Überraschungssieg in Schweden: dort stellte soeben das Publikum die Ergebnisse der regionalen Jurys einmal komplett auf den Kopf und machte die Opernsängerin Malena Ernman mit dem von Frederik Kempe, dem “König der klobigen Rückung” (Schlagerboys) geschriebenen, supercampen Arien-Disco-Knaller ‘La Voix’ zur ihrer Vertreterin in Moskau. Das Juryvoting hatte noch Schlagerschwuppe Måns Zelmerlow mit dem vom gleichen Komponisten verfassten ‘Hope & Glory’ angeführt, der jedoch bei den Zuschauern nur auf den fünften Rang kam. Und dem darob in Schadenfreude erregender Weise die Gesichtszüge abstürzten. So oder so setzt Schweden damit unbeirrt und aufrecht seinen Schlagerkurs fort. Bravo!
Anbetungswürdig: die Ernman
‘La Voix’ hat alles, was ich in einem Eurovisionssong will: einen treibenden Beat, eine schöne Melodie, eine siegeshungrig dreinblickende, lebenserfahrene Diva als Interpretin, anbetungswürdige Tänzer, eine fantastische Choreografie, eine superbe Rückung und ein gewisses Extra durch den vokalen Wechsel von Frau Ernman, welche die Strophen mit einer tiefen, beinahe männlichen Stimme brummt, um den Song später mit (oftmals sehr unsauber gekrischenen) Einlagen in den höchsten Tönen zu würzen. Auch wenn es mir persönlich um Alcazar leid tut, die nun schon zum xten Male im Melodifestivalen scheiterten (wie immer mit einem fantastischen Discosong), und die ich doch so gerne mal Schweden repräsentieren sehen möchte: ich finde die Nummer geil! Was vermutlich bedeutet, dass sie in der Qualifikationsrunde scheitert. Obschon: Malena benutzt erheblich weniger Botox als Charlotte.
Da kann man die Windmaschine ruhig anwerfen, SDF haut’s nicht um
Lustiges Detail am Rande: eine Frau gab es noch im Finale des Melodifestivalen, die von ihren üppigen Rundungen her viel eher dem klassischen Bild einer Opernsängerin entspräche als Malena Ernman: die super sympathische Sarah Dawn Finer nämlich, ebenfalls mit einem Kempe-Song ausgestattet (das sind ja bald Zustände wie in deutschen Vorentscheidungen der Achtziger!). Die Frau mit dem wohl üppigsten Balkon seit Domenica hätte sich besser in Malta beworben, wo man dicke Balladessen schätzt! Und ich weiß auch nicht warum, aber bei Malena Ernmann muß ich irgendwie immer an Kriemhild Nastrova denken, das böhmische Opernluder aus Ralf Königs ‘Wie die Karnickel’ (super Comic, schlechte Verfilmung, wie immer).
Trailer ‘Der bewegte Mann’ (ab 1:20 Min)
[Nachtrag 17.03.2009]: Wie der Hessische Rundfunk heute exklusiv vermeldete, können Frankfurter Eurovisionsfans die gute Malena diesen Samstag, dem 21. März, in Frankfurt am Main bewundern. Dort singt die Sopranistin die Titelrolle in der Rossini-Oper ‘Aschenbrödel’. Eine gute Entscheidung des Frankfurter Opernhauses – ganz sicher vermag die durchgeknallte Diva die sterbenslangweilige Story der (wie ich aus eigener, leidvoller Erfahrung weiß) sehr seichten Oper durch ihre eher diabolische Präsenz gehörig aufzupeppen. Also, schnell Karten besorgt! Weitere Vorstellung sind am 27. März und 3. April.
Merci, Publikum! Was für ein Abend – ich bin fix und fertig! Habe mit ein paar Freunden das Melodi geschaut und im laufe der knapp zwei Stunden ein paar Tiefsee-Tauchgänge im Wechselbad der Gefühle absolviert! Zunächst war da die große Verärgerung über das Urteil der Jury: ‘La Voix’ nur auf den 8. Platz, vorne die olle Schlagernudel Zelmerlöw und völlig unverständlicherweise auch Sarah Dawn Finer, die zwar einen vorzeigbaren Song im Gepäck hatte, die Siegernote an dessen Schluss aber mehr als kläglich vergeigte. Frustration, Enttäuschung – und dann das Votum der Zuschauer! Ich glaube den markerschütternden Freudenschrei, den ich losließ, als das Publikum zu meiner grenzenlosen Begeisterung das Ergebnis komplett kippte und Malena zur Siegerin krönte, den wird wohl die ganze Straße wahrgenommen haben… Ansonsten werde ich jetzt sämtliche verfügbaren Foren mit Malena-Hyping vollmüllen *lol* – ne, nur Spaß, aber DAS ist mein Favorit für Moskau! Ein lupenreiner, mit fast schon fachmännnischen Eurovisions-Know-How zusammengestellter (Rückung, Siegernote etc.) Schwedenschlager, der dank Malenas aufregerender Stimme trotzdem frisch klingt. Zu Malena selber kann ich nur eins sagen: meine Königin!! Nein, meine Göttin!! Einerseits divenhaft und unterkühlt wie es sich gehört, auf der anderen Seite aber auch irgendwie frech und neckisch – ich verehre sie. Ich werde nie wieder ein böses Wort über Televoting verlieren.
