Weiter zu Litauen: der dortige haushohe Sieger heißt eigentlich Dima Savrovas, nennt sich allerdings Sasha Son und gibt sich optisch als die osteuropäische Antwort auf Justin Timberlake. Seine gefühlvolle Klavierballade ‘Pasiklydes Zmogus’ verfügt wenigstens noch über eine gewisse ihr innewohnende Dramatik – jedenfalls in der (anderthalb mal so lang wie zulässigen) litauischen Originalfassung. Doch natürlich wird sich das Land mutwillig sämtliche Chancen mit einer sterilen und seelenlosen Übersetzung in die vermeintliche Weltsprache des Pop, Englisch, verderben. Da heißt der Song dann ‘Love’ und dürfte im Meer der diesjährigen Balladen untergehen.
Gut behütet: der Son
Beim Vorentscheidungsauftritt entzückte Sasha, der mit dem russischen Vorjahressieger Dima Bilan nicht nur den Vornamen, sondern auch dessen Hang zum dramatischen Herumschwuchteln Gestikulieren mit dem Mikrofon, der sogenannten Whitney-Modulation, teilt, mit einem sehr hübschen Show-Gimmick: zum Schluß des Songs setzte er seinen Hand in Flammen. Wie passend, denn eine Fackel ist der Gute ja!
Und hier die extrem aufwändig produzierte englische Studiofassung