

Auf wel­ches Lied tanz­ten eigent­lich die zwei Mus­kel­göt­ter? (NL)

Doch nicht die erst­mals wie­der betei­lig­ten Geschmacks­ter­ro­ris­ten der Jury zei­tig­ten ver­ant­wort­lich für das mir unbe­greif­li­che Wei­ter­kom­men der pol­nisch-ame­ri­ka­ni­schen Jodel­schnep­fe Isis Gee und ihrer grau­en­haft öden Schlicht­bal­la­de ‘For Life’, wie ich zunächst wut­schäu­mend unter­stell­te. Son­dern die Zuschau­er in Irland (12 Punk­te im Tele­vo­ting) und San Mari­no (10 Punk­te). Sym­pa­thi­sier­te man dort mit der offen zur Schau gestell­ten Armut der Sän­ge­rin, die sich in ihrer bil­li­gen Super­markt­blon­die­rung, der bil­li­gen Sprüh­bräu­ne und den extrem bil­li­gen Zahn­ver­blen­dun­gen (alle aus­schließ­lich im Ober­kie­fer) mani­fes­tier­te? Hol­land schick­te eine marok­ka­nisch-nie­der­län­di­sche Sän­ge­rin mit einem dezent ara­bi­sier­ten RnB-Song (‘Your Heart belongs to me’) und demons­trier­te so, wie euro­päi­sche Inte­gra­ti­on geht. Ihr skan­da­lö­ses Aus­schei­den dürf­te mit dem unvor­teil­haf­ten Kleid zusam­men­hän­gen, das Hinds Ober­schen­kel fet­ter erschei­nen ließ, als er ist, und das ihre Ober­wei­te in die fal­sche Rich­tung press­te. Was mir ehr­lich gesagt erst beim zwei­ten Anschau­en auf­fiel, zunächst hat­ten ihre Tän­zer näm­lich mei­ne Auf­merk­sam­keit kom­plett beansprucht!


Bei 1:59 droht ein Nipp­le­ga­te! (BE)

Noch ärger­li­cher erscheint mir das Aus für Bel­gi­en, auch wenn ich das rich­tig vor­her­sag­te (wie ich über­haupt acht von zehn Fina­lis­ten rich­tig hat­te, kei­ne schlech­te Quo­te, oder?). Wie­der die Büh­nen­kla­mot­ten: Ishtars Cam­pi­no-Erd­beer­sah­ne-Bon­bon-Kleid war zwei­fels­oh­ne ein Hin­gu­cker, mög­li­cher­wei­se lenk­te aber gera­de das und ihre Tau­be-auf-Speed-Per­for­mance zu sehr von dem hüb­schen, ver­spiel­ten ‘O Julis­si’ ab. Scha­de jeden­falls um die­se Zwei, wie auch um mei­ne Favo­ri­tin Rebe­ka Dre­melj, die sich jedoch ihr Aus­schei­den selbst zuzu­schrei­ben hat­te. Beschlag­nahm­te der ser­bi­sche Zoll bei der Ein­rei­se der Slo­we­nin etwa deren Stimm­bän­der, oder wie ist die­ses hei­se­re Kräch­zen zu erklä­ren? Bei der EMA klang das camp­tas­ti­sche ‘Frag nach Samen’ ‘Vrag naj Vzame’ doch noch her­vor­ra­gend! Kein Wun­der, dass ihre Tän­zer Motor­rad­hel­me auf­zo­gen, um nicht erkannt zu wer­den. Da konn­te auch die halb­her­zi­ge Sado­ma­so-Show mit Hun­de­lei­ne nichts mehr ret­ten, zumal Rebe­ka in ihrem augen­krebs­grü­nen Som­mer­kleid­chen kei­ne glaub­wür­di­ge Domi­na zu ver­kör­pern vermochte.

