Während man in Rumänien I noch auszählt, ist in Rumänien II die Entscheidung bereits gefallen: auf wunderbar trashigen Eurodance, der uns outfittechnisch auf eine wilde Zeitreise mitnimmt!
DAS nenne ich mal Discogeige!
Ein weiterer Trend manifestiert sich bei den diesjährigen Vorentscheidungen: der zu einstimmigen Ergebnissen! Auch im rumänischen Ablegerland Moldawien ging die Höchstpunktzahl der Jury und die der Zuschauer gleichlautend an die Eurodancekappelle SunStroke Project und die viermalige Vorentscheidungsteilnehmerin Olia Tira. Sie präsentieren uns nicht noch eine weitere Ballade (wofür man ihnen bereits auf Knien danken möchte), sondern eine wunderbar trashige, treibende Eurodancenummer namens ‘Run away’. Auf der Flucht schien sich auch ihr Kostümberater befunden zu haben – vor dem guten Geschmack. Ein wilder Stilmix mit den schlimmsten Scheußlichkeiten der Achtziger bis Nuller Jahre – seien es Breakdancer, aufs Gesicht ausuferndes Augen-Make-up, aufgedruckte Schärpen, asymetrische Frisuren, Schambereichsabdeckungen aus Ketten und allerlei andere Unaussprechlichkeiten – erwartet uns. Sensible Zuschauer sollten also lieber eine blickdichte Sonnenbrille aufsetzen. Oder einfach vor dem Fernseher mittanzen, dann muss man auch nicht hinsehen! Doch das alles ist verzeihlich, sogar das Saxofon – endlich ein Grand-Prix-Beitrag, bei dem man nicht sofort einschläft: dieses Jahr gehört Moldawien mit Bulgarien und Island zur Achse des Guten!
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist auch Rumänien I inzwischen fertig. Trashig ist es auch, kein Wunder, wo fast nur ziemlich schrille, weiblicherseits sehr leicht bekleidete und mit dünnen Stimmchen ausgestattete Beiträge teilgenommen haben. Aber lustig. Ich wusste vorher gar nicht, dass Verona Felbusch für Rumänien antritt.
Der Abend wird immer besser. Erst Ukraine zum Einschlafen, dann immerhin hübsche Balkanklänge, jetzt endlich Uptempo. Zwar auch nicht mein Favorit, aber durchaus sehr ordentlich von Moldawien. Die letzte Steigerung hat dann Rumänien bei mir genommen, dort hat Uptempo und einer meiner Favoriten gewonnen. Es hat sich doch noch ganz gut entwickelt. Aber den Moldawiern nehme ich es dennoch etwas übel, dass sie nicht den süßen Dyma mit dem modernen Boypop gewählt haben.
Uptempo schon, auch unterhaltsam anzusehen. Stimmlich naja. Aber ich will nicht meckern. Ist definitiv Abwechslung. … und die Geige ist auch dabei 😉
So übel ist das nicht… das paßt schon – reicht fürs Finale und ein Platz unter den Top 10. Zuerst dachte ich, Deen (mit ein paar Muckis mehr) hätte sich jetzt zu Sunstroke verirrt (rein optisch) 😆
Wir müssen uns halt in diesem Jahr mit Kompromissen zufrieden geben.… Gesanglich ist das echt nichts Besonderes – hätten sie mal lieber eine schwarze Studiosängerin aus Chicago verpflichtet. Wäre auch noch lustig gewesen, wenn das finanziell klamme Moldawien eine Sängerin aus der Zentrale dea Kapitalismus einkauft 😆 Für einen Grand Prix-Abend ist das wirklich sehr unterhaltsam, mehr wollen wir auch gar nicht (denn wer kauft sich davon schon ’ne CD?) Ein Lichtblick
East Europe Dance Tja, auch wenn es mancher nicht wahrhaben möchte: die ach so bösen Ostblockländer retten (mal wieder) den Wettbewerb vor einem kompletten Desaster. Bulgarien, Moldawien, Litauen – die Ossis versuchen zumindest mit flotten, ansprechenden Titeln die von den Westeuropäern abgesandten, teilweise bodenlosen Unverschämtheiten (und damit seit auch ihr gemeint, liebe Skandinavier!) zu kaschieren. So ganz gelingt das leider nicht. Noch nie war schamloses Block- und Diasporavoting so sinnvoll und notwendig wie dieses Jahr! 😉
Dafür fallen aber traditionell starke EX-UDSSR-Länder ziemlich ab wie Russland und die Ukraine. Von den guten Ländern der letzten Jahre liefert im Moment eigentlich nur die Türkei. Bei Griechenland muss man es noch abwarten, aber einiges haben die ja auch schon heraus disqualifiziert.
[…] den Staffelstab für guten Eurodance scheinen die Rumänien an den kleinen Bruder abgegeben zu haben. Statt dessen votierten die Nachfahren Draculas für blutleeren […]