Als sei das Eurovisions-Line-up noch nicht deprimierend genug, schickt Belgien einen schlechten James-Blunt-Imitator. Tom Dice erlangte in Flandern (dem holländisch sprechenden Teil Belgiens) 2008 Bekanntheit durch seine Teilnahme an der Castingshow X‑Factor, wo er den zweiten Platz belegte. Seine aktuelle Hitsingle ist eine – kaum vorstellbar – noch schnarchnasigere Coverversion des im Original schon hirnstarreöden Leona-Lewis-Songs ‘Bleeding Love’.
Bleeding Ears: Tom Dice
Tom stand seit November letzten Jahres als Vertreter fest, man hätte also genug Zeit gehabt, ihm einen guten Song zu schreiben. Stattdessen kommt er uns mit einer weinerlichen Gitarrenballade, dargeboten ganz im Stile des mich aggressiv machenden James Blunt und ähnlicher Frauenmusikfabrikanten. Und gesungen mit dem wohl jämmerlichsten Falsetto aller Zeiten. So gilt es, die Einkaufsliste für den Eurovisionsabend zu ergänzen: nicht nur Red Bull und Koffeintabletten in rauen Mengen braucht es, den Abend zu überstehen (neben größeren Mengen Alkoholika). Auch ein paar Stimmungsaufheller aus der Apotheke oder vom Schwarzmarkt erscheinen angeraten, will man den diesjährigen Grand Prix ohne unschöne Narben im Bereich der Pulsadern überleben!
hi Bleeding love ist doch nicht schnarchlangweilig… da gibt es tausendmal lahmere Balladen… also die Leona Version mein ich grad^^ Tom hat so ein lahmes ding drauß gemacht… überhaupt finde ich ist seine Stimme normal aber au nicht mehr… lg pasi
Hier muss ich dem Webmaster mal wieder widersprechen. Ich finde, das ist ein sehr nettes kleines Liedchen. Ich mag es sehr. Hat so einen unschuldig-optimistischen Unterton. Die Pulsadern sind allerdings bei Russland fällig.
hmmm… ja. wenn man die ersten 1 1/2 Minuten ueberstanden hat, wird es ganz nett. Klingt aber dann eben doch nach einer Castingshow-Nummer. Und auf einmal weiss ich wirklich zu schaetzen, was ‘wir’ an Christian Durstewitz haben. Bin ja eigentlich kein grosser Fan der ‘coolen Sau’. Aber das kann er deutlich besser!
Finde ich genauso langweilig wie Sasha 2009 aus einem der baltischen Staaten, ich verwechsele die immer. Was soll eigentlich die College-Jacke, will er Angus Young imitieren?
Eben. Habe zwar nicht zuerst an Christian gedacht, sondern an den Michael aus der ersten Show (den mit der Mütze), der zwar von der Jury sehr gelobt wurde, aber trotzdem (leider!) gleich rausgeflogen ist. Der war ja ungefähr in diesem Genre unterwegs (in dem Fall Paolo Nutini) und hat das um Klassen besser gelöst. Wir haben definitiv bessere Interpreten. Ich habe allerdings immer noch Sorge, wie das mit der Songauswahl laufen soll.
re: hi [quote=pasi] überhaupt finde ich ist seine Stimme normal aber au nicht mehr… [/quote] Nö, ich finde, die Stimme hat durchaus so was wie einen Wiedererkennungswert.…klingt für meine Ohren aber teilweise auch ein bisschen fies. Ich rechne Tom (oder dem Komponisten) durchaus an, keine dieser Bombast-Balladen ohne Inhalt fabriziert zu haben, sondern was intimes, handwerklich Klingendes. So was kann man durchaus bringen, sehr gut sogar, muss dann aber in punkto Charisma, gesanglicher Ausdruckskraft einiges liefern. Das vermisst man hier.
Belgien10 Hmm.…komisch, genau so eine Nummer habe ich dieses Jahr für Deutschland erwartet. Passt perfekt in die Raab Show!
Ein Würfel mit einer Null drauf Mensch, ist das ein gottsjämmerlich langweiliger Song! Stellt euch jetzt einmal seinen Auftritt in Oslo vor! Da jammert dieser Tom, Dick or Harry mal seine drei öden Minuten vor sich hin. Und wenn dann alles vorbei ist und das Licht in der Halle wieder angeht, schaut sich der arme Belgier um und stellt fest, dass ausser ihm und seiner Gitarre (und vielleicht noch dem wagemutigen Typen, der das Licht in der Halle angemacht hat!) kein Schwein mehr in der Halle zu sehen ist – ausser vielleicht die totgeschlafenen Fans, die es nicht mehr schafften, die Halle schnell genug vor dem Schlaftod zu verlassen. Einfach nur noch er – zusammen mit seiner Gitarre!
[…] sie für ihre internationale Karriere (ahem) aber in Iris ändern will. Iris entspringt, wie schon Tom Dice, dem Sonic-Label-Stall. Das ist eine Art fanfinanzierte Plattenfirma, die ihre Künstler unter […]