Von der Queen of the Desert zum Mar­di Gras: Rebe­ka Dremlj (SI)

Andor­ra brach­te immer­hin das Kunst­stück fer­tig, einer Sän­ge­rin mit den stimm­li­chen Fähig­kei­ten einer Ange­li­ca Agur­bash (BY 2005) noch unfä­hi­ge­re Chor­sän­ge­rin­nen bei­zu­ge­ben. Respekt! Gise­la Lla­dó Cáno­vas, 2002 selbst noch Ver­stär­kungs­stim­me bei der Spa­nie­rin Rosa López, ver­such­te noch, durch das Auf­set­zen eines leis­tungs­star­ken Anten­nen­hel­mes even­tu­ell in der Hal­le vor­han­de­ne sän­ge­ri­sche Bega­bun­gen ein­zu­fan­gen und abzu­sau­gen, doch offen­hör­bar ohne jeg­li­chen Erfolg. Gleich zwei Län­der schick­ten komö­di­an­ti­sche Pro­test­songs, die bei­de schei­tern soll­ten. Für Est­land dekli­nier­ten drei älte­re Her­ren in bun­ten Anzü­gen Phra­sen aus einem Tou­ris­ten­füh­rer (“Die Rech­nung bit­te”) auf ser­bisch, deutsch und fin­nisch durch, wäh­rend im Hin­ter­grund leicht­be­klei­de­te Ischen eksta­tisch tanz­ten und aller­lei Lan­des­flag­gen schwenk­ten. Im Hei­mat­land hielt man das für eine gelun­ge­ne Par­odie – die für Ver­ar­sche nicht emp­fäng­li­chen Grand-Prix-Fans in der Hal­le buh­ten Kreis­i­raa­dio (= ver­rück­tes Radio [und nicht kreis­run­der Funk, wie ich erst Jah­re spä­ter begriff]) vehe­ment aus. Und die Tele­vo­ter wuss­ten mit der lus­ti­gen Num­mer, die spä­tes­tens beim drit­ten Hören nervt, nichts anzufangen.

Die Esten haben schon ein Händ­chen für Skur­ri­les: Kreisiraadio

Ähn­lich erging es dem iri­schen “Chi­cken” (wie Mari­ja Šerif­o­vić als Gast­ju­ro­rin in der dor­ti­gen Vor­ent­schei­dung ihn tauf­te) Dus­tin the Tur­key, einer auf der grü­nen Insel extrem popu­lä­ren Hand­pup­pe mit eige­ner Fern­seh­sen­dung. ‘Irlan­de Dou­ze Poin­te’ war natür­lich als Sati­re auf die anhal­ten­de Erfolg­lo­sig­keit des eins­ti­gen selbst­er­nann­ten “Home of Euro­vi­si­on” gedacht und hat­te eine ähn­lich kathar­ti­sche Funk­ti­on wie Guil­do Horn 1998 für uns: Dus­tin iro­ni­sier­te den Con­test so weit, dass ihn die Iren wie­der ernst neh­men konn­ten. Beim rest­li­chen Euro­pa ent­schul­dig­te sich der Vogel zwar ein­sich­tig für die Schre­cken, die das Land mit dem River­dance über die Welt gebracht hat­te, was aber nichts nutz­te: man ver­stand in dem gan­zen hek­ti­schen Geschrei ein­fach kein Wort. So ging der Bei­trag, auch dank der völ­lig über­la­de­nen Büh­ne, auf der stets zu viel gleich­zei­tig pas­sier­te, in einer grau­en­er­re­gen­den, aggres­siv wir­ken­den Kako­pho­nie von ver­wi­schen­den Far­ben und Tönen unter. Scha­de drum!

Frau Brat­bä­cker, das ver­rück­te Huhn ist wie­der da! (IE)

