ESC-Fina­le 2009: It comes as no Surprise

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Das Jahr der Geigen.

Als haus­ho­her Favo­rit ging er ins Ren­nen, als wol­ken­krat­z­er­ho­her Sie­ger ging er dar­aus her­vor: der nor­we­gi­sche Knuf­fel Alex­an­der Rybak. Punk­te aus allen 42 abstim­men­den Län­dern, dar­un­ter sech­zehn Mal die Höchst­wer­tung; hun­dert Punk­te Abstand zur Zweit­plat­zier­ten: das Abschnei­den des nor­di­schen Euro­vi­si­ons­mär­chens geriet zum erwart­bars­ten Sieg seit 1976. Und stand somit lei­der auch am Ende der wohl lang­wei­ligs­ten Punk­te­aus­zäh­lung seit Men­schen­ge­den­ken. Die auch durch den neu ein­ge­führ­ten 50/50-Jury-Tele­vo­ting-Mix nicht span­nen­der wur­de. Im Gegen­teil: auch die Juror:innen setz­ten den nor­we­gi­schen Gei­gen­troll mit astro­no­mi­schem Abstand an die Spitze.

Alex und die Mana­ma­na-Sin­ge­ret­tes (NO).

Mei­ne Ver­mu­tung, zubrot­freu­di­ge Juror:innen könn­ten gar die Ver­ant­wor­tung für das über­ra­schend gute Abschnei­den des für sei­ne Kor­rup­ti­on berüch­tig­ten Ölför­der­staa­tes Aser­bai­dschan auf Rang 4 tra­gen, bewahr­hei­te­te sich indes nicht. Im Gegen­teil: die alli­te­ra­ti­ve Ein­gän­gig­keit sei­nes Eth­no­pop­songs (Aser­bai­dschan: AySel & Arash‘Always’ / das, lie­be Kin­der, war der Buch­sta­be “A”!) schnitt bei den Televoter:innen (Rang 2) bes­ser ab als bei den Juror:innen (Rang 8). Nun dürf­te das Her­ab­drü­cken des Litt­le-Four-Lan­des um zwei Plät­ze kaum als Beweis für die Taug­lich­keit des Jury­ein­flus­ses zur Neu­tra­li­sie­rung des Dia­spo­ra­vo­tings (so eines der Pro-Argu­men­te sei­ner Befürworter:innen) aus­rei­chen. Aber auch die ver­spro­che­ne För­de­rung qua­li­ta­tiv anspruchs­vol­ler Musik (das belieb­tes­te Argu­ment der Bevormundungsanhänger:innen) schei­ter­te spek­ta­ku­lär, wie das monu­men­ta­le und unent­schuld­ba­re Ver­sa­gen der Jury im Fal­le Frank­reichs belegt.

S’il fall­ait le fairr­re, j’arrrr­rêterais la terrrr­re: Frau Kaas hält die Welt an (FR).

Denn das kri­mi­nell schlech­te Abschnei­den der Gran­de Nati­on ist schlicht­weg inak­zep­ta­bel. Im Gegen­satz zum sons­ti­gen ste­tig läs­tern­den Geschnat­ter auf der Grand-Prix-Par­ty mei­ner Freun­de war es wäh­rend Patri­cia Kaas’ Auf­tritt mucks­mäus­chen­still – wie hät­te man vor lau­ter woh­li­ger Gän­se­haut auch spre­chen sol­len? Ich bin zuge­ge­be­ner­ma­ßen übli­cher­wei­se kein Fan der Kaas und ihrer düs­te­ren Chan­sons, aber bei ‘S’il fall­ait le faî­re’ stock­te mir ange­sichts der Hoch­klas­sig­keit ihrer Dar­bie­tung schier der Atem. Das Akkor­de­on ver­lieh der fan­tas­ti­schen Bal­la­de fran­zö­si­schen Charme und Schwung, und die Büh­nen­prä­senz von Made­moi­sel­le ver­mö­gen schnö­de Wor­te nicht ein­mal ansatz­wei­se adäquat zu beschrei­ben. Um es kurz zu machen: zum Nie­der­knien! Dass die Juror:innen das leben­de fran­zö­si­sche Natio­nal­hei­lig­tum, frag­los die größ­te Künst­le­rin, die jemals ihren Fuß auf eine Euro­vi­si­ons­büh­ne setz­te, nicht an die Spit­ze kata­pul­tier­ten, wie es ihre Auf­ga­be gewe­sen wäre, son­dern nur auf ihren vier­ten Platz wähl­ten (Rang 8 im Gesamt­klas­se­ment), dis­qua­li­fi­ziert sie als Gralshüter:innen der Qua­li­tät. Auf ewig.

