Spa­ni­en 2010: Gra­ci­as, Ihr Fotzköppe!

Die Nie­der­lan­de bekom­men Kon­kur­renz: auch Spa­ni­en schickt einen Dreh­or­gel­schla­ger gen Oslo – aller­dings einen vol­ler Feu­er und Lei­den­schaft! Dani­el Diges, der sym­pa­thi­sche jun­ge Mann mit der star­ken Stim­me und der auf­fäl­li­gen Scham­haar­fri­sur räum­te bei den fünf anwe­sen­den Juro­ren eben­so ab wie im Tele­vo­ting und ent­schied die Wer­tung klar für sich. Hurra!


12 Punk­te allei­ne schon für die Billy-Idol-Schmolllippe

Auf Platz zwei folg­te die im Vor­feld oft­mals als Favo­ri­tin getipp­te Coral Sego­via, aus dem spa­ni­schen Vor­ent­scheid 2008 noch mit dem fabel­haf­ten ‘Todo esta en tu Men­te’ in bes­ter Erin­ne­rung, mit einer sen­sa­tio­nel­len Power­bal­la­de (‘En un Vida’), die sie aller­dings über wei­te Stre­cken mehr schrie als sang und damit lei­der voll gegen die Wand fuhr. Mei­ne per­sön­li­che Favo­ri­tin Ana­bel Con­de (ES 1995), stimm­lich mit Abstand die Klas­sen­bes­te, erreich­te dank eines schwa­chen Songs nur den ent­täu­schen­den ach­ten Platz. In bei­den Fäl­len: scha­de drum!


Viel­leicht hät­te Coral es in Alba­ni­en ver­su­chen sol­len? Da steht man ja auf krei­schen­de Frauen!

Für Stim­mung im Stu­dio sorg­te ein augen­schein­lich direkt aus dem Nach­mit­tags­pro­gramm von RTL ent­führ­ter Voll­proll namens John Cobra, den das Publi­kum für sei­ne mise­ra­bel gerapp­te Num­mer ‘Carol’ fre­ne­tisch aus­buh­te. Wor­auf­hin der wüten­de Spacko mit beherz­ten beid­hän­di­gen Grif­fen an die eige­nen Eier und ver­ba­len Aus­fäl­len (“Lutscht mei­nen Schwanz”) reagier­te. Auch die äußerst sou­ve­rä­ne Mode­ra­to­rin Anne Igar­ti­bu­ru, die ihn mit engels­glei­cher Geduld immer wie­der sanft zur Ord­nung rief (“Cari­ño, tran­qui­lo”) und ihn zu beru­hi­gen such­te wie ein bocki­ges klei­nes Kind, konn­te den Mann kaum bän­di­gen. Ein Zlat­ko-Moment in der spa­ni­schen Vor­ent­schei­dung, auch wenn man dem eins­ti­gen Big-Brot­her-Insas­sen beschei­ni­gen muss, wesent­lich coo­ler auf die Situa­ti­on reagiert zu haben – und über eine bes­se­re Stim­me zu ver­fü­gen! Gro­ßes Entertainment!


Der Rap ist schlimm, aber die Aus­schrei­tun­gen danach sehenswert!

16 Comments

  • Obwohl Dani­el Diges abso­lut nicht mein Wunsch­kan­di­dat war und ist (mein per­sön­li­cher Favo­rit war von Anfang an Ain­hoa Can­tal­a­pie­dra, aber auch Coral, Ana­bel oder sogar Lore­na wären mir lie­ber gewe­sen), aber ver­ste­hen kann ich die Wahl schon irgend­wo. Und mit dem nie­der­län­di­schen Song ist das nun wahr­haf­tig nicht auf einer Stu­fe. Mir ist ein rie­si­ger Stein vom Her­zen gefal­len, als sich John Cobra’s Ergeb­nis abzu­zeich­nen begann. Hat­te schon das Schlimms­te befürch­tet in die­ser Hinsicht.