Über­ra­schend gut hin­ge­gen die Per­for­mance des wohl­ge­form­ten israe­li­schen Schnu­ckels Boaz Mau­da. Selbst der nach Eigen­aus­kunft hete­ro­se­xu­el­le deut­sche Kom­men­ta­tor Peter Urban lob­te aus­drück­lich und zu Recht Boaz’ ärmel­frei­es sil­ber­nes West­chen: “Der darf das tra­gen”! In der Tat! Der Back­ground­chor hielt sich über wei­te Stre­cken ange­nehm im Hin­ter­grund, und dem eher mit dem Cha­ris­ma eines Holz­klot­zes aus­ge­stat­te­ten Isra­el-sucht-den-Super­star-Fina­lis­ten gelang es sogar, ein Quänt­chen Lei­den­schaft in sei­ne ansons­ten ziem­lich ein­schlä­fern­de, von Dana Inter­na­tio­nal (IL 1998) geschrie­be­nen Bal­la­de ‘The Fire in your Eyes’ zu legen. Im Gegen­satz zu Geta Bur­la­cu aus Mol­da­wi­en, die sich für den Fall, dass sie durch die von ihr selbst ver­brei­te­te Super­lan­ge­wei­le wäh­rend ihrer drei Minu­ten Kaf­fee­haus­ge­du­del weg­dö­sen soll­te, schon mal eine Couch mit auf die Büh­ne brach­te. Und ein Plüsch­tier, das die Raben­mut­ter vor ihrer Abrei­se nach Bel­grad ihrem vier­jäh­ri­gen Kind ent­riss, wie zu lesen war. ‘A Cen­tu­ry of Love’: von wegen!

Die Aus­strah­lung einer jugend­li­chen Unschuld vom Lan­de, gepaart mit einem Kör­per für die Sün­de: Boaz Mau­da brach­te Euro­pas Libi­do in Schwung (IL)

Das nach der Tsche­chei erfolg­lo­ses­te Euro­vi­si­ons­de­büt leg­te der ita­lie­ni­sche Stadt­staat San Mari­no (32.000 Ein­woh­ner) hin: da in der ältes­ten Repu­blik der Welt Jugend­li­chen unter 27 der Aus­gang ohne älte­re Auf­sichts­per­son augen­schein­lich unter­sagt ist, trat Mio­dio-Front­mann Nico­la Del­la Val­le gemein­sam mit sei­ner Mut­ter auf, die ihn besorgt umtanz­te, wäh­rend er Euro­pa mit der drö­gen Lie­bes­bal­la­de ‘Com­pli­ce’ ins Koma sang: letz­ter Platz im Semi. Seit 2012 befin­det sich das Land im Besitz von Ralph Sie­gel, das Fina­le konn­te noch nicht geknackt wer­den. Ganz anders die eben­falls debü­tie­ren­de Erd­öl­dik­ta­tur Aser­bai­dschan, wel­che sofort Auf­nah­me in die Semi-Big-Four fand: ein fes­tes Quar­tett von Ländern[ref]Nämlich die zwei Kriegs­par­tei­en Aser­bai­dschan und Arme­ni­en sowie die sich eben­falls nicht son­der­lich grün sei­en­den Grie­chen und Tür­ken. Wobei man fai­rer­wei­se sagen muss, dass die­se Vier halt meist auch sehr gute Titel am Start haben.[/ref], die es bei rei­nem Tele­vo­ting dank star­ker Dia­spo­ra und / oder treu­er Bru­der­län­der stets pro­blem­los ins Fina­le schaff­ten. Immer­hin tra­fen Elnur & Samir, anders noch als bei der aser­bai­dscha­ni­schen Vor­ent­schei­dung, ziem­lich jeden Ton; ange­sichts der Klaus-Nomi-wür­di­gen Kas­tra­ten­ge­sangs­la­ge von ‘Day after Day’ eine mehr als rei­fe Leistung.

Litt Elnur unter Gelb­sucht oder waren das Kon­takt­lin­sen? (AZ)