Schau ins Licht, Carol-Anne! (SE)

Der mora­li­sche Sie­ger die­ses Jahr­gangs heißt aber ohne­hin Schwe­den. Als ein­zi­ges Teil­neh­mer­land zeig­te es hin­sicht­lich des unglaub­li­chen Ver­hal­tens der rus­si­schen Staats­füh­rung im Zusam­men­hang mit der gewalt­sam auf­ge­lös­ten Schwu­len­de­mo Sla­vic Pri­de am Final­tag Flag­ge. Und zwar wört­lich: Schwe­dens Punk­te­an­sa­ge­rin Sarah Dawn Finer (aka Lyn­da Wood­ruff) trug das Regen­bo­gen­sym­bol als Anhän­ger an der Hals­ket­te. Die sin­gen­de Ver­tre­te­rin des Lan­des, Male­na Ern­man, erklär­te sich bereits im Vor­feld zur Soli­da­ri­täts­lesbe. Der völ­lig unver­dien­te 21. Platz für das camp­tas­ti­sche ‘La Voix’ macht mich daher noch heu­te unsag­bar wütend. Zumal auch hier die Jurys ihre Chan­ce zum Flag­ge­zei­gen ver­säum­ten: Rang 22 gar bei den Geschmacks­ge­stör­ten. Schan­de über Euch! Patri­cia und Male­na waren die bei­den ein­zi­gen Licht­bli­cke in einer fast durch­gän­gi­gen Bal­la­denstre­cke wäh­rend der ers­ten hal­ben Stun­de des dies­jäh­ri­gen Fina­les, mit wel­cher mei­ne dies­be­züg­li­che Lei­dens­be­reit­schaft weit über die Gren­zen des Zumut­ba­ren hin­aus auf eine har­te Pro­be gestellt wur­de. Nun ja: wer Jurys sät, wird Bal­la­den ern­ten. Gegen die ich übri­gens nicht grund­sätz­lich etwas habe. Außer, sie sind lang­wei­lig, was lei­der auf die deut­li­che Mehr­heit der ers­ten sie­ben Titel zutraf.

Lass mich Dei­ne Tena sein, Igor! (HR)

Wie bei­spiels­wei­se auf den Litau­er Sascha Son (mitt­ler­wei­le: Sascha Song) und sei­ne zu Tode angli­fi­zier­te Bal­la­de ‘Love’. Oder das israe­lisch-paläs­ti­nen­si­sche Frau­en­duo Noa & Mira Awad mit ihrem inhalt­lich so unter­stüt­zungs­wür­di­gen, musi­ka­lisch lei­der arg drö­gen Ange­bot zur Aus­söh­nung und zur Ver­stän­di­gung. ‘The­re must be ano­ther Way’ galt hier in bei­der­lei Hin­sicht. Des­sen unge­ach­tet ver­folgt die bei­den Frau­en für ihre nach mei­nem Emp­fin­den auf­rich­ti­gen und vor­bild­li­chen Frie­dens­hym­ne natür­lich mei­ne vol­le Sym­pa­thie. “Rrrrrrrrrrrrrrrrrr!” tön­te es aus unse­rer Hete­ra-Frau­en-Ecke, kaum dass der nied­li­che Igor Cukrov sei­nen ers­ten Schlaf­zim­mer­blick in die Kame­ras schick­te. Und auch ich wür­de ihn kei­nes­falls von der Bett­kan­te sto­ßen, not­falls unter Inkauf­nah­me sei­nes knö­delnd gesun­ge­nen Schmacht­fet­zens über Inkon­ti­nenz­pro­duk­te, ‘Lijepa Tena’. Um so stö­ren­der das tram­pe­li­ge Her­ein­plat­zen Andrea Šušn­ja­ras: die Blon­di­ne hielt sich weder an den kroa­ti­schen Dress­code (schwarz), noch traf sie die Töne. Es klang, als ob eine Stra­ßen­kat­ze gefol­tert wür­de. Dafür und für den ver­patz­ten Flirt mit unse­rem Igor gilt ihr unser geball­tes Missfallen.

Ein­fach süß: die dicke Frau aus Por­tu­gal und ihre Instrumentalisten.

Unse­re Her­zen im Sturm erober­ten die Por­tu­gie­sen Flor-de-Lis, die wirk­ten wie die Kel­ly Fami­ly in sym­pa­thisch: bei­na­he naiv fröh­lich, unver­stellt und offen­sicht­lich ohne Mode­be­ra­ter. Ihr mit Akkor­de­on, Quer­flö­te und Djem­bé lieb­rei­zend instru­men­tier­ter, schwung­voll-ver­spiel­ter und völ­lig unde­pres­si­ver Folk­pop­song ‘Todas as Ruas do Amor’ ver­schmolz mit dem stim­mi­gen, pril­blu­men­bun­ten Büh­nen­hin­ter­grund zu einer audio­vi­su­el­len Wohl­tat, einer Art men­ta­lem Kurz­ur­laub vom kalt­her­zi­gen Geprot­ze des Mos­kau­er Wett­be­werbs. Bei Island hin­ge­gen riss mir end­gül­tig der bereits bis aufs Äußers­te gespann­te bal­la­des­ke Gedulds­fa­den. Um so mehr erstaunt mich Yohan­nas über­ra­gen­des Abschnei­den. Okay, stimm­lich konn­te sie und ihr mit Hera Björk und Friðrik Ómar (Euro­band) pro­mi­nent besetz­ter Begleit­chor über­zeu­gen. Und ‘Is it true?’ ver­fügt über eine star­ke Melo­die. Aber die­ses schlim­me bom­me­li­ge Omakleid! Und, viel wich­ti­ger, die feh­len­de Dra­ma­tik. ‘Is it true?’ han­delt vom bevor­ste­hen­den Ende einer Bezie­hung. Ich konn­te aber Yohan­nas Schmerz, ihre Angst und Ver­zweif­lung in dem Lied nicht spü­ren. Die gesam­te Dar­bie­tung kam daher, als gin­ge es um einen abge­lau­fe­nen Becher Joghurt, den sie weg­wer­fen muss­te (“did I throw it away?”). Das rühr­te mich nicht an.