  • Damit ist jetzt klar, wohin mei­ne Tele­fon­ru­fe im Mai gehen wer­den. Dan­ke, Spa­ni­en!!!!! Letz­tes Jahr habe ich Est­land ver­spro­chen, für sie anzu­ru­fen, wenn sie Urban Sym­pho­ny schi­cken, und die­ses Jahr hat der Bestechungs­ver­such bei Spa­ni­en und Dani­el Diges funk­tio­niert. Gran­di­os!!!!! Love Dani­el! Love this song!

  • Ja, Haupt­sa­che nicht noch so ein Chi­kui­li­kat­re… Aber John Cobras Auf­tritt war schon denk­wür­dig. Vor allem die ohren­be­täu­ben­den Buh­ru­fe danach, die von Cobra mit beherz­ten beid­hän­di­gen Grif­fen an die Eier und wil­dem Gepö­bel gekon­tert wur­den. Wenn ich irgend­ein Wort davon ver­stan­den hät­te, wäre es bestimmt noch viel lus­ti­ger gewesen… 😆

  • Jetzt ist aber mal gut! Ich wäre mit jedem Titel die­ser Vor­ent­schei­dung zufrie­den gewe­sen – außer mit ‘Carol’ und eben die­sem Song; Ers­te­rer ist ein­fach schlecht (Der olle Typ hat sich ja dann auch mit einem Mara­don­na-mäßi­gem ‘Lutscht mei­nen Schwanz’ vom Publi­kum ver­ab­schie­det), bei Letz­te­rem ist es so, dass bei mir die Tole­ranz und das Maß an nost­an­gie­ge­tränk­ter Schun­kels­elig­keit schon längst über­schrit­ten ist. Viel­leicht bin ich noch zu jung um sowas gut zu fin­den, aber es ist doch echt zum Schrei­en: da ver­sucht der Raab gera­de in Deutsch­land dem ESC den letz­ten Rest Ver­staubt­heit zu neh­men, und dann muss unser Star für Oslo im Mai dann gegen einen Hau­fen Musik­lei­chen wie die­ses ‘Hijo de la luna’ für Rent­ner antre­ten. Sor­ry, wenn das jetzt nicht alles kon­struk­tiv war, aber ich habe mich gera­de durch die Songs von die­sem Wochen­en­de geklickt und mir ste­hen die Haa­re zu Berge… 👿

  • … wobei Rodol­fo ja sogar noch einen gewis­sen Witz hat­te. Aber John Cobra ist ein­fach nur schlecht. Wie gesagt, ich hat­te schlimms­te Befürch­tun­gen, zumal er im Inter­net-Voting auf Platz 2 gepusht wor­den ist.

  • Die­ser Grund­aus­sa­ge kann ich eigent­lich nicht wider­spre­chen. Aller­dings lie­be ich Algo peque­nito! Der ande­re ’nost­al­gi­sche Schrott’ hät­te natür­lich nicht sein müs­sen. Aber seht es doch posi­tiv: Wir wer­den im Mai in Oslo frisch und modern daher­kom­men und aus dem Bewer­ber­feld her­aus­ste­chen. Hoffentlich. 😉

  • Raab vs. Schun­kel­schla­ger Ich kann mir vor­stel­len, dass sie in Ham­burg beim NDR so lang­sam Blut und Was­ser schwit­zen, dass wir ange­sichts der mise­ra­blen Kon­kur­renz mit einem kom­pe­tent dar­ge­bo­te­nen Raab-Song doch noch aus Ver­se­hen gewin­nen könn­ten… 😛 Wobei ich zuge­ben muss, dass ich trotz einer gewis­sen Kir­mes-All­er­gie den spa­ni­schen Song sogar mag – ein­fach, weil der gute Dani­el singt, als ob es um sein Leben gin­ge. Und nach heu­ti­gem Stand liegt der sogar auf Platz 3 mei­ner Hit­lis­te (hin­ter Island und Finn­land – und nach der Schweiz und Alba­ni­en ist da auch schon Schluss: alles ande­re ist zu schlecht, um über­haupt in die Wer­tung zu kommen).