Als Lack­mus­test für das Funk­tio­nie­ren der Anti-Block­vo­ting-Maß­nah­men fun­gier­te der mon­te­ne­gri­ni­sche Bei­trag von Ste­fan Fili­po­vić: ein der­ma­ßen­es musi­ka­li­sches  wie opti­sches Ver­bre­chen gegen die Mensch­heit (übels­ter Acht­zi­ger­jah­re-Jugo­rock im Ver­bund mit einer Leder­ho­sen-und-Hemd-in-Über­grö­ße-Kom­bi­na­ti­on), dass er nach nor­ma­lem mensch­li­chem Ermes­sen zwin­gend raus­flie­gen muss­te. Und das tat er dann auch. Klas­se! Und Klas­se auch, dass die Fin­nen ins Fina­le kamen! Nicht nur, weil ich so noch mal in den Genuss des Anblicks des frei­en Ober­kör­pers von Gitar­rist Arto Jär­vi­ne (grunz!) kam. Son­dern auch, weil ich den grad­li­ni­gen, unmas­kier­ten Tes­to­ste­ron-Metal (“Wo die wil­den Män­ner rei­ten, kön­nen kei­ne Scha­fe gra­sen”) von Ter­äs­be­to­ni, eine Musik­rich­tung, die mir außer­halb des Con­tests eher fremd ist, durch­aus als Berei­che­rung des Euro­vi­si­ons­me­nüs empfand.

Mis­tel, Möh­re, Rat­ten­zahn: Boxen auf 11 und abge­rockt! (FI)

Wie übri­gens auch den bos­ni­schen Bei­trag. Im Vor­feld des 2008er Con­tests ver­fass­te ich über die­sen noch unqua­li­fi­zier­te Hass­ti­ra­den - dann aber mau­ser­te sich ‘Poku­saj’ zu mei­nem Lieb­lings­lied. Zwar muss ich geste­hen, den Song mit sei­nen schrä­gen Lyrics über das Essen von Bana­nen und quiet­schen­de San­da­len noch immer nicht zu kapie­ren, aber dar­auf kommt es auch gar nicht an. Die völ­lig abge­fah­re­ne Per­for­mance des offen­bar auf einem ande­ren Pla­ne­ten leben­den Laka (Freun­de von mir ver­mu­te­ten Dro­gen­ein­fluss; ich glau­be aller­dings nicht, dass Dima Bilan noch irgend­was übrig gelas­sen hat) und sei­ner nicht min­der durch­ge­knall­ten Schwes­ter – mit­samt Wäsche­lei­ne und stri­cken­den Bräu­ten – steckt so vol­ler Sur­rea­lis­mus und absur­dem Charme, dass ich ihn ein­fach ins Herz schlie­ßen muss­te. Spät, aber nicht zu spät, leis­te ich Abbit­te für mei­ne anfäng­li­che Unemp­fäng­lich­keit und zie­he bewun­dernd und in tie­fer Demut den Hut vor Lakas musi­ka­li­schem Genius!


Fast so schön wie der Live­auf­tritt: das Prä­sen­ta­ti­ons­vi­deo von ‘Poku­saj’ (BA)

Das oben geschil­der­te Spiel soll­te sich bei spä­te­ren bos­ni­schen Bei­trä­gen übri­gens wie­der­ho­len. Die sind fast alle anfangs etwas sper­rig; so ab dem drit­ten, fünf­ten oder acht­und­drei­ßigs­ten Hören macht es dann aber auf ein­mal Klick und man ver­liebt sich unsterb­lich in die Lie­der. Der gro­ße Dino Mer­lin (BA 1999, 2011) nutz­te das Wis­sen um die­sen Effekt, in dem er sein ‘Love in Rewind’ bei der bos­ni­schen Vor­ent­schei­dung 2011 vor­sichts­hal­ber gleich vier Mal hin­ter­ein­an­der vorstellte.