Mein Bar­ba­ra-Dex-Award 2009: Yohan­nas ent­setz­li­cher Füm­mel (IS).

Hys­te­ri­sches Geläch­ter dies­mal aus der Frau­enecke, als unser (wie ich nicht ohne Trau­er in der Stim­me ver­kün­den muss: hete­ro­se­xu­ell ver­hei­ra­te­ter) grie­chi­scher Turn­er­gott Sakis Rou­vas zum Auf­takt in rhyth­mi­sche Zuckun­gen mit dem Ober­kör­per ver­fiel, um damit wie zufäl­lig sein äußerst knap­pes Shirt zu lüp­fen und sei­ne trai­nier­ten Bauch­mus­keln zu prä­sen­tie­ren. Lei­der ging sein Euro­dance-Klop­fer ‘This is our Night’ in dem gan­zen opti­schen Spek­ta­kel etwas unter, das er mit sei­nem Mul­ti­funk­ti­ons-Fit­ness­ge­rät (Lauf­band, Ski­ab­fahrts­trai­ner, Balan­ce­lift, Son­nen­bank, Rake­ten­ab­schuss­ram­pe, Tacker: mehr Anwen­dun­gen in nur einem Groß­ge­rät gehen nun wirk­lich nicht mehr!) und sei­nen hek­ti­schen Ver­ren­kun­gen ent­fach­te. Auch das dima­bi­laneske Zer­rei­ßen sei­nes T‑Shirts wirk­te eher OTT als sexy. Dass bei all dem anstren­gen­den Gehüp­fe nicht er, son­dern der im Büh­nen­hin­ter­grund ver­steck­te Alex­an­dros Panayi (CY 1995, 2000) den größ­ten Teil der Lead­vo­cals sang, bleibt da eine Randnotiz.

Zog alle Regis­ter: Sakis und sein Tacker (GR).

Anstren­gung schien über­haupt das The­ma die­ses Con­tests zu sein. Die Schwes­tern Inga & Anush Arshak­yan aus Arme­ni­en prä­sen­tier­ten sich in einer Kom­bi­na­ti­on aus Haar­häub­chen, boden­lan­gen Bro­kat­kos­tü­men und bei­na­he schon gesichts­be­de­cken­dem Eye­li­ner, was ihnen ein biss­chen das Aus­se­hen von Bur­ka­trä­ge­rin­nen ver­lieh. Ihren auch musi­ka­lisch deut­lich ori­en­ta­lisch ange­hauch­ten Eth­no­song ‘Jan Jan’ emp­fand ich haupt­säch­lich als lär­mig – wobei das noch gar nichts war im Ver­gleich zu dem unme­lo­di­schen, auf­dring­li­chen Krach, den die bei­den Aggres­so­rin­nen aus Rumä­ni­en I & II, Ele­na Ghe­org­he mit der bil­li­gen, in mise­ra­blem Eng­lisch dar­ge­bo­te­nen Dis­co­flitt­chen-Num­mer ‘The Bal­kan Girls’ und Nel­ly Cio­ba­nu mit der Buko­vin­a­sound-Kra­kee­le­rei ‘Hora din Mol­do­va’ im Lau­fe des Abends noch ver­an­stal­ten soll­ten. Und was den Song­ti­tel angeht: nein, es ist nicht, was Sie wie­der den­ken, Sie altes Fer­kel: ‘Hora’ über­setzt sich mit ‘Mol­da­wi­scher Tanz’, wohl so eine Art gehüpf­te Abwand­lung des iri­schen River­dance, wenn man den Dar­bie­tun­gen von Nel­lys anmu­ti­gen Tän­zern Glau­ben schen­ken darf. An die­ser Stel­le beschloss ich jeden­falls, mir für künf­ti­ge Jahr­gän­ge stets vor­sorg­lich Ohro­pax und Aspi­rin parat zu legen.

Oben­rum Hei­di, unten­rum Juli­us Cäsar: Nel­lys lus­ti­ges Kos­tüm (MD).

Das Gast­ge­ber­land ent­schied sich zum all­ge­mei­nen Erstau­nen für eine ukrai­ni­sche Sän­ge­rin, Ana­sta­sia Prik­hod­ko, die mit ihrer Mam­mo­gra­fie, Ver­zei­hung: mit ihrem Eman­zi­pa­ti­ons­song ‘Mamo’ zuvor bereits in einer der typisch undurch­sich­ti­gen Vor­ent­schei­dun­gen ihres Hei­mat­lan­des geschei­tert war. Nun grein­te die in eine Art Bade­tuch Geklei­de­te ihr Kla­ge­lied also für Müt­ter­chen Russ­land, wäh­rend man auf den Video­lein­wän­den ihrem Kon­ter­fei beim gemor­ph­ten Altern zuse­hen konn­te. Weder optisch noch akus­tisch schön, aber eine beein­dru­cken­de Demons­tra­ti­on des kul­tu­rel­len Füh­rungs­an­spruchs des flä­chen­mä­ßig größ­ten Lan­des der Erde in Sachen Welt­schmerz. Beim Voting schnitt Ana­sta­sia mit 15 Punk­ten Vor­sprung einen gan­zen Platz bes­ser ab als ihre Lands­frau Slut­la­na Svet­la­na Lobo­da. Was wohl auch damit zu tun hat­te, dass das rus­si­sche Staats­fern­se­hen die ful­mi­nan­te Cho­reo­gra­fie von ‘Be my Valen­ti­ne’ durch kata­stro­pha­le Kame­ra­ar­beit mut­wil­lig zer­stör­te, noch augen­fäl­li­ger als bereits im Semi. Weder von den durch­trai­nier­ten, tan­zen­den Welt­raum-Römern noch von der Kie­wer Bahn­hofs­nut­te war all zu viel zu sehen. Und selbst die gigan­ti­schen Rhön­rä­der ver­schwan­den in einem Sumpf aus unschar­fem Fokus und hek­ti­schen, sinn­lo­sen Schnitten.

