She’s a Copy­cat (BG 2011)

Aus einem reich­hal­ti­gen Ange­bot von 19 glei­cher­ma­ßen kata­stro­phal schlecht live gesun­ge­nen Bei­trä­gen, die von Schwe­den­schla­ger über Eth­no­pop und Hard­rock bis hin zu einer auf­ge­dun­se­nen bul­ga­ri­schen Nina Hagen gin­gen, such­te sich das Bal­kan­land mit über­ein­stim­men­der Jury- und Zuschau­er­mehr­heit den belang­lo­ses­ten Titel her­aus: eine in den Ohren und Augen schmer­zen­de, bil­li­ge Pink-Kopie namens Pol­ly Gen­e­va. Nun ja, so spart man die teu­ren Hotel­kos­ten in Düsseldorf!

httpv://www.youtube.com/watch?v=UtSd_N2QokM
Hat einen Ohren­schutz dabei, falls es zu schlimm wird mit dem eige­nen Song: Polly

Gut, ehr­li­cher­wei­se muss man dazu sagen, dass unter den 19 heu­te Abend prä­sen­tier­ten Songs nicht ein ein­zi­ger dabei war, der auch nur die ent­fern­tes­te Chan­ce auf einen Ein­zug ins Fina­le gehabt hät­te. Inso­fern spiel­te es eigent­lich kei­ne Rol­le, wen die Bul­ga­ren am Ende ent­sen­den. Den­noch gab es eini­ge Vor­ent­schei­dungs­per­len, die wenigs­tens mit einem hohen Unter­halts­wert gepunk­tet hät­ten, wenn schon nicht mit musi­ka­li­scher Güte oder stimm­li­chen Fähig­kei­ten. Was beson­ders dadurch auf­fiel, dass der bul­ga­ri­sche Sen­der beim Schnell­durch­lauf auf die Stu­dio­fas­sun­gen der Songs zurück­griff und man mein­te, kom­plett ande­re Lie­der zu hören als zuvor in der Live­dar­bie­tung. Das gilt natür­lich zuvor­derst für die bul­ga­ri­sche Punk­rock­le­gen­de Mile­na Sla­vo­va und ihren unglaub­lich lus­ti­gen Titel ‘Fire in my Hair’, ein düs­te­res Gitar­ren­ge­brat­ze mit schlim­mem Gesang, dafür aber einer um so fabel­haf­te­ren Büh­nen­show. Mit Feu­er­tän­zern, Sumo-Rin­gern mit Gold­glit­zer auf den Kör­pern – und nicht zuletzt der bizar­ren, wohl von Hal­lo­ween inspi­rier­ten Gesichts­be­ma­lung Mile­nas, die ins­ge­samt wirk­te wie Nina Hagen nach einem vier­mo­na­ti­gen Donutfresstrip.

httpv://www.youtube.com/watch?v=FBpIRuJSpD0
Gro­ßes Enter­tain­ment: Mile­na Slavova

Lei­der lan­de­te ‘Fire in my Hair’ nur auf dem zwei­ten Rang (und das auch nur auf­grund des Tele­vo­tings, die Jurys hat­te sie nicht unter den ers­ten Drei). Da ent­geht Euro­pa ein denk­wür­di­ges Stück Enter­tain­ment. Und ich fra­ge mich so lang­sam, wie ich all die­se Men­gen trin­ken soll, um so vie­le Toi­let­ten­pau­sen ein­le­gen zu kön­nen wie die­ses Jahr not­wen­dig werden.…

httpv://www.youtube.com/watch?v=R91Re3pZLYw
Da hat aber jemand wirk­lich schlech­te Lau­ne: Elmi­ra Kostova

httpv://www.youtube.com/watch?v=p33exbjScds
Bes­ter Bei­trag der Abend: der Inter­val Act ‘Shat­ra­ta’

5 Comments

  • Wider­spruch! Das Ein­zi­ge, was ich genau­so fest­ge­stellt habe, ist, dass die meis­ten Titel live schlech­ter gesun­gen wur­den als in den Vor­ab-Schnip­seln (wes­we­gen man dann in den Schnell­durch­läu­fen auf die Kon­ser­ven zurück­griff). Aber sonst muss ich sagen, dass ich mich heu­te groß­ar­tig unter­hal­ten gefühlt habe. Zum einen ging die Show zügig über die Büh­ne. Kein lan­ges Geschwa­fel, auch die Zwi­schen­acts größ­ten­teils gut (auch die Kid­dies mit den ESC-Titeln (ich weiß, die Idee ist wahr­haf­tig nicht neu) waren pas­sa­gen­wei­se rich­tig gut, v.a. die Molit­va/­Wa­ter-Sän­ge­rin). Die Qua­li­tät ansons­ten eigent­lich recht hoch, sowohl was Songs, als auch Abwechs­lung und Büh­nen­show angeht. Gut, am Live-Gesang muss hier und da noch gefeilt wer­den. Und dann hat, qua­si als Sah­ne­häub­chen, sogar tat­säch­lich mal einer der von mir favo­ri­sier­ten Titel gewon­nen (vor der Show waren mei­ne Top 3: Mile­na – Elmi­ra – Poli; da Mile­na live ver­lo­ren hat, danach: Elmi­ra – Poli – Mile­na), d.h. Platz 1 und 2 aus mei­nen Top Three. Sel­te­nes Glücks­ge­fühl. In mei­nem Over­all Ran­king steht Bul­ga­ri­en jetzt auf Platz 3 (nach Polen und Bel­gi­en; unter Ver­drän­gung von Albanien).

  • … ach, und noch was: und wenn schon Kopie, dann ja wohl eher Gian­na Nan­ni­ni als Pink!

  • Ein­spruch STATT­GE­GE­BEN Also leu­te, ganz ehr­lich – das lied ist doch mit abstand von den bes­ten und schon auf jeden Fall bes­ser als ‘unser’ Lied(bei dem man fast ein­schla­fen kann), das aber so soli­da­risch von unse­ren Nach­barn unter­stützt wird!!!

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