ESC 1. Semi­fi­na­le 2008

Euro­vi­si­on Song Con­test – ers­te Qua­li­fi­ka­ti­ons­run­de. Diens­tag, 20. Mai 2008, aus der BeoAre­na in Bel­grad, Ser­bi­en. 19 Teil­neh­mer­län­der, Mode­ra­ti­on: Jova­na Jan­ko­vić und Žel­j­ko Joksimović.
#LandInter­pretTitelPunk­tePlatzQual.
01MESte­fan FilipovićZau­vi­jek volim te02314nein
02ILBoaz Mau­daThe Fire in your Eyes10405ja
03EEKreis­i­raa­dioLeto Svet00818nein
04MDGeta Bur­la­cuA Cen­tu­ry of Love03612nein
05SMMio­dioCom­pli­ce00519nein
06BEIshtarO julis­si01617nein
07AZElnur Hüsey­n­ov + Samir CavadzadəDay after Day09606ja
08SIRebe­ka DremeljVrag naj vzame03611nein
09NOMaria Hau­kaas StorengHold on be strong10604ja
10PLIsis GeeFor Life04210ja
11IEDus­tin the TurkeyIrlan­de Dou­ze Pointe02215nein
12ADGise­la Lla­dó CánovasCasa­no­va02216nein
13BALakaPokušaj07209ja
14AMSirus­ho HarutyunyanQele qele13902ja
15NLHind Larous­si TahiriYour Heart belongs to me02713nein
16FITer­äs­be­to­niMis­sä Mie­het ratsastaa07908ja
17RONico & VladPe‑o Mar­gi­ne de Lume09407ja
18RUDima BilanBelie­ve13503ja
19GRKalo­mi­ra SarantiSecret Com­bi­na­ti­on15601ja

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ESC 2. Semi 2008: Pira­te Ladies of the Sea –>

6 Comments

  • Für’s Fina­le: Bel­gi­en und Fin­land Wem ich beson­ders die Dau­men drü­cke sind Istar (gran­dio­ser Gute-Lau­ne-Song!) und den hei­ßen Jungs von Ter­äs­be­to­ni (Ernst­haft! Ich fin­de die wirk­lich lecker! :zzz ) Ein gro­ßes fet­tes NO! geht an Mephis­to und Gret­chen aus Aser­bai­dschan, die mir immer wie­der auf’s neue die Nachenhaa­re auf­stel­len (so schlecht sind die), die Lang­wei­le­rin aus Polen, und die bei­den Schlicht­schla­ger aus Andor­ra und Irland, wobei Letz­te­rer selbst unter sati­ri­schen Gesichts­punk­ten nicht lus­tig ist.

  • Noch bes­ser! Ich hat­te 9 von 10 rich­tig vor­her­ge­sagt. Mei­ne bis­her bes­te Quo­te. 🙂 Nur Nor­we­gen hat­te ich nicht auf der Lis­te. Dafür aller­dings Bel­gi­en. Viel­leicht hät­te es gehol­fen vor dem Semi noch schnell Cam­pi­no-Bon­bons zu kau­fen und bei ihrem Auf­tritt zu lut­schen. Danach hat­te ich jeden­falls Heiß­hun­ger dar­auf. :grin Aber ansons­ten sehr net­te Zusam­men­fas­sung, bzw. net­ter Arti­kel. Kann mich fast über­all nur anschlie­ßen. Außer, das ich mit Bos­ni­en anch wie vor nichts anfan­gen kann und ich Mon­te­ne­gro abso­lut nicht als Feu­er­pro­be für das neue Sys­tem emp­fand. Die haben es schließ­lich schon letz­tes Jahr mit Büb­chen im Schlaf­rock nicht gepackt. Das konn­te auch in Wie­der­ho­lung nicht bes­ser wer­den. Und das Maze­do­ni­en schei­tert bezweif­le ich noch. Könn­te die­sel­be Mischung aus Eth­no- und (pseudo)modernen Beats sein, die auch schon 2006 Ele­na Ris­te­ka ins Fina­le kata­pul­tiert hat.

  • Jury = Tele­vo­ting Svan­te muss ges­tern oder heu­te auf einer PK ver­ra­ten haben, dass die ers­ten Zehn des Tele­vo­tes mit den ers­ten Zehn aus dem Jury-Vote übereinstimmen!!!

  • YEAh Der Herr­gott hat­te ein Ein­se­hen und ließ den gro­ßen Lang­ne­se­son­nen­schirm nach Bel­gi­en fah­ren. Aller­dings hät­te er die Nor­we­ge­rin gleich mit­neh­men sol­len. Ins­ge­samt war ich mehr als ent­täuscht, dass ers­te Semi­fi­na­le war nicht beson­ders ein­falls­reich. Irland schreck­lich, Aser­bai­dschan – Hil­fe. und Hol­land schon wie­der raus, für mich unver­ständ­lich, da ich den Song echt gut fand.

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