Die Alte flennt, die Jun­ge greint: die dop­pel­te Ana­sta­sia (RU).

Eine Erwäh­nung ver­dient das grau­sa­me Büh­nen­kos­tüm der aser­bai­dscha­ni­schen AySel, nament­lich ihr Vokuh­i­la-Kleid mit dem ein­bei­ni­gen sil­ber­nen Stütz­strumpf. Von die­sem opti­schen Grau­en mal abge­se­hen bot ‘Always’ bereits alle Sie­ges­ing­re­di­en­zen: ein ein­gän­gi­ger, in homöo­pa­thi­schen Dosen folk­lo­ri­sier­ter Pop­schla­ger aus schwe­di­scher Pro­duk­ti­on (selbst der Mit­au­tor und ‑sän­ger Arash Lab­af lebt in IKEA-Land); ein zu einer musi­ka­li­scher Zwangs­ehe ver­don­ner­tes, ase­xu­ell wir­ken­des Mann-Frau-Duo und eine unspek­ta­ku­lä­re, aber prä­sen­te Cho­reo­gra­fie. 2011 soll­te das zum Sieg rei­chen. Und auch in die­sem Jahr hät­te es bereits zum zwei­ten Platz gelangt, wäre es rein nach dem Wil­len der Televoter:innen gegan­gen. Als Gegen­re­ak­ti­on auf den welt­wei­ten Bank­rott des Kapi­ta­lis­mus kann die Show der bos­ni­schen Band Regi­na gewer­tet wer­den, die mit Fan­ta­sie­uni­for­men, dezen­ten Marsch­rhyth­men und dem Schwen­ken einer roten Fah­ne die bei vie­len ehe­ma­li­gen Ost­block­be­woh­nern sicher­lich vor­han­de­ne Retro-Sehn­sucht nach der guten alten kom­mu­nis­ti­schen Zeit auf sub­ti­le Wei­se bedien­te. Ihre ver­hal­ten dra­ma­ti­sche Bal­kan­bal­la­de ‘Bis­tra Voda’, mit schmerz­ver­zerr­tem Gesicht vor­ge­tra­gen, kam in den sla­wi­schen Bru­der­län­dern dann auch bes­tens an.

Die Vor­bo­ten des Schwarz­meer­früh­lings: A & A (AZ).

Die Hoff­nung der Mal­te­se­r­in Chia­ra Sira­cu­sa es Udo Jür­gens gleich­zu­tun und beim drit­ten Auf­tritt in Fol­ge die Trau­ben zu ern­ten, ging fehl. ‘What if we’ war nun auch der schwächs­te der bis­he­ri­gen Bei­trä­ge der mal­te­si­schen Joy Fle­ming und ent­wi­ckel­te auch lei­der erst ganz zum Schluss ein wenig Tem­po. Mög­li­cher­wei­se zeig­te sich Euro­pa durch die ste­ti­ge Wie­der­ho­lung inzwi­schen auch ein wenig immun gegen Chia­ras immer­glei­che Charme­show. Dann doch bit­te lie­ber wie­der flot­ten Pop­trash! Ein wun­der­bar rol­len­des “R” in bes­ter Lena-Valai­tis-Tra­di­ti­on, eine schö­ne Melo­die, eine skur­ri­le Spra­che, die per­fekt zu der mys­ti­schen Stim­mung des Songs pass­te: selbst der Mireil­le-Mathieu-Koch­topf­po­ny der mager­süch­ti­gen Urban-Sym­pho­ny-Front­frau San­dra Nurm­sa­lu konn­te das ange­neh­me Gesamt­bild des est­ni­schen Bei­trags ‘Rän­da­jad’ nicht zer­stö­ren. Im Gegen­satz zu der so unan­ge­brach­ten wie arro­gant wir­ken­den Sie­ger­faust, die der däni­sche Ersatz-Ronald-Kea­ting Brink am Ende sei­nes gefühlt drei­stün­di­gen Vor­trags des an Ödnis und Leb­lo­sig­keit nur schwer­lich zu über­bie­ten­den Seicht­songs ‘Belie­ve again’ (welch durch­sich­ti­ger Ver­such, sich an den Sie­ger­ti­tel des Vor­jah­res anzu­wan­zen!) schwang.

Natür­lich chan­cen­los gegen ost­eu­ro­päi­sche Dis­co­flitt­chen: deutsch-ame­ri­ka­ni­sche Caba­ret-Ero­tik (DE).

