Wie es klingt, wenn Patricia Kaas und Lena Philipsson sich im feuchtfröhlichen Liebesspiel vereinen, demonstriert uns der diesjährige Schweizer Eurovisionsvertreter Michael von der Heide. Auf der Bühne. Am vergangenen Samstag stellte der uns bereits als Gaststarter von der deutschen Vorentscheidung 1999 bekannte, offen schwule Chansonnier sein Lied für Oslo im Rahmen der TV-Show SwissAward vor. Darin besingt er auf französisch seine Vorliebe für die nasse Spielart (‘Il pleut de l’Or’ heißt auf deutsch ‘Es regnet Gold’, im Englischen auch als ‘Golden Shower’ bekannt), zur optischen Unterstützung der inhaltlichen Aussage im goldenen Jäckchen. Damit setzt die sonst als dröge und seriös verkannte Schweiz ihre Tradition der etwas abseitigen Grand-Prix-Beiträge (vergleiche DJ Bobos Teufelsanbetung, Daisy Auvrays Stripschuppennummer und Gunvorgate) beherzt fort. Musikalisch bewegt sich ‘Il pleut de l’Or’, von Michael von der Heide divaesk vorgetragen, zwischen klassischem französischem Chanson und Eurovisionsdisco, also eine nahezu perfekte Mischung. Und getreu dem Motto “Lieber gut geklaut als schlecht selbst erfunden” liefert die Hookline des schwedischen Grand-Prix-Beitrags von 2004, ‘It hurts’, den Songauftakt und wird auch immer mal wieder lose eingestreut, sobald die Nummer zu langweilig zu werden droht.
Kann das ins Finale segeln? Michael von der Heide bei den SwissAwards.
Im finalen Remix wurde die Nummer dann noch weiter aufgecampt und noch ein paar dramatische Discogeigen mehr untergemischt. Was dem Song das entscheidende Quäntchen mehr Spannung verlieh und ihn richtig rund machte. Doch obschon in den beiden unter der Woche ausgestrahlten Qualifikationsrunden des Eurovision Song Contest in der Hauptsache die mehrheitlichen queeren Hardcore-Grand-Prix-Enthusiasten zuschauen und anrufen, verfing ‘Il pleut de l’Or’ zu meiner persönlichen Bestürzung beim internationalen Wettbewerb überhaupt nicht: mit mageren 2 Pünktchen landete Michael auf dem letzten Platz und verpasste den Finaleinzug. Schade! ‘Es regnet Gold’ (so die deutsche Fassung) sollte dennoch sein einziger Singlehit in den Schweizer Charts werden, mit Rang #65. Erfolgreiche Alben veröffentlichte von der Heide seither jedoch weiterhin, so zum Beispiel seine wunderschöne persönliche Hommage aus dem Jahre 2016 an den größten helvetischen Schlagerstar aller Zeiten, die von ihm schon als kleiner Bub verehrte Paola. Zudem ist er als Theater- und Filmschauspieler bis heute aktiv.
Also doch: es geht um Golden Shower! (Siehe 0:48 Min., der Videoclip mit der finalen Version)
Letzte Aktualisierung: 30.05.2023
Deja-vu [quote]Ich bin schon mal auf die Bühnenshow gespannt![/quote] Existiert Silvia Nights Bühnendeko noch? Die könnte ihm dann ja die Golden Shower ausborgen. 😀
hi Silvia Night war geilo:) bin ja mal gespant^^ und vorallem bin ich gespannt ob es die schwiez vllt mit hilfe der Jury packt:) die bräuchten wieder Vanilla Ninja der song war so geil Cool Vibes:) lg pasi
Il Pleut De Ohr Nehmen wir mal an, ich wäre der Chef vom Schweizer Fernsehen – ich würde bis Mai folgende Dinge veranlassen: 1. Den Haarstylisten des Senders feuern! Denn mal ganz ehrlich: wer es schafft, von der Heides abstehende Ohren per unvorteilhafter Frisur optisch auf das Vierfache zu vergrößern, hat entweder einen persönlichen Groll gegen den Schweizer (vielleicht Pierro Esteriore?) oder schlichtweg seinen Beruf verfehlt. Oder man hat aufgrund mangelnder Französisch-Kenntnisse gedacht, der Titel hieße ‘Il Pleut De Ohr’… 2. Den Song remixen! Dabei gar nicht so sehr das Arrangement verändern, sondern einfach drei Gänge mehr Tempo reinbringen! Wenn der Song in der momentanen Fassung für die Eidgenossen wirklich ‘abgeht’, dann muss an dem alten Klischéebild vom trägen, bräsigen Schweizer durchaus was dran sein. Das ist, wie schon Paolo Meneguzzi und Lovebugs viel zu gemächlich um wirklich punkten zu können. Das wird glaub ich nix mit dem Finale. Schade, denn ich finde Michale von der Heide total sympathisch und hätte ihm den Erfolg gegönnt.