  • Ja, auf mei­ner Hit­lis­te sieht’s – mit Aus­nah­me von Spa­ni­en – genau­so aus: Finn­land und Island krie­gen ein ‘gut’ von mir, dahin­ter Alba­ni­en und die Schweiz mit ‘befrie­di­gend’ und danach… tja, kommt nix mehr.

  • yep. Im gro­ßen und gan­zen Zustim­mung. Das ein­zi­ge lied bis­lang, dass mir per­sön­lich *wirk­lich* gefällt (oder bes­ser gesagt, gefiel, bevor es ins Eng­li­sche über­tra­gen wur­de) kommt aus Alba­ni­en. Anru­fen wür­de ich wohl noch für Finn­land unf gege­be­nen­falls Island (das Lied und die Sän­ge­rin sind bei­de gut, pas­sen aber irgend­wie nicht rich­tig zusam­men), ganz nett sind noch die Bei­trä­ge aus Arme­ni­en und Mal­ta … … aber dann ist defi­ni­tiv Sen­se. Wenn ich dar­an den­ke, dass ich zu die­sem Zeit­punkt im letz­ten Jahr schon rich­tig vie­le Lie­der hat­te, die mir ecvht gut gefal­len haben …

  • ver­letzt hat mich Spa­ni­en sehr.… ich war so sehr für Coral und wür­de ent­täuscht… ich glau­be ich hat­te noch NIE so mit­ge­fie­bert wie jet­zut.… Und dann gewinnt die­ser lang­wei­lie Song? Sor­ry Spa­ni­en… aber mit En una vida wäre man zu 100% in die Top 10 die­ses Jah­res gekom­men… wenn nicht sogar Top 5 bei die­ser schlech­ten Songs zur zeit… Bei mir kommt Spa­ni­en nicht in die Top 10! Ers­tens mag ich den Song nicht wirk­lich Zwei­tens ist mein hass jetzt grad doch zu groß um ihm rein­zu­wäh­len… Coral wäre mei­ne neue NR 1 gewor­den… aber soll­te mal wie­der nicht sein:( Sehr sehr scha­de:( Das Ana­bel so schlecht abschnitt… hät­te ich auch nicht gedacht.… sie hat­te ein gutes Stimm­lich sehr gut vor­ge­tra­ge­nes Lied.… aber mit Platz 8 ne das ist echt nicht ver­dient. Ewig wird Coral mei­ne NR 1 die­ses Jahr blei­ben!!!! En una vida!!!!!

  • Ich fand Coral auch ganz gut, aber sie hat mir ein bissl zu viel gekri­schen, statt zu sin­gen. Das war manch­mal so ein biss­chen gepresst. Und mir gefiel ‘Todo estas en tu men­te’ (oder so ähn­lich) von ihr viel bes­ser als ‘En un Vida’. Aber ich hät­te auch nix dage­gen gehabt, wenn sie gewon­nen hätte.

  • Was noch kei­ner erwähn­te, die­se Num­mer erin­nert mich an die alten Gran Prix Lie­der, die man in den 50er,60er und auch 70er hör­te. Eigent­lich ein sehr alt­mo­di­scher Song. Und die­se Tanz­trup­pe im Hin­ter­grund fin­de ich ein­fach nur kit­schig und albern. Aber wer es mag ?

  • Ich mag es. 😈 Und mei­ne Hoff­nun­gen auf einen zeit­ge­nös­si­schen, moder­nen Jahr­gang habe ich ohne­hin mitt­ler­wei­le aufgegeben.

  • re: [quote=Markus R.]diese Num­mer erin­nert mich an die alten Gran Prix Lie­der, die man in den 50er,60er und auch 70er hörte.[/quote] ‘Pri­ma­bal­le­ri­na, Pri­ma­bal­le­ri­na, klei­ne Por­zel­lan­fi­gur, war­um bist Du allein?’ Muss­te ich sofort dran den­ken, wie ich das Lied das ers­te Mal hör­te. Bzw. an ‘Thea­ter’, wenn ich die schlim­men Tän­zer sehe. Trotz­dem mag ich die Num­mer, weil sie für mich irgend­wie Lei­den­schaft trans­por­tiert. Frag mich nicht, war­um. Klingt komisch, ist aber so.

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