Zum Big­band-Swingsound der Vier­zi­ger­jah­re, der das Grund­ge­rüst zu unse­rer Dancenum­mer ‘Miss Kiss Kiss Bang’ bil­de­te, mögen die Out­fits und Fri­su­ren der bei­den deut­schen Tän­ze­rin­nen eben­so gepasst haben wie das der teu­er ein­ge­kauf­ten (und von Alex C. ent­spre­chend markt­schreie­risch annon­cier­ten) ame­ri­ka­ni­schen Bur­les­ke-Künst­le­rin Dita van Tee­se. Ob wir aller­dings ange­sichts unse­rer Geschich­te aus­ge­rech­net jenes Jahr­zehnt bei einem euro­päi­schen Lie­der­wett­be­werb ästhe­tisch wie­der auf­le­ben las­sen soll­ten, möch­te ich indes in Fra­ge stel­len. Frau van Tee­ses unin­spi­rier­ter Auf­tritt ent­täusch­te auf gan­zer Linie: wenn man schon einen hand­fes­ten Medi­en­skan­dal aus der Tat­sa­che insze­niert, dass sie der ers­ten Gene­ral­pro­be ihren blan­ken Busen zeig­te, kann sie den­sel­ben nicht dann bedeckt las­sen, wenn es zählt. (Irgend­wel­che EBU-Spie­ßer hat­ten nach der ers­ten Gene­ral­pro­be, als van Tee­se blank zog, inter­ve­niert, und die deut­sche Dele­ga­ti­on hat­te nicht genü­gend Eier in der Hose, sich dar­über hin­weg­zu­set­zen. Im Fina­le blie­ben Ditas Mam­mae züch­tig bedeckt, was ihrer Show natür­lich den Witz nahm.) Let­zen Endes illus­trier­te aber nichts bes­ser die vor­herr­schen­de Ver­zweif­lung im deut­schen Lager, als dass man am Ende alle Hoff­nung auf die­sen Gim­mick setz­te und damit vom Bei­trag und Oscar Loyas glit­zern­den Hosen abzu­len­ken such­te. Platz 23 im Tele­vo­ting, mit der höchs­ten Ein­zel­punkt­zahl aus Alba­ni­en: so etwas nennt sich ein Armutszeugnis!

Mit dem Tän­zer würd ich auch ger­ne mal ‘Düm Tek Tek’ machen! (TR)

Die Tür­kei hin­ge­gen demons­trier­te mit ‘Düm Tek Tek’ (Platz 3 im Tele­vo­ting) ein­drucks­voll, wie ein osma­ni­scher Bei­trag aus­zu­se­hen und zu klin­gen hat: ein biss­chen Bauch­tanz, ein biss­chen Shaki­ra, kna­cki­ge Beats, ein noch kna­cki­ge­rer Tän­zer mit brei­ten Schul­tern und wil­dem Bart, der Hadi­se Açık­göz umgarn­te. Und Feu­er, viel Feu­er. Selbst der san­draes­ke Gesangs­vor­trag (wesent­li­che Tei­le des Refrains über­nah­men die Backings) wer­te­te die Num­mer noch auf. So mag ich das! Unser Punk­te­al­li­anz­part­ner Alba­ni­en über­zeug­te mit ‘Car­ry me in your Dreams’, einem wirk­lich groß­ar­ti­gen, kom­pe­tent gesun­ge­nen, extrem ein­gän­gi­gen Europ­op­ti­tel, der um min­des­tens zehn Plät­ze bes­ser abge­schnit­ten hät­te ohne den schlim­men tür­kis­far­be­nen Pail­let­ten-Spi­der­man, die auf­ge­zwun­ge­ne Cho­reo­gra­fie mit unna­tür­li­chen Sitz­pro­ben auf den tan­zen­den Har­le­kin-Zwer­gen Ardi und Andi Kocaj sowie das furcht­ba­re Tütü, in dem die bedau­erns­wer­te, blut­jun­ge Sän­ge­rin sich im Sturm der Wind­ma­schi­ne behaup­ten muss­te. Toll hin­ge­gen die aus dem Film Pri­scil­la – Köni­gin der Wüs­te geklau­te Hand­cho­reo­gra­fie auf “No, no, never let go”. Bra­vo, Kej­si Tola!

Bei 1:59 Min. passiert’s: bumms, hat Jade den Gei­gen­bo­gen in den Rip­pen! (UK)

Gro­ßes Geläch­ter in unse­rer Run­de, als die bri­ti­sche Hoff­nung Jade Ewen beim Her­un­ter­schwe­ben von der gro­ßen Show­trep­pe nicht genü­gend Sicher­heits­ab­stand zu einem ihrer Gei­ger ein­hielt und des­sen Bogen in den Leib gerammt bekam. Um so bra­vou­rö­ser, dass sie sich weder davon noch von dem komi­schen Grinch am Kla­vier davon abbrin­gen ließ, ihre ‘One Moment in Time’-Kopie zu Ende zu brin­gen – und, so wie auch Whit­ney Hous­ton in ihren Dro­gen­jah­ren, die gro­ße, dra­ma­ti­sche Schluss­no­te zu ver­jo­deln. Den­noch bewies die Rück­be­sin­nung der ehe­mals füh­ren­den Pop­na­ti­on Groß­bri­tan­ni­en auf eins­ti­ge Stär­ken (in die­sem Fall auf die Musi­cal­le­gen­de Andrew Lloyd Web­ber, der die Kitsch­num­mer ver­fass­te und am Kla­vier beglei­te­te) und das gute Ergeb­nis (Platz 5 im Gesamt­klas­se­ment, 10 im Zuschauer:innenranking), dass auch eine klas­si­sche Euro­vi­si­ons­na­ti­on im Kon­zert der jun­gen Wil­den noch erfolg­reich mit­spie­len kann, wenn sie sich nur mal Mühe gibt! Was aller­dings nicht für Spa­ni­en zu gel­ten scheint. Eine gewis­se See­len­ver­wand­schaft des “Take me, shake me”-Refrains von ‘La Noche es para mí’ zu Uschi Blums ers­tem Knal­ler “Benutz mich, beschmutz mich” ist nicht von der Hand zu wei­sen. Wie­so dann aber Lau­ra Vou­ti­lai­nen hier unter dem spa­ni­schem Tarn­na­men Sora­ya Arn­elas antrat und dann noch mit der schril­len Schluss­no­te alle Chan­cen die­ses tol­len Upt­em­po­stamp­fers ver­sem­mel­te, wer­de ich nicht begreifen.