Dann hat’s ja auch noch so unheimlich viel von Chanson wenn man ‘einfach drei Gänge mehr Tempo reinbringen’ lässt (und dann passt’s auch endlich 100%-ig zu Michaels sonstigem Stil) :> Außerdem,- warum nicht: Würde bestimmt waaaahnsinnig gut aus sehen, durch strähnig hängende Haarpracht hervorlugende Ohren! 😉 Nee, nee, nee, ich find den Titel gut und die Öhrchen süß, so wie sie sind! Über Geschmack …
Zuerst … … war ich ja unentschlossen über diesen Beitrag, aber je öfter ich ihn gehört habe, desto besser gefiel er mir. Mittlerweile rangiert er bei mir ziemlich weit oben. Dennoch täte dem Song ein Schuss mehr instant appeal wohl ganz gut.
OK, und warum geht es in dem Text jetzt wirklich? 😉
jaja Also mir gefällt der song ganz gut:) Und bei der esctoday.com Wahl, wo man abstimmen kann, wie viel Punkte man ihm geben würde, liegt mit 16% oder so 8 Punkte!!! Und bei Albanien liegt 4 Punkte ganz weit oben!!! Genauso wie Null!!! Die bei Heide weit unten liegen!!! Die 12 liegt bei Heide auch ganz gut;) bei Albanien weiter hinten;) Für mich ist es bis jetzt der Beste Beitrag:) lg pasi
Hab das Lied nun zum dritten Mal gehört und es gefällt mir immer besser. Finde es sehr catchy und auch der Typ ist catchy. An dem würde ich rein gar nichts ändern, denn abstehende Ohren sind eine Charaktereigenschaft, ein Pfund, mit dem man wuchern kann 😀 Ganz ehrlich: Das macht Michael von der Heide nur auffälliger und Ziel muss es ja sein, so stark wie möglich im Gedächtnis der Zuschauer haften zu bleiben, damit man aus der Masse heraussticht. Steht und fällt natürlich immer alles wie es musikalisch und gesanglich live rüberkommt. Wenn so wie hier, wäre es super. Dieses ‘Disco-Chanson’ wirkt locker-leicht, der Beat nicht breiig wie bei der Albanerin heuer beispielsweise.…Ja, wenn es live so bleibt, hat die Schweiz gute Chancen auf ein sehr ansprechende Platzierung
Der schweizer Ross Anthony:-)) ok, ne klassische midtempo-ESC-Nummer. Klingt zwar nett, aber irgendwie schon zigmal gehört.. Über die Flugohren läßt sich streiten, Ohren können sexy sein, aber bitte: das Goldjäckchen doch wenigstens in der passenden Größe und etwas mehr tailliert. Oder haben die Schweizer gespart und den Fummel von Verona bei Kik gekauft? Gestik und Mimik von MvdH erinnern mich sehr stark an Ross Anthony… Bin mal gespannt ihn live in Oslo zu sehen…
Silvias Outfit und Deko war aber eher in silber/weiß gehalten… …aber ein ’silver shower’ hat vielleicht auch was:-)) gibts das eigentlich?
Eurosong wie sichs gehört! BRAVO SCHWEIZ – Gottseidank kein weiterer Englisch-Dreck welcher uns Jahr für Jahr von allen möglichen Ländern (einschl. Dland) geboten wird! Bin sehr dafür das es wieder die Sprachregelung gibt – so wie früher… als die Welt noch in Ordnung war!!!
Oh ja, aber sicher doch Als die Welt noch in Ordnung war. Mhm. Schau mal schön weiter die Grotten-ESCs von Anfang und Mitte der 90er, als die geliebte Sprachregelung noch griff. Es steht jedem Land immer noch offen, welche Sprache es für seine Beiträge verwendet, und dass dieser Song dieses Jahr so furchtbar auf die Nase fiel, lag nicht an der Sprache – das wäre bei dieser missratenen Performance auch auf Deutsch, Englisch, Italienisch oder meinetwegen in der Sanomi-Sprache von 2003 ein Desaster geworden.