Slo­we­ni­en 2009: Skan­dal im Sperrbezirk

Wie um schon im Vor­feld zu bewei­sen, um was für eine aus­ge­spro­chen dum­me Idee es sich bei dem dies­mal auch im Euro­vi­si­ons­fi­na­le zur Anwen­dung kom­men­den Jury-Tele­vo­ting-Mix han­delt, mogel­te in der für orga­ni­sier­te Kor­rup­ti­on berüch­tig­ten EMA eine offen­sicht­lich aus vier Geis­tes­kran­ken bestehen­de Jury eine vom Bal­kan-Sie­gel Andrej Babić kom­po­nier­te Neu­auf­la­ge von ‘Noc­turne’ (NO 1995) an die Spit­ze. Quar­tis­si­mo, das sind vier schnuck­lig-bäri­ge Gei­gen­fied­ler, unter­stützt von der Blon­di­ne Mar­ti­na Majer­le, die sich die meis­te Zeit hin­ter einem Para­vent ver­steckt hält und gele­gent­lich mal ins Mikro kreischt. Bei den Zuschau­ern erreich­te ‘Love Sym­pho­ny’, das gera­de dann zu Ende ist, wenn man sich fragt, ob das Lied denn jetzt irgend­wann mal lang­sam anfan­gen möge, nur den vier­ten Platz. Unglaub­lich: der Publi­kums­fa­vo­rit ‘Zai­gaj Musi­kant’ der Eth­no­ka­pel­le Sku­pi­na Lan­ga erhielt von den Juro­ren nicht einen ein­zi­gen Punkt!


Die Schäm­wän­de ste­hen da zu Recht!

Die düpier­te Sku­pi­na Lan­ga scheint bei der EMA ohne­hin kein Glück zu haben: letz­tes Jahr trenn­ten sie weni­ger als 400 Anru­fe (von 56.000) vom Sieg. Dass ihnen nun eine sno­bis­ti­sche Jury der­ar­tig offen­sicht­lich den Mit­tel­fin­ger zeigt, wirft die Fra­ge auf, ob Andrej Babić sich den Sieg kauf­te oder das slo­we­ni­sche Fern­se­hen was gegen Roma hat. Jeden­falls beweist die kras­se Dis­kre­panz zwi­schen Zuschau­ern und Jury ein­deu­tig, wie sinn­los und vor allem will­kür­lich ein sol­ches Ver­fah­ren ist. Und dass es eben nicht, wie so ger­ne behaup­tet, zur Qua­li­täts­stei­ge­rung bei­trägt. Denn unter dem gan­zen Bock­mist, den RTV SLO hier auf­fuhr, rag­te ‘Zai­gaj Muz­ikant’ wenigs­tens noch als ori­gi­nell her­vor – die voll­syn­the­ti­sche ‘Love Sym­pho­ny’ hin­ge­gen knüpft nicht nur im Titel naht­los an den unsäg­li­chen Musik­schrott der Neun­zi­ger­jah­re-Grand-Prixs an.


Macht den Sie­gel: Omar Naber gibt nicht auf

Auf dem zwei­ten Platz lan­de­te übri­gens der slo­we­ni­sche Rob­bie Wil­liams, Omar Naber, nach EMA-Mode­ra­tor Peter Poles der zweit­schöns­te Mann auf dem Bal­kan. Sein auto­bio­gra­fi­sches ‘I still car­ry on’ erwies sich jedoch als genau so mit­tel­mä­ßig wie fast alle dies­jäh­ri­gen Vor­ent­schei­dungs­bei­trä­ge. In der Wer­tungs­pau­se zap­pel­te sich Vor­jah­res­sie­ger Dima Bilan zum Voll­play­back einen ab (neben ‘Belie­ve’ prä­sen­tier­te er auch sei­ne aktu­el­le Sin­gle) und unter­mau­er­te mit sei­nem Auf­tritt die Fan-Sor­ge, dass er es mit sei­nem Koks­kon­sum mitt­ler­wei­le deut­lich über­treibt. Kein schö­ner Abend insgesamt.