Take me, shake me, bake me: Sora­ya ist in Wahr­heit die Pills­bu­ry-Frau! (ES)

Ver­läss­lich wie immer lie­fer­te der slo­we­ni­sche Ansa­ger Peter Poles die bes­te Come­dy­ein­la­ge bei der Punk­te­aus­zäh­lung ab, als er eine Schwei­ge­mi­nu­te für den im Semi aus­ge­schie­de­nen Bei­trag sei­nes Lan­des ein­le­gen woll­te und das auch sou­ve­rän 20 Sekun­den lang durch­hielt, aller Pro­tes­te der rus­si­schen Mode­ra­to­ren zum Trotz. Sie­ger Alex­an­der Rybak schenk­te uns ein Grand-Prix-Mär­chen: Kind weiß­rus­si­scher Eltern, in Nor­we­gen auf­ge­wach­sen – so konn­te sich sowohl der Osten als auch der Wes­ten als berech­tig­ter Gewin­ner füh­len. Auch bei uns kam das bes­tens an: Platz 4 in den deut­schen Charts für ‘Fairy­ta­le’. 12 Punk­te gehen zudem an den deut­schen Kom­men­ta­tor Tim Früh­ling, dem zum völ­li­gen Durch­ein­an­der auf der Büh­ne bei der Sie­ger­eh­rung, bei dem der jugend­lich wir­ken­de Alex­an­der zeit­wei­se etwas ver­lo­ren her­um­stand, spon­tan ein­fiel: “Der klei­ne Alex­an­der möch­te von sei­nen Eltern abge­holt wer­den!”. Damit hat er sich für das Erbe Peter Urbans qualifiziert!

Die teu­ers­te, gigan­tischs­te Euro­vi­si­ons­show aller Zei­ten. Nicht unbe­dingt die bes­te (kom­plet­tes Finale).

Euro­vi­si­on Song Con­test 2009

Euro­vi­si­on Song Con­test – Fina­le. Sams­tag, 16. Mai 2009, aus dem Olym­pia­sta­di­um in Mos­kau, Russ­land. 25 Teil­neh­mer­län­der, Mode­ra­ti­on: Alsou und Ivan Urgant.
#LandInter­pre­tenSong­ti­telPunk­te
gesamt
PlatzTele­vo­tingPlatz
01LTSasha SonLove0232403820
02ILNoa + Mira AwadThe­re must be ano­ther Way0531601525
03FRPatri­cia KaasEt s’il fall­ait le faire1070805417
04SEMale­na ErnmanLa Voix0332105915
05HRIgor Cukrov + Andrea ŠušnjaraLijepa Tena0451805516
06PTFlor-de-LisTodas as Ruas do Amor0571504518
07ISYohan­na JónsdóttirIs it true?2180217304
08GRSakis Rou­vasThis is our Night1200715105
09AMInga & Anush ArshakyanNor Par (Jan jan)0921011109
10RUAna­sta­si­ya PrykhodkoMamo0911111808
11AZAysel & ArashAlways2070325302
12BARegi­naBis­tra Voda1060912407
13MDNel­ly CiobanuHora din Moldova0691406613
14MTChia­ra SiracusaWhat if we0312201824
15EEUrban Sym­pho­nyRän­da­jad1290612906
16DKBrinckBelie­ve again0741304019
17DEAlex swings, Oscar singsMiss Kiss Kiss Bang0352001823
18TRHadi­se AçıkgözDüm tek tek1770420303
19ABKej­si TolaCar­ry me in your Dreams0481708111
20NOAlex­an­der RybakFairy­ta­le3870137801
21UASvet­la­na LobodaBe my Valen­ti­ne (Anti-Cri­sis Girl)0761207012
22ROEle­na GheorgheThe Bal­kan Girls0401906414
23UKJade EwenIt’s my Time1730510510
24FIWaldo’s Peo­p­leLose Con­trol0222503022
25ESSora­ya ArnelasLa Noche es para mí0232303821

Zuletzt aktua­li­siert am 11.05.2021

<– ESC 2. Semi 2009: Don’t be hap­py and don’t be gay

DVE 2010: Ich freu mich so, so hart –>

15 Comments

  • Groß­ar­ti­ger zwei­ter Platz für eine groß­ar­ti­ge Sän­ge­rin mit einem groß­ar­ti­gen Lied. Bot­tom line! 😉

  • I. Gra­tu­la­ti­on nach Nor­we­gen. Was hof­fent­lich bedeu­tet, dass wir 2010 einen pro­fes­sio­nel­le­ren ESC mit ech­ten Mode­ra­to­ren und ohne schwu­len­feind­li­che Aus­fäl­le erle­ben dürfen.