Naja.… – die gute Dame benutzt zwar weniger Botox als Charlotte, sieht aber nicht wirklich besser aus. Den Song würde ich als ’ wirr ’ bezeichnen, eben durch die Wechsel – das irritiert doch sehr. Dazu erinnert sie an eine singende Wasserleiche ( so von der Optik ) – ob die Jurys und Televoter dafür massenhaft voten werden, oder ob das nicht doch ehr etwas für eine bestimmte Gruppe ist? Ich tippe ehr auf letzteres. Zur Not hilft die Jury dann wieder ins Finale, aber um den Sieg wird Schweden auch dieses Jahr wieder nicht mitsingen werden. Das ist einfach nicht mehrheitsfähig.
Alenka Gotar war mir 1000 mal lieber. Der Song kommt für mich überhaupt nicht frisch rüber, sondern viel zu konventionell ’schlagerhaft’ sowie ein wenig verstaubt (trotz der Beats, aber dass man in diesem ESC-Jahr Innovation mit der Lupe suchen muss, haben wir ja schon längst festgestellt) und das war mein Hass Sieger. Ich hätte mit allen leben können nur nicht mit La Voix. Von daher werde ich jetzt erstmal meine große Enttäuschung verarbeiten und mich dann in ein paar Wochen noch einmal etwas unvoreingenommener mit dem Song beschäftigen. Direkt schlecht ist er ja nicht.
CAROLINE AF UGGLAS.… Dieser Song ist schlecht! Dieser Song ist langweilig! Dieser Song ist furchtbar! Ich wäre fast aus dem Fenster gesprungen: Caroline af Ugglas wird mit mickrigen 11 Punkten Abstand zweite. Und dabei ist ihr Song der innovative! Snälla, Snälla. Und er ist eingängig! Und er ist wunderbar! Und er ist der zweitplazierte… Die Schweden scheinen einen ähnlichen Absturz mitzumachen wie wir: Roger statt Monrose und im Jahr darauf dann die No Angels statt Caroline Fortenbacher. Und die Schweden: Letztes Jahr das Botoxmonster statt dem Publikumssieger und dieses Jahr ein weiteres No-Go anstelle eines SUPER LIEDES!!!!!!! Schauts euch an: http://www.youtube.com/watch?v=uDcb8KGMJa0
Beim ersten mal hören fand ich Snälla, Snälla noch nicht so eingängig, aber mittlerweile kann ich davon gar nicht mehr genug bekommen, ist einfach ein schönes lied, auch wenn ich den text leider nicht verstehe. Ob ein solches lied jedoch ideal für den ESC ist? Wäre jedenfalls etwas anderes gewesen – auch wenn es scheinbar nur dröge balladen oder discosongs zu geben scheint, wäre ein bisschen mehr soul wohl nicht schlecht.
Vielleicht… Mit etwas Glück stellt sich Malenas Song vielleicht ja noch als geklaut oder vorveröffentlich oder so heraus… 😉 Snällaaaaaaaaaaaaa!!!
La Voix – einfach Klasse! Hi, habe das erste mal beim Eurovision Song Contest von der Frau gehört (gesehen) Für mich eine sehr gelungene Mischung aus Oper und Dance… und das noch von einer so wunderschönen Frau…
Perfect Für mich das beste Lied beim Grandprix, ich verstehe überhaupt nicht, warum das so schlecht abgeschnitten hat. Die ganze Welt hat einfach keinen Musikgeschmack mehr!!!! ❗ ❗ ❗
[…] Voix’ von Malena Ernman, mein persönlicher Douze-Points-Beitrag 2009, präsentiert sich seit kurzem in einer leicht modifizierten Version mit reduziertem Einsatz des […]