7 Comments

  • Schie­bung! Es ist doch zum Haa­re aus­rei­ßen! Zum bereits drit­ten Mal in Slo­we­ni­en kippt eine oni­mö­se Jury den kla­ren Publi­kums­wil­len – tut mir Leid, aber auf gut Deutsch ist das schlicht­weg Volks­ver­ar­schung! Mich wun­dert es, das die Slo­we­nen da noch nicht auf die Bari­ka­den gegan­gen sind… Wobei es in die­sem Fall fast schon wie­der egal, schließ­lich waren alle Titel der Vor­ent­schei­dung gru­se­lig, aber die EMA lei­det schon seit län­ge­rem an ihrem boden­lo­sen Niveau…

  • hmm was ahbt ihr denn ich fin­de das voll geil:) echt geil das lied vor­al­lem die melo­dy hmm einer mei­ner lieb­lings­songs bis jetzt:) Alen­ka fand ich auch toll 2007;) mfg pasi

  • Bit­te? Äh…das soll eine Kopie von Noc­turne sein? Die ein­zi­gen Gemein­sam­kei­ten sind sehr wenig Text und recht viel Gei­ge. Noc­turne war ein schö­nes Lied – das hier ist geist- und see­len­lo­ses Plas­tik­ge­du­del. Sor­ry, aber da muss­te ich mal einem mei­ner Lieb­lings­sie­ger bei­sprin­gen. Abge­se­hen vom Lied selbst ist die Sache mit Jury und Publi­kum natür­lich zum Mäusemelken…

  • hi Wie ges­gat ich fin­de es ein sehr gei­les lied abe rich fan­de noc­turn auch geil:) Ich fin­de noc­turn und das lied geil:) vort­ral­lem der schluiss ist geil love syyymmmmmm­phonnnn­niiiii:) geil geil geil:) Fin­de slove­ni­en zur­zeit eins der bets­ne bei­trä­ge 2009:) und ich hof­fe und dne­ke das sie es ins fina­le schaf­fen:) und alen­ka erfolg bes­ser machen kön­nen;) Und ams ams­tag ist es soweit dort std er vor­ent­scheid von amlat ich bin für chia­ra Chia­ra What if we:) gei­ler song:) mfg pasi

  • Mir gefällt Love Sym­pho­ny. Jeden­falls bes­ser als das ähn­lich gela­ger­te Kami­ka­ze Lover aus Mal­tas Final­run­de. Zai­gaj Musi­kant gefällt mir aller­dings auch sehr, sehr gut. The histo­ry book on the shelf… zumin­dest ist Babic nun etwas Gerech­tig­keit wider­fah­ren für das Man­do­li­ne-Desas­ter wo er es noch war, dem die Jury frech ins Boot gefah­ren ist. Dass damit jetzt aber­mals ein viel­leicht bes­se­res Lied weg­ge­drückt wur­de… tja… das ist halt Slowenien… 🙄

  • Oh mein Gott- ich habe mir das Lied aus­schließ­lich rein akkus­tisch gege­ben. Das Gei­gen­the­ma ist platt und wird nur noch von einer gele­gent­lich quä­ken­den E‑Gitarre unter­trof­fen. Auch stell­te ich fest, dass besag­te Blon­di­ne von der Gesangs­qua­li­tät her- zumin­dest in dem gekreisch­ten Gesangs­part- bes­ser ein Duett mit unse­rem weiß­rus­si­schen Schnitt­lauch­löck­chen sin­gen soll­te: Damit wir das dis­har­mo­ni­sche Geschrei bei­der ver­meind­li­cher Fol­ter­op­fer wenigs­tens nur ein­mal ertra­gen müssen.

  • […] zurück­holt! Ein­zi­ger Plus­punkt: der Song dürf­te den Todes­kuss für den ähn­lich schreck­li­chen slo­we­ni­schen Bei­trag in der Qua­li­fi­ka­ti­ons­run­de bedeu­ten – wenn alles gut geht, kommt kei­ner der beiden […]

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