    Davon bin ich sogar fel­sen­fest über­zeugt. Allein schon, weil mei­ner Erfah­rung nach Skan­di­na­vi­er sehr gut eng­lisch kön­nen. Und ein offe­nes Völk­chen ist das auch, glau­be ich… Ob jemals wie­der ein(e) homo­se­xu­el­le® ESC-Fan für einen rus­si­schen Bei­trag stim­men wird? 

    IV. Gra­tu­la­ti­on auch nach Island. Ich glau­be, die woll­ten nicht gewin­nen und wären ganz schön ent­setzt gewe­sen, wenn es geklappt hätte.

    Ist es eigent­lich unbe­ding­te Pflicht, als Gewin­ner den nächs­ten Con­test aus­zu­tra­gen? Isra­el hat ja ein­mal (ich glau­be 1980) dar­auf ver­zich­tet, nach­dem man zwei­mal hin­ter­ein­an­der gewon­nen hat­te. Wohin­ge­gen Irland sich nicht zu scha­de war, sogar drei­mal hin­ter­ein­an­der den ESC aus­zu­tra­gen… So oder so, ich den­ke schon, die Islän­der hät­ten ger­ne gewon­nen – sonst hät­ten sie doch nicht so einen tol­len Bei­trag geschickt…

  • Zehn Beob­ach­tun­gen zum ESC 2009 I. Gra­tu­la­ti­on nach Nor­we­gen. Was hof­fent­lich bedeu­tet, dass wir 2010 einen pro­fes­sio­nel­le­ren ESC mit ech­ten Mode­ra­to­ren und ohne schwu­len­feind­li­che Aus­fäl­le erle­ben dür­fen. II. Die Fran­zo­sen und die Eng­län­der haben es vor­ge­macht: ja, auch die Big Four kön­nen groß punk­ten! III. Letz­ter mit über 20 Punk­ten? Das gabs auch noch nicht. Aber es beru­higt, dass die Fin­nen es noch drauf­ha­ben 😉 IV. Gra­tu­la­ti­on auch nach Island. Ich glau­be, die woll­ten nicht gewin­nen und wären ganz schön ent­setzt gewe­sen, wenn es geklappt hät­te. V. 387 Punk­te. Nuff said. VI. Sol­len die Herr­schaf­ten bei nul-points.net ihre Wor­te fres­sen. Ser­bi­en kommt mit einem Besen­stiel ins Fina­le, die Ukrai­ne gewinnt, Est­land wird Zwan­zigs­ter – ha, ha, ha, lie­be Schrei­ber! Und soviel auch zu der The­se, dass es nur noch sechs Län­der gibt, die den Wett­be­werb gewin­nen kön­nen. VII. Was hat Aser­bai­dschan und die Tür­kei so weit nach oben gebracht? Grau­si­ges Zeug. Und das sage ich als hal­ber Osma­ne. VIII. Nor­we­gen muss noch kräf­tig auf­ho­len – drei Sie­ge, zehn letz­te Plät­ze. Und bit­te, bit­te, bit­te nicht wie­der so machen wie nach eurem letz­ten Sieg…1995 gewon­nen, 1996 Zwei­ter, 1997 null Punk­te. IX. Apro­pos null Punk­te: die Tsche­chen haben es geschafft, fünf Jah­re nach dem letz­ten Nul­poin­ter aus der Schweiz. Ich glau­be, so woll­ten Gypsy.cz nicht in die Anna­len des ESC ein­ge­hen. Und eine Erwäh­nung ver­dient auch Bel­gi­en mit einem gan­zen Punkt… X. Die Show wirk­te doch sehr rou­ti­niert run­ter­ge­be­tet. Hof­fen wir, dass das 2010 wie­der bes­ser rüber­kommt (da dau­ert die Cho­se dann auch nicht bis zwei Uhr mor­gens Ortszeit…)

  • VII. Was hat Aser­bai­dschan und die Tür­kei so weit nach oben gebracht? Grau­si­ges Zeug. Und das sage ich als hal­ber Osmane.

    Ich fand die Tür­kei super (genau so muss ein tür­ki­scher ESC-Bei­trag sein!) und Asérbai­dschan (wuss­te bis Sams­tag­abend nicht, dass man das auf der zwei­ten Sil­be betont) zumin­dest sehr ein­gän­gig, wenn auch optisch, ähm, sub­op­ti­mal. Und das sage ich als vol­ler Nichtosmane. 🙂

  • France Patri­cia war die Beste.…ich bin kein son­der­lich sen­si­bler Mensch, aber bei dem Auf­tritt hat­te ich Trä­nen in den Augen, so schön und trau­rig zugleich war es. Lei­der gewinnt soviel Klas­se und ech­te Kunst ( ich bin ja naiv zu glau­ben, Musik wäre immer noch Kunst ) nicht den ESC – hat­te ich auch nicht erwar­tet, wohl aber erhofft. Lei­der konn­ten oder woll­ten auch die Jurys dar­an nichts ändern ( Frank­reich wur­de nur vier­ter in der Gesamt­wer­tung der Jurys, hin­ter Nor­we­gen, Island und UK ). Die 300 plus X Punk­te hät­te jeden­falls Frank­reich ver­dient, was für eine gro­ße Mes­sa­ge wäre das gewe­sen. Jetzt hat, nach 2008, wie­der ein Fie­del-Bei­trag gewon­nen und ein Typ, mit dem im wah­ren Leben wohl kaum jemand etwas zu tun haben woll­te. Schade…immer schön grin­sen, dann klappts auch mit den Votes 🙄 Die Men­schen sind doch leicht glück­lich zu machen.…

