We all sleep alo­ne (NL 2011)

Für das sich seit rund einer Deka­de auf einem euro­vi­sio­nä­ren Selbst­mord­kurs befind­li­che Hol­land geht eine Band namens 3Js (= Jaap, Jaap & Jan) an den Start, wie der Sen­der TROS (das dor­ti­ge Äqui­va­lent zum MDR) bereits Mit­te Juli 2010 ent­schied. Ende Janu­ar 2011 wähl­ten die Käs­köp­pe auch den dazu­ge­hö­ri­gen Titel, eine grau­en­haf­te For­mat­ra­dio-Pop­rock­sül­ze namens ‘Je vecht nooit alleen’. Das wur­de nun zu ‘Never alo­ne’ angli­fi­ziert, was es noch ein Stück ega­ler macht.

httpv://www.youtube.com/watch?v=igR4g6JFDJo
Komm zurück, Sienecke – alles ist vergeben!

Es ist wohl dem unheil­vol­len Ein­fluss des benach­bar­ten bel­gi­schen Bal­la­den­büb­chens Tom Dice und dem unse­li­gen Erfolg sei­ner Schnarch­bal­la­de ‘Me and my Gui­tar’ zuzu­schrei­ben, dass sich die Nie­der­län­der nach einem – wenigs­tens unter Trash­ge­sichts­punk­ten noch unter­halt­sa­men – Aus­flug in die Nie­de­run­gen des Dreh­or­gel­schla­gers nun wie­der der dudel­funkt­aug­li­chen Poprock­grüt­ze zuwen­den. Mit der Ernen­nung der drei im Hei­mat­land bereits erfolg­rei­chen Jot­te aus der Kate­go­rie “Knei­pen­sän­ger, die man nur im Alko­hol­ko­ma ertra­gen kann” gab die zustän­di­ge Sen­de­an­stalt bereits im Som­mer die Rich­tung vor. Bei der im Janu­ar aus­ge­strahl­ten Vor­ent­schei­dung durf­ten sich die Zuschau­er und die obli­ga­te Jury unter fünf Titeln ent­schei­den, deren Geschmacks­rich­tung man – wäre sie Käse­sor­ten – so beschrei­ben könn­te: Gou­da, Gou­da, Gou­da, Gou­da und… Gou­da. Unter jenen fünf Titeln ent­schie­den sich die Zuschau­er mit 64% der Anru­fe für ‘Je vecht nooit alleen’. Die Jury stimm­te dem ein­mü­tig zu. Kein Wun­der, ist der Song doch so flach wie die hol­län­di­sche Land­schaft, ästhe­tisch so anspre­chend wie ein Paar Holz­clogs und ins­ge­samt so ste­ril wie eine, man ver­ge­be mir den erneu­ten Rück­griff, luft­dicht in Plas­tik ein­ge­schweiß­te Gou­daschei­blet­te. Man­che wol­len wohl mit Gewalt scheitern…

httpv://www.youtube.com/watch?v=ZE9cFHcKaVg
Die hol­län­di­sche Fas­sung: Je vecht nooit allen

 

 

 

8 Comments

  • Na, bes­ser als Sie­ne­ke sind die schon. Aber ob das Lied tat­säch­lich das Fina­le erreicht bleibt abzu­war­ten. Aller­dings brauch ein Land wie die Nie­der­lan­de ein Song der auf­fällt. Die­ser Song fällt nicht auf. Ob es hilft das sie den Song in Düs­sel­dorf in Eng­lisch sin­gen wer­den, ist zu bezwei­feln. Aber Tom Dice hat ja auch jeden überrascht.

  • Naja, von allen bis­her fest­ste­hen­den Songs ist das mit Abstand der Bes­te. Was aller­dings über­haupt nichts zu bedeu­ten hat 😉

  • Die kön­nen sich alle zu den Rumä­nen in deren gewon­nen BMW set­zen und zusam­men im Mai ’ne Afri­ka-Rund­fahrt machen. Oder durch Süd­ame­ri­ka tou­ren. Haupt­sa­che weit weg von Düs­sel­dorf! Der Gitar­rist links darf blei­ben. Für den gilt: Auszieh’n, Auszieh’n *gröl*

  • Erin­nert doch sehr stark an De Top­pers oder wie die Kas­per von 2009 noch mal hie­ßen .. schlimm, schlimm. Sie­ne­ke ist aber auch nicht viel besser.

  • na also geht doch… Wird durch den neu­en Text tat­säch­lich erträg­lich und gefällt mir immer bes­ser. Auch wenn mich jetzt die geball­te Wut der Puris­ten trifft, aber vor­her wars ein­fach grot­tig… :con­fu­sed:

  • Bes­ser als die Love­bugs.… ..ist doch kein schlech­ter Song. Fin­de ihn in eng­lisch auch sehr viel bes­ser. Wür­de mich nicht wun­dern, wenn sie es die­ses Jahr ins Fina­le schaf­fen sollten.

  • Eine Berei­che­rung des Teil­neh­mer­fel­des. Jeder Jahr­gang soll­te so eine ‘lang­wei­li­ge’ zeit­lo­se Gitar­ren­pop-Num­mer im Fina­le haben. Wird wohl den­noch schwer wer­den für unse­re Nachbarn.

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