  • Ich bin auch kein gro­ßer Freund von Fairy­ta­le, aber der Ver­gleich mit Dima Bilan ver­bit­tet sich dann doch. So schlecht war das Lied jetzt auch nicht. Gargh. Aber Zustim­mung, dass Frank­reich noch mehr Punk­te ver­dient gehabt hät­te. Was für eine Stim­me. Aber ich füh­le mich bestä­tigt – nach dem Desas­ter von 2008 wie­der ein exzel­len­ter Jahr­gang – wie 2002 und 2003. So kann es ger­ne wei­ter­ge­hen, wobei ich hof­fe, dass 2014 genieß­ba­rer wird. Aber wenn wir bis dahin die Qua­li­tät von 2004 bis 2007 repli­zie­ren, immer ger­ne. Hmm. Ste­fan Raab beim ESC – da zeich­net sich auch ein Mus­ter ab. 1998, 2000, 2004, jetzt viel­leicht 2010 – wir freu­en uns dann auf 2018, Herr Raab. 🙂

  • Du fan­dest 2005 echt Qua­li­ta­tiv? mfg pasi ps ich hät­te ger­ne wie­der sowas wie 2006 wo fast alle Deut­schen hin­ter dem Song stehen!’

  • Ja. Ver­gli­chen mit 2001 oder 2002 auf jeden Fall. My Num­ber One, Angel, Let Me Try, Boo­ni­ka Bate Doba…vier abso­lu­te Glanz­lich­ter, was defi­ni­tiv etwa vier mehr sind als 2001, 2002 oder 2008. Aber dem Post­skript kann ich unein­ge­schränkt zustim­men. Auch wenn Texas Light­ning mas­siv unter Wert ver­kauft wur­den, war das doch mal zur Abwechs­lung ein wirk­lich kon­sens­fä­hi­ges Stück.

  • Ich habe mir gera­de noch­mal die Punk­te­ver­ga­be von 1996 ange­schaut (You­tube ist groß­ar­tig). Bit­te an das nor­we­gi­sche Fern­se­hen: sucht euch für 2010 eine Mode­ra­to­rin, die bes­ser eng­lisch kann und/oder nicht stock­taub ist. Wenn bei der Punk­te­ver­ga­be Hol­land und Pol­and ver­wech­selt wer­den, okay; aber Spain und Estonia?!

  • Ich hab mir gera­de wie­der die DVD ange­schaut und kann mich Ospe­ro nur anschlie­ßen. Wirk­lich ein exzel­len­ter Jahr­gang. Die 00er haben sich mit einem Knall von uns ver­ab­schie­det. Was unse­ren Bei­trag angeht, den lie­be ich nach wie vor und höre noch regel­mä­ßig das Album von ASOS. Aber die pein­li­che Ansa­ge von Dita von Tee­se hat den Auf­tritt irgend­wie unschön in zwei geris­sen und es hat dem gan­zen Act etwas an Herz gefehlt. Aber hey, es war pro­fes­sio­nel­ler als die No Angels und mit­rei­ßen­der als Roger Cice­ro. Es kam halt nur zu einer Zeit, in der Euro­pa kei­nen Plastikpop(/dance/whatever) mehr auf der ESC-Büh­ne sehen woll­te, son­dern unauf­ge­setz­te Fröh­lich­keit (A. und A. mit A. aus A.), sowie nord­eu­ro­päi­sche Herz und See­le. Es kann nur bes­ser wer­den. Obwohl ich schon etwas Angst habe, ob der nächs­te ESC den Stan­dard von die­sem Jahr hal­ten kön­nen wird.

  • […] Sei­en dies instru­men­ta­le Trends wie das plötz­li­che mas­sier­te Auf­tau­chen des Akkor­de­ons oder der Gei­ge, Musik­trends wie Dub­step (heu­er gleich bei meh­re­ren Bei­trä­gen als Schla­ger­ver­zie­rung oder […]

  • […] über das indis­ku­ta­bel mise­ra­ble Abschnei­den ihres sin­gen­den Natio­nal­hei­lig­tums Patri­cia Kaas in Mos­kau, beschloss die einst­mals so stol­ze Grand-Prix-Nati­on, den Wett­be­werb in die­sem Jahr erst gar nicht […]

  • […] Sand­prin­zes­sin­nen-Apa­na­ge nach­ver­han­delt und sich nicht wie erwünscht durch­ge­setzt. Und auch der aktu­el­le Grand-Prix-Sie­ger Alex­an­der Rybak fin­det sich in der […]

  • […] Fidd­le’, zu der ein – aller­dings blut­jun­ger – Gei­ger im Sti­le Alex­an­der Rybaks (NO 2009) fie­del­te. Völ­lig zu Recht erhiel­ten sie zwei Höchst­wer­tun­gen aus Deutsch­land und der Schweiz und […]

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